Mi 23. Feb 2011, 16:40
Hallo,
ich hoffe es passt hierher.
Ich habe im Keller bei der jährlichen Umräumaktion irgendwie ganz hinten und ganz unten eine gemischte MIttelrhein-Riesling-Kiste gefunden.
Weine von Müller und Weingart aus den Jahren 1995-1998. Das war wie bei Bernd die Zeit meiner ersten Besuche am Mittelrhein und ich war damals von der überbordenden Fruchtigkeit der Weine (beider Weingüter) begeistert. Zu einem bewussten Test der Entwicklungsfähigkeit der Weine ist es aber nie gekommen, dazu waren die Weine viel zu schnell weg. Und für besonders haltbar hielt ich sie (speziell die trockenen) offengestanden nicht. Jetzt hab' ich eine der Flaschen aufgemacht und war sehr positiv überrascht.
Weingut Müller, 1998er Bopparder Hamm Ohlenberg, Riesling Spätlese trocken
Strohgelb, aromatische, saubere Nase, etwas Wachs, Firn, Honig, leichtes Petrol, hat sich aber auch noch Fruchtigkeit und Frische erhalten. Der wein hat Substanz, ist nicht knochentrocken, schöne harmonische Säure, gute Balance. Hat übrigens angenehme 11% Alk.
Das war soweit ich weiß die Zeit in der Müller noch nicht auf Spontanvergärung setzte. Aber die Reinzuchthefe hat der Haltbarkeit offensichtlich keinen Abbruch getan.
Ich bin mal gespannt, wie die Weingart-Riesling aus der Kiste so gereift sind.
Viele Grüße
Matthias