Lowlights 2010

Hallo zusammen,

die Lektüre des Highlight-Threads und das genaue Gegenteil eines Highlights im Glas zu Silvester führen mich hierzu: Was waren eure Wein-Rohrkrepierer im vergangenen Jahr?

Meiner:

Chat Sauvage: "Clos de Schulz" 2007 (Winkeler Dachsberg Chardonnay Spätlese trocken; 13,5%)

Untrinkbar - völlig zugeholzt; roch und schmeckte nach verbranntem Toast, jegliche Frucht war erschlagen; kitschig-süßliche Nase.

Gut, dass das die einzige Flasche war.
Schlecht, dass ich dafür seinerzeit 17 oder 18 € ausgegeben habe (im Vergleich zu den 26 €, der für den 2009er aufgerufen wird, aber nur halb so schlimm).


Viele Grüße
Markus

Hallo,

mein Tiefpunkt in 2010 hat mich immerhin 24,- gekostet,
es war der Bärnreiser vom Weingut Grassl aus 2004.

Überreif wirkende Frucht, restsüsse, dazu grünliche Cabernet Noten und deutlich zuwenig Struktur bei dem massiven Alkohol.

Zu einer kräftigen Speise gerade noch trinkbar.

Hat am Tag 2 und 3 weiter abgebaut.

War zum Glück nur eine Testflasche.

lg
Gerald

Moin,

zumindest hart am Rande einer groben Enttäuschung (und unter Berücksichtigung des PGVs eindeutig darüber hinaus) waren die allermeisten 2006er GG-Rieslinge.

Gruß
Guido

Zum Glück bin ich von herben Entäuschungen in 2010 verschont geblieben, Flaschefehler mal ausgenommen.

Einer der schlechtesten Weine, war aber ein Mosel Wein, den ich vor Ort bei einem Winzer an der Hauptstrasse in glaube ich Kröv probiert habe. Wobei das eigentlich meine eigene Schuld war. Die Hauptkundschaft sind dort Busreisende

[thvins]

Hallo allerseits,

Mein Lowlight war wohl die dritte von insgesamt 4 Flaschen Ygay Reserva Especial 1989, die ich Anfangs meines Kelleraufbaus mal bei Hawesko - für einen damals nicht grad billigen Preis gekauft habe. Damals hatten wir es ja alle noch nicht so mit Internet. Und da sowohl Johnson, als auch ein spanischer Führer damals nichts Schlechtes dazu sagten, glaubte ich der blumigen Hawesko- Werbebotschaft und kaufte. Der Wein hat eigentlich immer enttäuscht, recht zeitnah nach dem Kauf (damals schob ich es auf die Jugendlichkeit und da auch Hawesko von langer Lagerung sprach, gab ich die Hoffnung nicht vorzeitig auf.

Die 2. Flasche war ebenfalls grausam und die letztes Jahr geöffnete noch immer. Der Wein liegt in einer Preisklasse, wo ich 93 Punkte als zufriedenstellend erwarten würde und mehr erwarten würde. Heraus kamen keine 80 Punkte, das heißt, er erreichte nicht mal das Prädikat "Gut", wie ich wenigstens es selbst von einem 3,50 € Bauernwein erwarten würde ...

Eigentlich müßte man die Flaschen den Hawesko Leuten selbst heute noch bildlich gesprochen "um die Ohren schlagen" (ich lehne Gewalt nunmal ab) - aber selbst über eine Beschwerde würden die sicher nur noch lachen. Denn ich habe den "Marktführer" inzwischen schon seit Jahrzehnten aus meinem "Fundus empfehlenswerter Händler" gestrichen, da viele Weine nicht im Ansatz hielten, was sie versprachen. Aber dieser hier ist der Gipfel für mich.

[Gerald]

Hmm,

ehrlich gesagt habe ich 2010 keinen einzigen wirklich schlechten Wein im Glas gehabt. Das kann auch damit zusammenhängen, dass die von mir überwiegend getrunkenen Österreicher immer mehr mit Schrauber verschlossen sind und daher Ärger über Korkprobleme (nicht nur TCA, sondern vor allem die Korkschleicher) nur mehr selten vorkommt.

Am ehesten negativ aufgefallen ist mir die - lange begonnene, aber nicht zuletzt mit dem Jahrgang 2009 fortgesetzte - Entwicklung, dass besonders die Weine der Top-Erzeuger (ganz besonders denke ich jetzt an die Wachau) sich immer danach orientieren, wie sie am meisten Punkte in den Weinguides bekommen und nicht, wie sie dem eigentlichen Konsumenten Freude bereiten. Also Restzucker knapp an der gesetzlichen Grenze, möglichst dicht und körperreich, vordergründige Aromatik möglichst schon beim Verkaufsstart etc.

Grüße,
Gerald

Tja, grobe Entäuschungen hat es schon gegeben in 2010.
Das führe ich allerdings nicht nur auf Flaschenfehler zurück, sondern auf einen sich ändernden Geschmack bei extremen Weinen.
Ganz sicherlich dazu gehörte Domaine Richeaume, der reinsortige Carignan - üppig, schwer, trinkmarmeldae - untrinkbar für mich
Die CdR von der Domaine de la Janasse, sowie auch die verkostetetn C9P (da allerdings nur schlückchenweise auf Proben)
auch der CdR Les Quartz von Clos du Caillou der momentan jede Eleganz vermissen lässte und
meherer Crianzas von Sierra Cantabria aus dem Jahr 2003.
Ach ja ... und Charmail 2003, den ich wohl besser noch 5 Jahre vergessen sollte

Meine größten Enttäuschungen waren Flaschen des "Winzers des Jahres" Josi Leitz ... von dessen Weinen ich eigentlich ein großer Fan bin / war (weiss noch nicht genau).

Von drei Flaschen Berg Rottland Alte Reben 2005 war eine wundervoll und die anderen zwei waren eine Katastrophe. In der Nase noch Rottland-typisch, aber am Gaumen pudrig, vanillig, kurz, flach und einfach kein Genuss, vor allem kein Genuss für 29,50 Euro. Ich gehe von einem gemeinen Korkschleicher aus, anders kann ich mir das nicht erklären.

Von diesem Winzer gab es noch eine 2002er Beerenauslese aus dem Kirchenpfad. Schlimmer kann keine Auslese aus dem Discounter schmecken. Völlige Abwesenheit von Säure und einfach nur pappige, muffige Süße. Ich spreche hier von einer halben Flasche für 75,- Euro (war allerdings ein Geschenk, ich ahne, warum )

Der 2009er Rottland Alte Reben war dann wieder sehr schön aber ich glaube, diesmal trinke ich die Flaschen schnell aus.

Eigentlich müsste ich hier auch noch den 98er Tirant von Rotllan Torra aufführen der mit seinem Geruch nach Katzenpisse (ähnliche Noten waren auch am Gaumen wahrnehmbar) für mich nicht wirklich trinkbar war.

Eigentlich müsste ich hier auch noch den 98er Tirant von Rotllan Torra aufführen der mit seinem Geruch nach Katzenpisse (ähnliche Noten waren auch am Gaumen wahrnehmbar) für mich nicht wirklich trinkbar war.

Kaufe alle noch im Umlauf befindlichen '98er Tirants auf. Natürlich nur zu einem Spottpreis, da er ja nicht wirklich gut ist