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Jochen Clemens/Wintrich

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Ralf Gundlach

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragMo 4. Mai 2020, 22:15

Bernd Schulz hat geschrieben:Den Rest meiner heute entkorkten trockenen 2017er Paradies-Spätlese von Martin Müllen habe ich jetzt unter Aufbietung von viel Willenskraft ;) :oops: für morgen beiseite gestellt; um der Gefahr des Verdurstens zu entgehen ;) , musste ich noch eine Flasche aus dem Hause Jochen Clemens aufschrauben:

Bild

Zu einem regulären Kurs von gerade mal 5 Euro ist das für meine Begriffe ein absoluter PLV-Hammer! Das Einzige, was ich diesem exzellenten Alltagswein ankreiden könnte, ist eine auf den ersten Schluck mangelnde Herkunftstypizität - ich hätte die Cuvée jedenfalls auf Anhieb nicht an die Mosel gesteckt, sondern eher auf Frankreich oder Italien getippt. Aber bei genauerem Licht besehen bekommt man dort einen vergleichbar gehaltvollen trockenen Weißwein mit lediglich 11 Volt nur in seltensten Fällen auf die Flasche. Mir ist es ehrlich gesagt auch ein Rätsel, wie Jochen Clemens diesen Typus in 2018 produzieren konnte, aber irgendwie hat er es hinbekommen - Chapeau!

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

das mit dem Jahrgang und dem niedrigen Alkohol samt trockener Analysewerte habe ich niemals verstehen können on dieser Preisklasse. Und ich glaube da haben wir eine Ausnahme im Glas. Am besten bestellen, bevor er für die läppischen 5 Euro weg ist. Besser geht es in 2018 nicht in dieser Preisklasse. Und später auch nicht..Ein Ausnahmewein in dieser Preisklasse. Das wird auch niiiiemals ein Supermarktwein in der Preisklasse hinkriegen. Und was ist...der Jochen Clemens hat noch immer was davon. Verstehen tue ich das nicht.

Nachdenkliche Grüße

Ralf
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Volker

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragMo 4. Mai 2020, 22:49

das ist natürlich immer eine spannende Frage.

Vielleicht aber zum Teil auch Ergebnis einer Vorlese?

Kommt ja immer darauf an, wie man diese interpretiert. Wenn man dabei zielgerichtet die in der phenolischen Reife eher weiter fortgeschrittenen Trauben nimmt, die also zu dem Zeitpunkt eigentlich das optimale Lesegut darstellen würden, die aber für eine spätere Hauptlese dann vom Reifeverlauf zu weit wären, kann man schon Weine mit eher niedrigeren Alkoholwerten bekommen.

Unter anderem ja auch eine Option für Kabinettweine und bei einer solchen Interpretation der Vorlese auch unter qualitativen Gesichtspunkten überhaupt nichts negatives.

Hatte mal vor vielen Jahren bei Schmitt Wagner 3 Riesling Auslesen aus dem gleichen Jahr und Parzellen (unterschiedliche AP Nummern) probiert, die aus unterschiedlichen Lesegängen stammten. Insofern das Ganze auf einem höheren Niveau. Die schönste war die aus den zuerst gelesenen Trauben. Die hatte zwar etwas weniger Oechsle, war aber von der inneren Spannung her am schönsten und sensorisch von der Reife den anderen beiden mindestens ebenbürtig.

Volker
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Bernd Schulz

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 20:39

Im Glas befindet sich gerade der Wintricher Riesling aus 2018:

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Etwas merkwürdig finde ich, dass der Wein auf der Website des Erzeugers unter der Rubrik trocken erscheint, obwohl er überhaupt nicht trocken wirkt (die Restsüße ist hier noch viel prägnanter zu spüren als neulich bei den 2018er Silvanern aus Franken) und auch nicht als trocken etikettiert ist. ich verwette meinen Hut darauf, dass er mehr als 10 Gramm Restzucker aufweist.

Ansonsten muss man diese Stilistik mögen. Ich mag sie im besonderen Fall; obwohl ich mit einem hohen Alkoholgehalt plus deutlicher Restsüße oft meine Schwierigkeiten habe, erlebe ich den Wein als in sich stimmig. Er erinnert mich ziemlich stark an einen Heymann-Löwensteinschen Röttgen vom Anfang dieses Jahrtausends.

Was dieser Wintricher gekostet hat, ist mir gerade nicht gegenwärtig, aber Ralf weiß das sicher....

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 21:11

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas befindet sich gerade der Wintricher Riesling aus 2018:

Bild

Etwas merkwürdig finde ich, dass der Wein auf der Website des Erzeugers unter der Rubrik trocken erscheint, obwohl er überhaupt nicht trocken wirkt (die Restsüße ist hier noch viel prägnanter zu spüren als neulich bei den 2018er Silvanern aus Franken) und auch nicht als trocken etikettiert ist. ich verwette meinen Hut darauf, dass er mehr als 10 Gramm Restzucker aufweist.

Ansonsten muss man diese Stilistik mögen. Ich mag sie im besonderen Fall; obwohl ich mit einem hohen Alkoholgehalt plus deutlicher Restsüße oft meine Schwierigkeiten habe, erlebe ich den Wein als in sich stimmig. Er erinnert mich ziemlich stark an einen Heymann-Löwensteinschen Röttgen vom Anfang dieses Jahrtausends.

Was dieser Wintricher gekostet hat, ist mir gerade nicht gegenwärtig, aber Ralf weiß das sicher....

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

9 Euro. Wobei ich nicht glaube, das der mehr als 7 Gramm RZ hat. Ich frage mal an. Den Dhronhofberger finde ich auf jeden Fall noch besser.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 21:20

Hallo Ralf,

Ralf Gundlach hat geschrieben:9 Euro.


Das ist auf jeden Fall ein günstiger Kurs!

Ralf Gundlach hat geschrieben:Wobei ich nicht glaube, das der mehr als 7 Gramm RZ hat.


Wie gesagt steht nichts von "trocken" auf dem Etikett. Aber frage mal an - das Ergebnis würde mich sehr interessieren!

Ralf Gundlach hat geschrieben:Den Dhronhofberger finde ich auf jeden Fall noch besser.


Ich nicht! Den 2018er Dhron Hofberger habe ich gerade im Glas, und mir kommt er so vor, als ob er eine ungute 03er Richtung gehen würde. Damit hätten wir dann schon wieder einen erschreckenden ;) Fall von unterschiedlicher Wahrnehmung zwischen uns beiden vorliegen.... :twisted:

Meine VKN zum Drohn Hofberger kommt in etwa zehn Minuten!

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 21:24

Bernd Schulz hat geschrieben:Hallo Ralf,

Ralf Gundlach hat geschrieben:9 Euro.


Das ist auf jeden Fall ein günstiger Kurs!

Ralf Gundlach hat geschrieben:Wobei ich nicht glaube, das der mehr als 7 Gramm RZ hat.


Wie gesagt steht nichts von "trocken" auf dem Etikett. Aber frage mal an - das Ergebnis würde mich sehr interessieren!

Ralf Gundlach hat geschrieben:Den Dhronhofberger finde ich auf jeden Fall noch besser.


Ich nicht! Den 2018er Dhron Hofberger habe ich gerade im Glas, und mir kommt er so vor, als ob er eine ungute 03er Richtung gehen würde. Damit hätten wir dann schon wieder einen erschreckenden ;) Fall von unterschiedlicher Wahrnehmung zwischen uns beiden vorliegen.... :twisted:

Meine VKN zum Drohn Hofberger kommt in etwa zehn Minuten!

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

dann hätte sich aber der Wein innerhalb von zwei Wochen rasant verändert... siehe VKN...von dir ;)

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 21:44

Hallo Ralf,

das Kurzzeitgedächtnis lässt im Alter bekanntlich arg nach :oops: - danke für den Hinweis auf die bereits von mir verfasste VKN zum 2018er Dhron Hofberger trocken! Um mich nicht zu blamieren, könnte ich meine heutige Notiz wieder löschen, aber ich mache das jetzt nicht, sondern stelle meine beiden Eindrücke einfach mal ganz bewusst gegeneinander:

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So kann es gehen.... :oops: :!:

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 21:53

Bernd Schulz hat geschrieben:Hallo Ralf,

das Kurzzeitgedächtnis lässt im Alter bekanntlich arg nach :oops: - danke für den Hinweis auf die bereits von mir verfasste VKN zum 2018er Dhron Hofberger trocken! Um mich nicht zu blamieren, könnte ich meine heutige Notiz wieder löschen, aber ich mache das jetzt nicht, sondern stelle meine beiden Eindrücke einfach mal ganz bewusst gegeneinander:

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So kann es gehen.... :oops: :!:

Hallo Bernd,

Tagesform? Es gibt manchmal so spezielle Tage, wo einen bestimmte Merkmale eines Weines , warum auch immer, gar nicht entgegenkommen. Du bist nun mal keine Verkostungsmaschine...Gottseidank. Vielleicht hättest du heute auch besser einen Blaufränkisch geöffnet ;) .



Herzliche Grüße

Bernd
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toff

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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragDo 7. Mai 2020, 23:47

Ralf Gundlach hat geschrieben:Hallo Bernd,

Tagesform? Es gibt manchmal so spezielle Tage, wo einen bestimmte Merkmale eines Weines , warum auch immer, gar nicht entgegenkommen. Du bist nun mal keine Verkostungsmaschine...Gottseidank. Vielleicht hättest du heute auch besser einen Blaufränkisch geöffnet ;) .




War vermutlich gerade mal wieder Wurzeltag ;) .

Aber im Ernst: dass der gleiche Wein an verschiedenen Tagen unterschiedlich schmeckt (woran auch immer das liegen mag), haben vermutlich schon viele hier erlebt. Ging mir unlängst mit einem 18er Chardonnay von Jülg so. Die erste Flasche hat mich begeistert, bei der zweiten wenige Wochen später konnte ich nicht nachvollziehen, warum.

Beste Grüße

Christopher
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Re: Jochen Clemens/Wintrich

BeitragFr 8. Mai 2020, 06:25

Bernd Schulz hat geschrieben:So kann es gehen.... :oops: :!:

...bei sowas denke ich zuerst an Korkvarianzen (geht hier anscheinend nicht, da Schrauber), mögliche unterschiedliche Abfüllungen (AP-Nummer), mögliche Probleme bei der Abfüllung selbst (ich hab' schon mal im Rahmen eines größeren Projekts in einer Brauerei einen Kompressor ersetzt bzw. ersetzen lassen, da der alte ab und zu Öl in die Druckluft für die Füllanlage gespuckt hat...) und dann irgendwann zu mir selbst bzw. den Unterschieden der Umstände (Essen, Wetter, Ort, Gesellschaft etc.), bei denen ich den Wein jeweils getrunken habe. In der Regel finde bzw. fand ich keine Lösung, das Problem taucht allerdings immer seltener auf. Vor allem wohl deshalb, weil ich kaum mehr gleiche Weine mit einem zeitlichen Abstand < 2 Jahren aufmache...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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