Hilfe, ich trinke Rose, stimmt was nicht mit mir?

[Ralf Gundlach]

Der gehört nicht zur leichten Terassenfraktion:

Rose Oplezir 2021 Domaine Mayol

Die Nase deutet schon Opulenz an. Am Gaumen ein opulenter Rose ( 14% Alk.), bei dem aber erstaunlicherweise alles passt. Weil nicht nur die Frucht dominiert, sondern auch Kräuternoten angenehm präsent sind. Schöne Länge. Der Alkohol ist gut eingebunden, nur im Abgang spürt man eine angenehme Wärme . Wenn ich einen Rose im Winter trinken würde, dann den hier. Im Sommer ist der andere Rose (Volupte) von der Domaine Mayol mit deutlich weniger Alkohol die bessere Wahl (der mir auch besser gefällt). Trotzdem ist diese Rose-Wuchtbrumme alles andere als schlecht.

86 Punkte. Kostet bei Wein Kern 8,50 Euro.

Gruß

Ralf

[Rieslingfan]

Laut der Medien ist Roséwein aktuell voll im Trend.

Selbstverständlich gibt es darunter wie im Grunde von jeder Sorte durchaus ansprechende Weine, was zählt ist der persönliche Geschmack!

[olifant]

... am WE im Glas ...

Studio by Miraval 2020 Rosé Méditerranée IGP, Miraval by Pitt & Perrin - Correns, Schrauber, 12,5%, Cuveé Cinsault/Grenache/Rolle/Tibouren

sehr helles Lachsrosa; Zitroniges, Grapefruit, Weisse Johannisbeere, mineralische Anklänge; delikates Mittelgewicht, diverse Zitrusfrucht-Anklänge, Zitrone, Orangenschale, Pomelo, dazu wieder Weisse Johannisbeere, Stachelbeere und Karambole mit einem winzigen Hauch frisch gehackter Küchenkräuter und leichten (Tannin-) Bitternoten, die zweite Hälfte des Aromenbilds gehört jedoch mineralischen-steinigen Noten und auch ein Rest von Hefe scheint mitzuschweben, gute frische Säure, sehr trinkanimierend; mittellanger bis langer Abgang von Zitronigem auf Stein - 17/20 op

Darf man einen "gemachten" Wein wie diesen einfach nur gut finden? Man kann
Ohne jetzt den Erstwein des Guts zu kennen, der "Zweitwein" ist in meinen Augen hochstehende Rosé-Arbeit, die Intensität ist ob der blassen Farbe überraschend, die gute Säure mundwässernd und sehr erfrischend - nicht nur angesichts der noch herrschenden Temperaturen sehr zu empfehlen.

[Ralf Gundlach]

Der ist für mich Jahr für Jahr eine Bank:

2021 Rose Gerhard Pittnauer

Und wieder sehr gelungen. Am Gaumen gibt`s Walderdbeere, Wiesenkräuter und leicht belebende Zitrusnoten. Schöne, lebendige aber nicht zu knackige Säure. Komplett trockenes Geschmacksbild. Der hat schon eine leicht mediterane Anmutung. Und trotzdem schmeckt er nicht wie ein Provence-Rose. Das ist eigenständig, das ist gut. Und ich muss eingestehen... ich stehe auf das Etikett. Also: Das Gesamtpaket passt. Im Vergleich zum 2020er hat der schon deutlich mehr Wums und Länge ( wir reden hier allerdings von 12,5% Alk.). Dafür war der 2020er etwas feingliedriger und eleganter.
87 Punkte. Kostet um die 9 Euro

Gruß

Ralf

[Ralf Gundlach]

Ein Ungar in Rose:

2021 Soproni Pinot noir Rose Peter Wetzer

Leicht ins rötlich tendierende Farbe. Nase wenig fruchtbetont. Am ehesten nach getrockneten Maulbeeren, wenn sie aufgebissen sind. Am Gaumen zeigt der auch nicht die üblichen Rose-Noten. Meine erste Assoziation ist: schmeckt wie im Erdboden angebaute Himbeeren. Die Frucht ist da, und man kann durchaus Himbeere erahnen, aber auch diese Gojibeeren. Getragen von einer kräftigen, erdigen Note, sprich Mineralität. Hat ordentlich Kraft. Ist lebendig. Kein Schmeichler. Kein Terassenwein. Aber auch nicht so stark auf der Naturweinschiene unterwegs. Das ist ein ernsthafter Rose und ich frage mich die ganze Zeit, ob er für mich gerade nicht zu ernsthaft ist. Alleine wenn ich mir die Frage stelle wäre das bei einem Rose normalerweise ein absolutes Ausschlußkriterium. Aber die ungewöhnliche Aromenvielfalt und deren Zusammensetzung samt Mineralität weckt dann doch meine Neugier auf den nächsten Schluck.

89 Punkte. Kostet um die 13 Euro

P.S. Sollte jemand in der nächsten Zeit bei weinfurore bestellen würde ich mich sehr freuen, wenn derjenige den Mut hat davon eine Pulle mitzubestellen und zu berichten. Das würde mch sehr freuen, weil ich diesen Rose für sehr ungewöhnlich, aber auch kaufenswert erachte. Und mich eine andere Meinung sehr interessieren würde.

Gruß

Ralf

[Ralf Gundlach]

Ein Ungar in Rose:

2021 Soproni Pinot noir Rose Peter Wetzer

Leicht ins rötlich tendierende Farbe. Nase wenig fruchtbetont. Am ehesten nach getrockneten Maulbeeren, wenn sie aufgebissen sind. Am Gaumen zeigt der auch nicht die üblichen Rose-Noten. Meine erste Assoziation ist: schmeckt wie im Erdboden angebaute Himbeeren. Die Frucht ist da, und man kann durchaus Himbeere erahnen, aber auch diese Gojibeeren. Getragen von einer kräftigen, erdigen Note, sprich Mineralität. Hat ordentlich Kraft. Ist lebendig. Kein Schmeichler. Kein Terassenwein. Aber auch nicht so stark auf der Naturweinschiene unterwegs. Das ist ein ernsthafter Rose und ich frage mich die ganze Zeit, ob er für mich gerade nicht zu ernsthaft ist. Alleine wenn ich mir die Frage stelle wäre das bei einem Rose normalerweise ein absolutes Ausschlußkriterium. Aber die ungewöhnliche Aromenvielfalt und deren Zusammensetzung samt Mineralität weckt dann doch meine Neugier auf den nächsten Schluck.

89 Punkte. Kostet um die 13 Euro

P.S. Sollte jemand in der nächsten Zeit bei weinfurore bestellen würde ich mich sehr freuen, wenn derjenige den Mut hat davon eine Pulle mitzubestellen und zu berichten. Das würde mch sehr freuen, weil ich diesen Rose für sehr ungewöhnlich, aber auch kaufenswert erachte. Und mich eine andere Meinung sehr interessieren würde.

Gruß

Ralf

Am zweiten Tag anstrengender und wenig Freude bringend.

[Ralf Gundlach]

Genialer Rose:

2021 Bourgueil Rose de Equinoxe Domaine Yannick Amirault

In der Nase eher zurückhaltend. Am Gaumen ist das ein ernsthafter Rose, der vielschichtig und strukturiert daherkommt. Der ist nicht so sehr auf der Fruchtseite ( die aber trotzdem präsent ist ). Auffallend ist die salzige Mineralität auf der Zunge. Im Abgang leicht adstringierend und mit einer beeindruckenden Länge für eine Rose.
Auf eine besondere Art wirkt der Wein wie ein "Understatement", weil nichts schreit oder besonders beeindrucken will. Und ist nichts kompliziert oder sperrig. Ich habe den Equinoxe schon vor acht Jahren schon mal getrunken, und da hat er sich schon in mein Gedächtnis eingebrannt ( und nicht nur, weil es einer meiner Hochzeitsweine war) . Leider schwer zu bekommen.

92 Punkte. Kostet bei Walter & Benjamin 17,80 Euro. Und ist jeden Cent wert.

Gruß

Ralf

[Ralf Gundlach]

Ich wollte eigentlich diesen Beitrag auf den Bandol-Thread schreiben, aber der ist sowas von Freudfrei. Also habe ich beschlossen den in diesen doch bis bisher freudigen Thread zu schreiben. Und es liegt natürlich nicht daran, dass ich diesen Thread irgendwann eröffnet habe....doch, es liegt daran, weil ich richtig gute Roses richtig, richtig klasse, genial , super finde. So, zurück zur Materie. Und der ist im oberen Regal ( nicht nur preislich)

2022 Rose Domaine du Gros Nore

Das ist ein vielschichtiger, eleganter, wunderbar cremiger Rose. Die Frucht spielt in diesem ganzen Ensemble eine untergeordnete Rolle. Da steht alles ganz fein und nobel, aber mit Kraft am richtigen Platz. Jetzt ein richtiges Wiener Schnitzel. Oder was mit Geflügel...Der kostet über 20 Euro. Aber wer sich traut, einen tollen Rose mit Essen zu verbinden...dann kauft den. Es ist ein ganz besonderer Rose.

91-92 Punkte

Gruß

Ralf

[Torsten_f]

Heinrich Naked Rosé 22 (Blaufränkisch)

zu Burgern mit selbstgemachten Dinkel-Sesam Buns. Wird wiederholt (mit dem Vorsatz dann verwertbare Notizen zu machen). Hat einwandfei gepasst jedenfalls. Was ich erinnere ist die "Saftigkeit", die sich Heinrich mit dem Blaufränkisch selbst als Ziel setzt.

[Rieslingfan]

Roséwein immer beliebter.

Roséweinanteil bei 16 Prozent

Die deutsche Roséweinproduktion hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Der Roséweinanteil an den qualitätsgeprüften Weinen ist im vergangenen Jahr von 13 auf 16 Prozent gewachsen. Dies entspricht einer Mengensteigerung von 200.000 Hektolitern auf rund 1,1 Millionen Hektoliter Roséwein. Dieses Plus ging zulasten der Rotweine, die nur noch 18 Prozent der deutschen Qualitäts- und Prädikatsweine ausmachen.

Quelle: Deutsches Weinistitut