Chrysostomus hat geschrieben:Meint ihr, dass es sich lohnt, auch die trockenen Rieslinge bzw. den Spätburgunder anzutesten?
Also ich trinke von Weingart eigentlich nur trocken und ein wenig feinherb, und ich kann das guten Gewissens empfehlen. Der 2021er Jahrgang kann tatsächlich noch ein wenig liegen, die Weine sind jahrgangstypisch etwas säurebetonter und kantiger, haben aber auf jeden Fall Potential! Die 22er trinken sich bereits jetzt sehr schön, ich hatte Gutswein, Kabinett und Spätlese in trocken im Glas und war äusserst angetan. Mit Reife gewinnen die Weine ungemein. Neulich getrunkene 15er und 17er waren superb!
Gleichzeitig stimmt es aber, dass viele die süssen Sachen als eigentliche Stärke Weingarts ansehen, ich kann das nicht beurteilen, da ich kein Restsüss-Trinker und -Kenner bin. Die weiter oben geäusserte "Altbackenheit" kann ich für die trockenen Sachen nicht besätigen, es sei denn damit ist tatsächlich ein "klassischer" Stil gemeint. Dann meinetwegen. Aber im besten Sinne des Wortes.
Was den Spätburgunder 2020 betrifft, so ist das für mich in der Preisklasse deutschlandweit ein Top-Pinot. Was hatte ich in letzter Zeit an Pfälzer und Badischen Spätburgundern im Glas, die dem Weingart nicht das Wasser reichen konnten - u.a Christmann, Zeter, Wassmer, oder Steinmetz (Mosel).
Allerdings - ich bin bekennender Weingart-Fanboy und das alles ist nur meine subjektive Meinung!
Beste Grüße
Gaston
Gaston