So, nun habe ich es auch geschafft den
P 2009 von Pellegrin probieren zu dürfen. Danke Adrian (vanvelsen), der mir diesen freundlicherweise aufgetischt hat und mir so einen Einblick ermöglicht hat.
Ich habe den Wein über zwei Tage probiert und undekantiert verkostet. Am ersten Abend mit Adrian waren meine ersten Feststellungen, dass die Farbe stimmig ist und sich ein ordentliches Rubin im Glas befindet. Die Nase ist für mich persönlich schon eher schwierig - was aber auch mit meinen ganz persönlichen Ansprüchen an einen Pinot zu tun hat. Der Pellegrin ist mit Holz beladen und die Frucht auf diese Weise vielleicht doch etwas sehr maskiert. Die Qualität des Barrique muss gut sein, den der Duft war alles andere als unangenehm. Um die Pinottypizität zu erkennen muss man aber am Anfang recht reinriechen und sich konzentrieren. Wenn mann es aber einmal identifiziert hat ist es klar, dass es sich um einen Pinot handelt. Ich kann aber auch verstehen, wenn man aufgrund der Röstaromen eine dunkle Seele heraus zu spüren glaubt. Am Gaumen enthüllt sich unter dem Holz ein eleganter Wein, der aber für das von mir eingangs erwähnte Pinotverständnis etwas zu sehr maskiert ist, was aber durch die Qualität des Holzes und je nach Liebhabergrad dieser stilistisch-önologischen Ausprägung durchaus auf Gefallen stossen kann. Am Gaumen ist der Wein lang, ich wage aber aufgrund des Eindrucks nicht zu sagen woran es liegt - Dichte des Stoffes oder Dichte des Barriqueeinschlags? Ich tippte eher auf das Zweite... Mit Adrian hatte ich denn auch die Diskussion, ob der Wein per se, also die Matière - der Saft - je aus dem Holz durchdringen wird. Ich denke das ist das absolut entscheidende Kriterium bei diesem Wein im Hinblick für dessen Zukunft und Entwicklung. Wir waren uns aber einig, dass es sich um keine Pinot im klassischen Sinn sondern eine Spezialität handelt, wenn man beispielsweise Burgund als Vergleichsgrösse heranzieht.
Am zweiten Abend ist noch ein Drittel der Flasche übrig und die Runde ist auch schon gespannt, was da gleich aus der Flasche in das Glas kommt. Die Farbe unverändert. Das Holz ist immer noch sehr präsent und der Pinot nimmt immer dunkelfruchtigere Züge an. Am Gaumen ein wiederum sehr präsentes Holz. Der Wein im ganzen wirkt für mich eher gezehrter und antrocknender im Vergleich zum Abend zuvor mit Adrian, was aber auch damit zu tun hat, dass halt schon einiges aus der Flasche verschwunden ist am Vorabend - was für mein Verständnis aber dennoch kein gutes Zeichen ist, wenn es um die Einschätzung der Langzeitentwicklung geht, da die Entwicklung an der Luft ja doch auch als Zeichen für die Reifeentwicklung angesehen wird. Insofern bleibe ich bei meiner eher skeptischen Haltung bei diesem doch herrlich kontroversen Wein (ohne die absolut Gewissheit für mich gepachtet haben wollen), der einiges an Zündstoff für Diskussionen bietet. Ich kann die verschiedenen Meinungen verstehen der Pro und Kontra Seite - und ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Wein seine Liebhaber hat... Für mich als Burgundliebhaber ist es aber sicher nicht die Art Pinot die den Weg in meinen Keller finden wird, aber es war ein interessantes Erlebnis!
Danke Adrian, dass du mir diesen Einblick ermöglicht hast und ich die Diskussion nun etwas besser verstehen kann