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Weine des Jahres

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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harti

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 13. Dez 2020, 16:28

Da die letzte für dieses Jahr geplante Probe wohl Lockdown-bedingt ins Wasser fallen wird, steht mein Wein des Jahres ebenfalls fest. Wie immer küre ich den Wein mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und das ist für mich ganz eindeutig

2016 Produttori del Barbaresco Barbaresco,

der bei einem Preis von unter 25 € eine unfassbar hohe Qualität ins Glas bringt. Ich bin schon sehr gespannt, ob die doppelt so teuren Riservas nochmals einen deutlichen Qualitätssprung bieten werden.

Und fast genauso beeindruckt bin ich hinsichtlich des PLV und überhaupt vom

NV Pascal Doquet Champagne Diapason Grand Cru Blanc de Blanc extra brut

aus den Jahrgängen 2009 und 2008. Großartiger Stoff, dessen Trauben in Mesnil sur Oger gewachsen sind und der teils in Barriques ausgebaut wurde! Fast ebenso gut wie der deutlich teurere Jahrgangschampagner aus der gleichen Appellation.

Und wo ich schon mal dabei bin ;) , genial fand ich auch dieses Jahr wieder den

2017 Wagner-Stempel Heerkretz Riesling GG.

Nach Genuss der letzten Flasche vor ein paar Wochen konnte ich dem Nachkaufreflex nicht widerstehen ;) .

Grüße

Hartmut

P.S. Wenn ich die Weine bewerten müsste, würde ich mich wahrscheinlich in der Region 94-95 Punkte bewegen.
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Herr S.

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Re: Weine des Jahres

BeitragMi 16. Dez 2020, 18:27

Moin,

bei den Weißen war es ganz klar der 2001 Corton-Charlemagne von Bonneau du Martray. Da war es, das abendfüllende, bezaubernde Spektakel großer, weißer Burgunder! Und dazu ein quasi perfekter Gang im Menu (pochiertes Landei auf blanchiertem Spinat mit Trüffel). Meine mit Abstand bisher perfekteste Symbiose aus Wein und Essen.

In Rot schwanke ich zwischen dem 2007 Côte-Rotie "Blonde de Seigneur“ von Vernay und dem 2002 Brane-Cantenac. Beide für sich große Weine die im Gedächtnis bleiben.

Viele Grüße,
Björn.
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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dylan

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 18. Dez 2020, 18:02

In die Auswahl meiner Weine des Jahres habe ich ausschließlich Weine berücksichtigt, die mir in 2020 erstmals ins Glas gekommen sind.
Allen diesen Weinen ist gemeinsam, dass sie mich mindestens beeindruckt, zum Teil sogar begeistert haben. Eine weitere Gemeinsamkeit
besteht darin, dass sie nach meiner Einschätzung den meisten Weintrinkern schmecken dürften, also "Mainstream" im besten Sinne sind.

Schäumer:

Champagner Cuvée Perceval 2012 Lancelot-Pienne
Jeweils 50 % Chardonnay und Pinot Noir, lediglich ca. 1000 Flaschen, unkompliziert und saulecker. Gefällt mir einen Tick besser
als der etwas teurere BdB (Cuvée Marie Lancelot).

Weiss:

Chardonnay Tiglat 2015 Velich
Sehr komplexer und balacierter Chardonnay mit perfektem Holzeinsatz. Das Holz schwebt praktisch als minimale Creme Brulée - Note
über dem Wein und ist am Gaumen kaum schmeckbar. Keine Ahnung, ob der Wein mit weiterer Lagerung noch besser wird. Hätte ich
davon im Kelle, so würde ich jedenfalls nicht warten. :)

Rot:

Altrovino 2016 Due Mani
Due Mani ist ein kleines und feines (leider aber auch ein sehr teures) biodynamisch arbeitendes Weingut in Riparbella/Toskana.
Ein besonderer Fokus wied hier auf die Rebsorten Syrah und Cabernet Franc gelegt.
Der Altrovino, den ich bei meinem diesjährigen Toskanaurlaub in einem ganz in der Nähe des Weinguts gelegenen Restaurant
orderte, besteht allerdings hälftig aus Caberner Franc und Merlot. Ein Wein, der aufs Schönste die warme Frucht des Merlot
mit der Würze des Cabernet Franc vereint. Um zu überprüfen, ob ich nicht vieleicht nur einer Urlaubs-Chimäre
aufgesessen bin, habe ich jetzt in D einige Flaschen (Preis ca. 31 €) geordert, aber noch nicht geöffnet.

Süss:

Riesling Auslese Hochheimer Reichestal 1992 Künstler
Von dieser Auslese, die bei einem Händler für wenige Euronen von der Resterampe gefallen war, hatte ich wenig bis nichts erwartet.
Die Lage mir völlig unbekannt, kein so dolles Jahr, 28 Jahre alt, was sollte da groß kommen.
Es kam ein Wein mit zwar reifer, aber keineswegs ältlicher Anmutung, hoher Süße bei belebender Säure ins Glas.
Leider habe ich von dieser "dicken" Auslese nur drei Flaschen ergattern können (zwei sind bereits geleert).

Grüße

dylan
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dylan

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 18. Dez 2020, 19:02

Ach, einen hätte ich beinahe vergessen:

Coup de couer:

Blaufränkisch Hochäcker 2017 Weninger
Auf der Suche nach einem Wein, der auch bei hochsommerlichen Temperaturen leicht gekühlt auf der Terasse schmeckt,
hatte ich mir ein Probepaket Blaufränker besorgt. Der Hochäcker stach mit seinem kühlen und herbfruchtigen Art
alle anderen Bewerber aus. Mehr Wein zu einem Preis von nicht einmal 12 € ist wohl kaum möglich.
Das Forum hat ja sooo recht. ;)
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mineralsaft

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 20. Dez 2020, 20:23

Meine schönsten Weine 2020

Es gibt für mich einen eindeutigen Wein des Jahres:
Rudolf Simonis 1975er Pündericher Rosenberg Riesling Auslese Eiswein
Das war nicht direkt mein Lieblingswein, sondern der Wein, der mich das ganze Jahr über begleitet hat - von Januar bis Dezember. Hatte bei ebay ganze 9 Flaschen auf einmal davon ersteigert, zu durchschnittlich 10€ pro Flasche. Trotz unbekanntem Winzer, unbekannter Lage und unklarer Lagerung waren die Flaschen erstaunlich konstant gut, meist noch kräftige Säure, kein einziger Totalausfall! Es war für mich der erste wirklich alte Wein, den ich näher kennenlernen durfte und so nahm ich ihn immer wieder mit zu besonderen Gelegenheiten. Faszinierend, mit guten Freunden oder Familie, die nie mit so etwas Erfahrung hatten, über einem 45 Jahre in Würde gereiften Weisswein zu sitzen und an die Jahrzehnte zu denken, die der Wein so erlebt hat. Ganz besonderes Glück hatten wir, dass sich die Flasche im Gepäck nach ewigen Flügen in Bogotá, Kolumbien auf 3000m Höhe beim ersten Besuch der Schwiegereltern im Februar als die schönste von allen präsentierte und zum genialen Salz-Schoko-Brownie der Schwiegermama alle glücklich machte. Eine Erinnerung, die unmittelbar mit den letzten unbeschwerten Tagen und Reisen vor dem Lockdown im Gedächtnis bleiben wird.

Dr. Nägler 1998 Rüdesheimer Berg Rottland Riesling Spätlese halbtrocken (eine von 2 Flaschen zumindest; ebay :)

Schloss Johannisberg 2014 GG Silberlack (halbe Flasche) > mein erstes eigenes GG, wunderschön! https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=53&t=1734&p=132548#p132548

Willi Schaefer Graacher Domprobst Kabinett 2017
https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=57&t=567&p=132991#p132991

Vollenweider Wolfer Goldgrube Kabinett feinerb 2017
https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=57&t=5702&p=135594#p135594

Van Volxem Riesling Alte Reben 2016 (überraschend schön! sofort Nachkaufreflex)

Huber Bienberg 2014 GG Spätburgunder (halbe Flasche; unendlich feine Kirsche)

PJ Kühn Riesling St Nikolaus GG 2014 (für mich geschmacklich die perfekte "Symbiose" zw. Riesling und Chardonnay)

Ziereisen Gutedel Steingrüble (immer stark für 13€!)

Heinrich Chardonnay Leithaberg 2015 & 2016 (wildes Geschoss, bisher mein Lieblings-Chardonnay, kostet 15€)

Maria & Sepp Muster Graf Morillon 2015 (ein echt großer Natural Wein, spontan gekauft nachdem uns der Fischhändler in der Kreuzberger Markthalle Neun nach Feierabend einen lebenden Hummer geschenkt hatte, wo jibtsn sowat??)

Domaine Matassa blanc 2016 (noch ein großer Natural Wein, aber sehr anders - nur 11,5% Alc und sehr orangig, Weihnachtsgewürze)

Marco Sferlazzo Porta del Vento Maque Rose 2018 (nur 11%,richtig dreckig, mit Abstand bester Rose meines Lebens, kostet 10€ und hat uns beim Silvester-Dinner auf Sizilien bei weitem am meisten geflasht)
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Frankie Wilberforce

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Re: Weine des Jahres

BeitragDi 22. Dez 2020, 15:55

Meine Weine des Jahres? Es waren sehr viel weniger als letztes Jahr (und das hatte schon weniger als im Jahr davor). Dafür gab es einige Trouvalien ganz besonderer Art:

1976 Mazis-Chambertin Grand Cru Maison Thomas Bassot :ugeek:
1996 Chassagne-Montrachet Blanc 1er Cru, Maison "Schlagmichtodhabichvergessen, weilflasche weggeworfenohneinfotozuschiessen..", hatte die Flasche im Sommerurlaub in Montpellier genossen. :geek:
2003 Chateau Duhart Milon :mrgreen:
2000 Chateau Palmer :ugeek:
1998 Chateau Angelus :ugeek:

Aber Weihnachten steht ja noch vor der Tür....
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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Moselaner

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Re: Weine des Jahres

BeitragDi 22. Dez 2020, 21:41

Hallo!
Meine Weine des Jahres ohne Rücksicht auf Reihenfolge oder Prädikatsstufe:

Schäfer-Fröhlich: Felseneck GG 2012

Bassermann Jordan: Ancestrale 2017

Willi Schaefer: Graacher Himmelreich Spätlese 1999

Grünhaus: Abtsberg Spätlese 1990

Schloss Lieser: Graacher Himmelreich Spätlese 1993

Günther Steinmetz: Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese Goldkapsel 2016

Lauerburg: Bernkasteler Doctor Beerenauslese 2006

J.J. Prüm: Wehlener Sonnenuhr Beerenauslese 1976

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Jochen R.

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Re: Weine des Jahres

BeitragDi 22. Dez 2020, 21:58

Hallo Patrick,
kannst du bitte etwas zum Ancestrale von B-J. sagen?

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Moselaner

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Re: Weine des Jahres

BeitragDi 22. Dez 2020, 23:59

Jochen R. hat geschrieben:Hallo Patrick,
kannst du bitte etwas zum Ancestrale von B-J. sagen?

Viele Grüße,
Jochen


Hallo Jochen,
mache ich gerne:
Der Wein ist der Teil der „Altes Handwerk“ Serie des Weingutes und wird traditionell ausgebaut. Der klare Most wurde ins Holzfass abgestochen und darin spontan vergoren. Anschließend ein Jahr im Stückfass. Er ist ein Cuvée der großen Lagen in Auslesequalität.
Was wichtig zu wissen ist: Der Wein ist deutlich feinherb.

Er zeichnete sich durch eine wunderbare Balance aus, sehr differenzierte gelbe Frucht, massig Extrakt, einer feinen Säure, Kräutern und sehr lang.
In sich unheimlich stimmig und jetzt schon wunderschön, aber sicher noch Potenzial für ein Jahrzehnt.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Jochen R.

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Re: Weine des Jahres

BeitragMi 23. Dez 2020, 11:36

Danke Patrick für die Infos!

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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