amateur des vins hat geschrieben:Ok, verschiedene Keller verkomplizieren das natürlich. Sind sie denn sehr unterschiedlich oder quasiidentisch in ihren Umweltbedingungen?
Weiß ich nicht so genau. Der Keller meiner Eltern ist im Sommer sicher kühler, aber wie gesagt: Das Problem betrifft auch ältere deutsche Rieslinge, die dort gelagert wurden.
amateur des vins hat geschrieben:Warum ist in Deinem Keller der Anteil an Weinen mit schlechten Korken so hoch? Liegt es an der Preisstruktur? Fallen sie altersmäßig in die Phase der großen Qualitätsprobleme bei der Korkproduktion?
Genau letzteres ist meiner Meinung nach der Fall. Zusammenhänge mit der Preisstruktur sehe ich dagegen eher nicht. Die Flaschen stammen ja nahezu alle aus einer Zeit, in der ich mehr Geld für Wein ausgeben konnte und wollte.
amateur des vins hat geschrieben:Das A und O wäre daher erstmal saubere und umfassende Datenerhebung, nicht nur "gefühlt betraf es diesen und jenen Wein". An interessanten Parametern fallen mir spontan ein: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Winzer, Säuregehalt, Zuckergehalt, Jahrgang, Alter beim Öffnen, Korkzustand. Sicher kommen auch noch andere infrage. Und dann würde ich nach Mustern suchen, um daraus Hypothesen abzuleiten. Auch Indifferenz gegenüber einzelnen Parametern, z.B. wenn die physikalischen Parameter die ganze Zeit dieselben waren, ist interessant. Ob man das alles aufgrund der benötigten Zeit dann geeignet untersucht bekommt, ist ein anderes Thema.
Uff, das alles soll ich untersuchen? Erstens liegt mir exaktes "naturwissenschaftliches" Denken völlig fern
; für mich wäre das von vorne bis hinten eine große Quälerei! Und zweitens: Was mache ich, wenn ich hinterher zu irgendeinem wie auch immer gearteten Ergebnis komme? Die alten Rieslinge sind ja nun mal da (worüber ich andererseits sehr froh bin!
), die beiden Keller auch!
EThC hat geschrieben:..elende Bröselkorken hab ich auch eher selten
Erich, auch bei dir habe ich den Eindruck, dass du im Vergleich zu mir deutlich weniger restsüße Rieslinge aus der Zeit von 1990 bis ca. 2007 trinkst...
EThC hat geschrieben:hat gut 5 Minuten gedauert, bis wir den Zapfen raus hatten, dann war allerdings ein Teesieb gefragt...
Mittlerweile habe ich so viel Übung im Herausoperieren, dass ich hinterher meistens ohne Sieb auskomme. Jedoch die Prozedur als solche nervt ungemein: Man hat einen langen, sehr anstrengenden Arbeitstag hinter sich (gestern bin ich erst gegen 21:30 von der Proberei nach Hause gekommen und durch Wind und Wetter zu diversen Bahnhöfen gelatscht) und will sich mit einem feinen Wein im Glas nur noch fallen lassen, aber vorher muss man sich noch mit der blöden Bröselei befassen....
Herzliche offtopische Grüße
Bernd