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Weine des Jahres

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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weingollum33

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Re: Weine des Jahres

BeitragDo 5. Jan 2023, 09:27

Anbei meine Notizen zu den Weinen aus 2022. Mein Mitteilungsbedürfnis war etwas größer, so dass ich mich nicht auf die wenigen wirklichen Highlights beschränken wollte ... meine Schreibhand hat Nachholbedarf :)


Burgund rot:

Highlight: Regis Forey Vosne-Romanee Echezeaux 2008
Nachdem in 2021 getrunkene 2008-er aus Burgund eher launisch waren und mir bis auf wenige Ausnahmen keine wirklich große Trinkfreude bereitet haben - war dieser Wein ein Volltreffer. Kein großer Name - aber einfach auf den Punkt gereift, schöne Nase, ein zarter wohlproportionierter Körper - Aromen von Veilchen, Blaubeeren, ein Hauch Mineralik und und und ... sehr dezenter Holzeinsatz - einfach sinnlich. Seit geraumer Zeit mal wieder ein Wein aus Vosne-Romanee der berührt.

sonstige Burgunder:

Ich hatte einige 2010er im Glas - überwiegend von der Cote de Beaune und die meisten am Beginn der Trinkreife.
Simon Bize Savigny-les-Beaune - Aux Vergelesses 2010 (1er Cru): über 3 Tage getrunken, jung, dezenter Holzeinsatz, Gerbstoffe noch deutlich wahrnehmbar, nach 24 bis 48 h am besten, vielversprechend - derzeit am besten zum Essen
Simon Bize Savigny-les-Beaune - Aux Grands Liards 2010 (village): etwas reifer als der Aux Vergelesses, dunkle Früchte, Holz gut integriert, sollte sich mindestens weitere 5 Jahre auf dem Niveau halten. Flasche 3 von 4 - jung auf der Primärfrucht hat der Wein in 2013 durch perfekte Harmonie extrem Spaß gemacht. Im Zuge der Reifung hat leider keine Flasche dieses Niveau wieder erreichen können - dennoch ein schöner Wein.
Domaine Pavelot Savigny-les-Beaune - Aux Guettes 2010 (1er Cru): über 3 Tage getrunken, ähnlich wie der Aux Vergelesses von Simon Bize, jung, spürbare Tannine, nach den Eindrücken dieser Flasche vielleicht sogar noch mehr Potential als Letztgenannter
Domaine Ravaut Aloxe-Corton - vieilles vignes 2010 (village): völlig anderer Stil, viel "fülliger und saftiger" als die Vorgänger - wird sich weitere 5 bis 10 Jahre entwickeln - überraschend gut!
Digioia-Royer Chambole-Musigny 2010 (village): braucht 24 h um etwas zarter und eleganter daherzu kommen und an Chambolle zu erinnern - immer noch jung!

Domaine Michel Lafarge Volnay vendanges selectionnées 2009
mehr Körper und etwas komplexer als die 1er Crus aus Savigny-les-Beaune, aber auch gerbstoffbetonter, kein seidiger Volnay und nicht weinaffinen Gästen zu pelzig - viel Potential!

Lignier-Michelot Clos St.Denis 2006
im Trinkfenster und durchaus gute Anlagen für einen eher feminen Grand Cru. Es fehlt noch an Reife, damit die seidige Textur zum Tragen kommt - leider "singt" der Wein (noch) nicht. Nächste Flasche in 3 bis 5 Jahren. Von einem Grand Cru erhofft man sich mehr - insofern derzeit etwas enttäuschend.

Domaine Michel Lafarge Bourgogne 2005
Flasche 3 von 5, das Tanningerüst von 2005 ist abgebaut und dunkle Früchte und Mineralik überwiegen am Gaumen - leider hat der Wein eine etwas unharmonische Note / Säure - die ich schwer mit Worten konkretisieren kann! Der 2009er Bourgogne der Domaine ist deutlich besser.

Domaine de Montille Pommard Les Pézerolles 1999
schöner Wein, der nicht lange im Glas braucht, um sich zu finden. Intensive Nase, am Gaumen ein Mix aus roten und dunklen Beeren, erste Tertiärnoten, Tannine wenig wahrnehmbar, mittlerer Körper und gute Länge - schön gereift und sollte weitere 5 Jahre auf dem Niveau bleiben.

Coup de Coeur: Louis Jadot Savigny-les-Beaune 1996
Ich habe (immer noch) ein Schwäche für diesen einfachen Village-Wein von Jacques Ladière. Der Wein hat bestenfalls einen mittleren Körper, ist auf der rotbeerigen Seite und ist allerdings mE vergleichsweise komplex. Bei manchen Flaschen sticht die 96er Säure ein wenig heraus - dennoch ein wunderbarer Essensbegleiter. Für manchen vielleicht zu rustikal - für mich perfekt zu in Butter angebraten jungen Steinpilzen mit Gnocchi! Ich kaufe mittlerweile rote 96er von Jadot nach, wenn sich die Gelegenheit ergibt und diese aus guter Lagerung zu erschwinglichen Preisen zu erwerben sind.


Bordeaux rot:

Zum Jahresbeginn habe ich von einem befreundeten Weinhändler einige Bordeauxweine aus den 80-er Jahren aus seinem Privatkeller zu fairen Preisen erstanden. Zwei habe ich in diesem Jahr getrunken:

Highlight: Chateau Lagune 1986
katastrophaler Korkzustand - durchtränkt und zerfallen - aber in der Flasche ein toller Wein. Intensive Nase nach Tabak, Zedernholz und schwarzen Johannisbeeren ebenso der Gaumen - mittlere Länge und einfach klassisch. Der Wein wirkt ungeschminkt, ehrlich und vergleichsweise jung. Verbleibende Gerbstoffe geben dem Wein immer noch eine gute Struktur. Ein kleines Überbleibsel in der Flasche machte nach mehreren Tagen immer noch Freude auf den nächsten Schluck. Dem Inhalt dieser Flasche hätte ich mit besserem Korken weitere 5 bis 10 Jahre gegeben! Ein echter Spaßmacher!

Chateau Lynch-Bages 1988
sicherlich der höherwertigere Wein - vermutlich leicht über den Höhepunkt aber immer noch wunderbar zu trinken. Betörende Nase, am Gaumen sind die Gerbstoffe dahingeschmolzen und weich, sehr harmonisch und stylisch. Langanhaltende Aromen von dunklen Beeren, Tabaknoten und etwas feuchtem Waldboden. Würde vermutlich mehr Punkte erhalten als der Lagune 1986 - aber der Spaßfaktor lag eindeutig beim Letztgenannten.


divers rot:

Bernard Burgaud Cote Rotie 2018 (0,375 l)
Anfang April im Restaurant getrunken, würziger Syrah, schlank, komplex und derzeit zugänglich (Gerbstoffe im Hintergrund) - löst Nachkaufreflex aus. Kenne das Weingut vom 1996er, den ich vor ca. 10 Jahren im Glas hatte und der positiv in Erinnerung geblieben ist.

Paul Achs Blaufränkisch Spiegel 2011
Ein Weingut, das ich leider ein wenig aus den Augen verloren habe. Über mehrere Tage getrunken: immer noch vergleichsweise jung, mittlerer Körper kaum Tertiärnoten, feine Tannine geben dem Wein immer noch ein gewisse Struktur - langanhaltend.


weiß divers:

Highlight: Alain Paret Condrieu Les Ceps du Nebadon 2011
Eine Domaine an der nördlichen Rhone die mE etwas unter dem Radar fliegt. Flasche 2 von 3. Die Erwartungen waren nicht groß, da meine erste Flasche im jugendlichen Alter geköpft wurde und hier junger Wein und Holz nicht zusammengekommen sind. Dies ist jetzt überraschenderweise ganz anders - die vorhandene deutliche Reife des Weins passt richtig gut zum immer noch präsenten Holz - schöner Wein! Macht Lust auf mehr!

Guy Roulot Meursault Les Meix Chavaux 2012
Viel Extrakt, deutlicher Holzeinfluss und voller Körper - ein mundfüllender Meursault - alles zu einer perfekten Einheit gereift und immer noch vergleichsweise jung - sehr ansprechend. Würde man eher für einen 1er Cru als für einen Villagewein halten. Ein bemerkenswerter Wein, der bei einer Bepunktung sicherlich ziemlich gut abschneiden würde. Eine Domaine, von der ich zumindest einmal etwas "namhaftes" im Glas haben wollte - einen Nachkaufreflex löst der Wein jedoch nicht in mir aus.

Marc Kreydenweiss Riesling Clos Rebberg 2015
kein außergewöhnlicher Wein, aber ein schöner Riesling, den man sofort ins Elsass verortet mit seiner schillernden etwas barocken Art und der schönen aber nicht aufdringlichen Mineralik - gut solo aber auch zum Essen.

Stark Conde Stellenbosch Field Blend 2018
auch kein außergewöhnlicher Top-Wein, aber einer der, wenn ich nicht weiß, was ich zum Essen aufmachen soll, meistens passt. Eine Cuvee aus überwiegend Chenin blanc und Roussanne, Verdelho und Viognier - eine ziemlich ungewöhnlich Kombination ... aber gut. Der Wein hat etwas neues Holz gesehen - deutlich wahrnehmbar und dennoch dezent! Meine bisherigen Erfahrungen deuten daraufhin, dass er auch durchaus reifen kann.

Mal schauen - was 2023 zu bieten hat!
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mixalhs

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Re: Weine des Jahres

BeitragDo 5. Jan 2023, 11:08

Herzlichen Dank für die vielen Inspirationen!

Leider werde ich mir einige der genannten Weine nicht leisten können, z.B. die gereiften, großen Bordeaux, Baroli und Barbareschi. Einige der anderen Weine kenne ich bereits bzw. habe sie sogar selbst im Keller - wenn auch meistens aus anderen Jahren - und einige der Weine, die ich noch nicht kenne und die mich sehr reizen würden, werden extrem schwer zu beschaffen sein. Das sind nicht unbedingt die großen Exoten: Auch M.F. Richter scheint überall ausverkauft zu sein.

Mitgenommen habe ich aber, dass ich mal was von Kaufmann (Hattenheim/Rheingau) probieren sollte, ein Weingut, das ich bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Auch Jadots Savigny de Beaune werde ich mal inspizieren. Bernard Faurie ist jetzt ebenfalls auf meinem Kompass, ebenso wie Poggiotondo (Chianti). Und dann muss ich noch meinen Sohn überreden, eine der Flaschen des 1990er Cos d'Estournel zu öffnen, die ich vor mehr als 30 Jahren für ihn subskribiert hatte.

Herzliche Grüße und alles Gute für den Rest des Jahres!

Michael
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Nora

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Re: Weine des Jahres

BeitragDo 5. Jan 2023, 19:51

weingollum33 hat geschrieben:Burgund rot:

Highlight: Regis Forey Vosne-Romanee Echezeaux 2008
Nachdem in 2021 getrunkene 2008-er aus Burgund eher launisch waren und mir bis auf wenige Ausnahmen keine wirklich große Trinkfreude bereitet haben - war dieser Wein ein Volltreffer. Kein großer Name - aber einfach auf den Punkt gereift, schöne Nase, ein zarter wohlproportionierter Körper - Aromen von Veilchen, Blaubeeren, ein Hauch Mineralik und und und ... sehr dezenter Holzeinsatz - einfach sinnlich. Seit geraumer Zeit mal wieder ein Wein aus Vosne-Romanee der berührt.


Hallo Tobias,

auch dir vielen Dank für deine Notizen! Sehr, sehr schöne Weine und vieles unerreichbar.

Den Echézeaux Grand Cru von Regis Forey hatte ich auch Anfang des Jahres, allerdings aus 1995. Eigentlich hatte ich nicht mehr so viel erwartet und wurde dann sehr positiv überrascht. Natürlich deutlich gealtert, aber insgesamt fein und filigran, ja fast ätherisch. Er gefiel mir damals besser als der gleichzeitig geöffnete Spätburgunder Schlossberg 2012 von Huber (ein Wein, den ich sehr mag), der aber im Gegensatz zum sehr gereiften Echezeaux mit seiner noch jugendlichen Frucht sehr vorlaut daher kam. An diesem Abend hatte für mich der Echezeaux die Nase vorn. Mein Mittrinker sah, wenn ich mich recht erinnere den Schlossberg vorne.

VG, Nora
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weingollum33

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Re: Weine des Jahres

BeitragDo 5. Jan 2023, 22:30

Hallo Nora,
danke für deine Rückmeldung. Der Echezeaux von Regis Forey 2008 hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Ältere Weine von Forey habe ich nicht probiert, weiß jedoch, dass sich die Stilistik (ich glaube) in 2007 / 2008 deutlich verändert hat. Früher waren die Weine wohl deutlich reifebedürftiger und ggf. weniger ausbalanciert (tanninbetont). Wobei ich persönlich durchaus "Oldschool"-Stilistiken mag - insbesondere wenn das Endprodukt dann doch irgendwann einen harmonischen ausbalancierten Wein ergibt. Jedenfalls hört sich deine Erfahrung mit dem 1995er ganz bestimmt nicht schlecht an! Ich glaube auch, dass der Echezeaux zu den zuverlässiger guten Weinen aus seinem Sortiment zählt.

Mir ist nicht ganz klar, was du mit erreichbar meinst. Die Preisentwicklung bei Burgundern ist jedenfalls in den letzten 10 bis 15 Jahren verstörend. Manche (sehr gesuchten) Weine sind um den Faktor 10 bis 15 im Preis gestiegen und selbst viele Winzer (nicht aus der ersten Reihe) sind heute im Handel zum doppelten Preis und mehr zu beziehen. Hierzu zähle ich auch Regis Forey. Was ich damit sagen will: Ich hatte Glück, viele Weine zu einem deutlich "günstigeren" Zeitpunkt erwerben zu können als heute. Seit ca. 8 Jahren kaufe ich allerdings nur noch selten Burgunder.

Ferner muss ich gestehen, dass es häufig nicht die erlesenen, teuren Weine sind, die mir besonders gefallen und Freude machen. Zwei Beispiele ebenfalls aus Burgund:
Der 2010er Aux Grand Liards von Bize hat mir in 2013 (?) auf der Primärfrucht extrem gut gefallen. Der Wein war damals für ca. 20 bis 25 € über den Fachhandel zu beziehen. Ebenso der Bourgogne Les-Champs-d'Argent 2010 von Bruno Clavelier (grenzt an die Villagelage von Vosne-Romanee an) - damals für ca. 15 € erstanden. Beide Weine sind - glaube ich - auch in alten Threads von mir beschrieben worden.

Auch heute ist es vermutlich noch so, dass man nach den Weinen suchen muss, die noch nicht richtig bekannt sind und einen ansprechen. Gute Erfahrungen habe ich mit den Messen der Vigneron-Independant gemacht. Im Januar oder Februar findet in der Regel eine Messe in Straßburg statt. Viele Tipps habe ich natürlich auch hier aus dem Forum erhalten! Und wenn dich Burgund ernsthaft interessieren sollte, würde ich hierüber viel lesen: Inside burgundy (Jasper Moris), "The finest wines of burgundy" (Bill Nanson) ... Letztgenannter ist ferner auch der Herausgeber des Burgundy-report. Aber auch andere Adressen und das Internet sind diesbezüglich sicherlich empfehlenswert!

Gruß Tobias
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Nora

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 6. Jan 2023, 11:51

Hallo Tobias,

vielen Dank für deine Tipps und Aufmunterungen!

Burgund ist so bisschen mein blinder Fleck. Als mir irgendwann auffiel, dass ich rote Burgunder sehr mag, versuchte ich mich im Burgund umzusehen. Leider muss ich sagen, bin ich daran gescheitert, ich fand einfach keinen Zugang, zu undurchsichtig erschien mir das Gebiet. Oft waren die Weine, die ich kaufte und probierte Enttäuschungen oder aber einfach für das Gebotene zu teuer. Oder ich hatte sie im falschen Trinkfenster erwischt? Und du sagst es ja auch, die Preisentwicklung in den letzten Jahren ist kaum mehr nachzuvollziehen. Letztendlich habe ich mich davon verabschiedet. Ab und zu erwerbe ich hier und da noch Einzelflaschen und manchmal habe ich tatsächlich viel Freude, wie z.B. mit dem o.g. Echézeaux. Aber das sind Solitäre.

Und auch bei den Bordeaux-Weinen bin ich oft beeindruckt, in welcher Breite und Tiefe hier Weine und damit einhergehendes Wissen vorhanden sind. Nur um auch die in einem schönen, gereiften Stadium trinken zu können (und das mag ich eben am liebsten), hätte ich einfach früher mit dem Erwerb bzw. dem Sammeln anfangen müssen. Das habe ich leider verpasst.

So erfreue ich mich hier am Lesen, an der Möglichkeit, ab und zu bei Weinfreunden eine schöne Flasche mitzutrinken oder auch mal eine gute Flasche aus meinem Keller zu holen.

Das mag jetzt alles ein bisschen OT sein, aber ich wollte gern auf die Frage von dir, Tobias, antworten.

VG, Nora
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Udo2009

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 6. Jan 2023, 12:55

Mein Wein des Jahres:

2015er Plavac Mali Barrique vom Weingut Andrew Tomic, Hvar, Kroatien

Tomic-Plavac-mali-Barrique-png-500x889.jpg


Aus dem einfachen Grund, dass ich Kroatien bisher nicht auf dem Schirm hatte und dann so einen excellenten Wein im Glas vorfinde.
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maxilian7

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 6. Jan 2023, 13:57

Nora hat geschrieben:Burgund ist so bisschen mein blinder Fleck. Als mir irgendwann auffiel, dass ich rote Burgunder sehr mag, versuchte ich mich im Burgund umzusehen. Leider muss ich sagen, bin ich daran gescheitert, ich fand einfach keinen Zugang, zu undurchsichtig erschien mir das Gebiet. Oft waren die Weine, die ich kaufte und probierte Enttäuschungen oder aber einfach für das Gebotene zu teuer. Oder ich hatte sie im falschen Trinkfenster erwischt?

Hallo Nora,
mir ging es ganz ähnlich. Mir haben da sehr die Videos von Frank Kämmer im Auftrag von Kierdorfwein geholfen:
https://www.kierdorfwein.de/mediathek
Natürlich will Kierdorf in erstrer Linie Wein verkaufen, deshalb stellt Hr. Kämmer auch Weine aus deren Sortiment vor. Aber es geht auch prägnant und in nachvollziehbaren Worten allgemein um die Appellationen des Burgunds.
Seitdem weiß ich für mich zumindest, was am ehesten meinem Geschmack entsprechen könnte und wovon ich anhand seiner Schilderungen erst einmal die Finger lasse.

Viele Grüße,
Max
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Nora

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Re: Weine des Jahres

BeitragFr 6. Jan 2023, 19:52

Vielen Dank, Max für den Link. Das werde ich mir mal ansehen.

VG, Nora
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olifant

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Re: Weine des Jahres

BeitragMo 9. Jan 2023, 09:52

Weine des Jahres gab's erst zu den Feiertagen, einen Burgunder zur Gans und einen Schäumer zum meeresfrüchtelastigen Silvester-Menü:

Beaune Premier Cru 1999 Cuvée Hugues et Louis Bétault, Hospices de Beaune - Beaune, NK, Mag., ein sehr schöner Burgunder in bester Balance zwischen Frucht, Mineralik und (rustikaler) Eleganz - bestes unterhaltsames Arthouse-Kino

Madame Martis Maso Martis Brut Reserve Trento DOC Rare Vintage 2006, Antonio Stelzer nel Maso Martis - Martignano (Trento) - 12,80% Vol. - 70% Pinot Nero, 20% Chardonnay, 5% Pinot Menieur - Sboccatura Marzo 2016 - Produktion 1000 Flaschen in geeigneten Jahren.
Toller gereifter Schäumer, der sich weder national (Franciacorta, Trento DOC), noch international (Champagne) verstecken muss. 10 Jahre auf der Hefe und noch mal 6 Jahre auf der Flasche - feine unaufdringliche Perlage, in der Nase kandierte Orange und Zitrone, Brioche und Haselnuss, am Gaumen kommt dann noch Agrumen, Apfelaromatik und kalkige Mineralik dazu, immer wieder changierend, von feiner lebhafter Säure durchzogen, knalltrocken - wenn auch als Brut mit 5g Zucker deklariert, einerseits klar und kristallin, andererseits komplex und verwoben, mit Belüftung entwickelt sich gewisser leicht cremiger Schmelz - einfach ein Genuss
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Georg R.

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Re: Weine des Jahres

BeitragMo 9. Jan 2023, 17:03

maxilian7 hat geschrieben:Hallo Nora,
mir ging es ganz ähnlich. Mir haben da sehr die Videos von Frank Kämmer im Auftrag von Kierdorfwein geholfen:
https://www.kierdorfwein.de/mediathek
Natürlich will Kierdorf in erstrer Linie Wein verkaufen, deshalb stellt Hr. Kämmer auch Weine aus deren Sortiment vor. Aber es geht auch prägnant und in nachvollziehbaren Worten allgemein um die Appellationen des Burgunds.
Seitdem weiß ich für mich zumindest, was am ehesten meinem Geschmack entsprechen könnte und wovon ich anhand seiner Schilderungen erst einmal die Finger lasse.

Viele Grüße,
Max


Definitiv eine sehr seriöse Adresse und die Videos sind so ziemlich das Beste, was man zum Thema Burgund findet im Netz - schlägt jeden dicken Weinführer.

Die Côte de Nuits und ihre Appellationen z.B.ist eine Folge, die ich gerne weiterempfehlen möchte.
https://www.kierdorfwein.de/cms/sites/k ... nprobe.mp4

Hatte damals das Probierpaket nachverkostet und war beeindruckt, wie passend die Weine beschrieben wurden.
All das fand sich dann auch im Glas wieder.

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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