Diverse Winzer

Ehrlich gesagt finde ich auch 10 Euro für einen Gutsriesling am Mittelrhein ambitioniert. Gaston, deine Beschreibung hört sich für mich zwar ganz ok, aber irgendwie nicht so berauschend an, dass ich Josten & Klein am Mittelrhein nun Winzern wie z.B. Weingart mit einem deutlich günstigeren Preisniveau vorziehen sollte. Vielleicht kriege ich von Josten & Klein mal im Restaurant oder bei einem Empfang ein Glas vorgesetzt, aber kaufen muss ich mir die Weine definitiv nicht.

Nein - und wenn der genannte Preis stimmen sollte, werde ich diese Erfahrung sicherlich so schnell nicht machen!

Hallo Bernd, ich finde die Preise ja auch überzogen – soweit ich mir das aus anderen Quellen zusammenreimen konnte (auf der Webseite konnte ich keine Preisliste entdecken), werden für den Gutsriesling 10, den Ortswein ca. 20 und den Lagenwein ca. 30 Euro aufgerufen. Dann gibt es noch einen Sauvignon blanc, der über 30 Euro liegt sowie Spätburgunder (Ahr), deren Preisgefüge dem Riesling ähneln dürfte, vielleicht sogar noch darüber liegt.

Das ist natürlich ne Menge Holz. Ich muss aber zugeben, dass mich das erstmal neugierig macht. Probieren würde ich das aus purer Neugier schon gerne.

Ehrlich gesagt finde ich auch 10 Euro für einen Gutsriesling am Mittelrhein ambitioniert. Gaston, deine Beschreibung hört sich für mich zwar ganz ok, aber irgendwie nicht so berauschend an, dass ich Josten & Klein am Mittelrhein nun Winzern wie z.B. Weingart mit einem deutlich günstigeren Preisniveau vorziehen sollte. Vielleicht kriege ich von Josten & Klein mal im Restaurant oder bei einem Empfang ein Glas vorgesetzt, aber kaufen muss ich mir die Weine definitiv nicht.

Klar, der Gutsriesling war jetzt keine Offenbarung, erwarte ich von einem Wein dieser Kategorie aber auch nicht. Ob 10 Euro für einen Gutsriesling vom MR grundsätzlich zuviel ist, lasse ich mal dahingestellt. Es geht auch gar nicht darum, Josten & Klein irgendjemanden vorzuziehen. Vielmehr hätten mich einfach eure eventuelle Erfahrungen mit deren teuren Weinen interessiert. In diversen Weinblogs wurde ja tendenziell sehr anerkennend berichtet, die Preisfrage allerdings auch kaum thematisiert.

Im Grunde ist der Hinweis auf Restaurant / Empfang wohl richtig. Auf der Webseite des Weinguts kann man ja sehen, dass man als Newcomer doch schon recht gut in Handel und Gastronomie positioniert ist und darauf klar der Focus liegt. Sieht alles ein wenig nach "designtem Edelweingut mit entsprechenden Preisen" aus. Das muss man nicht sympathisch finden. Und kaufen muss man die Weine auch nicht. Aber über die Weinqualität sagt das erstmal nichts aus. Und die interessiert mich schon.

Beste Grüße
Gaston

Klar, der Gutsriesling war jetzt keine Offenbarung, erwarte ich von einem Wein dieser Kategorie aber auch nicht. Ob 10 Euro für einen Gutsriesling vom MR grundsätzlich zuviel ist, lasse ich mal dahingestellt. Es geht auch gar nicht darum, Josten & Klein irgendjemanden vorzuziehen. Vielmehr hätten mich einfach eure eventuelle Erfahrungen mit deren teuren Weinen interessiert. In diversen Weinblogs wurde ja tendenziell sehr anerkennend berichtet, die Preisfrage allerdings auch kaum thematisiert.

Im Grunde ist der Hinweis auf Restaurant / Empfang wohl richtig. Auf der Webseite des Weinguts kann man ja sehen, dass man als Newcomer doch schon recht gut in Handel und Gastronomie positioniert ist und darauf klar der Focus liegt. Sieht alles ein wenig nach "designtem Edelweingut mit entsprechenden Preisen" aus. Das muss man nicht sympathisch finden. Und kaufen muss man die Weine auch nicht. Aber über die Weinqualität sagt das erstmal nichts aus. Und die interessiert mich schon.

Hallo Gaston,

pardon, mein Posting war vielleicht etwas abschätzig. Mich interessiert schon auch (ganz grundsätzlich, wenn auch eher entfernt), was die Weine können. Aber der Preis spielt für mich als Konsumenten natürlich eine durchaus entscheidende Rolle. Dass diverse Blogger tendenziell sehr anerkennend berichten, die Preisfrage aber kaum thematisieren, dürfte übrigens einen einfachen Grund haben: die haben die Weine kostenlos zugeschickt bekommen!

Meinetwegen soll auch ein Gutswein vom Mittelrhein mittelfristig 10 Euro kosten. Die Qualität gibt den Preis aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Anbaugebieten in Teilen ohne Zweifel her. Aber es gibt nunmal aktuell ein gewisses Preisgefüge am Mittelrhein, das im Vergleich zu anderen Anbaugebieten eher niedrig ist. Meinetwegen sollen die Herren Josten & Klein auch ihre Strategie mit VDP-Pyramide und den entsprechenden VDP-Preisen am oberen Rand und dem Edel-Sauvignon-Blanc verfolgen. Es sei ihnen gegönnt, wenn es funktioniert. Für mich wirkt das erst einmal sehr abschreckend.

Aber es gibt nunmal aktuell ein gewisses Preisgefüge am Mittelrhein, das im Vergleich zu anderen Anbaugebieten eher niedrig ist.

Speziell mit dem Mittelrhein hat mein Desinteresse an den Weinen von Josten und Klein nichts zu tun. Ein Newcomer mit einem solchen Preisgefüge würde mich genau so kalt lassen, wenn er an der Mosel oder an der Nahe beheimatet wäre. Aber ich schreibe heute abend noch mehr dazu - hab tagsüber einfach zu viel Arbeit...

Beste Grüße

Bernd

Meinetwegen soll auch ein Gutswein vom Mittelrhein mittelfristig 10 Euro kosten. Die Qualität gibt den Preis aus meiner Sicht im Vergleich zu anderen Anbaugebieten in Teilen ohne Zweifel her. Aber es gibt nunmal aktuell ein gewisses Preisgefüge am Mittelrhein, das im Vergleich zu anderen Anbaugebieten eher niedrig ist. Meinetwegen sollen die Herren Josten & Klein auch ihre Strategie mit VDP-Pyramide und den entsprechenden VDP-Preisen am oberen Rand und dem Edel-Sauvignon-Blanc verfolgen. Es sei ihnen gegönnt, wenn es funktioniert. Für mich wirkt das erst einmal sehr abschreckend.

Ich verstehe deinen Punkt, Stephan. Ich bin da nicht ganz so "streng", aus der Perspektive einer "übersehenen" Region sind solche Projekte vielleicht gar nicht so schlecht, die Aufmerksamkeit, die das Weingut erregt, strahlt ja unter Umständen auf das Weinbaugebiet als solches ab. Auch im Sinne einer Vielfalt/Pluralität an – nennen wir es Weingutkonzepten – ist der Betrieb für die Region eine Bereicherung – unabhängig davon, ob man als einzelner Weinfreund dieses Konzept befürwortet oder eher "abschreckend" findet.

Beste Grüße
Gaston

Nur der Ordnung halber:

Gutssweine 9-11 €
Ortsweine 16-17 €
Lagenweine: 29 (Riesling) bzw. 35 € (Sauvignon bl., Pinot Noir)

Endverbraucherpreise ab Hof, Stand Mai 2013

Für einen Betrieb, den bislang kaum jemand richtig kennt, sind die Preise schon ausgesprochen grotesk. Ich wundere mich, dass diese Produkte überhaupt jemand erwirbt, denn die meisten Menschen haben ja nun doch zwei Augen zum Sehen und Vergleichen.

Wie ich andersweitig schon schrieb, gibt es jedes Jahr in Deutschland weit mehr Weine, die ich aufgrund meines Interesses gerne kaufen würde, als ich angesichts meiner Leber- und Lagerkapazitäten kaufen kann. Und vor diesem Hintergrund erlaube ich mir, Erzeuger, die mit ihren Kursen derart aus dem Rahmen fallen, komplett aus meinem Visier zu nehmen. ich kann nicht alles trinken - ergo verzichte ich auf so grottenteure Weine als erstes!

Jemand, der selbstständig ein Produkt herstellt und unter die Leute bringen will (ich gehöre ja auch zu dieser Spezies), sollte sich meines Erachtens bei der Preisgestaltung gut überlegen, wie sein Kundenkreis längerfristig aussehen soll. Ich möchte da eine möglichst breite Basis haben und meine Sachen nicht nur an eine kleine Geldelite verkaufen....

aus der Perspektive einer "übersehenen" Region sind solche Projekte vielleicht gar nicht so schlecht, die Aufmerksamkeit, die das Weingut erregt, strahlt ja unter Umständen auf das Weinbaugebiet als solches ab

Das glaube ich nicht wirklich. Die Probleme, die der Mittelrhein hat (und die ja nicht aus einer großen Anti-Mittelrhein-Verschwörung, sondern aus einer über Jahrzehnte verfehlten Qualitätspolitik der meisten Winzer herrühren), lassen sich nicht durch ein Renommierweingut mit Apothekenpreisen lösen.

Beste Grüße

Bernd

Jemand, der selbstständig ein Produkt herstellt und unter die Leute bringen will (ich gehöre ja auch zu dieser Spezies), sollte sich meines Erachtens bei der Preisgestaltung gut überlegen, wie sein Kundenkreis längerfristig aussehen soll. Ich möchte da eine möglichst breite Basis haben und meine Sachen nicht nur an eine kleine Geldelite verkaufen....

Na, ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Beiden sich nicht im Gegenteil die Preisgestaltung ganz genau überlegt haben. Ich bin kein Wirtschaftsmensch, aber ich kan mir nicht vorstellen, dass so ein Weingut mit dieser Ausrichtung ohne vorhergehende und eingehende Businnes-Pläne, Marktanalysen und entsprechendem Aufbau von Vertriebswegen etc. aus dem Boden gestampft wird. Und die Orientierung auf eine (wie auch immer große) Geldelite kann ja auch ein Konzept sein. Die Zukunft wird zeigen, ob das funktioniert. Ich bin da so skeptisch nicht. Das alles – wie gesagt – unabhängig davon, ob man das sympathisch, interessant, grotesk oder abschreckend findet oder nicht. Mich würde einfach rein phänomenologisch interessieren: Wie schmeckt ein Riesling, für den ein Newcomer-Weingut am MR 29 Euro verlangt?

Beste Grüße
Gaston

Mich würde einfach rein phänomenologisch interessieren: Wie schmeckt ein Riesling, für den ein Newcomer-Weingut am MR 29 Euro verlangt?

Gut, das kann ich nachvollziehen. Es wird dir dann aber nichts anderes übrigbleiben, als den Wein zu erwerben oder vor Ort oder bei irgendeiner Veranstaltung zu verkosten.

Mich würde trotzdem rein psychologisch mehr interessieren, von wem dieser Wein warum gekauft wird....an einen reißenden Absatz mag ich da vorläufig einfach noch nicht glauben....

Beste Grüße

Bernd

Gut, das kann ich nachvollziehen. Es wird dir dann aber nichts anderes übrigbleiben, als den Wein zu erwerben oder vor Ort oder bei irgendeiner Veranstaltung zu verkosten.

Präferiere ganz klar verkosten

Mich würde trotzdem rein psychologisch mehr interessieren, von wem dieser Wein warum gekauft wird....an einen reißenden Absatz mag ich da vorläufig einfach noch nicht glauben....

Tja. Da offenbar viel über den Handel läuft, muss halt der Händler den Wein an den Mann / die Frau bringen. Mit entsprechender Anpreisung kann das schon funktionieren. Da wird halt gesagt: "Wollen Sie mal was ganz Besonderes vom Mittelrhein probieren?" Auch wenn es heißen könnte: "Wollen sie mal was ganz besonders Teures vom Mittelrhein probieren?" Die Mengen sollen ja eher gering sein, vielleicht ist das auch eine Erklärung für die Preispolitik.

Beste Grüße
Gaston