Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2012

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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (12) Fira 2012

Beitrag von thvins »

[album]775[/album] [album]776[/album]

Wir sind beim Mas Figueres in Marca angelangt. Das Hotel Restaurant liegt zwischen dem Bahnhof und dem Dorf unterhalb der Straße. Ein wunderschönes Anwesen, wie ich bereits letztes Jahr feststellen konnte. In diesem Jahr sind wir beizeiten da und können uns noch einen "bequemen" Parkplatz an der Straße aussuchen, wo wir das Auto nicht all zu abschüssig, aber neben der Straße abstellen können, ohne zu weit laufen zu müssen.

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Auch die Blicke hier in die bergige und felsige Landschaft sind einige Fotos wert.

Am Eingang treffen wir eine illustre Truppe Schweizer aus dem Baseler Raum, es ist die Gruppe, mit der wir dann auch den Mittwoch in Porrera verbringen werden. Hier lernen wir uns schon mal kurz kennen, während wir noch auf Fernando von Miro Cubells warten, der unsere Einladungskarten hat.

Aber bevor er kommt, werden wir bereits durchgewunken.

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Also auf zur nächsten Wein-Runde...

[album]780[/album]

Auch hier auf dem Gelände stehen Reben, ich denke, diese werden zu Dosterras gehören, denn wir haben heute morgen erfahren, dass dieser Erzeuger mit dem Mas Figueras zusammen hängt.

Und auch wir fangen ungewöhnlicherweise mit einem neuen Montsanterzeuger an. Kein Geringerer als Pep Aguilar, der Önologe der Trio-Infernal Weine ist es, der hier einen neuen Erzeuger vorstellt.

Comunica ist ein neues eigenes Projekt von Pep Aguilar (Trio Infernal) mit seinem Partner Patri Morillo aus Falset. Hier will er leicht verständliche und gut trinkbare Weine erzeugen, die auch die Jugend ansprechen sollen. Der erste Jahrgang 2010 ist kein schlechter Start.

Celler Comunica; Comunica; Montsant; 2010 rot;

35% Grenache, 35% Carignan und 30% Syrah auf Granitkiesböden in der Gemarkung Falset. 10 Monate im Edelstahltank ausgebaut. 1. Jahr.

Rauchige. speckige Noten, die sich dann mit floralen Noten mischen, sehr frisch am Gaumen, interessanter, etwas parfümierter Nachhall. Einfacher, interessanter Wein, der seinen Zweck erfüllt. Er macht Spaß, ist leicht verständlich, ohne in die Tiefen der Komplexität vorzustoßen.
90-91+/100 Th. Sehr gut.

Celler Comunica; Comunica Samsó; Montsant; 2010 rot;

100% Carignan von Schiefer und Lehmböden, ebenso nur im Edelstahltank ausgebaut. Er zeigt Bitterschokoladennoten, rebsortentypisch, mit schöner Frucht und schöner Länge. 92-93+/100 Th.
Sehr gut bis exzellent. Sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis.

Natürlich machen wir dann gleich mit den Weinen weiter, die Pep in Torroja mit dem höllischen Trio Laurent Combier, Peter Fischer und Michel Gerin zaubert.

Combier, Fischer, Gerin; Trio Infernal 0/3; Priorat-Torroja; 2010 weiß;

Besteht je zur Hälfte aus Grenache blanc und Macabeu. Sehr klar und mineralisch, Lindenblüten in der Nase. Am Gaumen Baumblüte im Frühling, Saft von der Dosenananas und insgesamt sehr gradlinig. Schön ausgewogen. 93+/100 Th. Exzellent.


Combier, Fischer, Gerin; Riu; Priorat-Torroja; 2009 rot;

Ist inzwischen abgefüllt (wir hatten ihn vor einem Monat beim Besuch des Celler bereits vor der Abfüllung) und wirkt momentan etwas verschlossen, das Tannin noch trocknend und wie eine Wand wirkend. Insgesamt wirkt er mehr südfranzösisch und nicht wie ein typischer Prioratwein. Aber diesen Eindruck hatte ich beim Riu schon des Öfteren. Momentan etwas reserviert und nicht so gut wie vor etwa einem Monat vor der Abfüllung. Aber das gibt sich wieder.
Derzeit 88-89+/100 Th. Sehr gut.


Combier, Fischer, Gerin; Trio Infernal 2/3; Priorat-Torroja; 2007 rot;

In der Nase zunächst eine leichte Ledernote, der Wein öffnet sich an der Luft sehr schön. Zeigt sich parfümiert und elegant. Am Gaumen eine schöne dunkle Frucht, sehr schön herauskommende Mineralik im Abgang. Ist erst am Anfang seines Weges, hier ist noch was in Hinterhand. Braucht Zeit. 95+/100 Th. Großer Wein.

Combier, Fischer, Gerin; Grenache; Priorat-Torroja; 2011 rot;

(der tatsächliche Name des Weins steht noch nicht fest)

Ein neuer Wein, der zu 100% aus Grenache auf braunem, erzhaltigen Schiefer stammt. Recht tief, schöne Grenachefrucht, etwas parfümiert. Sehr eleganter Eindruck am Gaumen, verspielt und sinnlich – ein eher weiblicher Wein von mittlerem Körper. 94-95+/100 Th. Exzellent bis groß.


Als nächstes haben wir den Gemeinschaftsstand von Sara I René Viticultors und Vinya del Vuit.

Sara I René Viticultors; Partida Pedrera; Priorat – Gratallops; 2010 rot;

Besteht hauptsächlich aus Garnatxa Peluda, ein ganz klein wenig Monastrell aus experimentellem Anbau ist zusätzlich enthalten, komplett nach der Naturweinphilosophie hergestellt und ungeschwefelt.
Eine sehr interessante, offene und fruchtige Nase, zeigt sich sehr verführerisch. Schöne Frische und sehr mineralisch. 94+/100 Th. Exzellent.


Sara I René Viticultors; Partida Bellvisos; Priorat – Gratallops; 2008 rot;


Besteht aus über 90 Jahre alten Reben (Garnatxa Peluda und Samsó) – hier wurde eine alte historische Lage restauriert. Es wird nach den Prinzipien der Biodynamik und der Naturweinphilosohie gearbeitet.
Sehr schöne, offene Nase, sehr verführerisch. Weiblich und sinnlich, für 2008 mit dennoch überdurchschnittlichem Körper, recht kräftig und extraktreich. Sehr rund. Für das schwierige Jahr ein sehr schöner Erfolg, der nach ein paar Jahren Reife vielleicht sogar zu den Weltklasseweinen zählen könnte. 96-97+/100 Th. Groß bis Weltklasse.

Inzwischen gibt es auch einen raren Weißwein, der aber hier leider nicht zu verkosten ist. Er wird nur in einer gemischten 6er Kiste ab Hof angeboten (3 Pedrera, 2 Bellvisos, 1 Weißwein).

Vinya del Vuit; Ocho; Priorat – Gratallops; 2008 rot;

Der Jubiläumswein (zum 8. Mal gibt es den Ocho inzwischen) zeigt auf dem Etikett eine Collage aus den Etiketten der früheren Jahre. Wunderbar offene, stark duftende Nase (ein Riechtraum!), am Gaumen etwas mineralischer als der Partida Bellvisos im Vergleich, aber qualitativ steht er jenem in nichts nach. Bestens ausbalanciert, eine Meisterleistung für den eigentlich schwierigen Jahrgang.
96-97+/100 Th. Groß bis Weltklasse.

Die 2008er Ocho und Partida Bellvisos gefallen mir besser als die 2007er, einfach weil sie sich so wunderbar gut trinken lassen. Weine in bester Balance. Geniale Weine.

Yvonne meint, wir sollten uns den Ocho schnappen und uns in eine stille Ecke verziehen, aber ich bin mir sicher, dass wir noch mehrere tolle Entdeckungen an diesem Abend machen werden.
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (13) Fira 2012

Beitrag von thvins »

[album]791[/album]

Die Stimmung in Marca ist wieder sehr gut - auch wenn es hier noch nicht wirklich Nacht ist.

Bei unserem Besuch am nächsten Stand ist es das schon...

Wir treffen Ricard Rofés, der seit einigen Jahren dabei ist, den altehrwürdigen Betrieb Cellers d´ Scala Dei zu revolutionieren. Dieser Traditionsbetrieb, der bereits seit 1974 Wein in Flaschen abfüllt, hatte in den späten 90ern und in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends eine wahre Schwächephase. Einzig die Preise haben sich gehalten, mit der Qualität war es nicht mehr weit her.

Ricard hat hier alles radikal umgekrempelt und entmüllt. Vor zwei Jahren habe ich darüber bereits ausführlich berichtet - inzwischen lassen sich erste Ergebnisse ganz gut antrinken.

Heute abend werden drei 100%ige Grenacheweine präsentiert, die als Einzellagenweine angeboten werden, um die Verschiedenheit der Terroirs deutlich zu machen.

Celler de l´ Scala Dei; Artigots; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

Grenache auf Konglomeratgestein des Montsantmassivs. Mit Stielen vergoren. 600 Flaschen.
Wunderschöner Duft, sehr offen und ansprechend, recht typische Grenachefrucht – in der Nase wie auch am Gaumen, Diverse Erdbeerarten bis hin zur Walderdbeere, dazu im Abgang eine staubig – kalkige Mineralik, die hierzu sehr schön passt. 94+/100 Th. Exzellent.


Celler de l´ Scala Dei; La Creuzeta; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

Grenache auf rotem Lehmboden, wie er an manchen Stellen des Montsantmassivs zutage tritt.Eine etwa 600 m hohe Parzelle. 2.000 Flaschen. Elegant und sehr rund, ebenso eine schöne Grenachefrucht. Kommerzieller als der Artigots, da weniger mineralisch. Dennoch sind sie da, die Steine. Kommt vielleicht mehr der breiten Masse entgegen, für mich aber etwas weniger spannend. 93+/100 Th. Exzellent.


Celler de l´ Scala Dei; Sant Antoni Petit; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

Grenache auf Llicorella-Schiefer, die Parzelle liegt direkt an der Straßenkreuzung im Winkel La Vilella Alta – Torroja. 1.000 Flaschen. Schon in der Nase deutlicher als Priorat zu identifizieren, man riecht schon förmlich die Schieferplatten. Ebenfalls sehr offene Nase, super mineralisch, gefällt mir insgesamt am Besten von den Dreien. 95+/100 Th. Groß.

Mit Preisen um die 40 € allerdings auch ambitioniert, was auch dem Aufwand für diese kleinen Mikromengen geschuldet ist. Zudem erhält man jetzt wieder deutlich mehr Gegenwert, als bei den „alten Spitzenweinen aus der Zeit, in der das Qualitätsmanagement hier brach lag. Aus dieser Zeit bekommen wir zum Vergleich:

Celler de l´ Scala Dei; Cartoixa d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2006 rot;

Dunkle, etwas verhaltene Nase, wirkt etwas „abgehackt“, auch am Gaumen nicht sonderlich überzeugen. Spricht emotional nicht an. Für 35 € gibt es o viel Schönes im Priorat, dieser hier gehört aber nicht zu dem, was man für den Preis erwartet. Beileibe kein schlechter Wein, aber andere holen hier mit dem Basiswein in 2006 mehr raus. Blind wäre hier ein Preis um 10 bis 13 € angemessener. 92/100 Th. Sehr guter Wein.
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (14) Fira 2012

Beitrag von thvins »

Bei Marc und Adria Peréz wird richtig abgefeiert. Hier am Stand von Cims de Porrera stehen die ganz großen Flaschen auf dem Tisch...

Les Cousins Marc & Adria; L´ Antagonique; Priorat – Porrera; 2011 weiß;

Ein Weißwein aus roten (60%) Grenache und (30%) Carignan Trauben als Blanc de Noir. Da die beiden auf keine Weißweinreben zurückgreifen können, aber auch einen Weißwein machen wollen, muss halt ein Blanc de Noir versucht werden... 10% dazugekaufte Weißweintrauben aus alten Reben wie Escanyavella, Picpoul, Pedro Ximenez, Grenache Blanc, Macabeu. Etwa 3.000 Flaschen, die kein Holz gesehen haben...
Ein klassischer Cims in Weiß! Deutliche Noten von schwarzer Johannisbeere und Ananasaromen finden sich in diesem „Albinorotwein“, später sogar Stachelbeere. Eine recht üppige Nase. Am Gaumen Birne und Johannisbeere, ein runder und sehr frische Fruchtmix, mineralisch und voll. Völlig schräger Wein „Vin Fou“, aber von wunderbarer exzellenter Qualität. 94+/100 Th.

Wurde hier aus der Magnum verkostet.

Cims de Porrera; Cims de Porrera; Priorat – Porrera; 2004 rot;


Ebenfalls aus der Magnum. Schön offen in der Nase und sehr typische Porrera – Noten. Verspielt und am Beginn der Trinkreife. Wunderbare Tanninstruktur, samtig und weich. Offen und üppig am Gaumen. 95+/100 Th. Groß.


Cims de Porrera; Cims de Porrera; Priorat – Porrera; 2000 rot;


Aus der Doppelmagnum. Leichte Reifenoten in der Nase, am Gaumen dann aber eine immer noch fast beißende Mineralik, hinterlässt ein etwas kratzendes Gefühl und wirkt weniger harmonisch als der zuvor getrunkene 2004er. Der 2000er Jahrgang wurde schon immer als etwas schwieriger angesehen und so ist es interessant, einmal zu sehen, wo dieser etwas brutale Wein jetzt wirklich steht. Auf jeden Fall nicht bei den großen Weinen in der ersten Reihe. Auch wenn er mit Luft im Glas besser wird, aber er bleibt ein Radaubruder, hart und rauflustig 93/100 Th. Exzellent.


Cims de Porrera; Cims de Porrera; Priorat – Porrera; 1997 rot;

Aus der Doppelmagnum noch immer eine Referenz für einen Prioratwein aus dem „alten“ Jahrtausend. Rund, nach wie vor frisch, ausgewogen, klassisch und eindrucksvoll. Macht mit Luft immer mehr auf, ein komplexer Nasentraum. Beeindruckend großer 15 Jahre alter Wein aus offiziell kleinerem Jahr. Wer davon noch etwas liegen hat, kann sich immer noch darüber freuen. Ob normale Flaschen sich auch noch so gut präsentieren können? Sehr angenehm zu trinken, ein Erlebniswein. 97/100 Th. Weltklasse.

Hier am Stand komme ich auch mit mehreren Weinfreunden ins Gespräch, Gesichter, die man eigentlich Jahr für Jahr wieder sieht, ohne genau zu wissen, wer das ist. Aber man grüßt sich, weil man sich halt schon irgendwie lange kennt. Dabei sind "ganz normale Weinfreaks wie du und ich", aber auch spanische Bloggerkollegen und Weinprofis jeder Art. Eine illustre Gemeinschaft aus aller Herren Länder, hier am Cims-Stand unterhalte ich recht nett u.a. mit einem Andorraner und mir einem Pärchen, welches auch bereit am Vorabend in Porrera zugegen war. Gemeinsam mit den "großen Cims Babies" geht es zum Fotoshooting...

[album]792[/album] [album]793[/album]

Anschließend erholen wir uns kurz von den Weinständen, spazieren mal kurz zum Auto und zurück und schauen bei Miro Cubells vorbei. Eine Olivenöl-Probe muss aber leider ausfallen, da bereits alles Brot alle ist. Bezüglich der Häppchen bzw. der Verpflegung ist es hier wie schon im Vorjahr nicht so üppig wie in Porrera. Daher fanden sich, so lange es noch Brot gab, viele Hungrige am Olivenölstand ein.

Wir beschließen, nicht die ganz harte Tour zu fahren und alles verkosten zu wollen, was wir noch nicht in den Gläsern hatten. Stattdessen wollen wir uns ein wenig der Partystimmung hingeben und den Druck raus nehmen.

Dennoch werden hier noch jede Menge weiterer hoffentlich für euch interessanter Notizen folgen.
Beste Grüße

Torsten

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (14) Fira 201

Beitrag von austria_traveller »

thvins hat geschrieben:Dennoch werden hier noch jede Menge weiterer hoffentlich für euch interessanter Notizen folgen.
Das sind sie wirklich, auch für Nicht-Priorat-Trinker.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (15) Fira 2012

Beitrag von thvins »

Ja, es geht sogar mit einer Notiz für Nicht-Priorat-Trinker weiter, denn als nächstes besuchen wir Enric Soler, einen der zu dieser Veranstaltung eingeladenen Gastwinzer aus dem Penedés, der jedes Jahr nur einen Wein in verhältnismäßig kleiner Auflage macht. Dieser ist aber trotz seines ambitionierten Preises immer schnell weg...

Ich freue mich natürlich, an dieser Stelle diesen Wein mit "fast-schon Kultstatus" auch einmal ins Glas zu bekommen.

Cal Raspallet – Enric Soler; Nun Vinya dels Taus; Penedés; 2010 weiß;

100% mehr als 60 Jahre alte Xarel-Lo; 8 Monate Ausbau im Eichenfass, in den der Wein zuvor auch vergoren wurde. Der Wein stammt aus einer einzigen Parzelle und es wird biodynamisch gearbeitet. Önologisch betreut wird der ehemalige Sommelier Enric Soler von Ester Nin.
Spontan vergoren, ungefiltert und ungeklärt, nur minimal geschwefelt.
Sehr rauchige Noten in der Nase. Am Gaumen sehr trocken, fast knochentrocken (d.h. keinerlei süße Impressionen der Frucht) und noch etwas hefig wirkend. Vom Gaumeneindruck her wie ein Cava ohne Sprudel. Dabei sehr durststillend, fast süffig. Zugleich anspruchsvoll und philosophisch, aber dennoch sehr Spaß bringend. 94+/100 Th. Exzellent.


Dann nutzen wir die auf dieser Fira wohl einmalige Chance, die Weine von Ester Nin in die Gläser zu bekommen.

Familia Nin Ortiz; Planetes de Nin; Priorat – Porrera; 2011 rot;


Da der 2010er schon ausverkauft ist, wird hier ein Fass-Muster des 2011ers vorgestellt.
Gegenwärtig wird er im großen Fuderfass (3.000 l) ausgebaut.
Reiche, expressive Nase. Zum Rockn Roll – tanzen, hat Kraft und baut Druck auf. Ein Showtalent - viel Spaß auf hohem Niveau. Partykracher mit Ambition auf Größe. 95+/100 Th.

Der Planetes entwickelt sich an dieser Stelle zu einem eigenständigen Wein mit eigenem Profil. Diese Parzelle mit jüngeren Reben (auf meiner Tour im März mit Wera und Norbert wurden beide Lagen vorgestellt) will auch dafür gemacht worden sein, dass aus ihr große Weine kommen.

Familia Nin Ortiz; Nit de Nin; Priorat – Porrera; 2009 rot;

Noch ein wenig in sich eingerollt, gibt erst wenig preis, aber verweist auf ein großes Potential und ein langes Leben. Gegenwärtig „nur“ groß – 95+/100 Th. aufgrund des noch eingeschränkten Trinkspaßes. Ein Zugewinn von 2 oder 3 Punkten sollte problemlos drin ein, wenn er seine Schüchternheit ablegt.

Ich sehe so langsam ein Muster bei den Nit de Nin-Jahrgängen, wie auch beim 2007er ist der 2009er jung schwerer zugänglich als die Nit de Nin´s der kühleren Jahrgänge. Es wirkt ein wenig so wie ein Langstreckenläufer, der zu den anderen sagt:"Lauft schon mal los, ich hol euch eh alle wieder ein..." Schaun wir mal ob sie damit Recht behalten werden.


Auch Yvonne läuft immer mal los, um sich irgendwo zu "verstecken". Sie will ja eigentlich gar nicht mehr probieren, denn sie muss ja noch fahren. Und doch gehört sie hier bei vielen Winzern schon ebenso zum "Inventar", weil auch sie inzwischen viele kennt. Und jeder will ihr was ins Glas geben - und sie kann sich kaum zurückhalten, nicht doch zu trinken, denn viele Weine schmecken ihr einfach zu gut.

So ist denn ihr Versteckspiel kein Desinteresse, sondern eher Selbstschutz... Manche Frauen gehen ja nur auf Verkostungen so mit, weil sie ihrem Partner einen Gefallen tun wollen, aber die Weine heben sie nicht wirklich an... Und so setzen sie sich irgendwo hin und genießen die Stimmung, aber nicht den Wein. Und ihr Angetrauter genießt die Weine und vergißt darüber seine Frau - manch einer soll dann schon einfach abgerückt sein, besessen und beseelt vom Wein und hat dann einfach im Taumel der Weinseligkeit seine Frau vergessen. Eine solche Vergessene hat Yvonne dann auf ihren Streifzügen auch entdeckt...

[album]794[/album]
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - 05.05.2012 (16) Fira 2012

Beitrag von thvins »

[album]795[/album] [album]796[/album]

Leider sind die Fotos von unserem Besuch am Stand von Clos Mogador nicht ganz so gut geworden, aber das ist wie ein Bootleg beim guten Konzert - es ist eben live...

René (III) Barbier ist natürlich hier wieder der Star des Abends. Jeder will mit ihm fografiert werden - eine Gruppe hübscher Asiatinnen wechselt sich mit einer Gruppe nicht minder hübscher junger Frauen aus Katalonien ab, zwischendrin muss er Hände schütteln, Küßchen geben, und Wein ausschenken. Moreno, unser Weinfreund aus Basel hatte uns stolz eine leere Flasche vom 2009er Clos Mogador mit Autogramm von René präsentiert und Yvonne macht mir klar, dass sie eine leere Flasche Nelin für Dekozwecke braucht. Zwecklos, René schüttelt nur den Kopf. Ob wir nicht lieber ein paar volle Flaschen vom Nelin hätten?

Klar, auch dies liebend gern... Immerhin läßt eine volle Flasche sich austrinken und dann auch für Dekozwecke gebrauchen...

Und auch der Nelin überzeugt natürlich wieder, selbst wenn er mir noch ein bissel zu jung ist. Aber ich hab ja auch noch was vom 2004er im Keller versteckt...

Clos Mogador; Nelin; Priorat – Gratallops; 2008 weiß;


Zur Hälfte im Barrique, zur anderen Hälfte im Betonei ausgebaut, noch eine leicht verschlossene Nase, aber mit großen Ankündigungen. Zeigt Kraft und ist in einer sehr guten Balance aller Komponenten. Um die ganze Komplexität der Aromen auszuspielen, braucht er noch etwas Zeit. 94+/100 Th. Exzellenter Wein, der sich mit Luftzufuhr noch besser entwickelt. Startet dennoch verhaltener als andere Jahrgänge in einem vergleichbaren Stadium.


Clos Mogador; Clos Mogador; Priorat – Gratallops; 2009 rot;


Sehr schön auf den Punkt dekantierte Flasche, die sich bestens präsentiert, der Wein ist von Beginn an voll da, expressiv, sehr komplex und facettenreich. Bestätigt den Eindruck der kurz zuvor über mehrere Tage getrunkenen Flasche.
97+/100 Th. Weltklasse.


Und noch einmal machen wir einen Ausflug zu einem der eingeladenen Keller - diesmal gehen wir noch mal ins Terra Alta und bereuen es nicht.

Edetaria; Edetana Blanco; Terra Alta; 2011 weiß;

70% Grenache Blanc (mehr als 40 Jahre alte Reben) und 30% Viognier, zur Hälfte im Barrique, zur anderen Hälfte „sur Lie“ im Tank ausgebaut, um das Maximum an Frische und Mineralik herauszuholen. Probiert aus der Magnum.
Offene, blütenbetonte Nase, Grenache Blanc typisch, sehr schöner Duft, am Gaumen sehr frisch.
Momentan noch hefige Noten aufgrund der Jugend, dann aber sehr schöne klare Aromatik.
91+/100 Th. Sehr gut.


Edetaria; Edetària Blanco; Terra Alta; 2010 weiß;


85% Grenache Blanc und 15% Macabeu – beides aus alten Reben von einem „panal“ - Boden (Lehmsand und von Fossilien durchsetztes Konglomerat). Acht Monate in 500 l – Fässern aus neuer französischer Eiche ausgebaut.
Wirkt trotz des Fassausbaus sehr frisch, ist tiefer und facettenreicher als der Vorgängerwein. Wirkt noch etwas ungestüm und vom Fassausbau geprägt, will sicher noch etwas Zeit.
92+/100 Th. Sehr gut.


Edetaria; Edetària Tinto; Terra Alta; 2008 rot;

60% Grenache Peluda, 30% Syrah, je 5% Cabernet Sauvignon und Carignan. Jeweils 18 Monate separat in 500 l Fässern ausgebaut, dann verschnitten.
Schöner Duft, sehr ausbalanciert, die Grenache schmeckt recht deutlich heraus, sehr betonte Frucht. Etwas reicher und voller am Gaumen als viele 2008er aus dem Priorat, zeigt aber nicht deren Eleganz. Dennoch ein sehr schöner Wein. 92-93+/100 Th. Sehr gut bis Exzellent.


Edetaria; Finca La Personal; Terra Alta; 2009 rot;

100% Grenache Peluda. 50 Jahre alte Reben.
Sehr schöne, reiche und expressive Nase, baut am Gaumen Druck auf und zeigt Größe. Ein sehr interessanter Pirat für Priorat Proben. Die Peluda hat etwas Wilderes und Würzigeres, weniger brav als normale Grenache Noir Weine. Dabei zeigt er sich durchaus elegant und raffiniert. Hat ausreichend Säure für ein gutes Reifeverhalten. 96+/100 Th. Groß.

Während wir hier verkosten, tippt mir einer der Prioratväter, José Luis Peréz von hinten auf die Schulter und freut sich über das Wiedersehen mit einer herzlichen Umarmung. Ich erfahre, dass Sara nirgendwo zugegen sein wird in diesem Jahr, die Schwangerschaft sei schon so weit fortgeschritten, das sie sich besser schone... Und er freue sich bereits auf sein nächstes Enkelkind. Aber auch von den Edetaria Weinen ist er angetan und wir loben beide gemeinsam die Arbeit dieses hier erstmals eingeladenen Terra Alta Winzers.

Ein sehr sympathischer Winzer, der mit seiner noch recht jungen Tochter erschienen ist - wir erfahren einiges zu diesem Erzeuger, der wahrlich Lust auf einen Ausflug ins Terra Alta macht. Er bedauert es, da wir dort noch nie Weingüter besucht haben - und spricht natürlich eine Einladung für unsere nächste Tour ins Priorat aus - gut Gandesa ist kein Ziel, welches uns abschrecken sollte. Im Gegenteil.

Und als wir etliche Tage später zu Hause in Bernburg ankommen, bringt uns ein Nachbar bereits ein Paket mit Musterflaschen der Weine, die wir in Ruhe noch mal als Prioratpiraten nachverkosten können... Das Paket war schneller als wir...


Wir werden so langsam müde - aber bei Vinyes Domenéch aus dem Montsant will ich eigentlich gern noch verkosten, denn am Montag wird dafür wieder keine Zeit sein. Und der Winzer freut sich jedesmal, wenn er mich sieht und ich auch seine Weine beachte - schließlich war ich der allererste, der im deutschsprachigen Internet über seine Weine berichtet hat, damals von der Fira 2006, wo er erstmalig seine Weine aus 2004 vorstellte.

Seine Frau bedauert, dass der Teixar leider schon alle sei und wir nur den Furvus kosten könnten...

Vinyes Domenéch; Furvus; Montsant - Capcanes; 2009 rot;

Noch etwas ruppige Tannine, bissiges junges Biest, was noch auf Zähmung wartet. Die schöne dunkle Frucht verweist aber auf einen Wein, der eine gute Entwicklung nehmen wird. 92+/100 Th. Sehr gut.

Somit beschließe ich, doch noch einen Dofi als Abschiedschluck am Stand von Alvaro Palacios zu erbitten - aber den Finca Dofí haben sie hier nicht mit. Ich müsse mich mit einem Vi de Vila Gratallops oder kleinerem zufriedengeben.
Gut, der Gratallops enttäuscht auch nicht.

Alvaro Palacios; Gratallops; Priorat – Vi de Vila de Gratallops; 2010 rot;

Sehr schöner großer Wein. Zeigt sich in der Linie zu den früher davon getrunkenen Weinen der Vorjahre. Schnittige Mineralik und eine klare kirschige Frucht, recht tief. 95+/100 Th. Groß.

In dem Moment aber entdeckt mich der Winzer von Vinyes Domenéch und fragt, ob ich seine Weine schon verkostet hätte.
Ich erzähle ihm, dass der Teixar leider schon alle gewesen sei und daher nur der Furvus ins Glas kam - und schwupps heißt es: "Glas her!" und der Teixar kommt rein. Offiziell ist er zwar alle, aber für jemand wie mich sei noch Bückware da...

Und ich bin begeistert, es ist durchaus ein würdiges Ende der Probe:

Vinyes Domenéch; Teixar; Montsant - Capcanes; 2009 rot;


100% Garnatxa Peluda. Sehr offene und anspringende Nase, wild und sexy, sehr reife Frucht. Von allen Jahrgängen seit dem Beginn 2004 der bislang Beste, den ich verkostet habe. 96+/100 Th. Groß.


Wir beschließen, dass wir hier abbrechen, sonst ist Yvonne irgendwann zu müde, um uns noch heil über den Berg nach Porrera zu fahren, zumal sie ja doch mehr mit verkostet hatte, als sie eigentlich wollte, auch wenn sie meist nur "Wönzige Schlöckchen" genommen hatte - wir hatten uns wie schon am Morgen das Probenglas geteilt.

In dem Moment läuft uns natürlich Laurent Combier über den Weg und er hat Michel Gerin gleich im Schlepptau. Noch ein herzliches Wiedersehen - und wenig später stoßen wir natürlich dann auch auf Peter Fischer. Eigentlich müßten wir ja noch... - aber okay, er vernimmt, das wir schon gleich zu Beginn die Weine des höllischen Trios verkostet hatten - und ja auch den reinen Grenache...

Zudem kommt Polizei und stellt sich am Eingang hin. Verwirrte Gesichter allenthalben. Niemand traut sich, jetzt zu gehen...
Als die Polizisten merken, dass niemand Anstalten macht, die Probe zu verlassen, verlassen sie das Polizeiauto und kommen zu uns in den geschmückten Garten. Yvonne meint, das sei jetzt die große Chance zur Flucht - pusten würde sie besser doch nicht wollen, auch wenn sie sich nüchtern genug fühle...

Und problemlos ereichen wir dann auch Porrera und unser Bett, bzw. erst mal den Kühlschrank. Irgendwie hab ich doch noch ein wenig Hunger. Und morgen früh geht es ja gleich beizeiten in Torroja weiter...

Der erste der "Großkampftage" ist damit vorbei, die abendlichen Weine sind in die Weinliste hier:
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=65&t=1725 eingearbeitet - dies umfasst nunmehr 72 bisher verkostete Weine
(17 mal sehr gut, 20 mal exzellent, 22 mal groß und 13 mal Weltklasse)

Die Weine des Abends waren: Platz 1: Clos Mogador 2009, Platz 2: Cims de Porrera 1997 und den 3. Platz teilen sich der Ocho 2008 und der Partida Bellvisos 2008.
Beste Grüße

Torsten

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Beitrag von thvins »

Der Morgenkaffee tut gut, das Brot ist leider knappes Gut und auch schon etwas älter - warten, bis der Bäcker aufmacht, können wir leider nicht. Zu zeitig müssen wir im Nachbarort Torroja del Priorat sein.

Wir sind so eher zu zeitig da, aber das ist auch gut, um noch einen vernünftigen Parkplatz zu finden. Wir parken gleich im Oberdorf, winken Herrn Mayol Senior zu und lassen uns langsam zum Cal Compte "abrollen".

[album]805[/album]

Viel ist noch nicht los, aber das ändert sich schnell, die Höllischen Drei kommen uns auch schon entgegen und ganz schnell gibt es dann schon die Gläser und ab geht es ins Getümmel.

Der IV. Tast de Cal Compte steht diesmal unter dem Motto "Triada Mediterrània - Vi - Oli - Pa"

Und tatsächlich gibt es neben den Weinen der Winzer aus Torroja del Priorat auch eine kleine Ausstellung von Olivenölen und diverse wohlschmeckende Biobrotsorten eines Bäckers aus Mont-Ral, einem Ort, den ich vom Klettern her kenne. Schade, dass das kleine Dorf so weit weg liegt, denn ich habe wohl in ganz Spanien bislang noch nie so wohlschmeckendes Brot zu essen bekommen.

Unsere Freunde aus Basel waren bereits fleißig am Verkosten, wir begrüßen sie sogleich am Stand von Dominik Huber und noch ehe wir es uns vesehen, haben wir hier auch schon den ersten Wein im Glas...

Also fangen wir mit den Weinen von Terroir Al Limit an. Dominik erläutert schon fleißig seine Sicht auf die Weine des Priorat und auf die Philosophie, die hier inzwischen klar herausgearbeitet ist.

Normalerweise hätte ich mich wieder wie in den letzten Jahren geweigert, Notizen zu machen, aber das Yvonne diesmal dabei ist, erweist sich als Glücksfall. Beide Pröbchen in einem Glas vereint, ergeben zwar noch immer nicht die Menge im Glas, die es an allen anderen Ständen gibt, aber es ist etwas aussagefähiger und hinterlässt einen halbwegs verläßlichen ersten Eindruck. Dennoch möchte ich diese Noten hier unter dem Vorbehalt sehen, dass es Eindrücke eines einzigen wönzigen Schlückchens ohne Nachprobiermöglichkeit sind.

[album]806[/album]

Terroir Al Limit; Pedra de Guix; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 weiß;

Sehr frisch mit leicht floralen Noten, wirkt am Gaumen eher leicht, Betonung liegt auf der Eleganz; schwimmt sehr gut mit im immer größer werdenden Meer der exzellenten weißen Prioratweine. 94/100 Th.


Terroir Al Limit; Torroja – Vi de Vila; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 rot;


Recht hell in der Farbe. Nicht sehr offen, eine eher feine kirschige Frucht mit deutlicher Schiefermineralik. Wirkt leicht am Gaumen, vielleicht dennoch ein typischeres Aromenprofil, welches das Dorftypische im Ansatz zeigt. Genau diese Kirschfrucht auf Schieferplatten. Allerdings weniger ausgeprägte und üppig als bei anderen Winzern des Ortes.
92/100 Th. Sehr guter Wein.


Terroir Al Limit; Arbossar; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;

Relativ helle Farbe, sehr ungewöhnlich für einen Rotwein aus dem Priorat. Sehr durchscheinend, man denkt farblich eher an einen helleren Burgunder. In der Nase noch ein wenig verschlossen, wirkt auch am Gaumen ungewöhnlich leicht, auch hier im Stil wieder eher burgundisch mit elegantem Nachhall. Nicht mehr das, was man eigentlich kennt, wenn man Priorat trinkt. Dennoch objektiv betrachtet 94/100 Th. Exzellent. Ob man diesen Stil jetzt bejaht oder genau das bei Prioratweinen sucht, ist eine andere Frage.


Terroir Al Limit; Dits del Terra; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;


Ebenfalls hell in der Farbe. Wirkt im Stil ebenso burgundisch, mir gefällt aber wie alle Jahre die verspielt – parfümierte und dunkelfruchtige Aromatik des Dits wie auch in früheren Jahren wieder besser als die des Arbossar. Cassis und dunkle Herzkirschen dominieren am Gaumen, zunächst eine eher verhaltene Mineralik für einen Wein aus Torroja. Ebenfalls noch verhalten und mir fast zu leichtgewichtig. Aber hier ist für mich mehr Luft nach Oben als beim Arbossar. Samtenes Tannin mit schönen Zukunftsversprechungen, aber mir fehlt etwas Tiefe, Komplexität und etwas mehr Körper. 94+/100 Th. Exzellent.


Terroir Al Limit; Les Manyes; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;

Farblich an hellviolette Wildpflaumen erinnernd mit fast schon orangem Rand, sehr verschlossen, auch dann wieder leicht pflaumige Noten in der Nase, etwas leicht Parfümiertes dazu, Im Antrunk ebenfalls leicht, aber dann baut er doch etwas Druck auf und zeigt sich burgundisch tief in der Art eines Grand Cru aus weniger verheißungsvollem Jahr. Auch hier vom Körper her eher zart und zerbrechlich, aber von schönem Nachhall. Wie die Weine zuvor eher untypisch für das Priorat. Man darf ihm schon Größe zusprechen, auch wenn man sonst nicht viel für magersüchtige Models übrig hat. Doch die Augen schauen hier so sehnsüchtig... 96/100 Th.


Terroir Al Limit; Les Tosses; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Auch hier eine eher blasse Farbe, dazu eine verhalten kirschige Nase, noch sehr eingeschüchtert.
Am Gaumen mit samtenem Tannin, aber noch magersüchtiger, kaum Kraft, kaum Körper, zerbrechlich wirkend und untypisch. Sanfter, langer Nachhall, aber auch er lässt mich sprachlos zurück. Vor allem, wenn ich dabei an den aufgerufenen Preis denke. 94+/100 Th.


Zusätzlich gab es dann noch einen Wein, über den wir allerdings noch nicht sprechen dürfen - was sehr schade ist, denn er stellt alles in den Schatten, was ich in den letzten Jahren hier in den Gläsern hatte. Aber ich äußere mich nicht zu dem Wein, der sonst sicher sehr weit vorn in die Liste aufgenommen worden wäre.

Insgesamt ist es für mich schwierig, diese Weine einzuordnen, farblich äußerst hell und auch sonst völlig untypisch für das Priorat - am ehesten erinnern noch der Weiße und der Vi de Vila an die Prioratherkunft. Blass und zerbrechlich, aber dennoch können sie auch einen positiven Eindruck hinterlassen, es sind interessante und auch hochwertige Weine, nur eben sind es nicht Weine, die ich im Priorat suchen würde. Am ehesten können sich hier vielleicht Leute begeistern, die sonst nicht viel für das Priorat übrig haben.

Ich habe versucht, subjektives Mögen / Nichtmögen bei meinen Bewertungen auszublenden. Dennoch war ich bei den 2006ern noch deutlich faszinierter , mir schwingt das Pendel inzwischen zu sehr nach der anderen Seite aus. Ich kann nachvollziehen, dass Dominik hier Weine vorstellt, die perfekt das widerspiegeln, was er eigentlich machen will. Und ich bin eigentlich auch jemand, der Eleganz mag, aber eigentlich brauche ich auch etwas mehr Struktur, Tiefe und ja, auch etwas Kraft. Bei anderen Prioratweinen, die mich richtig doll begeistern, ist das da, ohne das es an Eleganz mangelt.
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - 06.05.2012 (2) Fira 2012

Beitrag von thvins »

Als nächstes kommen wir zu dem Aufsteiger in Torroja, Jordi Aixalà vom Celler Aixalà I Alcait.

2005 begann er mit dem ersten Wein Pardelasses, damals von Pedro entdeckt und über ihn für die deutschsprachigen Prioratfreunde reserviert. Ich hatte schon damals für einen Teil der Kisten die Verteilung übernommen, allerdings erwies sich der Erstlingsjahrgang doch als schwieriger wie anfangs vermutet. Der erste wirklich gute Pardelasses kam dann 2006 raus und seither ist die Qualität jeweils dem Jahrgang entsprechend und der Wein besitzt alljährlich ein gutes PGV.

Vor zwei Jahren dann wurden noch weitere neue Weine vorgestellt, die wir seither immer wieder bei den Proben im Cal Compte verfolgt haben und inzwischen sind sie abgefüllt, aber auch schon wieder so gut wie ausverkauft beim Erzeuger. Kein Wunder bei dem, was wir zu probieren bekommen.

Ich habe heute natürlich auch mein Destrankis - T-Shirt an und so gibt es erstmal ein "Destrankis-Gruppenfoto":

[album]807[/album]

Celler Aixalà I Alcait; Destrankis; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 rot;

Verbesserte Philosophie und andere Cuvée als in 2008 und 2009, hier dominieren jetzt 25 Jahre alte Carignan Rebstöcke den Wein.
Schön fruchtbetonte Nase, zeigt eine verhaltene Mineralik in der Nase und auch am Gaumen, insgesamt eher leicht, aber mit mehr Körper als die Terroir al Limit – Weine. Wirkt nicht so schwer am Gaumen wie der erste verkostete Destrankis-Jahrgang. Ein Zugewinn und ein sehr schöner Einstieg Schöne Balance, zeigt sich durchaus auch in Ansätzen elegant.
92+/100 Th. Sehr guter Wein.


Celler Aixalà I Alcait; Pardelasses; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 rot;


Ansprechender Schnüffelstoff, sehr offen, üppig und einladend, noch warmer Pflaumenkuchen mit nicht süßem Hefeteig und ohne Zucker. Auch Pflaumen, die gerade eingekocht werden, dazu eine schöne Torroja – Mineralik, auch am Gaumen sehr ansprechend. Schöne Tannine und volles Aroma, verweist auf eine gute Lagerfähigkeit. Die Mineralik lässt dabei dem Tannin den Vortritt. Lang, weich und elegant, nicht voll körperreich wie in 2007 oder 2009, aber mit genug Extrakt und Körper für viel Spaß und einen eventuell sich zur Größe entwickelnden Wein. Tolle Balance.
93-94+/100 Th. Exzellent.


Celler Aixalà I Alcait; Les Clivelles – Vi de Vila de Torroja; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2009 rot;


100% Carignan aus einer Einzellage. Sehr ansprechend in der Nase – Kirschen, Gewürzbasar und Parfümladen, komplex mit aufgefächerter Aromatik. Macht sehr viel Spaß. Am Gaumen dominieren dann die Kirschen. Sehr ansprechend. Bestens balanciert mit Ausdruck und Tiefe bei mittlerem Körper. Hat den Willen zur Größe. 94-95+/100 Th.


Celler Aixalà I Alcait; Costers de Alzina; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;


Aus den besten und ältesten Carignan - Reben. Sehr limitierte Auflage.
Zeigt sich wieder deutlich besser als im März im Celler, hat sich stabilisiert und seine innere Balance wiedergefunden. Noch tiefer und ansprechender als der Clivelles, sehr komplexe, ansprechende Nase, erfüllt nun die Erwartungen, die man von Beginn an alle Jahre an den Wein gestellt hat (er wurde bereits in den letzten zwei Jahren als „Baby“ vorgestellt.). Baut Druck auf und macht Gänsehaut. Da haben wir den emotionalen Wein. Super – überzeugt heute vollends.
96-97+/100 Th. Groß bis Weltklasse.

Erstaunlich, wie sehr sich das junge Projekt weiter entwickelt hat. Die Weine von Jordi Aixalà sind auch allesamt von einem guten PGV geprägt und somit ingesamt eine Empfehlung für das kleine Dorf. Er hat qualitativ damit auch den Anschluß an die "großen Ausländer" im Dorf vollzogen.

[album]808[/album] [album]809[/album]
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - 06.05.2012 (3) Fira 2012

Beitrag von thvins »

Nach einem Zwischenintermezzo am Brotstand und bei Wurst und Käse geht es weiter zu dem Stand, der bereits im letzten Jahr nicht so die Offenbarung war - dieses Jahr musste ich punktemäßig nicht bis in die 70er runter gehen, aber die Aufgabe, ein wenig mit dem Besenwagen hinter dem Troß her zu fahren, übernimmt man auch in diesem Jahr wieder.

Aber es kann ja auch nicht jeder ganz vorn mitfahren... Und der Gerechtigkeit halber muss auch gesagt werden, dass hier auch einige Weine sehr billig verkauft werden. So etwas wie die Einsteigerweine bei Rotllan Torra stellt ja auch nicht jeder gleich zur Fira an. Andere Weine in diesem Segment werden eher selten vorgestellt. Und auch nicht immer probiert jeder diese Weine. Aber hier am Sonntag vormittag ist genug Zeit, auch diese Weine zu testen.

Rotllan Torra; Rotllan Torra Crianca; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Wirkt in der Nase schwer, zeigt warme und sprittig-alkoholische Noten, ist am Gaumen recht voll und hat eine ausgeprägt, fast beißende Mineralik – etwas zu viel des Guten und damit recht unbalanciert. Er ist zwar am Gaumen klar, sauber und ohne Fehltöne, wirkt aber schwer und alkohollastig, auch wenn nur 13,5° Alkohol auf dem Etikett stehen. 85+/100 Th. Guter Wein.


Rotllan Torra; Rotllan Torra Reserva; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Verschlossene Nase, dann aber auch sehr spanisch wirkend – der alte holzbetonte Reserva Stil, den man im Priorat zu Recht inzwischen sehr selten pflegt, lebt hier wieder auf. Am Gaumen ebenfalls klar, sauber, schwer und alkoholisch wirkend. Macht schnell satt. 86-87+/100 Th. Guter Wein.


Rotllan Torra; Balandra; Priorat – Torroja del Priorat; 2007 rot;

Eine chemische Nase nach verbranntem Gummi (war mir Ähnliches nicht letztes Jahr schon bei Wein dieses Erzeugers aufgefallen?). Wirkt fehlerhaft oder zumindest künstlich, soll aber wohl so sein... - was soll daraus werden? Riechen möchte ich eigentlich nicht zu lange und zu intensiv daran, am Gaumen ist er allerdings um Einiges besser. Ohne die abschreckende Nase wären vielleicht sogar 90 Punkte drin gewesen, aber so sind es nur 86/100 Th. Auch mit einem Plus bin ich eher skeptisch. Eher etwas für Techno – Kids.


Rotllan Torra; Amadis; Priorat – Torroja del Priorat; 2005 rot;

Eine typisch 2005er Nase, noch verschlossen – ähnlich wie am Vortag die Weine von Sangenis I Vaque. Dann kommen mit Luft ein paar parfümierte Noten. Am Gaumen dagegen sehr klar und sauber und typisch für Torroja – er definiert sich über Kirschen mit etwas Schiefer und ist durchaus angenehm zu trinken, nicht all zu tief. Gute Tanninreserven. Ein Wein, der sich noch weiter entwickeln muss. 92+/100 Th. Sehr gut.


Rotllan Torra; Tirant; Priorat – Torroja del Priorat; 2005 rot;

Erst leicht offen in der Nase, komplexer als seine Artgenossen und etwas mehr aufgefächert. Dunkle Früchte im Gewürzbasar, nicht unspannend. Am Gaumen ausbalanciert und schon fast rund, aber noch mit einer Tanninwand versehen, allerdings von samtener Struktur. Braucht noch Zeit, ist aber groß. 95+/100 Th.

Immerhin ist der Tirant eine zuverlässige Größe, auch wenn man den 2005er außerhalb solcher Proben besser noch nicht mit dem Korkenzieher konfrontiert.

[album]810[/album]

Pedro war dann sogar noch aufgefallen, dass man noch immer das große Werbeposter zum 25jährigen Jubiläum mitnimmt - obwohl dieses schon einige Jahre vorbei ist. Ich hatte mal wieder nur Augen für das, was im Glas war... 8-)
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - 06.05.2012 (4) Fira 2012

Beitrag von thvins »

Als nächstes kommen wir zu zwei soliden Familienbetrieben, die bei uns in Deutschland eher weniger bekannt sind, obwohl hier seit einigen Jahren immer verläßliche Qualität erzeugt wird.

Die Kollektion der von Llicorella Vins vorgestellten Weine überrascht in diesem Jahr.

[album]811[/album]

Llicorella Vins; Àonia; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;


Sehr schöne klare Frucht, sehr typische Kirschnoten – eben ein Torroja – Wein. Auch am Gaumen klar, sauber und mineralisch. Schöne Fruchtnoten untermalt von einem leichten Bittermandelton.
89-90+/100 Th. Sehr gut.


Llicorella Vins; Gran Nasard; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;


Sehr ansprechende Nase mit würzigen und blumigen Noten, komplex. Überzeugt auch am Gaumen und gefällt mir diesmal insgesamt ausgezeichnet. Sehr schön ansprechend, volle Aromatik bei mittlerem Körper, sehr gute Balance, überzeugt – und vielleicht sogar der beste Gran Nasard Jahrgang bislang. 93+/100 Th. Exzellent.


Llicorella Vins; Mas Saura; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Etwas dunklere Frucht, sehr nobel und ansprechend in der Nase, Auch am Gaumen sehr überzeugend, neben dunkler Frucht auch Bitterschokolade und Mandelgebäck. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Beide 2008er sind schöne Erfolge für ihren Jahrgang. Die Weine haben zudem ein gutes PGV.


Beim Celler Mayol ist es wie immer das gewohnte Bild. Am meisten begeistert mich, wie so oft schon, der Weißwein. Der ganz kleine neue Rote - noch unter dem Glop - wird leider nicht vorgestellt, ich hatte es lediglich im neuen Restaurant gesehen, dass es mit dem Brol noch einen neuen, noch kleineren Wein im Hause Mayol gibt.

[album]812[/album]

Celler Mayol; Roser; Priorat – Torroja del Priorat; 2011 weiß;


Sehr schön duftend, ein richtig schönes Nasentier, erneut ein sehr überzeugender Weißer aus 80 % Macabeu und 20 % Grenache Blanc. Auch am Gaumen viel Trinkspaß. Sehr gute Balance. Schließt an frühere beste Jahrgänge an. 95/100 Th. Groß.


Celler Mayol; Glop; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 rot;

War nur vier Monate im gebrauchten Fass. Ansprechende Kirschfrucht, frisch, recht leicht, aber einfach süffig mit schönem mineralischen Nachhall. Hier schließe ich mich der Parker-Meinung gern an. 90+/100 Th. Sehr gut. Eine Referenz für sehr gute 90 Punkte.


Celler Mayol; Torroja des de Dins; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2008 rot;

Sehr schönes Beispiel für einen einen sehr typischen Torroja – Wein, sehr mineralisch, aber sehr gut in der Balance mit der Kirschfrucht, jahrgangsbedingte Leichtigkeit und Eleganz, baut dennoch ein wenig Druck am Gaumen auf. Mehr Charakter als der Glop, sehr gut zu trinken und mit schöner Frische. 92+/100 Th. Sehr gut.


Celler Mayol; Brogit; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Etwas dunklere und parfümierte Noten, ebenfalls sehr ansprechende Nase. Auch auf der eleganten Seite, den Jahrgang betonend. Reicher und komplexer als seine Brüder, auch mit dunkleren Noten am Gaumen. Auf einer Stufe mit dem Pardelasses aus dem selben Jahrgang. 93+/100 Th. Exzellent.
Beste Grüße

Torsten

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