Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 11 – 26.04.2024 (4)

Es ist inzwischen Mittagszeit, der Himmel kann sich nicht wirklich entscheiden, ob es weiter regnen soll oder aufhören. Außerdem ist es recht kalt geworden, so dass ein Picknick nicht wirklich Spaß verspricht. Also halten wir Ausschau, ob wir ein ähnlich gutes und preisgünstiges Mittagsmenü auf unserem weiteren Weg bekommen.

In Sail-s/s.-Couzan erreichen wir das Gebirge, aber eine geöffnete Gaststätte mit Essensangebot gibt es hier nicht mehr. Dafür aber auch etliche andere, alle möglichen Geschäfte, die bis auf einen kleinen Tante-Emma-Laden allesamt ebenfalls geschlossen sind. Der Ort vermittelt den Eindruck, dass er noch unlängst bessere Zeiten gesehen hat, es jetzt aber hier alles am Absterben ist.

Wenigstens die Dorfkirche ist geöffnet und wir können einen Blick in das alte Kirchlein hinein werfen. Und es hat mit regnen aufgehört.

Immer weiter fahren wir hinauf in die Monts de Forez, aber eine Gaststätte ist auch im nächsten Ort und den darauf folgenden Weilern Fehlanzeige. Erst in unserem Zielort für den ersten Klettersteig, in Chalmazel-Jeansagnière werden wir endlich fündig. Wir parken das Auto am alten Burgschloss und laufen ein paar Meter zurück zur einzigen geöffneten Gaststätte mit Mittagsangebot.

Der Preis für das Mittagsmenü ist zwar ein Drittel teurer als das Menü vom Vortag, aber man ist hier im Gegensatz zur Stadt Semur absolut weit und breit konkurrenzlos und am Ende stellt sich heraus, dass auch hier sehr gut regional mit besten Zutaten gekocht wird, was den Preis dennoch rechtfertigt. Während Yvonne zum Essen eine regionale Cola trinkt, bestelle ich mir eines der regionalen Biere. Die Szene kleiner handwerklicher Brauereien hat inzwischen ganz Frankreich erfasst und es ist immer wieder ein besonderes Plaisir, sich auf lokale handwerkliche Biere einzulassen, die zwar teurer sind, als der Durchschnittsdeutsche bereit ist, für eine Flasche Wein auszugeben, aber oft lohnen die Entdeckungen. Der Name unseres Restaurants „Autentique“ ist Programm, die Einkehr hier ist tatsächlich ein kulinarisches Erlebnis und die Betreiber sind sehr nett und freundlich.

Dennoch wird unsere Freude dadurch getrübt, dass es inzwischen erneut beginnt, zu regnen und es sieht leider nicht so aus, als würde sich daran in der nächsten Zeit nennenswert etwas ändern.

Wir beschließen, die Telefonnummer anzurufen, die uns auf eine Gîte d´ Etape verweist und wir haben tatsächlich Glück, dass wir hier für die Nacht unterkommen können. Wenig später nehmen wir den Schlüssel in Empfang und schauen uns in der einfachen, aber funktionablen Wanderherberge um. Es gibt einen Schlafsaal mit insgesamt 8 Doppelstockbetten, eine eingerichtete Küche, Duschen und Toiletten, es ist trocken und halbwegs warm, wir haben die Möglichkeit, das nasse Zelt und die ebenso nasse Unterlegplane zu trocknen und es gibt sogar am Office de Tourisme WLAN, welches bis zur Gîte reicht.

Nebenan ist ein Bäcker, bei dem wir uns süßes Naschwerk zum Nachmittagskaffee holen. Wir fahren dann aber trotz immer wieder einsetzenden Regens mal hinauf zum Klettersteigparkplatz, um uns zu orientieren und dann heißt es: Hoffen auf den morgigen Tag...

Den Rest des Tages verbringen wir gemütlich in unserem Quartier. Dass es immer wieder noch mal munter weiter regnet, stört uns nun nicht mehr.


http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-4/ - wie immer, hier auch mit den Fotos.
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 12 – 27.04.2024 (1)

Über Nacht sind unsere Campingsachen in der Gîte getrocknet und wir können das Zelt und die Plane wieder vernünftig zusammen legen.

Auch ist es am heutigen Morgen trocken und ich bin gedanklich bereits im Klettersteig, aber dennoch stärken wir uns zunächst bei einem guten Frühstück und dann geht es an den nicht weit vom Dorf Chalmazel entfernten Klettersteig.

Die Anfahrt zum Steig führt über die D6 in Richtung Col de Beal, bis nach etwa 3 km eine schmale Strasse nach rechts weg geht. Diese Straße führt zum Weiler Les Fougeres, noch vor diesem geht links recht steil die Zufahrtstrasse zum Klettersteigparkplatz ab. Hier finden wir auch das Topo zum Klettersteig.

Von hier aus folgen wir dem gut ausgeschilderten Pfad zunächst stetig durch Wald bergauf, später hat der Weg auch immer mal einige Flachstücke, die sich mit weiterem bergauf abwechseln. In den Wäldern fallen Unmengen an Heidelbeerbüschen auf, deren Früchte hier professionell gesammelt und auch in Chalmazel verarbeitet werden.

Wir sehen dann bereits den Felsen, in dem es einige interessante Kletterrouten, aber eben auch seit
2020 den leichten Klettersteig Le Rocher de l´ Olme gibt.

Dieser Steig überwindet auf einer Steiglänge von 125m insgesamt 55 Höhenmeter und ist wirklich kinderleicht, ab einer Größe von 1,20 m Körperlänge kann er von Kindern, aber auch von Anfängern bestiegen werden. Es gibt keine Überhänge und er ist auch nicht sonderlich ausgesetzt. Man muss halt auch sehen, dass in dieser Gegend Klettersteige insgesamt eher rar sind und dieser kurze Steig in landschaftlich schöner Umgebung das Beste aus dem Felsen heraus holt.

Er eignet sich auch gut, wenn man sich nach längerer Pause wieder einklettern will oder wenn man schauen möchte, ob dieser Sport überhaupt etwas für Einen ist.

Es gibt ein kurzes Teststück und dann beginnt der eigentliche Steig mit einem Mix aus einfacher kurzer Kletterei und Querungen. Nach der Querung mit einem Balken folgt ein längeres Stück, welches steigend überwunden wird, ehe erneut länger gequert wird. Danach wird erneut in Absätzen gestiegen und es erfolgt eine letzte Querung mit ein paar absteigenden Metern, ehe der Schlussblock erklommen wird.

Schnell ist es dann zu Ende und wir sind oben bei einer Marienstatue auf dem Aussichtspunkt, der auch erwandert werden kann. Diesen Wanderweg, gelb ausgeschildert, nehmen wir für den Rückweg zum Parkplatz. Es gibt wenig unterhalb des Gipfels auch eine Schutzhütte mit einem Picknickplatz.

Der An- und Abmarschweg dauert deutlich länger im Vergleich zum eigentlichen Steig. Wenn man in der Gegend Urlaub macht, lohnt sich der kleine Steig aber dennoch, auch wenn ich aufgrund der Einfachheit und der Kürze des Steiges in meiner Genusswertung nicht über 16/20 hinaus gehen kann.

Ich bin dennoch heute froh, diesen Steig gemacht zu haben, denn in meiner Situation zählt alles, was geht! Und es geht erstaunlich gut. Ein zufriedenes Lächeln bringe ich mit, auch wenn der Steig bei mir kein Adrenalin frei gesetzt hat.


Und auch hier wieder der Link zum Blogartikel, in dem auch etliche Fotos zur Via Ferrata sind: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-1/
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 13 – 27.04.2024 (2)

Yvonne hatte sich motiviert auch ihre Klettersteigsachen angezogen, aber am Einstieg in den Steig scheute sie dann doch. Es ist ihr zu windig, sie hat Angst, der Wind könne die Unternehmung zu schwierig werden lassen.

So bleibt sie unten am Einstieg stehen. Dadurch werde ich dann zum Klettersteigmodel, denn sie kann bequem einige Handyfotos von mir im Steig machen.

Als ich aber bemerke, dass der Steig sehr schnell seinem Ende zugeht, mache ich ihr klar, dass sie schon mal mit dem Abstieg beginnen soll.

Ich genieße noch einen Moment den Ausblick und schaue mir noch die Schutzhütte an, aber dann mache auch ich mich von ganz oben auf den gelb markierten, gut zu wandernden Abstieg, auf dem es nie zu steil wird.

Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes hole ich dann auch Yvonne ein, so dass wir beide zugleich wieder am Auto ankommen.

Nun darf der vor angekündigte Regen kommen, ich bin froh, den Klettersteig gemacht zu haben.

Wir fahren nun hinauf zum Col de Beal, der Pass auf 1390 m Höhe zeigt sich kühl, dunkel und fast abweisend durch das erneut aufziehende schlechte Wetter. Hier oben finden wir sogar am Parkplatz noch einige Schneereste.

Zum Picknicken ist es uns zu frisch, aber da wir Hunger haben und es Mittagszeit ist, kehren wir in die Gaststätte auf der Passhöhe ein.

Für mich gibt es zum Essen wieder eines der lokalen Biere. Yvonne wird auch nach dem Essen weiter fahren...

Während wir im Warmen sitzen, nimmt draußen der Wind zu und tatsächlich kommt Regen...

Der stört aber nun nicht mehr, denn der Klettersteig, wegen dem wir hier waren, ist auf der Haben – Seite.


Und hier der Text mit den Fotos von Yvonne: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-2/
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 14 – 27.04.2024 (3)

Vom Col de Beal lassen wir uns nach Vertolaye abrollen und anschließend geht es wieder bergauf nach St.-Amant-Roche-Savine. Wir fahren durch den landschaftlich ebenfalls sehr schönen regionalen Naturpark des Livradois. Wir landen schließlich in der Kleinstadt Vic-le-Comte. Je tiefer wir kommen, umso mehr bessert sich das Wetter, in Vic-le-Comte lädt uns sogar etwas Sonne ein, den altehrwürdigen Ort zu besichtigen.

Die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes ist die Sainte-Chapelle, eine Renaissancekapelle aus dem 16. Jahrhundert, die später in eine Kirche eingebaut wurde. Wir finden außen und innen bedeutenden steinernen Schmuck und alte Glasmalereien.


http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-3/ - mit Fotos zur Sainte-Chapelle...
Beste Grüße

Torsten

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Winedom
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von Winedom »

Toll mit den Klettersteigen. Da kann ich eure Begeisterung schon verstehen. Und das Equipment ist wohl leistbar.
Ist ja noch ein Weg von Vic-le-Comte ins Priorat.
Toll, daß ihr das gemeinsam erleben könnt!
Bleibe gespannt wie es weitergeht.
Viele Grüße
Rainer
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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Winedom hat geschrieben:Toll mit den Klettersteigen. Da kann ich eure Begeisterung schon verstehen. Und das Equipment ist wohl leistbar.
Ist ja noch ein Weg von Vic-le-Comte ins Priorat.
Toll, daß ihr das gemeinsam erleben könnt!
Bleibe gespannt wie es weitergeht.
Ja, die Klettersteige sind mir quasi genau so wichtig wie der Wein aus dem Priorat. Ich brauch noch etwas Futter für meinen geplanten Klettersteigführer, also liefert diese Tour einige willkommene Ergänzungen. Es wäre mir wichtig, dieses Projekt noch zu einem Abschluss zu bringen...

Wenn man die Ausstattung dafür einmal hat, hat man sie auch auf Jahre...

Und wir lassen uns Zeit - die Zeiten, wo ich mit zwei Zwischenübernachtungen die mehr als 2000 km runter gerissen habe, sind vorbei - dafür ist der Weg viel zu schön.


Vorerst bleiben wir noch in Vic-le-Comte...

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 15 – 27.04.2024 (4)

Neben der Heiligen Kapelle ist aber auch die gesamte Altstadt mit ihren Plätzen und malerischen Gassen recht hübsch anzusehen. Wir machen einen ausführlichen Bummel und erfreuen uns an so manchem Detail. Auch die zweite Kirche des Ortes, St. Jean finden wir, leider aber ist diese nur von außen zu besichtigen.

Eine gemütliche, ansprechende Einkehr auf einen Kaffee oder ein Getränk zum Nachmittag finden wir hier allerdings leider nicht. Das Meiste hat zu, das andere wirkt nicht so sonderlich Vertrauens erweckend. Also beschließen wir, erst einmal weiter zu fahren und in einem der kommenden Orte nach einer Einkehr zu schauen.


... und hier mit weiteren Fotos: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-4/
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 16 – 27.04.2024 (5)

Als wir kurz hinter Vic-le-Comte die mautfreie A75 unterqueren, haben wir den tiefsten Punkt des Tages erreicht. Nun geht es im Tal der Couze de Chambon hinauf und wir fahren ins Mont Dore Gebirge, den höchsten Teil des Zentralmassives neben dem Cantal-Gebirge.

Manchmal sind es die kleinen, eher unscheinbaren Orte, die den schönsten und nachhaltigsten Eindruck hinterlassen, wie das Dorf Champeix, in welchem wir halten, obwohl mein Frankreich-Reiseführer keinen Verweis darauf gibt.

Aber wir sehen, dass es hier etliche geöffnete Cafés und Gaststätten gibt, etliche Leute an den Tischen draußen sitzen und es sich gut gehen lassen – das Wetter ist grade mal eine Weile so gut wie noch nie zuvor auf der Tour. Also mischen wir uns unter das Volk.

Während Yvonne einen Milchkaffee nimmt, wähle ich ein Glas Rotwein aus der Auvergne. Ich mag diese Weine, die meist von Vulkanböden kommen und eine schöne Mineralik besitzen. Auch der hier ausgewählte Wein aus der Gamay – Traube ist sehr typisch und ansprechend.

Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch den Ort, entdecken einige malerische Ecken am Bach und einen alten offenen Garten. Während Yvonne mit dem Geocaching beschäftigt ist, besichtige ich die schöne und sehr sehenswerte alte Dorfkirche.

Hier zunächst meine Fotoimpressionen von Champeix...

http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-5/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 17 – 27.04.2024 (6)

Auch Yvonne macht mit ihrem Handy natürlich Fotos in Champeix, einige ergänzende folgen hier.

Wir besuchen dann auch gleich noch den Intermarché, um ein paar Kleinigkeiten für das Essen zu kaufen und danach halten wir Ausschau nach einem Biwakplatz. Leider werden wir aber im Tal der Couze de Chambon nicht fündig. Zudem gewinnen wir schnell wieder an Höhe und es ist nicht mehr ewig hell. An einer einzigen Stelle gibt es einen Picknickplatz, aber hier pfeift der Wind so erbarmungslos, dass weder Zelten eine gute Option ist, noch Kochen, denn der Wind droht, alles vom Tisch zu fegen... Außerdem ziehen bereits wieder Regenwolken auf. Letztlich müssen wir erneut bereit sein, für die Übernachtung Geld aus der Urlaubskasse zu opfern, denn es kommt alles zusammen... Sturm, Regen, kein geschützter Platz und drohende Dunkelheit.

In Saint Nectaire sind die meisten Hotels zu, eine Gîte d´ Etape scheint es nicht zu geben und das einzige offene Hotel kostet dreistellig pro Nacht.

Yvonne findet wenige Kilometer weiter am Lac Chambon ein Hotel, welches deutlich günstiger ist, sie würde noch über Booking.com ordern, aber da sind wir schon da. Ich frage direkt an der Rezeption und ohne Booking.com sparen wir sogar noch ein paar Euro. Dennoch ist es eine ungeplante und nervige Ausgabe. Aber was wollen wir machen, wenn uns der Wettergott nicht hold ist...

Kaum habe ich die benötigten Sachen aus dem Auto geholt und das Auto umgeparkt, fängt es nicht zu regnen an, sondern es beginnt, regelrecht zu schütten...

Da ist der Komfort am Ende dann doch willkommener...


... und hier mit Fotos... http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-6/
Beste Grüße

Torsten

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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von thvins »

Penultimo – ins Priorat und zurück 2024
Teil 18 – 28.04.2024 (1)

Es hatte über Nacht noch ordentlich weiter geschüttet. Was auf unserer Höhe am Lac Chambon als Regen runter kam, das gab es weiter oben natürlich als Schnee. Als wir am Morgen aus dem Hotel kommen, fallen die schneebedeckten Berge des Mont Dore ins Auge, am Abend vorher waren die Gipfel auch schon weiß gezuckert, aber jetzt sieht das nach Wintersport aus.

Ich atme tief durch und habe etwas Angst, dass der heutige Klettersteig wegen des Schnees ausfallen könnte. Immerhin startet der Steig auf fast 1250m Höhe und hat dann mehr als 200 Höhenmeter.

Wir schauen nach einem Platz, an dem wir uns noch eine richtig große Portion Kaffee kochen könnten, aber unten am See müssten wir jeden Parkplatz bezahlen und dann kommt nichts mehr. Es geht tüchtig bergan. Um in den Ort Le Mont-Dore zu kommen, müssen wir über den Pass Col de la Croix Morand, der immerhin 1401 m hoch ist.

Die Straße ist frei, aber es liegen auch hier schon Schneereste und die benachbarten Berge sind gut weiß, aber der Puy de la Tache hat auch bereits eine Höhe von 1627m.

Unten im Ort ist so früh am Weg auch noch keine Gaststätte auf, wo wir noch mal einen Kaffee ordern könnten und auch hier sind Picknickplätze Fehlanzeige, die gibt es scheinbar nur weit oben, wo es schon sehr kalt ist.

Ich sehe bereits den 1465m hohen Pic du Capucin, das Objekt meiner Begierde. Aber wir fahren von der falschen Seite an und ich warte vergeblich auf ein Schild, welches auf den Zugang zur Via Ferrata verweist. An der recht weit oben gelegenen Jugendherberge frage ich nach und bekomme eine gute Auskunft – also wieder zurück und die Straße nehmen, bei der La Tour d´ Auvergne ausgeschildert ist. Erneut geht es einige Kilometer bergan, bis ein kleiner Weiler kommt, und damit auch die Ausschilderung nach Salon du Capucin.

Hier ist der Parkplatz für den Klettersteig und auch ein Abenteuer-Kletterwald. Wer kein eigenes Material hat, könnte sich hier auch das Material für die Via Ferrata ausleihen. Die Ausleihstation ist geöffnet, aber das benachbarte Restaurant macht noch Ferien. Ich frage nach, ob der Klettersteig geöffnet und machbar sei. „Ja, aber...“ bekomme ich zur Antwort. Man sollte schon wissen, was man tut und entsprechend erfahren sein. Die einfachste Variante des Steiges ist zwar nur PD (peu difficile = wenig schwierig), aber die Bedingungen seien nur etwas für Hartgesottene.

Yvonne winkt sogleich ab, sie möchte gar nicht aus dem Auto steigen, es ist im wahrsten Sinne des Wortes xxxxx, aber zum Glück kommt kein weiterer Niederschlag runter.

Am Parkplatz sind +4°C... Hardcore...

Und hier mit ein paar "winterlichen" Fotos: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... 04-2024-1/
Beste Grüße

Torsten

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Winedom
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Re: Penultimo - ins Priorat und zurück 2024

Beitrag von Winedom »

Das Wetter müsst ihr ja wirklich meistern. Toi Toi Toi. Bald kommt das wärmere Spanien.
Viele Grüße
Rainer
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