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Diverse Winzer

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Kle

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 14. Aug 2022, 08:54

Ralf Gundlach hat geschrieben:Ich habe schon viele gute Rieslinge von der Mosel aus der Zeit von 1988 bis 1994 getrunken, die von unbekannten Winzern hervorragend waren.


Hallo Ralf,

Ähnliches erstaunt mich mitunter auch bei jüngeren Jahrgängen, zuletzt als mir eine Verwandte süßere Sachen/Auslesen u.a. von der Mosel überlassen hat, bis 25 Jahre alt und ohne großen Namen auf dem Etikett. Ich muss mal wieder etwas davon ausgraben, denn obwohl ich fast nur trockene Weine trinke, wird bei Sachen wie der Auslese von Grans-Fassian der Zucker eine (positive) Komponente unter anderen. Auch andere Wahrnehmungen verändern sich, z.B. wozu „Länge“ oder „Komplexität“ vermissen, wenn Sogkraft anderweitig entsteht.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragMi 17. Aug 2022, 21:06

Die Kabinett-Reise führt mich heute zu einem Moselriesling eines Erzeugers, den ich peinlicherweise bislang überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, obwohl sich Kritiker wie Stuart Pigott und Carsten Sebastian Henn sehr lobend über ihn geäußert haben:

Bild

Ein starker Kabi, dem es weder an Schwung noch an Substanz fehlt! Wenn diverse andere Weine von Axel Pauly ein ähnliches Niveau aufweisen sollten, müsste hier eigentlich mehr über diesen Winzer geredet werden.....

Herzliche Grüße

Bernd

P.S.: Nach etwas Recherche habe ich einen Preis von 9,20 im Fachhandel (Jacopini) gefunden. Damit liegt das PGV schon nahe bei "grandios".
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 21. Aug 2022, 21:19

Im Glas befindet sich wieder mal ein Kabinett aus dem vermutlich ;) großartigen Jahrgang 2021:

Bild

Davon könnte ich mir die berüchtigte Badewanne volllaufen lassen und austrinken - das Vergnügen, welches dieser Wein bereitet, ist groß! Und mit den Punkten läge ich ganz weit oben, wenn er noch etwas feinmaschiger gestrickt wäre. Der leicht rustikale Touch, der für meine Begriffe vorhanden ist, sorgt einerseits für einen erfreulich ungestylten Charakter, aber es fehlt dann andererseits für eine Bewertung jenseits der 90 an der letzten Finesse. Wie auch immer: Zu einem noch einstelligen Kurs handelt es sich um einen tollen, fraglos kaufenswerten Mosel-Kabinett!

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragDo 25. Aug 2022, 21:07

Der 2016er Marienburg-Kabinett von Walter stellt auf meiner Tour de Kabinett leider nicht nur mit Blick auf den Jahrgang einen Ausreißer dar:

Bild

Philst hat geschrieben:Ich habe die Weine damals als ganz ordentlich, im besten Sinne als gastronomisch empfunden.


Ganz ordentlich ist auch dieser restsüße Riesling, keine Frage. Aber im Gegensatz zu fast allen anderen Kabinetten, die ich in den letzten Wochen getrunken habe, ist er nicht mehr als das. Und obwohl mir die Waltersche 21er Spätlese aus der Briedeler Schäferlay deutlich besser gefallen hat, denke ich erst mal, dass es sich um ein Weingut handelt, welches ich bis auf Weiteres vernachlässigen kann. Im M-S-R-Gebiet gibt es zu viele für mich interessantere Erzeuger.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 8. Okt 2022, 19:15

...ein nicht ganz typisches Mosel(land)weinchen:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 12. Nov 2022, 20:34

Diesen Kabi gab es zu 8,50 (und für mich portofrei) bei Amazon. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mir eine Flasche davon kommen zu lassen - und gerade bin ich sehr positiv überrascht:

Bild

Richtig gutes, sehr gebietstypisches Zeug für vergleichsweise kleines Geld ist das! Ich hatte den Erzeuger (im Gegensatz zu Wwe. Dr. H. Thanisch Erben Thanisch ;) ) bislang überhaupt nicht auf dem Schirm :oops:, aber offenkundig versteht man auch in diesem Betrieb nicht wenig von qualitativ hochwertigem Moselriesling. Stellt sich nur die Frage, warum ein solch gelungener Kabinett für 8,50 via Amazon verramscht wird......

Herzliche Grüße

Bernd
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fraz14

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 12. Nov 2022, 21:23

Hallo Bernd,
von dem Bernkasteler Riesling Kabinett gibt es wohl trocken, feinherb und fruchtig. Die kosten alle ab Hof 8,50€. Ist dann der reguläre Preis bei Amazon :)
Grüße Mirko
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 12. Nov 2022, 21:59

fraz14 hat geschrieben:Hallo Bernd,
von dem Bernkasteler Riesling Kabinett gibt es wohl trocken, feinherb und fruchtig. Die kosten alle ab Hof 8,50€. Ist dann der reguläre Preis bei Amazon :)


Wobei ich die Einzelflasche bei Amazon (als böser Prime-Kunde :oops: ) versandkostenfrei erhalten habe!

Und angesichts der Qualität zumindest des restsüßen Kabis (den trockenen und feinherben kenne ich ja nun mal nicht) wundert mich die Vermarktung über Amazon schon etwas. Denn eigentlich müsste man dem Betrieb einen derart schönen Kabinett zu einem derart günstigen Preis aus den Händen reißen!

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragDo 17. Nov 2022, 20:55

Das "Steillagenprojekt" von Markus Busch, an dessen Zustandekommen ich seinerzeit nicht unmaßgeblich beteiligt war, ist leider irgendwann im Sande verlaufen. Aber die 2006er Auslese, über die ich eben wieder gestolpert bin, belegt das Talent des damals noch jungen Winzers:

Bild

Unter dem Schrauber ist der Wein erwartungsgemäß langsam gereift. Die nächste der zwei, drei Flaschen, die ich davon noch habe, wird dann vielleicht in fünf Jahren fällig.

Herzliche Grüße

Bernd
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Kle

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 20. Nov 2022, 17:47

Jakob Tennstedts Perlmutt 2018 hat gestern verdeckt in kleiner Runde für große Begeisterung gesorgt. Schwierig war die Einordnung. Es kam Kühn ins Gespräch, zu dem es zumindest kein Ausschlusskriterium gab. Er wurde für deutlich älter gehalten, aber nicht wegen mangelnder Frische oder Altersnoten, sondern Aromenentfaltung vermeintlich aufgrund erhöhter Reife. Tja, aber wie wird so ein Wein ohne Zugabe von Schwefel sich wohl in den nächsten Jahre entwickeln, war eine Frage. Ich fand ihn im Vergleich zu meiner ersten Flasche sehr stabil. Ich musste auch an Diskussionen hier und meine eigenen Befürchtungen denken, dass Naturwein die Tendenz zur allzu urwüchsigen Aromasuppe haben kann. Hiervon war besonders anfangs überhaupt nichts zu merken. WIr hatten einen super strukturierten, straffen und vielschichtigen Grand Cru im Glas, der auf einem Klassikertreffen keine Schwächen gezeigt hätte. Mit mehr Wärme/Luft kam der Natural-Charakter für mich mehr zum Vorschein.
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Tristram Shandy
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