Bei Roséweinen plädiere ich weiterhin für Frankreich (wobei ich die italienischen Erzeugnisse nicht gut kenne). Ihr genereller Vorteil (wenn es sich nicht um einen Anjou handelt) ist: sie sind wirklich trocken, zumindest in den allermeisten Fällen. Die meisten deutschen sind mir zu süss(lich).
Die Machart der französischen Rosés hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten insgesamt zugunsten einer verbesserten Qualität geändert. So hat der "Flamant" von Château Moyau aus dem Anbaugebiet
La Clape (Languedoc) seit diesem Jahr (Jg. 2016) entscheiden mehr Wucht; ich bin mir deswegen sicher, das die Änderung so bleiben wird, weil seit letztem Jahr der kleine Rotwein revidiert (und sogar umbenannt) wurde.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Rosés an Eigenständigkeit hinzugewonnen haben. Vielleicht liegt es aber doch an meinem fortschreitenden Alter, dass ich die früher von mir monierten Schwachstellen nicht mehr finde. Dann einige mich mit mir lieber darauf, dass die Qualität zusehends ansteigt
Ich scheine nicht alleine zu sein, im Gegenteil. Rosé verkauft sich richtig gut. Das gilt auch für die Schaumweine.
Was die Alterungsähigkeit von Rosés betrifft: Sollte man nicht machen. Dennoch halten sich höherwertige Roséweine überraschend gut. Ich kann ich an eine "vergessene" Flasche "Cavalier" (Côtes de Provence) erinnern, die nach ca. 5 Jahren noch richtig gut war. Allerdings liegt dieser Rosé bereits spürbar über 10 Euro.
Tavel als dunklerer ("altmodischer") Rosé halte ich für recht gut lagerfähig, wenn auch nicht für ein Jahrzehnt. Aber er wird davon sicher nicht besser, zumindest wenn es sich um die "Standardqualität" handelt.
(Von Ziereisen habe ich den Chasselas, äh Gutedel sehr lieben gelernt.)
Beste Grüße, Kermit