Weingut Rainer Schnaitmann

Lemberger "Steinwiege" 2020 (Schnaitmann) 12,5%Vol. Sehr dunkles Kirschrot, leicht trübe (unfiltriert). Hübsche, unaufdringliche Kirschfrucht, am Gaumen dazu noch etwas Blaubeere; feine Säure, etwas aufrauhendes Tannin. Recht schlank, frisch, wirkt noch sehr jung (Schraubverschluss). Ohne großen Anspruch, aber sehr stimmig. Gut.

Interessant noch: deklariert als VDP.Gutswein, ist aber weinrechtlich kein Qualitätswein, sondern ein Schwäbischer Landwein. Gleiches gilt auch für die höherwertige und deutlich teurere Simonroth-Linie. Leider habe ich kein GG zur Hand, um zu sehen, ob das auch nur "Landwein" ist. Bislang war ich davon ausgegangen, dass die Einstufung in die VDP-Qualitätspyramide den Status "Qualitätswein" voraussetzt, das ist aber ganz offensichtlich nicht so.

Gruß
Ulli

Lemberger "Steinwiege" 2020 (Schnaitmann) 12,5%Vol. Sehr dunkles Kirschrot, leicht trübe (unfiltriert). Hübsche, unaufdringliche Kirschfrucht, am Gaumen dazu noch etwas Blaubeere; feine Säure, etwas aufrauhendes Tannin. Recht schlank, frisch, wirkt noch sehr jung (Schraubverschluss). Ohne großen Anspruch, aber sehr stimmig. Gut.

Interessant noch: deklariert als VDP.Gutswein, ist aber weinrechtlich kein Qualitätswein, sondern ein Schwäbischer Landwein. Gleiches gilt auch für die höherwertige und deutlich teurere Simonroth-Linie. Leider habe ich kein GG zur Hand, um zu sehen, ob das auch nur "Landwein" ist. Bislang war ich davon ausgegangen, dass die Einstufung in die VDP-Qualitätspyramide den Status "Qualitätswein" voraussetzt, das ist aber ganz offensichtlich nicht so.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli,
beim Lemberger "Lämmler" GG steht "Deutscher Qualitätswein" auf dem Etikett.

Den Lemberger "Steinwiege" 2020 hatte ich übrigens auch vor wenigen Tagen
im Glas. Ich war da nicht so wirklich begeistert, aber unsere Eindrücke sind
deckungsgleich und ja: stimmig und gut passt. Vielleicht auch von mir die falsche
Erwartungshaltung an diesem Abend.

Viele Grüße,
Jochen

Interessant noch: deklariert als VDP.Gutswein, ist aber weinrechtlich kein Qualitätswein, sondern ein Schwäbischer Landwein. Gleiches gilt auch für die höherwertige und deutlich teurere Simonroth-Linie. Leider habe ich kein GG zur Hand, um zu sehen, ob das auch nur "Landwein" ist. Bislang war ich davon ausgegangen, dass die Einstufung in die VDP-Qualitätspyramide den Status "Qualitätswein" voraussetzt, das ist aber ganz offensichtlich nicht so.

...AP-Pflicht besteht erst ab der Ortsweinklasse aufwärts, hatte auch schon diverse Land-Gutsweine im Glas, z.B. von Ress. GG ist aber obligatorisch ein Qw...

Gut 3 Jahre später mit ähnlichen Eindrücken ...
In der Nase erst mal eine Blumenwiese, frisch aufgeschnittene Pfirsiche,
ein Hauch Karamell. Allmählich gesellen sich auch ein paar Kräuter und
feiner heller Tabak dazu. Genial!
Mittlerer Körper mit trinkanimierender Zitrusfrucht, salzig/mineralisch,
merklich adstringierend, baut mit der Zeit immer mehr Druck auf, langer
würziger Abgang mit Zitrusfrüchten.

Hervorragend und passend zum tollen Wetter heute, frisch, läuft runter
wie Öl. 92+ P.

Fellbacher Lämmler Riesling GG 2017:
Erst mal ein dicker Blumenstrauß, dazu auch frisch gemähtes Gras.
Mit Luftzufuhr Karamell, Nectarinen und heller Tabak, mittelkräftig.
Mittlerer Körper, eine Ladung Limetten, Zitronen und Grapefruit,
frisch, salzig/würzig und sehr lang.

Ganz toll zum Lachsbrötchen mit Gurke/Kartoffelsalat, aber auch
solo ob seiner Frische wunderbar - da stört die aktuell noch fehlende
Komplexität (mich jedenfalls) nicht, zumal der Chef beim Abholen
Sept. ´19 "gewarnt" hatte: "Aber liegen lassen!"
91+ P.

Viele Grüße,
Jochen

Sauvignon blanc "Réserve" 2022 (Schnaitmann) 14,0%Vol. Schwäbischer Landwein. Mittleres Gelb. Heftige Reduktion, abgebranntes Schwarzpulver ("Chinaböller"), dazu intensiv steinig-mineralisch, wenig Frucht. Und so bleibt es auch über Stunden und nach ausgiebiger Luftzufuhr. Knalltrocken, herb am Rande zu bitter, ordentlich Säure, sehr mineralisch, auch am Gaumen wenig Frucht, die Sorte ist kaum zu erkennen.

Vermutlich einige Jahre zu früh aufgemacht. Keine Ahnung, was daraus mal wird; im aktuellen Zustand jedenfalls völlig unhedonistisch. Wer also mit seinem Wein keinen Spaß haben möchte, sondern den lediglich als intellektuell herausforderndes Verkostungsobjekt betrachtet, kann es mit einer Flasche probieren. Sonst lieber abwarten. Oder gleich was anderes nehmen

Gruß
Ulli

Wer also mit seinem Wein keinen Spaß haben möchte

...ich mag solche Sachen ja grundsätzlich recht gerne, aber auch bei mir ist's irgendwann "overdone", kommt auf den Einzelfall an. Jedenfalls sehe ich solche Weine nicht grundsätzlich in der unhedonistischen Zone...

Ich hatte mir Juli 2018 folgendes notiert ...

Gestern bei R. Schnaitmann eine bärenstarke 2016er-Kollektion sowie die
2015er „Réserven“ verkostet.
...
Sehr interessant fand ich die Sauvignon Blancs Iflinger 2016 bzw. „Réserve“
2015 – weil einen nicht gleich die typische SB-Frucht aus dem Glas anspringt,
sondern eher „karg“ und würzig/floral. Der Steinwiege Sauvignon Blanc erfüllt
dann schon eher die typischen Klischees.
...

Unterschiedliche Stilistiken für unterschiedliche Geschmäcker, ich meine die
"Reserven" sind eher nicht zum jung aufziehen angedacht ...

Viele Grüße,
Jochen