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Selbach Oster

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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragSo 24. Mai 2020, 17:26

Hallo Dirk,
mein 1. Selbach Riesling war eine Zeltinger Sonnenuhr trocken,
der hat mir damals sehr gut gefallen.

Jedoch sehe ich die Stärken des Weinguts
im "Restsüßen" und vor allem "Edelsüßen" Bereich,
was meinen Vorlieben entspricht.
Da haben mich schon die 2017er Spät- und Auslesen eindrucksvoll ueberzeugt.
Bin am 6. Juni nochmal im Weingut :D

Gruß Adi
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Bradetti

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Re: Selbach Oster

BeitragSo 24. Mai 2020, 17:56

Hallo Adi,
hatte von Selbach auch schon schöne Trockene im Glas!
Ja und edelsüße eben noch gar nicht, wobei diese ja schon seit Jahren hochgelobt werden.
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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragSo 24. Mai 2020, 18:19

Hallo Dirk,
ja die Edelsüßen werden gelobt und ich kann's auch nur bestätigen!

Aus 2019 gibt's neben den TBA's und BA's v I e l e Auslesen
Die drei Premium Auslesen -GK Auslesen aus:
•der Zeltinger Sonnenuhr, den "Rotlay", Rotlay steht uebrigens nicht für roten Schiefer ,
•den Zeltinger Himmelreich "Anrecht" und
•den Zeltinger Schlossberg "Schmitt", dann
•aus der WehlenerSonnenuhr
•aus dem Graacher Domprobst und
zwei bzw. drei weitere aus der Zeltinger Sonnenuhr nach Sternen klassifiziert.
Bereits die Sonnenuhr Auslese ohne Stern ueberzeugt
Wie gesagt, bin am 06.Juni nochmal vor Ort :D

Gruß Adi
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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragSa 13. Jun 2020, 15:49

Zwei weitere exzellente Auslesen aus 2019 , die WehlenerSonnenuhr** im GK Stil,
mit weiterem Potential

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Seit Sonntag, 07.06. in meinem Keller :D
Gruß Adi
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Michl

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Re: Selbach Oster

BeitragFr 5. Mär 2021, 22:00

Als Korrekturwein zum 2005er Pintia, den ich nach nicht mal einem Viertel tatsächlich nicht mehr weitertrinken konnte, kam spoantan der 19er Kabinett aus der Zeltinger Sonnenuhr ins Glas.
Leider war das jedoch ein Fehlgriff. Der Wein ist primär süß und zwar zuckrig-süß. Es fehlt so ziemlich an allem, v.a. an Säure, Frische, Zug, Spannung und Vielschichtigkeit, nur nicht an Frucht, die ziemlich drall daherkommt, und eben an Zucker. Ganz böse könnte man sagen, dass der Wein doch sehr an die Soße erinnert, in der Dosenfrüchte liegen, aber das ist dann wirllich ganz böse. Nee, da ist noch nichts in der Balance und ich glaube auch nicht, dass der Wein noch etwas wird. 83 P. Aber ich habe auch wirklich Probleme mit derartigen restsüßen Weinen.
Viele Grüße

Michl
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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragFr 5. Mär 2021, 23:04

Meine VKN aus April und vinum hat im Herbst bei puschel abgeschrieben,
zumindest ebenfalls nicht 90 P kredenzt. Alles Geschmackssache , Michl:D
Aber schon krass nach dem roten Toro -Tempranillo Pintia 2005.
Vorher wäre dieser Kabi mit Sicherheit anders wahrgenommen worden.
https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_ ... p?ID=70290

Gruß Adi
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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragSo 25. Apr 2021, 13:59

Eine Komposition wie aus einem Guss, Chapeau
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Gruß Adi
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Moselaner

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Re: Selbach Oster

BeitragMi 11. Aug 2021, 17:06

Hallo zusammen!

Besuch in der Vinothek von Selbach Oster, der Chef nahm sich fast zwei Stunden Zeit und wir fühlten uns sehr gut betreut. Da die Weine lange auf der Hefe liegen gelassen werden, finden sich recht wenige Weine des aktuellen Jahrgangs in den Beschreibungen. Seit wann dies so ist, habe ich leider nicht gefragt.

Hier einige kurze Eindrücke:

Der Weißburgunder 2019 für den aufgerufen Preis von 10 Euro durchaus ansprechend, da sehr gebietstypisch. Eher schlank, schiefrig und mit guter Säure. Wer Kraft, Schmelz und opulente Frucht sucht ist hier freilich falsch.

Eine weitere angenehme Überraschung der Gewürztraminer 2020, da völlig trocken (3g) ausgebaut und somit nichts von der Schwere und geschmacklicher Penetranz vieler Weine dieser Sorte. Ich attestiere diesem Wein einen sehr guten trinkfluss und wer mit dieser Sorte etwas anfangen kann, wird hier sicher Spaß haben.

Der 2019er Zeltinger Riesling Kabinett trocken 2019 der erste Wein, der das Bild der bisher getrunkenen Weine dieses Gutes am ehesten entsprach. Durchaus auf der zitrischen und frischen Seite, vom Körper und der Länge aber eine klare Spätlese trocken.

Die 2018er Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese trocken mit der Opulenz in der Frucht des Jahrgangs, aber ohne die häufig zu findenden zusätzlichen Probleme. Sehr lang und tief, könnte man auch sehr gut Auslese oder GG nennen, aber nicht mein Jahrgang und geschmackliche Präferenz.

Zeltinger Schlossberg BÖMER trocken 2019 recht frisch gefüllt und mit spürbaren aber guten Holzeinsatz. Braucht definitiv noch Zeit, könnte sich aber spannend entwickeln.

Das 2019er Zeltinger Sonnenuhr GG mit ähnlichen Holzeinsatz jetzt schon etwas zugänglicher mit prägnanter Mineralität.

Zeltinger Himmelreich Riesling Kabinett 2020 halbtrocken klassischer Moselwein, besser gefallen hat mir aber der Zeltinger Schlossberg Kabinett 2020 der mit seiner prägnanten, aber feinen Säure (7,5g) und dem sehr gut eingestellten Restzucker (42g) alles hat, was ich an einem Moselkabinett mag. Auch wenn er nicht ganz die Klasse des Bruderbergs erreicht, ist das ein sehr schöner prädikatstypischer Wein, der nichts von den eher fetten Exemplaren des Weingutes hat, die ich die letzten Jahre immer mal wieder im Glas hatte. Und 12 Euro ist ein sehr fairer Preis für einen solchen Wein.
Die anderen Kabinette mit teilweise deutlich mehr Zucker (circa 60g) habe ich nicht probiert.
In die gleich Kerbe schlug die Bernkasteler Badstube Spätlese 2019, ebenfalls deutliche, aber feiner Säure und zu keinen Zeitpunkt geschmacklich einseitig zu süß oder opulent. Sehr schöne klassische Moselspätlese.

Ein weiterer toller Wein das feinherbe „GG“, Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese feinherb „Uralte Reben“ 2020. Ich glaube, dass man Restzucker in einem großen Wein der geschmacklich trocken wirkt nur an der Mosel so gut einbauen kann. Lang, komplex, viel Zukunft.

Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese 2007 und Wehlener Sonnenuhr Auslese 2010 * zeigten zum Schluss, dass die Weine auch fein reifen können.

Es sind immer noch Weine zu finden, die meine gemachten Erfahrungen bestätigten, dass hier für Moselverhältnisse eher auf Kraft gesetzt wird, grundsätzlich scheint hier aber ein Wechsel hin zu mehr Feinheit statt gefunden zu haben, was mir sehr gefällt.
Die Flaschen waren zum Teil schon einige Tage auf, vielleicht hat das eine gewisse Rolle gespielt.
Die GGs alle mit leichtem Holz, das trinkt sich jung für meinen Geschmack oftmals herausfordernd, das feinherbe GG aber schon jetzt sehr, sehr gut. Neben diesem Wein hat mir auch der Schlossberg Kabinett 2020, als auch die Badstube Spätlese 2019 sehr gut gefallen. Eher fein und filigran, als fett und vordergründig süß. Mosel so wie sie für mich schmecken muss.

Ganz zum Schluss war der Spätburgunder 2017 seinem Pendant aus 2018 deutlich überlegen, da mit mehr frische, roten Früchten und Schiefermineralität.

Die ziemlich große und Vinothek mit Glasfront zu den Weinbergen beeindruckend. Wir waren zur Probe angemeldet.
Ich erwähne es weil lange nicht selbstverständlich: Wasser, Brot und Infomaterial zu Lagen und Weinen mit dem auch „gearbeitet“ und erklärt wurde. Die Probe für uns kostenlos. Insgesamt also sehr kundenorientierte und angenehmer Umgang.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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puschel

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Re: Selbach Oster

BeitragDo 12. Aug 2021, 16:01

Hallo Patrick,
danke fuer deinen detaillierten interessanten Bericht.
Die Proben mit dem Chef Johannes Selbach gefallen mir auch immer : :D
Bin gerne vor Ort.
:idea: Bezüglich der Prädikatsweine sagen mit Selbachs Auslesen und Aufwärts am meisten zu :mrgreen:
Gruß Adi
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Moselaner

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Re: Selbach Oster

BeitragDo 12. Aug 2021, 18:28

puschel hat geschrieben:Hallo Patrick,
danke fuer deinen detaillierten interessanten Bericht.
Die Proben mit dem Chef Johannes Selbach gefallen mir auch immer : :D
Bin gerne vor Ort.
:idea: Bezüglich der Prädikatsweine sagen mit Selbachs Auslesen und Aufwärts am meisten zu :mrgreen:
Gruß Adi


Hallo Adi,

die süßen Hochprädikate machen, neben vielleicht noch den feinherben Spitzenweinen, auch zum überwiegenden Teil das hohe Renomée des Gutes aus.

Ohne Zweifel sind die von mir bisher getrunkenen Auslesen auch in der Gebietsspitze, ich lege mir solche Weine aber nur noch sehr vereinzelt und selten in den Keller.
Auslese in jung trinke ich nur noch selten und wenn in Gesellschaft.
Und zum reifen liegt genug im Keller, so dass absehbar in diesem Bereich kein Mangel herrscht.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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