TICINO - Sonnenstube der Schweiz

Bedeutet das, Du würdest das Trinkfenster etwas ausdehnen?
Hatte auf Grund der Notiz schon die Befürchtung, er sei auf dem absteigenden Ast...

Hi zusammen,

die Probe mit David war wirklich toll. Ich habe den Notizen nix zuzufügen, ausser, dass ich beim Balin bezüglich Trinkfenster etwas positiver gestimmt bin. Der hat noch deutlich Reserven, ist allerdings für mich nen Tick zu klobbig geraten. Ich habe am Mittag den Orizzonte vor Balin gesehen (Hubers Montagna Magica war aber ganz klar Spitzenreiter). Der dazu geöffnete Sassi-Grossi 2000 hat nicht mithalten können. Obwohl uns bisher alle 2000er von Sassi Grossi begeistert haben, war hier einfach die Luft draussen. Der Wein wirkte müde und sehr rasch oxidativ. Ich hoffe, es war ein Flaschen-Fehler...

Gruss,

Adrian (und Danke David für die Notizen...)

Hoi zäme

Betreffend Trinkfenster des Balino 2000. Natürlich kann man den Balino noch einige Jahre im Keller liegen lassen und muss nicht Angst haben, dass er schon morgen auf dem absteigenden Ast ist. Ich fand aber, dass der Wein rein von der Farbe her schon recht weit war im Vergleich zum Montagna Magica und dem Orizzonte.

Bis 2012 ist so zu verstehen, dass der Wein nach meiner Meinung bis zu diesem Zeitpunkt die Leistung von Sonntag halten wird. Wer hochreife Weine liebt wird diese Einschätzung aber kaum teilen und das Trinkfenster ausdehnen.

Gruss
David

Alles klar & besten Dank - dann schau ich zu, dass meine letzte Flasche Balino bald mal ihrer Bestimmmung zugeführt wird. An Gelegenheiten mangelt es zum Glück nicht

Habe vorhin grade folgende Verkostungsnotiz aus einem anderen Forum (wineloverspage.com) ausgegraben. Sie stammt aus 2007 von einem gewissen „David from Switzerland“ (Dazino???)

Werner Stucky Conte di Luna 2000

Thanks to my parents. A blend of 50% each of Merlot and Cabernet Sauvignon, 30-days-long maceration, aged in barrique (new) for 18 months. Nice ruby-red with a black hue. Toasted nutty oak, fresh prune, frozen black raspberry. Fruit but also charcoal and mainly oak-induced tannin on the palate. There is a freshness, brightness and almost grassy cut to the fruit that would be attractive enough, and I doubt everybody shares my stylistic reserve (I find it way too oaky). I do wonder, though, if it is because of half-concealed positive characteristics that this bottling is so popular? Got fruitier with airing for a few hours, more reminiscent of a slightly Burgundian St. Emilion, albeit still an oaky one, then again less so until the following day. As much as I would like to support a much-acclaimed Swiss product, I must say better Bordeaux can be had for the money. Rating: 86+/87?

Die Notiz scheint mir zu bestätigen, was man von vielen Orten zu hören kriegt: Einen Conte di Luna nie zu früh öffnen - er braucht seine Zeit!

Ich hatte ihn letztes Wochenende im Glas, wobei ich mich beim Öffnen der Flasche aufs Schlimmste gefasst machen musste: Der Kork war bis obenhin eingefärbt und damit ein Zeugnis der alles andere als idealen Lagerbedingungen zu Beginn meiner Weinfreak-Zeit.
Die ersten Minuten im Glas noch sehr verschlossen, doch bald ging‘s los: Herrliche Frucht, vielschichtig, tiefgründig, Holz sehr gut integriert, von weitem als BDX-Blend erkennbar und dabei stolz seine Tessiner Provenienz praesentierend – ein herrlicher Terroir-Wein mit enormem Spassfaktor! 18Puntke.

Der Wein hat eindeutig noch Reserven. Flaschen, die unter besseren Bedingungen gelagert worden sind, mögen ev. noch etwas mehr Zeit benötigen..

Mit den besten Grüssen, albarello

Hoi albarello

Die Notiz ist nicht von mir. Hatte leider noch nie eine Flasche des 2000er Conte di Luna
Die Erfahrung, dass Top-Tessiner doch mehr Reifezeit als allgemein erwartet brauchen habe ich schon mehrmals gemacht. Insbesondere die bereits getrunkenen 2005er bestätigen dies.

Gruss
David

Und ebenfalls heute zum Znacht im Glas
Kopp von der Crone Visini, Balin 2005

Shit, ging es mir durch den Kopf... Hat das Teil echt Zapfen? Dieser Duft... Hmm, eventuell hilft ja der Dekanter den Duft zu vertuschen und vertreiben, denn wenn es gut geht ist es nur Barrique-Rauch der Röstung, ansonsten kann ich die Flasche gleich begraben. 3 Stunden später machen wir den flotten Tropfen erneut ins Glas. Wow, mir verschlägt es fast die Sprache. Das soll eine Tessiner sein? unglaublich! Dicht gewoben, ein Kraftbündel mit einer gewaltigen Intensität Schwaden scharzer Früchte in Richtung Nase feuernd. Ein Mordsduftkonzentrat. Tolle Viskosität im Glas und am Gaumen immer dichter und engmaschiger gewoben. Das geschmackliche Wahrnehmen wird immer intensiver und auch hier setzt sich die Empfindung scharzer Frucht fort ohne plump und eintönig zu wirken. Der Wein hat die Balance und Ausgeglcihenheit, die einen grossen Tropfen ausmachen und die für das Tessin typische Jahrgangskraft zum Ausdruck bringen. Ein absolut eleganter Bodybuilder, der noch eine gloriose Zukunft vor sich haben wird!

Hoi Philipp

Da werde ich meinen kleinen Bestand von 2 Flaschen noch etwas Ruhe gönnen und mich in der Zwischenzeit am ebenfalls sehr gelungen 2000er erfreuen.

Gruss
David

Meine lieben Freunde des Tessiner Weines,

habt ihr euch schon bei den 09er Jahrgängen umgeschaut? Ich lege euch ans Herz euch ein bisschen reinzuprobieren... Rückmeldungen und meine eigenen Erfahrungen waren durchweg positiv.

2009 ist meiner Meinung und der sicherlich schreibgewandterer Weinspezialisten zufolge wohl noch etwas besser einzuschätzen wie 2007. Ein Mix aus 08 und 07. Sprich: Eleganz und Kraft treffen sich in einer gelungenen Mischung udn haben Weine ergeben, die sich wirklcih sehr empfehlen. Ich persönlcih bin sogar der Meinung, dass 2009 inbesondere im Sottoceneri/Mendrisiotto besonders erfolgreich war.

Mehr dazu nach meinen Ferien!

Gestern Abend eine Überraschung erlebt:

Pio del Sabato 2005

A. Kaufmann.

Die Nase ist ein Ausbund an Aromen, feine rote Beeren, dazu ein butrriger Honigschimer, verleiht dem Ganzen Süsse. Dahinter ist aber Würze auch Lakritze, Rosmarin, Minze, die diesem Duft sehr viel Frische verleihen. Wird immer kühler, Cassis und Pflaumen, Pfeffer, leicht rauchig. Im Gaumen viel Frucht im mittlerem Extrakt. Viel Säure, die sich noch einbinden muss, dahinter feine und natürliche Süsse, die noch von den Tanninen fest im Griff gehalten wird. Grundsätzlich ein sehr feiner, schlank wirkender Wein mit viel Frische und einer grossartigen Struktur. Langer mittelfruchtiger Abgang, auch hier wieder würzig und leicht rauchig. Der Wein hat Leben, Nerv und wird aktuell vor allem durch die Säure getragen...Fazit: gewaltiges Potenzial! Trinken 2013-2018.

Von mir 90+ GPoints (mit scherlichem Potenzial für 91/92...)

Mal schauen wie er sich heute präsentiert...