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Diverse Winzer

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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragMo 18. Jan 2021, 21:28

Im Glas liegt gerade ein weiterer Wein von Frank Brohl:

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Hut ab! In seiner pikanten, spannungsreichen, betont mineralischen Art ist das der bislang beste Brohl-Riesling, der mir untergekommen ist. Mit solch einem Produkt befindet sich das Weingut auf dem Feld der trockenen M-S-R-Weine schon ziemlich weit oben; im Verhältnis dazu wirkt der Preis ausgesprochen konsumentenfreundlich.

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Diverse Winzer

BeitragDi 19. Jan 2021, 20:01

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas liegt gerade ein weiterer Wein von Frank Brohl:

Bild

Hut ab! In seiner pikanten, spannungsreichen, betont mineralischen Art ist das der bislang beste Brohl-Riesling, der mir untergekommen ist. Mit solch einem Produkt befindet sich das Weingut auf dem Feld der trockenen M-S-R-Weine schon ziemlich weit oben; im Verhältnis dazu wirkt der Preis ausgesprochen konsumentenfreundlich.

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

ich habe den ja gestern auch im Glas gehabt. Hat mir auch richtig gut gefallen. Viel Substanz, tolle Struktur und Noten, feine Säure. Ich war auch bei mindestens 90 Punkten. Habe ihn gerade nochmal im Vergleich mit dem Rosenberg im Glas. Was vor allem auffällt: er ist viel länger.
Die 2019 Pündericher Marienburg Rosenberg Spätlese trocken im Glas:
Geht eher Richtung Frucht ( Pfirsich, Zitrus) als die Alter Reben, nicht so vielschichtig, die Säure etwas braver. Es fehlt etwas an Spannung. Hat aber viel Substanz. Die Restsüsse stört mich nicht. Der ist schon ganz gut. Aber der Alte Reben ist deutlich besser. Wobei der Rosenberg mit Luft immer besser wird. Würde ich bei 88 Punkten sehen.
Fazit: Der Rosenberg ist sicher seinen Preis wert. Der Alte Reben ist richtig gut und erinnert mich an Martin Müllens Gewächse. Was ich vor allem bei dem Weingut erwähnenswert finde: Das Weingut Brohl ist seit 1983 Bio-Betrieb. Sprich Pioniere. Mit gesunden Weingärten.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragDi 19. Jan 2021, 21:08

Ralf Gundlach hat geschrieben:Der Alte Reben ist richtig gut und erinnert mich an Martin Müllens Gewächse.


Ja, an Martin Müllens Rieslinge kann man sich tatsächlich erinnert fühlen, wenn man den "Alte Reben" im Glas hat. Ich trinke jetzt gerade mit viel Vergnügen den Rest von gestern - und muss meine Notiz nicht ergänzen, weil sich der Wein im Verlauf von 24 Stunden kaum verändert hat.

Ralf Gundlach hat geschrieben:Das Weingut Brohl ist seit 1983 Bio-Betrieb. Sprich Pioniere. Mit gesunden Weingärten.


Wobei die Qualität der Brohl-Weine nach meinen Erfahrungen vor ca. 15 Jahren noch nicht so hoch war wie heute. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Nachdem der Betrieb in einem Büchlein der Gebrüder Lange empfohlen worden war, habe ich dort seinerzeit 6 Probeflaschen bestellt, und meine Begeisterung hielt sich damals dann ziemlich in Grenzen. Müllen befand sich da auf einem deutlich anderen Niveau....

Herzliche Grüße

Bernd
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Gaston

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 22. Jan 2021, 19:51

Nachdem mir bereits die "einfachen" Alten Reben gut gefallen haben, war ich auf die Laurentiuslay Alten Reben sehr neugierig. Der Wein stammt aus bis zu 100 Jahre alten wurzelechten Reben.

Bild

Sehr schönerWein, der sicherlich noch gut reifen wird, aber bereits jetzt sehr überzeugend schmeckt. Den Preis von ca, 16,50 Euro im Handel finde ich angesichts der Qualität und auch angesichts der Tatsache, dass wir es hier mit sehr alten wurzelechten Reben zu tun haben, durchaus angemessen. Das Weingut Carl Loewen macht bisher einen sehr guten Eindruck!
Beste Grüße
Gaston
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 22. Jan 2021, 21:44

Gaston hat geschrieben:Das Weingut Carl Loewen macht bisher einen sehr guten Eindruck!


Gaston, anno 2003 habe ich zusammen mit einem befreundeten Weinhändler (nämlich mit Laurenz Ott von der Elmshorner "Weinzeche") das Weingut Carl Loewen heimgesucht. Damit verknüpfe ich schöne Erinnerungen; von KaJo Loewen und seiner sympathischen Frau wurden wir damals sehr zuvorkommend empfangen. Der Winzer ist dann mit uns zur Leiwener Laurentiuslay gefahren; beim gemeinsamen Kraxeln durch den Wingert hat er uns diverse Punkte seines Umgangs mit den Reben und den Trauben erläutert - unter anderem ging es um die Blattwerksarbeit in heißen Jahren sowie um die auch in kühleren Jahren bei ihm bewusst nicht stattfindende Ertragsreduzierung durch "grüne Lese". Das war alles - auch wenn ich vieles davon mittlerweile wieder vergessen habe :oops: - sehr interessant; man hatte den Eindruck, dass Loewen ganz genau wusste, was er wollte und was er dafür zu tun und zu unterlassen hatte. Und die damals im Betrieb verkosteten 2002er konnten mich durchaus überzeugen.

Ich habe in den Folgejahren immer mal wieder ein paar Loewen-Rieslinge gekauft, aber irgendwann befand sich das Weingut aus unerfindlichen Gründen nicht mehr auf meinem Radar. Wenn ich deine Notiz lese, müsste ich eigentlich mal wieder....

Herzliche Grüße

Bernd
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port_ellen

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 7. Feb 2021, 22:21

zwei erwähnenswert gute unkomplizierte weine von loewen:

2016 varidor (12%)
2015 alte reben (12.5%)

varidor: für einen gutsriesling eine schöne, leichte, durchaus charaktervoll-schiefrige und fruchtig-süffige mischung.

AR: tiefe und komplexität, schiefrige mineralität, gut gereift, nicht allzulang aber aucn sehr gut trinkbar.

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Ollie

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 26. Feb 2021, 21:16

Ganz kurz etwas zu Später-Veit, den Lurchus schon versuchte, als Low-Cost-Option zu etablieren, aber offenbar ohne große Resonanz... Ein US-amerikanischer Händlerblogger ist wegen der Roten voll ausgetickt und hat in seinem Beitrag über S-V auch Stefan Steinmetz zitiert, der wohl meinte, S-Vs Weine seien viel besser als seine. Also habe ich mal ein kleines Paket kommen lassen, die zwei Sekte (siehe dort), den Chardonnay, Pinot Noir Reserve 2012 und 2014 und einen 2019er Riesling Kabinett aus dem Goldtröpfchen.

Chardonnay: Ich fand ihn schöner als den BdB-Sekt, fürs Geld eine brauchbare deutsche Option.. Bei den Spätburgundern die große Überraschung! Michl, ich glaube, du warst derjenige, der bei Fiebrich so ausgeflippt ist, kann das sein? Dann probier unbedingt den 2012er Pinot Noir Reserve: extrem leise und delikat (dagegen macht Fiebrich männliche Weine), aber sa-gen-haft vielschichtig. Der 2014er dagegen viel lauter, kräftiger, mächtiger gar, sehr an die Steinmetz-Sachen erinnernd, schöne Frucht, aber bei weitem weniger komplex. Beide Pinots sehr schiefergeprägt, aber kaum vorstellbar, daß beide Weine vom selben Weinberg kommen. Ich kam noch nicht dazu, bei S-V nachzufragen, aber hole das nächste Woche mal nach.

Der Kabinett ist noch in der Pipeline.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Moselaner

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 26. Feb 2021, 22:25

Ollie hat geschrieben:Ganz kurz etwas zu Später-Veit, den Lurchus schon versuchte, als Low-Cost-Option zu etablieren, aber offenbar ohne große Resonanz... Ein US-amerikanischer Händlerblogger ist wegen der Roten voll ausgetickt und hat in seinem Beitrag über S-V auch Stefan Steinmetz zitiert, der wohl meinte, S-Vs Weine seien viel besser als seine. Also habe ich mal ein kleines Paket kommen lassen, die zwei Sekte (siehe dort), den Chardonnay, Pinot Noir Reserve 2012 und 2014 und einen 2019er Riesling Kabinett aus dem Goldtröpfchen.

Chardonnay: Ich fand ihn schöner als den BdB-Sekt, fürs Geld eine brauchbare deutsche Option.. Bei den Spätburgundern die große Überraschung! Michl, ich glaube, du warst derjenige, der bei Fiebrich so ausgeflippt ist, kann das sein? Dann probier unbedingt den 2012er Pinot Noir Reserve: extrem leise und delikat (dagegen macht Fiebrich männliche Weine), aber sa-gen-haft vielschichtig. Der 2014er dagegen viel lauter, kräftiger, mächtiger gar, sehr an die Steinmetz-Sachen erinnernd, schöne Frucht, aber bei weitem weniger komplex. Beide Pinots sehr schiefergeprägt, aber kaum vorstellbar, daß beide Weine vom selben Weinberg kommen. Ich kam noch nicht dazu, bei S-V nachzufragen, aber hole das nächste Woche mal nach.

Der Kabinett ist noch in der Pipeline.

Cheers,
Ollie


Hallo Olli,
ich habe vor einigen Seiten im Thread in der Diskussion mit Michl ebenfalls die Roten für Freude „leiser“ Pinot Weine empfohlen.
Den 12er kenne ich und finde ich ebenfalls sehr gut, den 14er habe ich, neben anderen Pinots des Gutes, nur einmal bei einer Mosel Probe (bei der ich das Weingut kennen gelernt habe) neben vielen anderen Weinen getrunken, da ist er mir nicht sonderlich in Erinnerung geblieben. Leise scheint er laut deiner Beschreibung aber ganz sicher nicht zu sein...

Die Weißen sind auch eher keine lauten Weine und sehr moselklassisch interpretiert. Das muss man mögen. Der Kabinett hat es aus meiner Sicht nicht grundlos in die Vinum Top 10 geschafft. Schlank gebaut und 10 Säure. Ich fand den Wein sehr gut, könnte für dich passen, ich traue Dir aber auch einen gnadenlosen Verriss zu ;-)

Der Rotschiefer (feinherb) und vor allem der Blauschiefer trocken für jeweils unter 10 Euro sind auch sehr viel Wein fürs Geld, wenn man der Stilistik etwas abgewinnen kann.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Michl

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 27. Feb 2021, 09:38

Moselaner hat geschrieben:Michl, ich glaube, du warst derjenige, der bei Fiebrich so ausgeflippt ist, kann das sein? Dann probier unbedingt den 2012er Pinot Noir Reserve: extrem leise und delikat (dagegen macht Fiebrich männliche Weine), aber sa-gen-haft vielschichtig.


Ollie, "ausgeflippt" würde ich jetzt nicht sagen :lol: , aber mit dieser Nachricht hast du mich jetzt getriggert und zwar so richtig. Leise Weine sind eben genau meines. Ich habe soeben bestellt und nicht nur eine Flasche. Normalerweise mache ich das nicht bei einem Wein, den ich nicht kenne, schon gar nicht in dieser Preisklasse.
Zusätzlich kam auch der von dir, Patrick, empfohlene Blauschiefer ins Paket, da gibt's mittlerweile aber schon den 20er. Wird somit mein erster 20er werden. Bin gespannt! Wie ich oben geschrieben habe, konnte ich mit den trockenen Weinen, die ich getrunken habe, nicht sooo viel angfangen, die Kabis liegen noch im Regal, muss ich auch mal ran...
Aber, Ollie, ganz ehrlich, was du zum Brut Nature schreibst, ist schon heftig. Im Ergebnis stimme ich dir ja zu, das ist kein komplexer Schäumer, aber mit 83-84 P gibst du schon den Anti-Lobenberg. Bedenke, was 83-84 P heute bedeuten! Die klassische Interpretation eines guten Weines ist ja längst passé und was sind 83-84 P? Eigentlich kaum mit Freude trinkbar, oder nicht? Da ist dieser Schäumer meilenweit entfernt. Ehrlich gesagt hätte ich ihm 88 P gegeben, hätte ich nicht eine Woche zuvor die Katharina von Raumland höher bepunktet, die aber deutlich sperriger ausfällt. Und das ist gerade die Stärke dieses Sektes: Er ist extrem balanciert, sogar fein, deine Champagne-Assoziation kann ich gut nachvollziehen, die Perlage ungewöhnlich fein für einen deutschen Sekt, aber aromatisch bleibt das ein einfaches Getränk. Aber für 15 €? Ich bleibe dabei. Für diesen Preis findet man wenig Besseres. Und gerade beim Sekt ist mir Balance, Zug, Feinheit und Frische wichtig. Weniger kann auch hier mehr sein, auch was die Restsüße angeht. Im Gegensatz zu dir schätze ich gerade, dass dieser Sekt keinen Zuckerschwanz zeigt und dennoch harmonisch bleibt.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragDi 16. Mär 2021, 21:49

Im Glas befindet sich eine schöne Auslese, von der ich 2007 oder 2008 sechs Flaschen direkt bei Olaf Schneider gekauft habe:

Bild

Im Internet ist die Homepage des Weinguts O. noch zu finden; allerdings stößt man dort nur auf Weine bis zum Jahrgang 2015. Ich bin mir nicht sicher, ob der Betrieb noch existiert - bei Gelegenheit könnte ich mal Martin Müllen fragen, aber vielleicht weiß hier jemand Näheres?

Die 2006er Auslese belegt jedenfalls, dass der Quereinsteiger Olaf Schneider als hauptberuflicher Elektriker über nicht wenig Talent zum Winzern verfügt.

Herzliche Grüße

Bernd
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