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Côte rôtie

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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M.K.

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Re: Côte rôtie

BeitragFr 5. Aug 2022, 11:44

port_ellen hat geschrieben:
maha hat geschrieben:
Rüschlikoner hat geschrieben:Eine Frage in die Runde: Trinkt denn niemand Rayas, Chave, Chapoutier, Allemand, Guigal (LaLaLa), Jamet und wie die hervorragenden Winzer aus der Region heissen? Meiner Ansicht nach kommen da interessante Aspekte zutage.

Wenn Du ein paar LaLas oder Rayas spendierst, würde ich gerne auch mal welche trinken ;)
Ich hatte erst 2x die Gelegenheit einen der LaLas ins Glas zu bekommen. Einer hatte Kork :twisted: einer war großartig.
Rayas kann ja leider keiner bezahlen. Das ist weit außerhalb meiner Möglichkeiten.
Ich habe noch einen 07er Fonsalette im Keller, der auf seine Bestimmung wartet, aber auch nur weil ich den mal mit 50% Rabatt bei Hawesko schießen konnte, sonst würde ich mir so was auch nur in Ausnahmefällen gönnen.
Chapoutier CdR kauf ich jedes Jahr in großen Mengen bei Feinkost Albrecht für 4,99 zum kochen (und dabei trinken :lol: ). Ein spitzen Wert!
Other than that ist mir Rhone mittlerweile zu "mächtig" geworden als every day wine (ähnlich wie Priorat). Das macht (mir) dann meist nur gereift richtig Spass

Gruss
Marko


Ich schliesse mich Marko und Björn an: für mich sind die genannten Weine "Einmal-im-Leben-Weine".
Mit der Preisentwicklung der letzten 2-3 Jahre habe ich aber inzwischen eingesehen, dass das mit den meisten außergewöhnlichen Weinen dieser Kategorie, wie den LaLas, Rayas, und ähnliches, nichts mehr wird.
Ich lese aber auch gerne darüber - und geniesse das, was ich im Keller habe.
Marko, wenn unsere Frankfurter Runde wieder Fahrt aufnimmt, könnten wir einige Rhone von der Jahrtausendwende der Bestimmung zuführen...


Erst Hallo an die Runde.
Nach langer Zeit im Hintergrund ist die Zeit gekommen sich aus dem Versteck zu wagen.

Ich gehöre zu den privilegierten die tatsächlich solche Weine gelegentlich trinken.
Rhone Nord hat den früheren Liebling Rhone Süd längst ersetzt. Und es muss nicht immer
Hermitage oder Cote Rotie sein, es gibt hervorragende Weine aus Cornas, Saint Joseph,
sogar Crozes Hermitage, die kein Vermögen kosten:
Courbis, Levet, Gripa, Balthazar, Gerin, Tunnel, Voge, Graillot ... Auch im Weiss ..

Für eine FFM Runde könnte ich aus dem Keller z.B. Allemand oder Jamet anbieten.

Viele Grüße
Maciej
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maha

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 7. Aug 2022, 20:18

Hallo Maciej,

Herzlich willkommen, schön dass Du Dich aus Deiner „Deckung“ wagst. Das hört sich sehr spannend an. Ich bin mir sicher dass sich in der Frankfurter Gegend einige für eine solche Probe finden :)

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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Figeac78

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Re: Côte rôtie

BeitragMo 8. Aug 2022, 01:28

Hallo zusammen,

über Jamet (sowohl Domaine Jamet als auch Jean Luc Jamet) werde ich hier sicher noch berichten, aber erst in einigen Jahren. Dazu hier meine ganz persönliche "Jamet-Geschichte".

Kennengelernt habe ich die Domaine Jamet bei einer Hausmesse des damaligen Siegburger Händlers FUB mitte der 90er Jahre (vielleicht erinnern sich einige hier im Forum noch an diese ganz wunderbare Weinhandlung mit ihren Verkaufsräumen und dem herrlichen Keller). Damals konnte man Jamets Cote Roties und z.B. auch die Ermitage Blanc Cuvée de l'Oree von Chapoutier in Ruhe und ohne jegliche Beschränkung verkosten. Die junge Cuvée de l'Oree war damals herrlich und der Eindruck eines "honigsüßen" aber dennoch trockenen Weins ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, er erschien mir aber für einen Einkauf damals zu teuer. Jamets 94er Cote Rotie war ebenfalls ein super Wein und damals sehr günstig (an die konkreten DM-Beträge kann ich mich leider nicht mehr erinnern), so dass ich spontan eine 6er-Kiste mitgenommen habe (wären es damals zwei oder drei Kisten gewesen, wäre ich heute glücklich darüber), die ich dann über viele Jahre getrunken habe. Die letzte Flasche so im Alter von etwa 20 Jahren war ein herrlicher großer Wein.

Ich habe mich dann wieder auf die Suche nach Jamets Weinen gemacht und musste leider feststellen, dass die Preise deutlich zugelegt und die Verfügbarkeit entsprechend abenommen haben, was sich zuletzt mit den 19ern noch deutlich verstärkt hat. Trotzdem habe ich von den Jahrgängen seit 2014 wieder Jamet-Weine gekauft (aber halt nicht mehr "mal eben eine Kiste"). In den letzen beiden Jahren habe ich einen 14er aus der Eintel und einen 16er aus der halben Flasche getrunken. Beide waren noch ein deutliches Stück von ihrer besten Reife entfernt. Ihr zukünftiges maximales Genusspotential erschien mir aber größer als das, was mir von einem vor einigen Monaten getrunkenem 2001er Rene Rostaing Cote Rotie Cote Blonde in Erinnerung geblieben ist. Sehr schön ist übrigens auch Jamets 19er Côtes-du-Rhône Rouge, der aber mittlerweile auch vielerorts vergriffen zu sein scheint. Da lohnt sich aber durchaus die Suche. Das ist ein typischer kühler und eleganter Nord-Rhone Syrah für den häufigeren Genuß.

LG,
Detlef
Herzliche Grüsse,
Detlef
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amateur des vins

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Re: Côte rôtie

BeitragSa 2. Dez 2023, 23:20

Ich bin mal Bradettis Tip gefolgt:

Nicolas Champagneux, Les Grandes Places 2017 (14,5 %)

Die Nase präsentiert sich schon sehr dicht und konzentriert, aber irgendwie dennoch nicht breit oder diffus. Blaubeere, sehr deutlich Lorbeer und etwas Rosmarin verleihen eine gewisse Frische. Am Gaumen dann erheblich weniger konzentriert als vermutet, fast schon luftig. Pikant-frische Säure, kräftige feine, aber trocknende Tannine. Die Frucht (Schlehe, Pflaume) bleibt auf der guten Seite von Überreife. Scheint mir etwas "gemacht" - 2017 war ja nicht das Überjahr - und auch etwas gesichtslos. Letzteres ändert sich nach 2½ Stunden ein wenig, und der Wein wirkt nun etwas weniger glatt und konturierter.

Mir scheint selbst der um 20% reduzierte Preis von 69€ überaus sportlich, um nicht zu sagen: überzogen! Lobenberg hat den Winzer auch im Sortiment; der 2020er kratzt dort an der 100! Absurd. Vielleicht ändert sich mein Urteil ja morgen noch mit dem Rest, aber ich vermute stark, daß ich das Experiment abhaken kann. Allerdings habe ich den 2018er ebenfalls gekauft...
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Côte rôtie

BeitragSa 2. Dez 2023, 23:25

Aus derselben Bestellung:

Bernard Burgaud, Côte-Rôtie 2018 (13,5 %)

Leicht, aber deutlich Brett. Nicht wirklich schlimm, aber doch charakterbildend. Nicht zuletzt dadurch wirkt der Wein etwas "bäuerlich"; es fehlt die kühle Eleganz von Côte-Rôtie. Auch scheint diese Rustikalität im Widerspruch zur doch eher weicheren Textur zu stehen.

Vielleicht fällt mir beim Rest morgen noch etwas auf, das zu einer differenzierteren Beschreibung beiträgt...
Besten Gruß, Karsten
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Je-Mi

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 3. Dez 2023, 21:43

amateur des vins hat geschrieben:Aus derselben Bestellung:

Bernard Burgaud, Côte-Rôtie 2018 (13,5 %)

Leicht, aber deutlich Brett. Nicht wirklich schlimm, aber doch charakterbildend. Nicht zuletzt dadurch wirkt der Wein etwas "bäuerlich"; es fehlt die kühle Eleganz von Côte-Rôtie. Auch scheint diese Rustikalität im Widerspruch zur doch eher weicheren Textur zu stehen.

Vielleicht fällt mir beim Rest morgen noch etwas auf, das zu einer differenzierteren Beschreibung beiträgt...


Ich denke, die Weine sind einfach viel zu jung. Ich kenne allerdings nur den Burgaud. Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, kannst du die nördliche Rhone sowieso vergessen.
Schönen Abend
Jens
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amateur des vins

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 3. Dez 2023, 22:14

Je-Mi hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Bernard Burgaud, Côte-Rôtie 2018 (13,5 %)

Leicht, aber deutlich Brett. Nicht wirklich schlimm, aber doch charakterbildend. Nicht zuletzt dadurch wirkt der Wein etwas "bäuerlich"; es fehlt die kühle Eleganz von Côte-Rôtie. Auch scheint diese Rustikalität im Widerspruch zur doch eher weicheren Textur zu stehen.

Ich denke, die Weine sind einfach viel zu jung.
Ich verstehe nicht ganz...
Meinst Du, das Brett wächst sich aus und läßt so auch gleich die Ecken und Kanten entstehen, die der Wein jetzt nicht hat?
Je-Mi hat geschrieben:Ich kenne allerdings nur den Burgaud.
Magst Du Deine Eindrücke teilen? Habe keine Notiz von Dir gefunden.
Je-Mi hat geschrieben:Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, kannst du die nördliche Rhone sowieso vergessen.
Hmm, Du bist doch auch manchmal im Burgund unterwegs? Ich denke nicht, daß Nordrhône sich da verstecken muß. Daran ändert auch der Champagneux nichts.
Besten Gruß, Karsten
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Je-Mi

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 3. Dez 2023, 22:46

amateur des vins hat geschrieben:
Je-Mi hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Bernard Burgaud, Côte-Rôtie 2018 (13,5 %)

Leicht, aber deutlich Brett. Nicht wirklich schlimm, aber doch charakterbildend. Nicht zuletzt dadurch wirkt der Wein etwas "bäuerlich"; es fehlt die kühle Eleganz von Côte-Rôtie. Auch scheint diese Rustikalität im Widerspruch zur doch eher weicheren Textur zu stehen.

Ich denke, die Weine sind einfach viel zu jung.
Ich verstehe nicht ganz...
Meinst Du, das Brett wächst sich aus und läßt so auch gleich die Ecken und Kanten entstehen, die der Wein jetzt nicht hat?
Je-Mi hat geschrieben:Ich kenne allerdings nur den Burgaud.
Magst Du Deine Eindrücke teilen? Habe keine Notiz von Dir gefunden.
Je-Mi hat geschrieben:Was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, kannst du die nördliche Rhone sowieso vergessen.
Hmm, Du bist doch auch manchmal im Burgund unterwegs? Ich denke nicht, daß Nordrhône sich da verstecken muß. Daran ändert auch der Champagneux nichts.


Hallo Karsten,
ich bin mir nicht mal sicher, ob ich weiß was Brett ist und ich hab keine Ahnung, ob sich sowas herauswächst. Im letzten Sommer habe ich den Wein (Burgaud) in Lyon entdeckt und 2 Flaschen getrunken. Besonders streng im Geschmack fand ich den Wein nicht. Aber außergewöhnlich, für mich. Deshalb bin ich auch nochmal in den Supermarkt gefahren und habe die restlichen 7 Flaschen gekauft.
Nach dem, was mir Händler vor Ort erzählt haben, lohnt es sich, einfach mal 10 Jahre zu warten. Keine besonders differenzierte Aussage, ich weiß. Ich gehe aber auch nicht so analytisch an das Thema ran wie du.
Und zu Burgund und PLV, absolute Vollkatastrophe.
LG
Jens
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Bradetti

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 10. Dez 2023, 21:17

Hallo Karsten,
Na da hab ich jetzt ja ein schlechtes Gewissen. Aber tatsächlich kenne ich von burgaud den 18er nicht und den Les Grandes Places von Champagneux kenne ich auch nicht (ist mir auch reduziert noch zu teuer). Von Champagneux nehme ich den Dedicace gerne.

Ich finde die Cote Rotie's gut. Gerade Burgaud ist ziemlich traditionell mit paar Ecken und Kanten.
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amateur des vins

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 10. Dez 2023, 21:33

Bradetti hat geschrieben:Na da hab ich jetzt ja ein schlechtes Gewissen.
Was? Neinnein, ich bin ja schon groß und kann selber entscheiden, was ich kaufen möchte. Ich bin dankbar für Tips; manche entpuppen sich als Volltreffer, manche weniger, aber in jedem Fall lerne ich etwas.
Bradetti hat geschrieben:Ich finde die Cote Rotie's gut. Gerade Burgaud ist ziemlich traditionell mit paar Ecken und Kanten.
Da bist Du nicht der einzige. Burgaud ist mir auch aus anderer Richtung schon empfohlen worden, und auch eine Gewisse Rustikalität überrascht mich nicht wirklich.

Ich finde halt, für diese Stilistik muß ich nicht den Côte-Rôtie-Aufschlag bezahlen, sondern werde auch woanders fündig. Und von Côte-Rôtie erwarte ich mir eine Finesse, Eleganz und Komplexität, verbunden mit ganz eigener Stilistik, die woanders eben nicht so einfach zu finden ist.

Aber alles gut!
Besten Gruß, Karsten
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