Rhone - Châteauneuf du Pape

Le Clos du Caillou - Bouquet de Garrigues 2014

Die letzte Flasche macht keine besonders gute Figur.
Schon deutlich Säure und nicht mehr recht elegant.
Entweder schlechte Flasche oder keine Kraft mehr, was ich eher vermute. Der Jahrgang hat dann doch nicht genug Grip.
Solo nicht mehr so der Reisser, aber als Begleiter zur Gans immer noch in Ordnung.
Auf jeden Fall ein deutlicher Fingerzeig wohin es gehen kann; der 2019er liegt schon im Keller

Letzten Samstag auf eine ziemlich krassen Sause im Glas:

2000 Dom. du Pégau Cuvée Réservée
Wunderschöne, tiefe, sehr dunkelfruchtige Nase. Am Gaumen auch sehr dunkelfruchtig (Brombeere!), weich und sämig, tintig, sehr schöne Harmonie, sehr schöner Wein. In meiner Südrhône-Phase, die vor fast 20 Jahren endete, war ich überhaupt kein Fan von Pégau und anderen, hochparkerisierten CNDP. Ich hätte echt nicht gedacht, daß sich einer ihrer Weine so schön entwickeln könnte. Allerdings: Blind für mich nicht als Grenache (angeblich 80%, Rest Syrah) von der südlichen Rhône erkennbar, wirkte eher wie ein Cabernet Franc ohne Tabak und Grünschnitt. YMMV.

Hat mich tatsächlich getriggert, einer lange verflossenen Liebe nachzugoogeln...

Cheers,
Ollie

Hallo Ollie,

einen Pégau ohne Pferdestall? Meine hatten das bisher immer.

VG, Nora

Hallo Nora,

auf welche Jahrgänge beziehst du dich da?
Meine Erfahrungen mit Pegau decken nur die Jahre 1990 bis 2001 ab und in diesen Jahrgängen
sind mir nur 95 und 96 als stallig in Erinnerung, beim 96er allerdings in brutaler Form.
Der 2000er (wie an anderer Stelle nachzulesen ist, einer meiner Weine des Jahres 2023) war immer
absolut sauber und auch hochklassig.

Beste Grüße

dylan

Hallo Dylan,

ich hatte die Jahrgänge 2005 und 2006 mehrfach, sowohl Cuvée Réservée als auch Cuvée Laurence aus meinem Keller. Da hatte ich immer mal mehr mal weniger Pferdestall. Dann habe ich aufgehört, Pégau zu kaufen und nur noch hin und wieder mal bei Freunden bzw. im Restaurant Nachfolgejahrgänge getrunken. An die genauen Jahrgänge kann ich mich insoweit nicht mehr erinnern, meine aber auch hier immer ein Anflug von Stall in der Nase gehabt zu haben.

Der letzte Pégau war die Cuvée Réservée 2020 im Januar. Aus meiner VKN: "Hier dominierten zunächst recht bäuerliche, erdige und brettige Noten. Am Gaumen wirkte der Wein scharf und deutlich alkohollastig (14,5 %). Erst einmal eine Enttäuschung. Die Flasche ist noch nicht ausgetrunken und ich werde in den nächsten Tagen nachverkosten." Die nächsten Tage dann keine Veränderung zum Positiven, wahrscheinlich war der Wein viel zu jung.

viewtopic.php?f=29&t=5523&p=164761&hilit=Cuv%C3%A9e+R%C3%A9serv%C3%A9e#p164761

VG, Nora

Hallo Nora,

einen Pégau ohne Pferdestall?

Ja, diese Flasche war sauber.

Cheers,
Ollie

Dieser Tage ebenfalls im Glas
C9P Les Quartz 2014 von Le Clos du Caillou
Tiefe Nase nach zerquetschen roten Früchten, Schwarztee
Am Gaumen dann in sich sehr stimmig, gut eingebundene aber dennoch recht kräftige Säure, mittelkräftig,
die 15% Alkohol gut eingebunden, sehr dicht, überhaupt nicht marmeladig oder breit.
Vielleicht auch noch ein wenig zu jung - ist aber nur eine Vermutung.
Ich habe so etwas nicht allzu oft im Glas

Sehr interessant so etwas mal zu trinken, in normalen Jahren wäre mir das sicherlich zu heftig.
2014 war je eher verregnet von daher sind die Weine nicht so kräftig.
Spannend - aber mir keine ~€ 50.- wert

Nach einigen Erfahrungen in rot und weiß, die durchweg Lust auf mehr machten, ergab sich die Gelegenheit, einige gereifte Flaschen zu erstehen. Den Anfang machte jüngst

Clos des Papes 1998

Der Korken ist in gutem Zustand: oben mit ein paar Stockflecken und ca. 40% durchfeuchtet. Unproblematisch zu ziehen.

Die Robe ist goldgelb/hellmessing, aber nicht dunkler.
Die Nase ist frisch und praktisch unoxidiert. Buttrig, aber weitesteghend ohne Toffee, Karamell o.ä.. Reife Quitte, Orangenzesten, eine Spur von Zitronenbasilikum. Reif, aber lebendig und total schön!
Der Gaumen zeigt sich etwas ölig, wieder mit toller Frische und sogar einer Andeutung von Grip. Etwas Physalis, wieder Quitte und Orange und eine Spur gelber Birne.
Mit viel Verzögerung kommt spät im Abgang eine sanfte Bitternote wie von Mandarinen-Mesokarp hinzu; dazu ein Hauch Muskat.

Nicht, daß ich wirklich eine hinreichend große Stichprobe hätte. Aber mein Eindruck geht schon in die Richtung, daß Clos des Papes in rot und weiß C9-atypisch vergleichsweise schlank und frisch daherkommt.

Nicht superkomplex oder best ever, aber sehr stimmig und in diesem Moment großer Spaß Gemessen an diesem Einzelereignis, würde ich meinen: Besser wird er nicht, aber hektisch muß man auch nicht werden. Es war ein guter Moment!

Vielen Dank, Karsten, für die schöne Notiz!

Ich freue mich, dass dir der Wein gefallen und sich die Flasche gut präsentiert hat. Ich habe davon auch noch eine im Keller und hoffe, dass sie ebenfalls so gut erhalten ist.

Nur was sind Stockflecken auf dem Korken?

VG, Nora

was sind Stockflecken auf dem Korken?

Schimmel. Nicht dieser pelzige, bei dem Du Sorge hast, daß er Dich jeden Moment anfällt. Aber erkennbar.