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Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 08:28
von Philst
Bis letztes Jahr habe ich Rose als nicht Fisch und nicht Fleisch abgelehnt. Letzte Woche hat mich aber bei 33 Grad die Lust auf Rose gepackt und ich habe 6 verschiedene Flaschen zum Probieren bei K&U bestellt.

Da mir das an dem TTkonkreten ag aber noch nicht geholfen hat, habe ich meine einzige Flasche Rose, bzw. Blanc de Noir zum Grillen aufgezogen. Es war ein 2015er BdN Pinot Meunier von Kraemer aus dem Taubertal. Passte mit seiner spürbaren und erfrischenden, aber angenehmen Säure super zum warmen Wetter.

Rose wird für mich wohl nie ein Meditationswein werden, aber bei schönem Wetter und dem entsprechendem Wetter kann ich mir vorstellen, häufiger mal eine Flasche Rose aufzumachen.

Viele Grüße

Philipp

Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 09:39
von maha

Re: Hilfe, ich trinke Rosé, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 11:50
von olifant
mixalhs hat geschrieben:Ich bin bekennender Schilcherfreund. Dass ich Schilcher mag, ist wahrscheinlich einem Gendefekt geschuldet, der sich durch eine spontane Mutation ergeben hat, als ich diesen Wein das erste Mal trank.


Vorsicht! Schilcher-Trinkern ist grundsätzlich nicht zu trauen, nach Genuss im Übermass soll es schon zu irrationalen Aggressionsschüben gekommen sein. Tatsächlich sind mögliche Genmutationen der Konsumenten nicht aus zu schliessen.

Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 12:06
von olifant
Ich schäme mich nicht kein echter Weinliebhaber zu sein und gebe öffentlich zu im Sommer gerne profanen Rose zu trinken.
Leider muss ich immer wieder feststellen, dass wenn mir einer so richtig gut schmeckt, ich grundsätzlich zu wenig davon im Keller habe.
Meine Rose Empfehlungen sind, wie soll's anders sein in Südtirol verortet:
Kränzelhof / Graf Pfeil: Blanc de Noirs (Merlot, Lagrein, Cabernet Sauvignon) und Blauburgunder Rosé, gibt's nicht in jedem Jahr, haben auch mal leichte aber nicht störende Süsse und trinken sich gut gekült weg wie nix.
Pranzegg: Vino Rosso Leggero (Merlot, Lagrein, Vernatsch), ein Zwitter-Rose, den man gekühlt wie einen Rose, oder auch auf Zimmertemperatur als leichten Roten trinken kann.
und ausserdem, Leute, trinkt mehr Lagrein Kretzer, als gut sind mir die Exemplare vom Unterganzer und der Abtei Muri im Gedächtnis.

Re: Hilfe, ich trinke Rosé, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 13:14
von OsCor
olifant hat geschrieben:Tatsächlich sind mögliche Genmutationen der Konsumenten nicht aus zu schliessen.
Die Mutationen waren doch schon vorher da, schreibt er :D
Vermutlich wird dieser Faden aber nicht die Zahl derjenigen vermindern, die mit gerümpfter Nase sagen: „Rosé und Blanc de Noirs sind Weine, die kein Mensch braucht.” Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass eine einzige Flasche Bordeaux zu 800 € 100 mal mehr Spaß machen kann als eine Flasche Rose zu 8 € ;)
Aber gut, wenn man Wein hauptsächlich als Essensbegleiter trinkt, hat man´s einfacher.

Gruß
Oswald

Re: Hilfe, ich trinke Rosé, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 13:54
von olifant
OsCor hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:Tatsächlich sind mögliche Genmutationen der Konsumenten nicht aus zu schliessen.
Die Mutationen waren doch schon vorher da, schreibt er :D


... du kennst Schicher nicht ?! Schilcher führt mindestens zu Mutation durch Konsum :lol:

Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 14:06
von Ollie
off-topic:

Also, ich verstehe die Aufregung um Rosé so gar nicht. Das ist ein ganz normaler und voellig legitimer Weintypus, so wie etwa Schaum- oder Perl-, aufgespriteter (Port, VDN), abgestoppter (Mosel) oder oxidativ ausgebauter (Sherry et al.) Wein. Ich kann verstehen, dass man einen Typus nicht mag, ist ja schliesslich alles Geschmackssache, aber dass man als echter Weinkenner Rosé nicht gut finden oder ernst nehmen duerfe, das erschliesst sich mir nicht. Gerade Weinanfaenger sind total verunsichert und machen sich schon mal rein prophylaktisch ueber Rosé lustig, weil sie panische Angst haben, sich zu blamieren.

Ich weiss, dass hier alle Beitraege witztig gemein sind, und ich will auch niemandem in die Parade fahren. Aber Rosé ist wirklich einer der sinnvollsten Tischweine, wenn die Gerichte zu stark sind fuer einen Weisswein, eben z.B. in der provençalischen Kueche. Gegrillter Fisch (Makrele, Sardine!), Olivenoel, schwarze Oliven (Tapenade!), Knoblauch... sonst geht ja nur noch Fino usw.

Rosé aus Burgundersorten (Marsannay etc.) geht gut zu Kochschinken und Wurst, am Gardasee lohnt sich zu einer Seefischplatte der Chiaretto (oder allgemein Weine aus Trentino und Alto Adige, wie schon olifant schrieb), und spaetestens wenn die scharfe Wurst auf dem Grill qualmt, will man ein Bier - oder einen kuehlen Rosé. Es muss ja nicht der 15%-Brummer von der Genossenschaft sein, die ihren saignée-Vorlauf losschlagen will, es darf durchaus etwas absichtlich Gemachtes sein.

So, Lanze gebrochen, bitte weiterbloedeln. :lol:

Cheers,
Ollie

Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 14:39
von Bernd Schulz
Ollie hat geschrieben: Aber Rosé ist wirklich einer der sinnvollsten Tischweine, wenn die Gerichte zu stark sind fuer einen Weisswein, eben z.B. in der provençalischen Kueche. Gegrillter Fisch (Makrele, Sardine!), Olivenoel, schwarze Oliven (Tapenade!), Knoblauch... sonst geht ja nur noch Fino usw.


Zu all diesen Dingen trinke ich (ganz subjektiv!) lieber einen südfranzösischen Roten als einen Rosé.

Ollie hat geschrieben: und spaetestens wenn die scharfe Wurst auf dem Grill qualmt, will man ein Bier - oder einen kuehlen Rosé.


Ich will auf jeden Fall das Bier! :mrgreen:

Ollie hat geschrieben:Das ist ein ganz normaler und voellig legitimer Weintypus, so wie etwa Schaum- oder Perl-, aufgespriteter (Port, VDN), abgestoppter (Mosel) oder oxidativ ausgebauter (Sherry et al.) Wein. Ich kann verstehen, dass man einen Typus nicht mag, ist ja schliesslich alles Geschmackssache, aber dass man als echter Weinkenner Rosé nicht gut finden oder ernst nehmen duerfe, das erschliesst sich mir nicht.


Damit hast du natürlich völlig Recht!

Trotzdem kaufe ich im Schnitt nur alle fünf Jahre einmal eine Flasche Rosé....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 15:07
von EThC
Übermäßig viel Rosé trinke ich auch nicht, aber das ist mehr dem eher schmalen Angebot an wirklich interessanten Rosés geschuldet. Die mögliche Aromenvielfalt ist dabei aber nach meiner Erfahrung beträchtlich, da ist viel dabei, was man in einem Weiß- oder Rotwein niemals finden wird, vor allem, wenn es um "hellrote", auch sehr exotische Aromen mit viel Frische geht. Aktuell habe in meinem Blögchen 481 Einträge unter "weiß", 88 unter "rot", je 27 unter "rosé" bzw. "Schaum" und noch 10 bei "orange". Ist also auch bei mir ein Nischenprodukt, aber ein immer wieder sehr geschätztes...

Re: Hilfe, ich trinke Rosé, stimmt was nicht mit mir?

BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2017, 15:31
von OsCor
olifant hat geschrieben:... du kennst Schicher nicht ?! Schilcher führt mindestens zu Mutation durch Konsum :lol:
Meine Trink- und Essvorlieben haben meine Frau schon zu manch schrägem Blick animiert. Wenn ich jetzt noch mutiere, erkennt sie mich vielleicht eines Morgens nicht mehr :lol:
Aber ein alter Fußballkamerad, gebürtiger Steirer und seit einigen Jahren auch Erzeuger sehr guten badischen Burgunders (alle drei Farben) bringt von seinen regelmäßigen Besuchen zu Hause immer Schilcher mit. Scheint süchtig zu machen…

Tja und der TO sitzt jetzt vermutlich kopfschüttelnd im Keller und versteht ob der vielen Outings die Welt nicht mehr.

Im Ernst: Ich hatte auch schon oft das Gefühl, dass Rosé hier in Südbaden quasi als Abfallprodukt erzeugt wird. Weißherbst ist ja ganz bestimmt eines.

Gruß
Oswald