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Weine des Jahres

Hohe Brisanz, kurzes Verfallsdatum
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Leo

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 9. Jan 2022, 18:00

Hallo Forum,

wo ich gerade so schön beim Schreiben bin, hier meine Favoriten, genossen in 2021 : die besten unter vielen sehr guten Rieslingen :

2oo7 G - Max pure Seide
201o Dellchen GG virtuoser Zungen- und Gaumenschmeichler
2019 Rothenberg GG Rheingau klassisch und prägnant von Wegeler
2018 Abtserde GG mehr Kalkfelslutschen geht nicht


Gruß Leo
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Herr S.

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Re: Weine des Jahres

BeitragMo 10. Jan 2022, 08:54

dylan hat geschrieben:
Herr S. hat geschrieben:
In Weiß muss ich mich entscheiden ... and the winner is: Idee 2009 von Christmann.


Björn


Ich hab da so eine Idee: Idig!


Hallo Dylan,

erwischt, was ein faux-pas. Ja, es handelte sich um dne Idig.

Viele Grüße,
Björn
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weingollum33

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Re: Weine des Jahres

BeitragDi 11. Jan 2022, 20:50

Hallo erstmal,

eine Zusammenfassung der mir in Erinnerung gebliebenen Weine in 2021. Fett markierte Weine stechen ein wenig hervor!

Burgund rot:
1996 Louis Jadot Beaune Clos les Ursules - deutlich mehr auf der "rote Beerenseite", komplex, eher schlank, sehr harmonisch und lang und dürfte weitere 5 bis 10 Jahr Freude bereiten. Leider meine letzte Flasche!
2006 Henri Gouges Nuits St. Georges Clos de Porrets - kein Schmeichler, perfekter Essensbegleiter - jung und mit schönem Biss!
2006 Domaine Fourrier Gevrey-Chambertin Combe aux Moines - perfekt reif, sehr geschliffen und very "Fourrier" (= mehr Chambolle als Gevrey) - trinken, wird für meinen Geschmack nicht mehr besser!
2007 Angerville Volnay Taillepieds - vielleicht nicht der eleganteste Volnay, aber hochwertig, bisher kaum Tertiärnoten, komplex und trinkt sich sehr gut!
2008 Bruno Clair Gevrey-Chambertin Cazetiers - eher schlank, vergleichsweise komplex und gut im Trinkfenster.
2008 Jean Grivot Vosne-Romané aux Brulées - über drei Tage getrunken und brauchte viel Luft, um besser zu werden. Macht Spaß und dürfte sich noch gut entwickeln. Derzeit fehlt es noch an etwas Komplexität.
2008 Bruno Clavelier Vosne-Romané aux Brulées - blieb über mehrere Tage etwas "mager", schwierige Prognose!
2010 Domaine Guyon Vosne-Romané Les Charme de Maizières - gefälliger moderner Stil, vergleichsweise extraktreich. Nicht unbedingt mein Stil aber für einen Village-Wein eher hochwertig!

Burgund weiß:
2008 Francois Carillon Puligny-Montrachet Les Perrières - die Flasche war einen Hauch zu reif für meine Trinkvorliebe, hat aber dennoch extrem viel Spaß gemacht (vielleicht sogar mein bisher bester weißer Burgunder)
2008 Dauvissat Chablis Sechet - rassig, mineralisch und vergleichsweise jung - wunderbarer Chablis!

Bordeaux rot:
1995 Sociando Mallet - nur ok, vermutlich nicht die beste Flasche.
1995 Leoville Barton - wunderbar!! Ein Beleg mehr dafür, wieviel Freude es macht, immer mal wieder einen gut gereiften Bordeaux aufzumachen.
2002 Pichon Comtesse - trinkt sich wirklich gut - keine Wuchtbombe - mehr St. Julien als Paulliac. Meine letzte Flasche wird in den nächsten Jahren dran glauben müssen.
2002 Cos Estournel - ganz anderer Stil, dicht und dunkelfarben - ansonsten sehr klassisch: schwarze Johannisbeeren, Zedernholz etwas Tabakblätter, kaum Tertiärnoten, geschmeidiges Tanningerüst noch minimale Holzeinflüsse, trinkt sich mit einer gewissen aristrokratischen Eleganz!
Beide 2002er haben mich positiv überrascht - vom linken Ufer gibt es zum Teil sehr ausgewogene und klassische Weine. Vielleicht finden die beiden Weine bei bordeauxaffinen Liebhabern weniger Anerkennung - insbesondere im Vergleich zu den Topjahrgängen der Chateaux. Mir aber haben sie viel Trinkvergnügen bereitet.

Portugal:
2006 Colares Adega Arenea - von der Säure getragener, transparenter, rotfruchtiger Wein - um wirklich richtig gut zu sein, fehlt es (zumindest derzeit) jedoch an Komplexität.
2007 Colares Adega Arenea - ganz anderer Wein als der Vorgängerjahrgang, dunkle Beeren, geschmeidig, leichte Holznoten - gut und trinkanimierend.

Deutschland:
2011 Huber Bienengarten GG - trinkt sich wirklich schön, alles richtig gut gemacht ohne aber (leider) wirkliche Begeisterung auszulösen! :( - vielleicht war meine Erwartungshaltung zu groß!

Süßwein:
1999 Kracher Nouvelle Vague 6 - sehr reif, komplex und immer noch ansprechende Säure, die den Wein etwas fokussiert.
2007 Barsac Nairac - viel Primärfrucht, es fehlt ein wenig an Säure und damit an Fokus!
2008 Baumard Quarts des Chaume - für meinen Geschmack etwas über den Höhepunkt, aber macht dennoch viel Freude! Eine Flasche vor drei Jahren, war der bisher beeindruckenste Süßwein meiner "Trinkerkarriere".

Enttäuschung des Jahres:
1998 Giacomo Conterno Barolo Cascina Francia - die zweite Flasche innerhalb der letzten beiden Jahre. Ob mit oder ohne ausführliche Luftzufuhr - beiden Flaschen waren "müde"!

Fazit: Wenn ich einen roten Burgunder (1er Cru, Cote de Nuits) aus 2006 aus dem Keller hole, kann ich im Moment nicht viel verkehrt machen (Topweine vielleicht noch ausgenommen). Die 2008er machen mich hingegen zumindest derzeit leider ein wenig ratlos. Die Weine sind eher schlank und zum Teil ein wenig "dünn" und ich bin mir unsicher, wie gut sich die Weine des Jahrgangs tatsächlich entwickeln - aber wie immer: Wir sind in Burgund und Überraschungen - positiv wie negativ - sind nicht auszuschließen. 2009er und 2010er will ich verstärkt im kommenden Jahr antesten.
Ferner ist mir dieses Jahr bewusst geworden, wie geil es ist, in den Keller zu gehen und einen gereiften Bordeaux zum Abendessen zu servieren. Und - ich sage es sehr ungern -im Vergleich zu Burgund sind die Enttäuschungen einfach seltener. Was für eine Binsenweisheit wird jetzt mancher sagen. Das stimmt - aber die eigene Erfahrung ist etwas anderes als das geschriebene Wort.

Ausblick: Was habe ich mir für 2022 vorgenommen? Den Fokus mal wieder auf andere Regionen zu legen! Mehr urige Rote aus Portugal, mehr Weiße aus Österreich (grüner Veltiner), mehr Elsass (Riesling und Gewürztraminer) und vor allem mehr deutschen Riesling in allen Variationen. Letztgenannte kommen bei mir sowohl im Keller als auch im Glas einfach echt zu kurz! Mal schauen, was daraus wird!

In dem Sinne
beste Grüße
Tobias
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Créot

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 6. Mär 2022, 22:57

Nora hat geschrieben:
Créot hat geschrieben:
Nora hat geschrieben:Meine Weine des Jahres
Rot:
...
J.L. Chave, Hermitage 1995
...

Hört sich sehr gut an. Da es die einzige Flasche Chave Hermitage ist, die ich besitze (und ich bezweifle, dass es mehr werden :cry:): wo in seiner Evolution ist der Wein deiner Ansicht nach?

Grüße
Stefan


Hallo Stefan,

ich habe den Wein vor nunmehr fast einem Jahr getrunken und versuche mich zu erinnern. Die Flasche war in einem ausgezeichneten Zustand. Sie hatte bevor sie zu mir kam, seit der Lieferung vom Weingut unbewegt in einem klimatisierten Keller gelagert. Hoher Füllstand, völlig intakter Korken.

Ich habe den Wein ohne vorheriges Dekantieren langsam an einem Abend ausgetrunken. Der Wein präsentierte sich über mehrere Stunden völlig stabil ohne abzubauen, ich meine sogar, er habe sich im Laufe der Zeit noch etwas harmonisiert. Ohne jetzt noch Details nennen zu können, hatte ich das Gefühl, dass der Wein derzeit hervorragend zu trinken sei, dabei aber jung und noch einige Jahre vor sich habe.

Allerding ist es so, dass ich mit solchen gereiften Weinen außer hier und da mal eine einzelne Flasche nicht viel Erfahrung habe. Ich bitte meine Einschätzung deshalb mit äußerster Vorsicht zu genießen. Eine Flasche vom 95er habe ich noch, die ich beabsichtige im Laufe dieses Jahres zu trinken und könnte dann noch mal berichten.

Auf jeden Fall war das einer der schönsten Weinmomente in meinem Leben. Genieße deine Flasche!

VG, Nora


Sehr spät, aber trotzdem: Danke für deine Antwort! Hört sich schon ganz gut an ;) Ich hoffe ich finde dieses Jahr eine schöne Gelegenheit die Flasche zu köpfen. Freue mich drauf.

Grüße
Stefan
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Créot

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 6. Mär 2022, 23:13

stollinger hat geschrieben:
Créot hat geschrieben:Und sonst? Ach, ein 15er Balthazar Cornas sans Soufre. Ich hatte mir von einem so jungen Cornas nicht so viel versprochen, ihn aber aufgemacht, weil der Besuch Probleme mit Schwefel hatte - ein fantastischer Wein, unglaublich ausdrucks- und eindrucksvoll.

Hallo Stefan,

den habe ich auch noch, was ist denn deine Einschätzung bezüglich lagern/trinken?

Grüße, Josef


Auch hier sorry für die späte Antwort und noch mal sorry für die wenig weiterführende Antwort. Ehrlich gesagt habe ich nicht die blasseste Ahnung - mir fehlt da einfach die Erfahrung. Nur nach meinem Eindruck dieser einen Flasche, die eine wahnsinnige Frühform vermittelte: Hätte ich noch eine Flasche nicht-geschwefelt, würde ich sie aufmachen, während ich de geschwefelten noch einige bis viele Jahre liegen lassen würde.

Grüße
Stefan
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Créot

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 6. Mär 2022, 23:31

Herr S. hat geschrieben:Moin,

gerade in Rot war bei doch recht wenig los in 2021. Damit hätte ich auch gleich einen Vorsatz für 2022 :D .

Trotzdem gab es einen Wein, der herausstach: 2007er „Les Pouyeux“ von Clos Rougeard. Die ganz feine Klinge, ein Eleganz- und Finessenmonster.

In Weiß muss ich mich entscheiden ... and the winner is: Idee 2009 von Christmann.

Viele Grüße,
Björn


Wahnsinn wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. den Idig (meine Autokorrektur will auch platonisieren) 2009 hatte ich vor kurzem auch im Glas. Besser als die Flasche vor 2-3 Jahren, aber insgesamt überhaupt nicht mein Fall, schon imposant, aber, ja, für meinen Geschmack vor allem schwerfällig.
(Wer Interesse hat, eine Pulle habe ich noch...)
ich merke allerdings mehr und mehr, dass ich auch nicht der prototypische GrosseGewächseTrinker bin

Grüße
Stefan
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Jochen R.

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 11. Dez 2022, 15:13

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Belgrave ist nichts für Unschuldige
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harti

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Re: Weine des Jahres

BeitragSo 11. Dez 2022, 16:34

Da bei mir nichts Bedeutendes mehr kommen wird, schon jetzt meine Weine des Jahres.

Mein absolutes Highlight habe ich bei einer Probe getrunken, die Anfang des Jahres in unserem Hause stattfand und mit Herzblut-Flaschen nur so gespickt war:

1990 Montrose: Nach einigen durchwachsenen Erfahrungen mit diesem Wein war dies die perfekte Flasche. Auf dem Punkt, mit einem kräuterig-würzigen Aromenfeuerwerk zum Niederknieen, dabei kraftvoll und zugleich umwerfend elegant am Gaumen. Sicherlich eine der besten Bordeaux, die ich je getrunken habe.

Und im Bereich der bezahlbaren Tropfen möchte ich noch zwei Weine herausstellen:

2015 d'Issan: Quintessenz eines eleganten Margaux, zwar noch recht jung, zeigt aber schon seine erstklassigen Anlagen.

2021 Vollenweider Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett: Wenn ich nicht dummerweise nur 6 Flaschen gekauft hätte, könnte ich diesen Wein jeden Abend trinken. Für mich der perfekte Kabinett.

Grüße

Hartmut
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mixalhs

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Re: Weine des Jahres

BeitragMo 12. Dez 2022, 13:52

Bei mir stachen heraus:
weiß: Papas 2017 von Karamolegos, den ich im März auf der Oenorama in Athen verkosten konnte,
https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=74989
und
rot: Felsenberg 2014 von Rings,
https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=76591.

Ein ganz besonderes Erlebns war Sori Tildin 1988 von Angelo Gaja:
https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=76315.

Und dann war da noch Fritz Haags 2019er Juffer Kabinett, der beste Kabi, den ich bisher im Glas hatte:
https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=71726.
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Der Wein-Schwede

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Re: Weine des Jahres

BeitragMo 12. Dez 2022, 14:34

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