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Molitor

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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 20:48

Danke für deine Notiz, Dominik! Mir war bis gerade gar nicht bekannt, dass auch Markus Molitor jetzt mit einem Discounter kooperiert. Naja, angesichts der Größe, die sein Betrieb mittlerweile erreicht hat, wird das seine ökonomischen Gründe haben, aber für mich ist der Winzer schon halb gestorben, wenn er einen solchen Schritt tut.

Und fast alle Discounterweine, die ich bislang von renommierteren Erzeugern getrunken habe, wirkten auf mich mäßig bis erschreckend schwach, ob nun von Franz Keller oder von Raimund Prüm oder von sonst wem. Ich würde meinen guten Namen für solche Produkte nicht hergeben - oder höchstens dann, wenn mir das Wasser absolut bis zum Hals steht....
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Udo2009

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 20:57

Bernd Schulz hat geschrieben:....Und fast alle Discounterweine, die ich bislang von renommierteren Erzeugern getrunken habe, wirkten auf mich mäßig bis erschreckend schwach, .....

Nun, die müssen eben "massenkompatibel" sein.
Ich denke, auch bekannte Winzer müssen wirtschaftlich sehen, wo sie bleiben. Wenn sie dann immer noch ihr (sehr) gutes Sortiment machen, das durch die Discounter-Weine subventioniert wird - warum nicht?
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EThC

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 21:18

Geschäfte machen ist weder verboten noch verwerflich, so what! Insbesondere wenn man eine gewisse Größe hat, ist es nur normal, wenn auch die Masse bedient wird, ich hab kein Problem damit, kaufen würde ich sowas in der Regel allerdings nicht. Ich muß ja nicht voraussetzen, daß mir grundsätzlich das gesamte Portfolio eines Winzers gefallen muß, daß ich ihn als Lieferant akzeptiere.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 21:18

Udo2009 hat geschrieben:Ich denke, auch bekannte Winzer müssen wirtschaftlich sehen, wo sie bleiben.


Wenn sie wirtschaftlich sehen müssen, wo sie bleiben, sollten sie sich vielleicht überlegen, ob sie trotz ihres schon hohen Bekanntheitsgrades ohne Ende expandieren müssen. Wenn ich mir die Entwicklung der Rebfläche bei Molitor und Van Volxem anschaue, sehe ich da schon etwas, was ich ganz subjektiv mit Gr.......n bezeichnen würde. Mir sind kleinere Erzeuger, die richtig tolle Weine machen und ganz gut davon leben, ohne zu versuchen, ein ganzes Imperium aufzubauen, weitaus sympathischer. Und ich kaufe lieber Wein von Winzern, die mir sympathisch sind....aber das soll natürlich jeder so halten, wie er mag.....
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Udo2009

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 21:30

Man darf nicht alles so verbissen sehn... (Ulrich Roski, 1976) ...

Wenn ich Weine von einem Winzer probiere und die schmecken mir, dann kauf ich die. Egal ob der Winzer groß, klein, größenwahnsinnig oder sonst was ist.

Ich habe Weißburgunder und Chardonnay (als Alternative zu den Rieslingen) von Molitor im Keller, weil sie mir geschmeckt haben.
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EThC

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 21:39

Bernd Schulz hat geschrieben:Wenn sie wirtschaftlich sehen müssen, wo sie bleiben, sollten sie sich vielleicht überlegen, ob sie trotz ihres schon hohen Bekanntheitsgrades ohne Ende expandieren müssen. Wenn ich mir die Entwicklung der Rebfläche bei Molitor und Van Volxem anschaue, sehe ich da schon etwas, was ich ganz subjektiv mit Gr.......n bezeichnen würde. Mir sind kleinere Erzeuger, die richtig tolle Weine machen und ganz gut davon leben, ohne zu versuchen, ein ganzes Imperium aufzubauen, weitaus sympathischer. Und ich kaufe lieber Wein von Winzern, die mir sympathisch sind....aber das soll natürlich jeder so halten, wie er mag.....
...das nennt man Freiheit! Molitors Freiheit ist es, auch qualitativ belanglosere Weine für ein weniger anspruchsvolles Publikum herzustellen, Deine Freiheit ist es, das doof zu finden und lieber bei Winzern einzukaufen, die ausschließlich hochqualitativ in allen Ebenen arbeiten.
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 21:59

Udo2009 hat geschrieben:Wenn ich Weine von einem Winzer probiere und die schmecken mir, dann kauf ich die. Egal ob der Winzer groß, klein, größenwahnsinnig oder sonst was ist.


Es gibt (selbst in dem für mich preislich mehr als akzeptablen Rahmen) viel zu viele Weine, die mir schmecken. Ich kann die nicht einmal ansatzweise alle kaufen - also müssen Filter her....

EThC hat geschrieben:...das nennt man Freiheit! Molitors Freiheit ist es, auch qualitativ belanglosere Weine für ein weniger anspruchsvolles Publikum herzustellen, Deine Freiheit ist es, das doof zu finden und lieber bei Winzern einzukaufen, die ausschließlich hochqualitativ in allen Ebenen arbeiten.


Meine Freiheit ist es darüber hinaus, hier zu äußern, dass ich es doof finde, dass die Herren Molitor und Niewodniczanski wie die Wilden expandieren und (vermutlich im Zusammenhang mit dieser maßlosen Expansion) Weine über die Discounterschiene verticken. :mrgreen: :twisted:

Ich habe diese Freiheit eben wahrgenommen, und damit lasse ich es jetzt auch gut sein. :oops:

:oops: :oops:
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am So 6. Aug 2023, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Dominik Mueller

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 22:01

Persönlich stört mich das nicht. Ich finde auch, dass eine weniger kaufkräftige Kundschaft das Recht hat, einmal einen Wein von einem bekannten Winzer zu kaufen. Die aktuell aufgerufenen 7,99 Euro sind für viele Menschen viel Geld für einen Wein, das sollten wir nicht vergessen. Wie hoch war noch einmal der Durchschnittspreis eines in Deutschland verkauften Weins? Mir hat der Wein jetzt selbst nicht so toll gefallen, wie oben beschrieben. Dafür hat er mir zu "weinig" und alkoholisch im Abgang geschmeckt, doch andere Käufer mögen das im Vergleich zu den dargebotenen Alternativen für 3 oder 4 Euro anders empfinden.

Ein anderes Argument aus Sicht des Winzers ist auch, dass sich durch einträgliche Kooperationen Freiheiten an anderer Stelle im Betrieb ergeben könnten. Ob das für eine Größe wie Molitor noch von Relevanz ist, kann ich nicht einschätzen. Doch für andere mag das ein Thema sein.

Ob der Preis die Qualität des hier besprochenen Produkts rechtfertigt, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Mein Fazit habt ihr gelesen. Ich ergänze lediglich, dass mich qualitativ die Molitor-Edition für Mövenpick ("Cuvée Maximilian") auch nicht vom Hocker gerissen hat, ebenso wenig z.B. der Weißburgunder von Dreissigacker für das (Luxus-)Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg. Auf der anderen Seite gebe ich gerne zu, dass ich z.B. den "Kleinen Fritz" von Friedrich Becker nicht schlecht fand. Daher halte ich als subjektives Ergebnis aus meinem kleinen Discounter-Experiment fest, dass ich die Zusammenarbeit eines Winzers mit einem Discounter nicht (mehr) verteufeln mag. Aber das Thema Discounter ist im Allgemeinen wohl ein wenig off-topic, hier geht's ja um Molitor im Speziellen.
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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragSo 6. Aug 2023, 22:11

Ich kanns ja doch nicht lassen :oops: :oops: :oops: :

Dominik Mueller hat geschrieben:Ich finde auch, dass eine weniger kaufkräftige Kundschaft das Recht hat, einmal einen Wein von einem bekannten Winzer zu kaufen.


Schön und gut - aber was bringt einer weniger kaufkräftigen Kundschaft dieses Recht, wenn der Wein am Ende dem Ruf des Winzers überhaupt nicht entspricht?

Dominik Mueller hat geschrieben:Die aktuell aufgerufenen 7,99 Euro sind für viele Menschen viel Geld für einen Wein, das sollten wir nicht vergessen.


Da ich selber alles andere als ein Großverdiener bin, vergesse ich das keineswegs. Aber gerade deswegen bin ich umso mehr der Meinung, dass man, wenn man nur über begrenzte Mittel verfügt, die 8 Euro besser in einen richtig guten Wein von einem nicht ganz so bekannten Winzer investieren kann. Es existieren in der 8-Euro-Klasse (und darunter!) nach wie vor sehr schöne Sachen....aber eben nicht im Discounter!
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jessesmaria

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Re: Molitor

BeitragMo 7. Aug 2023, 21:26

Dominik Mueller hat geschrieben:Danach bleibt nur noch der feinherbe Van Volxem und die Sache ist ausgestanden ;)


Den kannst du dir sparen, ist belangloses Zeug.

Übrigens: Ich finde 7,99€ auch viel Geld für ein Getränk (bzw. Körpergift) ohne erkennbaren Gegenwert, bis auf dass man es unfallfrei trinken kann. Gerade deswegen kaufe ich solche Weine nicht.
Ich zahle auch äußerst ungern 8€ für ein nicht mal mittelmäßiges Essen, das nur der Nahrungsaufnahme dient (ein sehr gutes ist mir hingegen ein Vielfaches wert). In beiden Fällen rausgeworfenes Geld, und eigentlich nicht wenig.

Aber eigentlich ist ja klar, was einen erwartet. Zielgruppe und angestrebtes Geschmacksbild sind klar definiert. Warum kaufen, wenn man nicht dazugehört?
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