Sa 29. Jan 2022, 22:52
Auch ich habe Tennstedts Musari jetzt im Glas. Obwohl ich momentan aufgrund meiner nicht nur finanziell schwierigen Situation an keinerlei Revanche denken kann (wenn ich hoffentlich irgendwann wieder mehr Luft haben werde, werde ich auch mal einen interessanten Wein teilen!), war Carsten so generös, mir ein Probefläschchen zu übersenden - ganz, ganz herzlichen Dank dafür!
Nach Michls sehr eindrucksvoll in Worte gefasster Beschreibung fällt es mir schwer, meine Wahrnehmung zu übermitteln; die Messlatte liegt jetzt unerreichbar hoch. Ich beginne daher mit einer ganz schnöden VKN im bei mir üblichen
Stil:
Es gibt großartige trockene Weißweine, deren Komplexität und Konzentration sich jedem (einigermaßen erfahrenen) Weinfreund nahezu sofort erschließt. Zu dieser Kategorie zählt der Musari nicht, denn:
Michl hat geschrieben:Wer Rätsel im Wein sucht, wird hier glücklich werden. Wer jedoch Kraft braucht, sollte unbedingt die Finger davonlassen.
Als Musiker faszinieren mich die Opern Richard Wagners ganz enorm, aber nicht weniger hingerissen bin ich von Beethovens letztem Streichquartett op. 135 oder von einigen Klavierwerken Robert Schumanns (wie den intensiv lyrischen "Gesängen der Frühe"). Beim Musari handelt es sich fraglos nicht um einen dick orchestrierten, sondern gerade durch seine eher stille Intensität beeindruckenden Riesling. -
Michl hat geschrieben:Wegen solchen Weinen trinke ich eigentlich Wein...
Um doch nicht nur immer in das gleiche Horn zu tuten, muss ich Michl am Ende widersprechen
. Ich trinke Wein aus ganz verschiedenen Gründen, indem ich es mit Friedrich Rückert halte:
"Man kann, wenn wir es überlegen,
Wein trinken fünf Ursachen wegen:
Einmal um eines Festtags willen,
sodann vorhandenen Durst zu stillen,
Ingleichen künftigen abzuwehren,
Ferner dem guten Wein zu Ehren,
Und endlich um jeder Ursach willen."
Michl hat geschrieben:Danke dir, Carsten, dass ich diesen Wein im Glas haben durfte!
Hier bin ich wiederum
sehr bei meinem Vorredner!
Herzliche Grüße
Bernd