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Hermitage - Ermitage

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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weinaffe

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragDi 19. Jul 2011, 09:35

thvins hat geschrieben:Hallo Bodo,

es sollte der normale sein, hat seinerzeit nicht mehr als ca. 50 DM gekostet. Interessanter ist dann sicher noch der 1995er Hermitage vom Vater Chave. Aber der sollte auch noch liegen bleiben. Wenn dann aber der richtige Besuch kommt, wäre ja mal eine Syrah - Probe eine gute Idee, oder? 8-) Es eilt sicher auch noch nicht und zur Not trinke ich mit dem richtigen Besuch erst mal anderes... Themen gäb es wohl ausreichend.

Kennst du den Entwicklungsstand bei den 1995ern beim Hermitage? Ich dachte so an 2015... Dann haben sie die 20 Jahre auf dem Buckel. Aufpeppen könnte ich so eine nette Begegnung auch noch mit einen August Clape Cornas - aus 1997.


Hallo Torsten,

bei den 95ern Hermitage-Weinen vom Schlage eines Chave dürfte keine Eile geboten sein.
Eine schöne Syrah-Probe wäre tatsächlich mal eine lohnenswerte Sache.. ich hätte da als Piraten noch einen 1981er Grange (damals noch mit 12,5 Vol%) ;)

Grüsse
Bodo
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thvins

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragDi 19. Jul 2011, 10:02

Hallo Bodo,

dann merken wir uns das mal für den nächsten 5 - Jahr Plan vor... :lol:
Beste Grüße

Torsten

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ChezMatze

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 12:01

Hallo zusammen,

ich war bei Chapoutier in Tain und habe die Gelegenheit genutzt, ein paar feine Weine zu verkosten. Nein, nicht den 1990er L'Ermite, aber ich war trotzdem sehr beeindruckt. Weil ich darüber auch an anderer Stelle (http://chezmatze.wordpress.com/2011/09/ ... nordrhone/) lang und breit geschrieben habe, hier nur ein paar zusammenfassende Anmerkungen:

- Ich hatte nicht das Gefühl, dass man bei den besseren Weinen von Chapoutier von "großartigen" oder "misslungenen" Jahrgängen sprechen kann. Nur kommt der jeweilige Charakter stark zum Tragen. 2009 ist ein sehr reifes, sehr fruchtiges, aber offenbar an der Nordrhône (oder halt bei Chapoutier) keineswegs überkochtes Jahr. Früher zugänglich halt. 2008 war sicher "klassischer" in einem eher strengen Sinne. Ich neige dazu, die ganz kleinen 2008er deshalb links liegen zu lassen (weil sie zu unfreundlich sein können), und die ganz großen 2009er müssen es auch nicht sein (weil sie mir persönlich zu stark sind). Aber da hat ja jeder seine Vorlieben.

- Die Cuvées aus den eigenen Lagen, also der Hermitage "Chante-Alouette" blanc und die Rotweine Cornas "Les Arènes", Côte-Rôtie "Les Bécasses" und Hermitage "Monier de la Sizeranne" sind einfach richtig gut. Und zwar deshalb, weil sie den jeweiligen Lagen- und Jahrgangscharakter ganz ausgeprägt zum Tragen bringen. Zieht man jetzt noch die genauso aufwändige wie schonende biodynamische Bewirtschaftung in Betracht, sind das für mich Weine, die ich zum roten Festtagsbraten eigentlich viel häufiger auf dem Tisch haben möchte.

- Den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen hat für mich allerdings der Crozes-Ermitage "Les Varonniers" 2004. Auch ein wenig streng, aber unfiltriert, von einer ganz reinen Frucht und einer irgendwie spürbar natürlichen Transparenz und Frische - obwohl das wahrhaftig kein magerer Wein ist. Das wird nicht jedem gefallen, aber ich fand ihn großartig.

Ich merke übrigens, wie ich langsam aber stetig in dieses "Nordrhône-Alter" komme ;)

Wer von Euch jemals in der Gegend sein sollte, es ist nur fünf Minuten von der Autobahnabfahrt entfernt. Und ein Blick auf den mythischen Berg zu werfen, lohnt sich auch immer.
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C9dP

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 13:00

Hallo Matze,

toller Bericht. Da kommt wirklich Lust auf Nordrhone auf. Was die Preise angeht, kann ich nur die Sonderaktionen bei Gute Weine empfehlen. Da gab es genau den Le Meal für weniger als die Hälfte. Ich freu mich auch schon auf das Erlebnis, den mal zu probieren. Allerdings werde ich wohl noch mindestens 10 Jahre warten, auch wenn die Neugier das schwer genug macht. :D
Viele Grüße

Aloys
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thvins

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 15:23

Hallo Matze und Aloys,

warten können ist ein gutes Stichwort bei den Weinen...

Ich hatte in den 90ern irgendwo (in St. Avold glaub ich) in einem kleinen aber feinen Weinladen einen 1992er Chante Alouette mitgenommen und weggelegt (seinerzeit *** und C.de C. im Hachette) -als ich dann bei einem Besuch bei Chapoutier etwa 10 Jahre später dies zur Sprache brachte, empfahl mir der Mitarbeiter hinterm Thresen, ich möge bleiben, bis alle anderen gegangen sind... - und dann öffnete er für mich einen 1992er Chante Alouette zum Probieren...

Meine Flasche hatte dann noch mal einige Jahre weiter gewartet und mir das unvergleichliche Erlebnis eines reifen weißen Hermitage beschert...

Im Anschluß an den Chante Alouette direkt bei Chapoutier gab es dann noch einen großen roten Einzellagenwein zum Probieren für mich, da noch niemand neu den Laden betreten hatte... Die Flasche verschwand dann auch sicherheitshalber gleich wieder. :ugeek:

Chapoutier ist ja durchaus zu den großen Frankreichs zu zählen, was dennoch nicht abhält, sich dort sehr serviceorientiert und generös zu geben (im Gegensatz zu vielen anderen großen Namen, wo einem Arroganz und manchmal Geringschätzung entgegen wehen, wenn man ohne Reputation auf der Matte steht).

Ergo, auf meine roten Hermitages warte ich auch, aber eher länger als nur 10 Jahre. Was aber nicht schlimm ist, denn ich leide ja nicht an Durst. :lol:
Beste Grüße

Torsten

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C9dP

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 16:35

Hallo Torsten,

dass hört sich doch mal gut an. Nur das noch längere Warten könnte echt ein Problem werden. Nicht, dass es nicht genug zu trinken gäbe, aber bei reifen Nordrhoneweinen fehlt es am Bestand. Und die Neugier wird auch nicht gerade kleiner. Seufz.
Viele Grüße

Aloys
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thvins

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 16:45

Hallo Aloys,

da hast du natürlich recht, hier ist Disziplin gefragt... Bei meinen roten aus 1995 sehe ich aber irgendwann schon mal Licht am ende des Tunnels...
Beste Grüße

Torsten

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ChezMatze

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 20:53

Au weia, 1995, und dann erst Licht am Ende des Tunnels... Wann ich dann den 2008er rausholen darf, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Nein, aber ernsthaft. Ich fand es bei Chapoutier auch extrem angenehm und würde jederzeit (zum Beispiel übermorgen ;)) wieder vorbeikommen.

Was die Lagerung anbelangt, ist das immer so eine Sache. Glaubt es oder nicht, aber die 2009er sind derzeit in einer derartig attraktiven Fruchtphase, dass das Tannin eher erfrischend wirkt. Trotzdem würde ich keinen großen Roten von 2009 jetzt öffnen, aber theoretisch ginge es, ist angenehmer als befürchtet.

Was die Weinpreise anbelangt, da hatte ich auch schon woanders deutlich günstigere gesehen. Außer den Subskriptionspreisen, aber gut, das ist eine eigene Geschichte. Ich wollte aber auf Teufel komm raus hier, in Tain, bei Chapoutier, mit meinen eigenen Händen diese Flasche nehmen, in deren Weinberg ich gerade geschaut hatte. Ist unvernünftig und nicht ganz einfach zu lagern jetzt beim Zelten, aber ich habe ja zum Glück meinen kleinen Kühlschrank dabei ;)

Mit gereiften Nordrhône-Weinen geht es mir aber leider ein wenig wie Dir, Aloys. Ich habe einfach zu spät damit angefangen... Einen Wein habe ich noch aus der Zeit, als ich einen Ferienjob als Lieferwagenfahrer bei einem Weinhändler gemacht hatte. Zum Abschluss hat er mir einen kleinen Hermitage geschenkt. Ich war stolz wie Oskar und habe mit Edding auf die Flaschenrückseite geschrieben: "nicht vor 2022 öffnen" :)
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Erdener Prälat

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragMo 12. Sep 2011, 21:12

ChezMatze hat geschrieben:- Die Cuvées aus den eigenen Lagen, also der Hermitage "Chante-Alouette" blanc und die Rotweine Cornas "Les Arènes", Côte-Rôtie "Les Bécasses" und Hermitage "Monier de la Sizeranne" sind einfach richtig gut. Und zwar deshalb, weil sie den jeweiligen Lagen- und Jahrgangscharakter ganz ausgeprägt zum Tragen bringen.

Ich hatte das eigentlich bisher so verstanden, daß Les Bécasses der Basis-Côte-Rôtie des Hauses ist. Das wird auch so auf der www-Seite des Erzeugers kommuniziert. Es ist noch nicht sehr lange her, daß es den regelmäßig bei Kaufhof für deutlich unter 30€ (Normalpreis) gab.
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ChezMatze

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Re: Hermitage - Ermitage

BeitragDi 13. Sep 2011, 09:03

Das ist auch richtig so. Chapoutier hat zwei Côte-Rôties im Angebot. "Les Bécasses" ist die Cuvée aus den verschiedenen Parzellen, und "La Mordorée" stammt aus einer einzelnen Parzelle aus der Côte Blonde, gehört also zur Reihe "Sélections Parcellaires".

Allerdings gibt es - genau wie bei Hermitage oder Cornas und anders als bei St-Joseph oder Crozes-Hermitage - gar keine "echte" Basiscuvée von der Côte-Rôtie. Weshalb die Preisentwicklung in den letzten Jahren so nach oben gegangen ist, weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht weil das Sortiment nach unten ausgeweitet wurde und nicht nach oben, aber das ist reine Spekulation. Eigentlich müsste es nämlich im Prinzip der gleiche Wein geblieben sein.

Wenn Du also einen günstigen "Bécasses" bekommst (ohne dreijährige Neonlicht-Bestrahlung, versteht sich), dann würde ich jedenfalls nach meiner jetzigen Verkostung zuschlagen. Ab Hof gibt's nämlich keine Jahrgänge mehr vor 2006...
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