Bernd Schulz
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So 10. Jul 2011, 23:54
Ein besonders interessanter Newcomer unter den Weingütern am Mittelrhein ist sicherlich die von einem grundsätzlich sehr sympathischen und kommunikationsfreudigen dänischen Ehepaar betriebene "Villa Riesling". Zwar hat mich die Dame des Hauses mal ziemlich geärgert, aber dafür können die aus Manubacher und Oberdiebacher Lagen stammenden Weine ja nix . Bei der folgenden 05er "Spätlese" (de facto wohl eher eine mittlere Auslese) handelt es sich um einen richtigen Garagenwein, denn wenn ich mich recht erinnere, betrug die Auflage aufgrund eines Wildschweinschadens noch nicht einmal hundert Flaschen: Das könnte in einigen Jahren ein ziemlich großer Riesling werden. Den Anlagen nach ist das schon vergleichbar mit von der anerkannten Gebietsspitze (Müller, Weingart) erzeugten 05er Auslesen. Beste Grüße Bernd
susa
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Mo 11. Jul 2011, 08:50
Das grundsätzlich sympathische Ehepaar hat allerdings was die Bewirtschaftung der Weinberge angeht, strikte Gütertrennung ; der Fürstenberg ist Larsens Werk, wogegen der Mönchwingert von Vivi bearbeitet wird. Und wie es der Zufall will, hab ich den am Wochenende auch getrunken, allerdings fand ich die Süße zwar sehr ausgeprägt aber nicht erschlagend, insgesamt balanciert sich das Süße-Säure-Spiel schon recht fein, aber Du hast Recht, dem muss man noch Zeit geben, das wird sich in eine paar Jahren sicher noch abgerundeter und harmonischer zeigen. lieben Gruß susa Phhhhh und jetzt muss ich einen neuen Dienstagwein raussuchen
Red wine with fish. Well, that should have told me something. James Bond in From Russia with Love
GottfriedStutz
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Mo 11. Jul 2011, 09:30
Also Zufälle gibts. Genau den hatte ich auch dieses Wochenende. Was die Wahrnehmung des Weines angeht, kann ich mich getrost Susa anschließen. LG Gottfried
Tin
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Mo 11. Jul 2011, 18:42
Was für ein Riesenzufall! Ich hatte den Freitag im Glas. Ich könnte jetzt alles bereits gelobte wiederholen, allein ...
Volker
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Mi 27. Jul 2011, 19:36
seit dem Wochenende im Glas eine 2006'er Bopparder Hamm Feuerlay Auslese von Matthias Müller. Die Nase ist, wenn der Wein aus dem Kühlschrank kommt, eher zurückhaltend am Gaumen dann aber Frucht pur geprägt von tropischen Noten (Pfirsich/Maracuja). Der Wein wirkt am Gaumen leicht ölig und die Säure bildet einen guten Gegenpol zur üppigen Süße. Klar der fette Typ einer Auslese, die mehr durch Kraft als durch Eleganz überzeugt. Der Nachhall ist gut und hält minutenlang an.
Mir persönlich schmeckt der Wein bei niedrigerer Temperatur deutlich besser, als wenn er wärmer wird, da er dann fast erschlagend wirkt (stilistisch schon fast eine kleine BA)
Losgelöst von der Tatsache, dass dieser Stil aktuell nicht mein Favorit ist, ein sehr guter Wein, der sicher noch viele Jahre Genuss bereiten wird.
Volker
Bernd Schulz
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Mi 29. Feb 2012, 00:16
2007 habe ich schon immer für einen im Rieslingbereich eher überschätzten Jahrgang gehalten: Zu viel der Oechlse, zu viel des Zuckers, zu viel des Guten....oder doch nicht? Die Zeit wird es zeigen. Beste Grüße Bernd
Bernd Schulz
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So 11. Mär 2012, 23:43
Hier folgt noch eine Spätlese von Ratzenberger: 2004 wurde/wird für meine Begriffe ebenso unterschätzt, wie 2005 und 2007 überschätzt wurden. Zwar gab es in 2004 manchmal Probleme mit phenolischen Noten, aber tendenziell war das ein sehr gutes, *klassisches* Rieslingjahr. Beste Grüße Bernd
Ostbelgier
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Do 24. Mai 2012, 21:24
Hallo zusammen,
ein kleiner WEin, der mir immer wieder Freude macht, befindet sich im Glas: Der Kauber Blüchertal Riesling QbA trocken 2010 Literwein vom kleinen Weingut Bahles am Ende des malerischen Ortes Kaub, direkt neben dem Bahnhof gelegen. Ich liebe es ja, den Rhein per Fähre zu überqueren, und in Kaub gibt es einen Fähranleger. Knapp 3 gr. RZ und knapp 8 gr. Säure, ein rescher Schoppen mit nur 10,5 Vol. %, so etwas schmeckt mir am Besten an schwül-warmen Abenden wie diesem, und im Hintergrund spielen die Mamas + the Papas ihren fabulösen Sound über den antiken Sansui. Das Leben kann trotz aller Hektik auch mal einfach und schön sein, Dank unkomplizierten, ehrlichen Weinen wie Diesem.
Viele Grüße
Markus
Erdener Prälat
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Fr 29. Jun 2012, 22:23
Vielleicht sollte man mehr nach gereiften Mittelrheinern suchen; da könnte es noch mehr Schätzchen (mit silberner Kammerpreismünze:-)) wie dieses zu finden geben. 1985 war im vorderen Teil des Hamm Flurbereinigung; diese Parzellen waren offenbar nicht betroffen. Wenn man im Augenblick deutsch-italienische Paarungen wagen dürfte ; das paßt perfekt zu Pasta mit eine Sauce aus geschmolzener N'duja, Tomaten und Olivenöl. Solo geht es natürlich auch hervorragend.
Birte
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So 22. Jul 2012, 15:24
Toni Jost Gutsriesling 2011 Jamaika in der Nase, verwaschen, ölig und konturlos im Mund mit einer Süße von aufgelöstem Traubenzucker. War am zweiten Tag noch schlimmer als am ersten Tag. Den können andere trinken.
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