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Martin Müllen

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Ollie

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 7. Sep 2021, 16:24

Oops, sorry, alles 2020er. Hab's nachgetragen.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Moselaner

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 7. Sep 2021, 22:17

Hallo Olli,

danke für deine Beschreibungen der Auslesen.
Klingt spannend aber nach nichts, was meinen bevorzugten Stil entspricht. Umabhängig davon bin ich erstmal, was Auslesen betrifft, versorgt.

Die Spätlese aus den Hühnerberg hat es allerdings in meinen Keller geschafft. Mal sehen was daraus wird, ich glaube jedenfalls an einiges Potenzial.

Zuletzt im Glas hatte ich am gestrigen Abend neben einigen anderen Weinen (Kurznotizen folgen in den entsprechenden Threads) in netter Gesellschaft die
Kröver Paradies Riesling Spätlese trocken**2019
die leider gekorkt hat. Dahinter war aber immer noch ein wenig die Schönheit dieses Weines erkennbar.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 7. Okt 2021, 21:33

Anläßlich der dankenswerterweise von Bernd initiierten Müllen-Verkostung hatte ich mir damals eine Kiste zusammengestellt, von der noch eine letzte Flasche übrig war, die Nr. 3586:

Martin Müllen, Trarbacher Hühnerberg Riesling Auslese 2017 (9,0%)

Satt fahlgelb / hell strohgelb.
Die Nase ist sehr zurückhaltend und leicht unsauber wirkend.
Am Gaumen trotz signifikanter Süße (Daten?) schlank und frisch. Sehr lechte Frucht (Ananas) und spannende Würze.
Ziemlich lang, dabei etwas kräuterherb und weiterhin fast spielerisch leicht.

Hmm, ich habe meinen Live-Kommentar 1:1 abgetippt (ist schon gut eine Woche her), aber leider wird das dem Wein nicht annähernd gerecht. Ich habe nämlich ziemlich großen Spaß damit gehabt! Daß ich an dieser Stelle aufgehört habe zu analysieren, spricht massiv für den Wein!

Es ist schwer, mich jetzt noch über den allgemeinen Eindruck hinaus zu erinnern. Hängengeblieben ist jedoch: Der Wein war viel leichter und lebendiger, als eine Auslese womöglich vermuten ließe. Und im Gegensatz zu manch anderem Wein aus dem Sortiment, war er überhauptnicht anstrengend, aber dennoch komplex und mitnichten "mainstreamig".
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 7. Okt 2021, 22:03

amateur des vins hat geschrieben:Die Nase ist sehr zurückhaltend und leicht unsauber wirkend.


Karsten, das was Du als "leicht unsauber" empfindest, hängt ziemlich sicher mit der "echten" Spontanvergärung zusammen. Da ich vergleichsweise viele Spontis von der Mosel trinke, kommen mir diese Duftnoten inzwischen selbstverständlich vor; auf mich wirken sie in keinster Weise irregulär oder gar unangenehm. Weit mehr stört mich mittlerweile eine glatte "Nivea-Creme"-Nase, wie sie viele (nicht alle!) reinzüchtig vergorenen Rieslinge aufweisen.

Aber du hast ja trotzdem großen Spaß mit dem Wein gehabt, was mich natürlich sehr freut!

Eine ziemlich begeisterte VKN zu dieser Auslese, welche leider eine meiner vielen Bildungslücken darstellt, hat Puschel verfasst:

Bild

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 7. Okt 2021, 22:14

Bernd, ich habe keine Zweifel, daß das "unsaubere" aus Spontanvergärung resultiert und keineswegs "irregulär" ist. Es war auch nicht abwertend gemeint. Dennoch gibt es klarere, transparentere Auftritte.

Ich bin mir nicht sicher, daß puschels Notiz (danke dafür!) zu meiner Erinnerung paßt, aber egal. Normalerweise poste ich so nebulöse Notizen auch nicht, aber ich wollte wenigstens meinen Gesamteindruck rüberbringen, denn der Wein hat wirklich Eindruck hinterlassen!

Was man Müllen ohne jeden Zweifel lassen muß, ist die Vielfalt. Nicht jeder seiner Weine entsprach meinem Geschmack, aber ich hatte wahre Perlen mit großer Individualität.
Besten Gruß, Karsten
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Moselaner

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 7. Okt 2021, 22:48

Hallo Bernd und Karsten,
Ich kenne die Aussage des „unsauberen“ bei Müllen aus meinem direkten Umfeld auch.

Das sind Menschen die Spontangährungsnoten sicherlich gut kennen, nicht wenig Wein trinken und teilweise selber produzieren. Die Weine gefallen dann eigentlich immer trotzdem allen, es führt nur immer zu denselben ergebnislosen Diskussion, da jeder seine eigene Wahrnehmung und Meinung hat und ich diesen Eindruck einfach nicht bestätigen kann.

Gestern gab es die Kröver Steffensberg Spätlese trocken** 2020. Gefällt mir nach wie vor sehr gut, der Notiz von Bernd in diesem Thread ist nichts wesentliches hinzuzufügen.

Viele Grüße
Patrick
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Euripides
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 10. Nov 2021, 22:52

Das Etikett dieses Weins ist aus welchen Gründen auch immer stark zerfressen. Den Jahrgang kann man einwandfrei erkennen, die Lage auch, den Alkoholgehalt ebenfalls; ansonsten ist noch "RIESL.......ESE**" sowie kleingedruckt "A..........N" zu sehen. Ein Blick in meine VKNs hat dann ergeben, um was genau es sich handelt:

Bild

Ich hätte die Flasche vermutlich nicht für mich alleine geöffnet, wenn das Etikett nicht so kaputt gewesen wäre. Aber jetzt erfreue ich mich an einer grandiosen Spätlese - und hoffe darauf, dass sich in den Winkeln meines elend unaufgeräumten Kellers noch zwei oder drei weitere Exemplare davon finden lassen werden.....

Herzliche Grüße

Bernd
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Catenaccio

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 10. Nov 2021, 23:17

Hej Bernd,

Yvonne Wiliks, die aus dem WDR bekannte Haushaltexpertin, würde dir empfehlen:

Wecker auf 90 Minuten stellen und dann die Zeit Intensiv nutzen um deinen Keller aufzuräumen und sortieren.

Danach weisst du sicher ob du noch eine oder mehrere Flaschen von dem Rebensaft hast.
Vielleicht findest du auch noch andere spannende Weine.
Außerdem bist du dann wieder auf dem laufenden was deinen Bestand angeht.
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Olaf Nikolai

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 11. Nov 2021, 21:17

Nette Idee....nur:
Das mit den 90 Minuten wird bei den Meisten hier kaum annähernd reichen...lol.
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 11. Nov 2021, 21:47

Anstatt nach einem ellenlangen Arbeitstag noch den Versuch zu starten, meinen Keller aufzuräumen, vergnüge ich mich jetzt mit den Resten der gestrigen Spätlese. Und es bleibt dabei: Das ist ein superschöner Moselriesling mit einer äußerst lebendigen, aber gleichzeitig sehr feinen, delikaten Säure. Wie das bei Martin Müllens Weinen oft der Fall ist, wirkt er heute noch etwas offener und damit vielschichtiger als gestern. Man könnte auch über 93 Punkte nachdenken....

Herzliche Grüße

Bernd
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