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Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 06.05.2012 (5) Fira 2012

BeitragMo 11. Jun 2012, 16:22

Die letzten Weine in dieser Sonntags - Runde verkosten wir beim Celler Melis.

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Beide Weine sind für uns bereits "alte Bekannte", aber dennoch sortieren sie sich wie üblich sehr weit oben in der Liste der verkosteten Weine ein...

Celler Melis; Elix; Priorat – Torroja del Priorat; 2007 rot;

Welch wunderbare Nase. Rassig, elegant und mit Druck. Ein sehr schöner Wein, der die früheren Eindrücke bestätigt. Ein richtig großer „Kleiner“... 96+/100 Th.


Celler Melis; Melis; Priorat – Torroja del Priorat; 2006 rot;

Auch dieser Wein bestätigt die Eindrücke früherer Flaschen – wir haben hier erneut einen Weltklassewein im Glas, erneut der Wein der Show hier in Torroja. 97-98+/100 Th.

Bei den drei Franzosen vom Trio Infernal hatten wir ja am Vorabend bereits ausführlich verkostet, eine nochmalige Wiederholung der Probe dieser Weine schenken wir uns jetzt. Mit Peter Fischer unterhalten wir uns dann nur noch eine Weile über die anstehenden Änderungen in der Philosophie. Man wird hier von dem Konzept der 0/3, 1/3 etc - Weine weggehen und neben einem Weißen und einem Basisroten soll es dann Einzellagen- und Monovarietalweine geben, sprich - eine Lage, eine Rebsorte und dann wird der bislang fehlende 3/3 als allerbeste Auslese der drei französischen Priorat-Erzeuger ins Leben gerufen. Allerdings ist dabei noch unklar, ob man namensmäßig bei 3/3 bleiben wird.

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Im Anschluß an das Gespräch mit Peter Fischer gehen wir noch mal in den Innenraum des Cal Compte mit den Spezialitäten außerhalb des Weins.

Ich nasche zunächst auch noch eine Olivenölpraline bei Fernando von Miro Cubells.

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Eine Schokoladenhohlkugel wird mir gleich noch zum Befüllen am Nachbarstand mitgegeben. Hier haben wir etwas Hochprozentiges dafür...

La Quinta Essencia del Llops ist ein Projekt von René (III) Barbier und Philippe Gérard.

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Philippe lernen wir hier kennen.

Von ihm werden verschiedene Trester hochwertiger Erzeuger aus dem Priorat und dem Montsant gemeinsam destilliert. Das gleichnamige Destillat im Stil eines Marc wird hier erstmals vorgestellt - quasi ein Marc de Priorat...

Desweiteren gibt es einen eigenen Tresterbrand nur vom Clos Mogador - unter der gleichen Marke, aber als Destil..lat de Clos Mogador vorgestellt. Davon werden nur ganz wenige hundert Flaschen produziert, die gemeinsam wie das eigene Clos Mogador Olivenöl direkt über Clos Mogador vertrieben werden.

Ich koste beide, natürlich ist der Clos Mogador - Tresterbrand noch mal deutlich feiner, komplexer und hochwertiger. Ein sehr rassiger Digestif.

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Auch einen Weinbrand stellt Philippe Gérard für Clos Mogador her, der allerdings noch wenigstens zwei Jahre im Eichenfass reifen muss.

Als letztes lernen wir einen weiteren Sohn von René (III) Barbier kennen - den 20 jährigen Christian Barbier, der sich speziell um die Olivenbäume auf Clos Mogador kümmert und auch für das Clos Mogador Olivenöl verantwortlich zeichnet.

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Das Öl wird bei Miro Cubells in Cabacés für Clos Mogador hergestellt. Auch hier sieht man wieder sehr schön, dass die besten Produzenten der Region hier perfekt zusammenarbeiten.

Mit der Verkostung des Clos Mogador Olivenöls beenden wir die Veranstaltung im Cal Compte, die uns auch in 2012 wieder einen sehr schönen und gelungenen Sonntag Vormittag bescherte.

Nun aber haben wir Durst auf Wasser und natürlich Hunger...

Meine Top 3 Weine im Cal Compte waren:

1) Melis 2006
2) Costers de Alzina 2009
und 3) Elix 2007
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 06.05.2012 (6) Fira 2012

BeitragDi 12. Jun 2012, 15:40

Die Verkostung in Torroja del Priorat ist Geschichte.

Ich habe hier im letzten Post bei viewtopic.php?f=65&t=1725 inzwischen 96 Weine aufgelistet, die bis hierhin verkostet wurden. Dabei haben wir inzwischen 3 gute, 23 sehr gute, 28 exzellente, 27 große und 15 Weltklasseweine.

Wir beschließen, gleich in Torroja etwas zu essen und suchen das neue Restaurant Cal Joc auf, welches ich ja bereits mit Norbert und Wera im März entdeckt und empfohlen habe. Natürlich ist es an so einem Tag schwierig, da wir spontan Hungrigen versäumt hatten, vorab zu reservieren. Aber inzwischen gibt es ja auch die ganzen Tische draußen auf dem Platz etwas unterhalb des eigentlichen Restaurants und wir sind die ersten, die dort Platz nehmen. Wenig später sind auch hier fast alle Tische besetzt.

Wir essen wie schon im März hier sehr gut und zu angemessenem Preis, auch wenn es natürlich am Wochenende kein Tagesmenü gibt. Die Speisen sind frisch und sehr schmackhaft zubereitet, auf Wein verzichten wir allerdings nach dieser ausgiebigen Verkostung.

Dann fahren wir rüber nach Falset, suchen einen Schattenplatz für unser Auto und begeben uns in die für die Fira abgesperrte Innenstadt. Aber bevor wir uns an die Weinzelte machen, gehen wir noch ein richtig gutes Eis essen. Die Eisdiele "La Ibense" gehört für mich zu den Pflichtpunkten in der Region - vergleichbar gutes Eis wird selten angeboten und dazu ist es noch bezahlbar. Für etwa vier Euro pro Nase gibt es einen richtig großen Becher - "gestrichen voll" mit jeweils um die 7 oder 8 Eissorten und als "Berg" obenauf gibt es noch zwei, drei Sorten zum Kosten vom Meister gratis dazu.

Natürlich müssen wir auch das neue Weineis "Etim" probieren, welches in Zusammenarbeit mit der Kooperative kreiert wurde.

Wir schauen anschließend auch in den Weinläden vorbei und Yvonne ist ganz begeistert von dem bemalten Fass vor dem kleineren der beiden Läden.

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Die Fira ist in vollem Gange, jede Menge Besucher drängen sich an den zum Teil schön geschmückten Ständen, wie z.B. hier der Burgos Porta Stand.

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Da es aber auch recht warm ist, herrschen wieder zum Verkosten sehr ungünstige Bedingungen, ich beschließe daher, dass wir einfach nur bei den guten Bekannten auf einen Schwatz vorbei schauen und nicht wirklich Weine verkosten.

Allerdings ist es unvermeidbar, vielleicht sehen wir doch zu durstig aus - wir bekommen doch gleich an vielen Ständen etwas ins Glas, auch wenn die Winzer "dankbar akzeptieren", dass ich hier keine Notizen machen will, um die Weine nicht ungerechtfertigterweise schlecht zu bewerten. So wird es auch für uns das, was es für die meisten anderen hier ist - eine große Party, auf der mehr Wein getrunken werden könnte, als man eigentlich will. Wir halten dennoch die Bälle flach und trinken nichts über das gesunde Maß hinaus.

Erstaunlich ist es dennoch, wie schnell der Nachmittag vergeht und wie gut wir uns hier einfach so mal treiben lassen können, denn wir kennen ja fast jeden und so werden wir quasi langsam von Stand zu Stand "durchgereicht". Zum Schluß haben wir die Öffnungszeiten der Geschäfte verpasst und stehen ohne Brot und ohne frische Lebensmittel da. Dafür aber hatten wir einen wunderbaren Nachmittag und Abend mit den Winzern und vielen internationalen Weinfreunden. Mit einem Brasilianer, der jetzt in Irland lebt und dort einen Weinladen aufmachen will, unterhalte ich mich länger, aber auch einige Leute, die ich schon bei der einen oder anderen Verkostung sah, sprechen mich an.

Yvonne bekommt plötzlich Musterflaschen für mich zugesteckt, aber sie fängt auch selbst an, Wein einzukaufen, eine Flasche Gobe muss sofort gekauft werden, denn sie ist von diesem Sozialprojekt Amics del Gobe ebenso begeistert, wie ich und Klaus-Peter es dereinst waren. Hier wird noch immer die Familie des einst in Capcanes tödlich verunglückten Gobe unterstützt, indem alle Freunde gemeinsam dessen kleinen Weinberg bewirtschaften und daraus den Gobe - Wein machen. Jeder Stuhl auf dem Etikett steht für einen am Projekt beteiligten Winzer - sämtliche Einnahmen gehen an die Familie des Verstorbenen.

Bei Sui Generis macht man mir extra eine frische Flasche auf, nachdem ich gesagt hatte, der Wein sei mir zu warm für eine Bewertung. Und daher gibt es dann doch wenigstens eine Verkostungsnotiz hier an diesem Nachmittag:

Sui Generis; Sui Generis; Montsant; 2009 rot;

90 % Carignan, 10% Grenache, 12 Monate im neuen französichen Eichenfass – Troncais – Eiche.
Ohne Bewertung, da zu warm.
Eine etwas herunter gekühlte frisch geöffnete Flasche lässt sich besser einschätzen. Deutlich bessere Präsentation.

Reife Frucht, Walderdbeere, offene Nase, schöne Frische, lässt sich einfach und mit Spaß trinken, keine Ambitionen auf Größe, aber ein sehr ehrlicher Spaßwein. Schöne Tanninstruktur am Gaumen, auch wieder eine klare Frucht, ein paar bittere Noten (Kaffee). 90-91+/100 Th. Sehr gut.


Viel später als gewollt, aber auch glücklich kommen wir wieder in Porrera an, wir improvisieren essenstechnisch mit dem, was noch da ist und zaubern daraus ein durchaus köstliches Abendessen - und dann gehen wir ins Bett - der anstrengendste Fira-Tag wartet auf uns.
Beste Grüße

Torsten

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragDi 12. Jun 2012, 18:27

torsten = the new (priorat) weinreporter! :!:
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 07.05.2012 (1) Fira 2012

BeitragMi 13. Jun 2012, 17:57

An diesem Morgen gibt es nur die Dusche und Kaffee. Der Brotrest ist so alt, dass er keinen Spaß mehr macht, also fällt das Frühstück erst mal aus. Der Bäcker in Porrera macht natürlich später auf als die Verkostung in Marca losgeht, also muss ich schnell in Falset zum Bäcker springen - ein paar Brötchen als Grundlage vorm Verkosten wären schon nicht schlecht.

Yvonne fährt sehr routiniert über den Pass, auch gut, bei den vielen Kurven vorher nicht zu viel gegessen zu haben...

Dummerweise ist die Straße durch Falsets Zentrum noch immer gesperrt und ich bitte Yvonne, mich raus zu lassen und mich dann am Abzweig nach Marca wieder auf zu picken. Während sie also außen rum fährt, renne ich fix zum Bäcker und da es beim Fleischer leer ist, müssen es noch ein paar Scheiben Schinken sein - man gönnt sich ja sonst nichts. Dann stehe ich an der Kreuzung nach Marca und kaue meine Schinkenbrötchen... Nur Yvonne kommt nicht. Langsam wird es auch eng, denn ich will ja nicht zu spät kommen. einerseits freue ich mich über das zunehmende Sättigungsgefühl, andererseits befällt mich die Panik. Sie wird doch nicht gleich nach Tarragona durchgefahren sein? Schließlich will sie die Zeit der Probe zum Shopping mit der Frau von Chris nutzen. Oder steht sie etwa an der anderen Kreuzung bei der Tankstelle, wo es auch noch mal nach Marca geht?

Also gehe ich im Eilschritt dort runter, dann die Straße hoch, die wieder auf die Hauptstraße führt und zurück zu der Kreuzung, an der ich die ganze Zeit gewartet habe - sprich einmal im großen Kreis. Nirgendwo ein Auto mit Bernburger Kennzeichen... Dass sie auf einem abseits der Straßen gelegenen Parkplatz auf mich wartet, dass kann ja auch niemand ahnen.

Als dann plötzlich ein junger Mann hält, der bei der DOQ Behörde arbeitet und der auch nach Marca will, bin ich froh, doch noch pünktlich zu kommen. Ist schon manchmal ganz gut, einfach so erkannt zu werden... :ugeek:

Wenig später bin ich ausgerüstet mit Probenblock und Weinglas und stürze mich natürlich sofort an die Arbeit. Viele Winzer kommen auch grad erst an und bauen noch auf, aber bei La Conreria lächelt schon der erste Wein aus der Karaffe. So ist das dann der unwillkürliche Start und dann geht es quasi so weiter, wie es grade kommt. Anders geht es nicht, lediglich die Montsant - Kellereien beschließe ich weitgehend auszulassen, um mich erstmal vorrangig um das Priorat zu kümmern - selbst das wird nicht zu schaffen sein... Aber ich verspreche, mein Bestes zu geben.

Daher werden die Notizen zum Teil spärlich ausfallen, hier geht es mir weniger um eine detaillierte Beschreibung sondern eher um den Vergleich der Weine untereinander und um den ersten großen Überblick zum Jahrgang 2010. Das Diktiergerät ist wieder eine große Hilfe, denn gesprochen wird schneller als geschrieben... Und es reichen zwei Hände.

Die ersten fünf, sechs Weine nehme ich erst mal, um mich zu eichen. Mit dem Dofí bin ich dann drin in meinem Bewertungsschema... Bilder gibt es leider keine. Ich konzentrier mich hier auf das Wesentliche...

Die Jahrgangspräsentation des Jahrgangs 2010 in Marca

La Conreria d´ Scala Dei; Iugiter Selecció; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

Noch sehr fruchtbetont mit sehr gutem Tannin und gutem Potential. Mir fehlt noch ein wenig Tiefe für einen großen Wein. 93+/100 Th. Exzellent.


Trossos del Priorat; Lo Mon; Priorat – Gratallops; 2010 rot;

Hauptsächlich Grenache, dazu etwas Carignan, Cabernet Sauvignon und Syrah, 12 Monate im Barrique. Zeigt sich schon etwas offener und tiefer als der davor verkostete Iugiter Selecció, hat noch etwas Holzdominanz im Moment, ansprechend in der Nase, schöne Frische am Gaumen, elegant, sehr ausgewogen und harmonisch. 94+/100 Th. Exzellent.


Alvaro Palacios; Les Terrasses; Priorat – Gratallops; 2010 rot;

Noch etwas verschlossene Nase, eher auf der fruchtbetonten Seite. Schöne Frische, aber üblicherweise fehlt es hier noch an Tiefgang. 91+/100 Th. Sehr gut.


Alvaro Palacios; Gratallops – Vi de Vila de Gratallops; Priorat – Vi de Vila de Gratallops; 2010 rot;


Bedeutend schönere Nase und deutlich offener als der Terrasses. Noch leicht trocknendes Tannin und etwas spitze Säure im Abgang. Dennoch eine sehr vielversprechende Zukunft. 94+/100 Th. Exzellent.


Alvaro Palacios; Finca Dofí; Priorat – Gratallops; 2010 rot;


Schöne tiefe Nase, sehr seriös, verspricht sehr viel, auch wenn er momentan im Abgang noch etwas unfertig und nicht ganz rund ist. Zeigt auf jeden Fall Größe. 95+/100 Th.


Clos Dominic; Clos Dominic Vinyes Altes; Priorat – Porrera; 2010 rot;

Sehr üppig und ansprechend in der Nase, sexy und mit Ausdrucksstärke, tiefer als der 2008er im Vergleich. Ganz leichte Ledernote im Abgang. 96-97+/100 Th. Weltklassewein.


Clos Dominic; Clos Dominic Vinyes Altes; Priorat – Porrera; 2008 rot;

Etwas leichter und weniger ansprechend als der 2010er, bestätigt die Eindrücke der anderen Präsentationen dieses Weines. Groß ist er aber ebenfalls. Schon recht fertig. 95/100 Th.

wird natürlich fortgesetzt...
Beste Grüße

Torsten

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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 07.05.2012 (2) Fira 2012

BeitragMi 13. Jun 2012, 18:56

weiter geht´s ...

Burgos Porta; Mas Sinén Negre; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

Sehr schöne und sehr offene parfümierte Nase, am Gaumen frisch und mit einer kirschigen Frucht, recht wenig Säure momentan spürbar, ausgewogen. Schöner Nachhall, sehr rund.
94-95+/100 Th. Exzellent bis groß.


Burgos Porta; Mas Sinén Costers; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

Etwas verschlossener in der Nase, aber welch eine Noblesse. Sehr helle, gelbe Kirschen, dazu sogar ein paar Erdbeernoten, dazu eine kühle Mineralik und ein gut strukturiertes Tannin. Alles sehr ausgereift und expressiv.
96+/100 Th. Groß.


Burgos Porta; Mas Sinén Costers; Priorat – Poboleda; 2009 rot;

Grade zur Klärung im Tank, wird in etwa zwei Monaten in die Flaschen kommen. Ebenfalls eine sehr schön ansprechende Nase. Eine sehr sichere Bank. Sehr elegant, super Balance, tolle Tanninstruktur, sehr rund. 97+/100 Th. Weltklasse.


Mas Doix; Les Crestes; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

Bereits seit einer Woche in der Flasche, aber noch nicht im Verkauf (etwa ab November vorgesehen). Sehr fruchtbetonte Nase, macht Spaß. Gefällt mir sogar ein bisschen besser als der teurere Terrasses. 91-92+/100 Th. Sehr gut.


Mas Doix; Salanques; Priorat – Poboleda; 2010 rot;


Deutlich seriöser und mit mehr Charakter als der Basiswein Les Crestes, noch etwas verschlossen in der Nase, aber vielversprechend. Sehr schöne Balance, für einen Salanques sehr elegant, im Moment noch verhaltene Mineralik, die die Frucht leicht unterstreicht. Eine schöne Frische.
93-94+/100 Th. Exzellent.


Mas Doix; Doix; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

Sehr dunkle Farbe, sehr dunkle Aromatik auch in der Nase, sehr nobel und tief, am Gaumen rassig. Sehr tief und ausdrucksstark und zugleich von enormer Eleganz. Nicht ungewöhnlich, dass dieser Wein immer sehr weit vorn mitspielt. Hat Kraft und schleicht sich von hinten an, um zu umarmen. Sexy und verführerisch. 98+/100 Th. Weltklasse.


So langsam kristallisiert sich ein Muster für den Jahrgang 2010 heraus – die Eleganz und Süffigkeit des 2008ers vereint sich mit der Kraft des 2007ers oder 2009ers. Ein Jahrgang, der auch ein wenig in die Fußstapfen des 2004ers tritt.

2010 ist im Priorat Kraft und Eleganz – in sehr schöner Balance, ein Jahrgang für komplette Weine.
Ein Jahrgang zum Liebhaben.
Beste Grüße

Torsten

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Desmirail

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragMi 13. Jun 2012, 19:27

Torsten,

wann war doch gleich die Probe der Weine??? Meine Kehle ist so trocken ... :mrgreen:
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Desmirail

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (16) Fira 201

BeitragMi 13. Jun 2012, 19:44

thvins hat geschrieben:... eine Gruppe hübscher Asiatinnen wechselt sich mit einer Gruppe nicht minder hübscher junger Frauen aus Katalonien ab, zwischendrin muss er Hände schütteln, Küßchen geben, und Wein ausschenken



Ach ja ... ich werd jetzt auch Winzer :mrgreen:
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thvins

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragMi 13. Jun 2012, 19:58

Hallo Manuel,

thvins hat geschrieben:... eine Gruppe hübscher Asiatinnen wechselt sich mit einer Gruppe nicht minder hübscher junger Frauen aus Katalonien ab, zwischendrin muss er Hände schütteln, Küßchen geben, und Wein ausschenken

Ach ja ... ich werd jetzt auch Winzer :mrgreen:


diese Ehre ist nur so Auserwählten wie René senior gegeben... - und er hat lange Jahre gebraucht, diesen "Promistatus" mit seinen großartigen Weinen aufzubauen und immer wieder zu untermauern... - ob du das soooo schnell schaffst? 8-)

Die meisten dieser 2010er Weine träumen ja noch in den Kellern vor sich hin, zum großen Teil noch in den Fässern...

Aber falls du Prioratdurst hast, kann dir Abhilfe gegeben werden... ich meld mich mal per PM.
Beste Grüße

Torsten

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Desmirail

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

BeitragMi 13. Jun 2012, 20:15

thvins hat geschrieben:diese Ehre ist nur so Auserwählten wie René senior gegeben... - und er hat lange Jahre gebraucht


Von wegen, ich lass mir 'n Bart wachsen und dann ran an die Möp ... e. Ähh, Mäuse ... duck und weg ... :mrgreen:
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thvins

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Einmal ins Priorat und zurück - 07.05.2012 (3) Fira 2012

BeitragDo 14. Jun 2012, 00:53

Während Manuel sich seinen Bart wachsen läßt, geb ich mal die nächsten Weine hier rein...

Domini de la Cartoixa; Crossos; Priorat – El Molar; 2010 rot;

Aus konventionellem Weinbau, etwas leichterer und einfacherer Wein. Fruchtige Nase, Kirschen, dazu Schieferstaub, präsentes Tannin, unkompliziert und einfach zu trinken, simpel, aber sehr gut. 90/100 Th. Sehr gut.


Domini de la Cartoixa; Formiga de Vellut; Priorat – El Molar; 2010 rot;

Noch etwas verschlossen, ein Mix aus roter und dunkler Frucht, zeigt Frische, mehr Tiefe als der Crossos. Der einfachste der Weine aus Bio-Weinbau zeigt sich schon etwas anspruchsvoller. 92+/100 Th. Sehr gut.


Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet; Priorat – Porrera; 2010 rot;

Sehr schön duftend, würzig, Gewürzbasar, bleibt sich im Stil treu. Sehr offen in der Nase. Auch am Gaumen würzig und parfümiert, dazu eine schöne lebendige Frische. Zeigt etwas Druck, auch wenn er kein Kraftprotz ist. 95+/100 Th. Großer Wein.


Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Selecciò; Priorat – Porrera; 2010 rot;

Etwas verhalten in der Nase für den Moment, aber in Linie zum einfachen Ferrer I Bobet, deutlich tiefer und nobler, sehr eleganter Nachhall, sehr schöne Balance, alles perfekt im Lot. Vielleicht nicht ganz die Tiefe eines Doix, aber dennoch Weltklasse. 97+/100 Th. Jahr für Jahr sehr überzeugend.


Dann werde ich meinem Vorsatz untreu, aber wenn schon mal die Venus am Himmel leuchtet – schließlich habe ich etliches seit 2001 im Keller davon..

Venus La Universal; Venus La Universal; Montsant – Falset; 2010 rot;

60% Carignan, 20% Grenache, 20% Syrah. Im großen Fuderfass ausgebaut, das Muster serviert aus der Magnum. Wird in Kürze abgefüllt. Sehr ansprechende und duftende Nase, am Gaumen sehr schöner Eindruck, aromatisch und rund – zeigt Größe. Eine ziemliche Tanninwand, noch etwas trocknend im Moment. Gutes Zukunftspotential. 95+/100 Th. Groß.


Mas Martinet; Els Escurcons; Priorat – Falset; 2010 rot;


100% Grenache. Leichte Ledernoten, mehr „Stoff“ als in den Jahren zuvor, er fängt langsam an, in Richtung Größe zu marschieren. Entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter. 94-95+/100 Th.
Exzellent bis groß.


Mas Martinet; Cami Pesseroles; Priorat – Falset; 2010 rot;

Carignanbetont. Wie von Beginn an gewohnt ein absolutes Nasentier. Fast unverständlich, wieso dieser Wein vor dem Clos Martinet serviert wird, denn hier haben wir ein enorm großes Kino, absolut auf Finesse und Tiefe gehend. Totale Balance, vielleicht etwas eleganter als der Doix.
98-99+/100 Th. Weltklasse.


Mas Martinet; Clos Martinet; Priorat – Falset; 2010 rot;


Während der 2009er im Beton ausgebaut wurde, kehrt man hier zu gebrauchten Fässern zurück. Sehr schöne duftende Nase, groß und schön knollig. Wunderbare Balance am Gaumen, sehr beeindruckend, ein kompletter Wein, der fast auf einer Stufe mit dem Cami Pesseroles steht, hat etwas mehr Power und weniger Finesse als dieser. 97-98+/100 Th. Weltklasse.
Beste Grüße

Torsten

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