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Molitor

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Moselaner

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Re: Molitor

BeitragDi 6. Apr 2021, 22:15

Hallo!

Nach einigen anderen großen Namen die im Discounter zu finden waren oder sind, hat es Molitor jetzt auch getan und einen Wein exklusiv für Lidl gemacht.

Der Markus Molitor Composition M Mosel QbA trocken, Weißwein 2020

Kostet 7,99 Euro. Ich kopiere mal die Beschreibung hier hin, da sie so nichtssagend ist, dass ich doch schmunzeln musste:
Markus Molitor hat mit der Composition M die individuellen Vorzüge verschiedener traditioneller Weißwein-Rebsorten harmonisch in Einklang gebracht. Das Ergebnis seines Handwerks ist ein elegant ausbalancierter Wein, der das Zusammenspiel fruchtiger Aromen und floraler Anklänge eindrucksvoll in Szene setzt. Genieße die Composition M als besonderen Begleiter zu kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt.

Bampfield gibt 86 Punkte! Wer traut sich? Oder dann doch als gemeinsame Forumsverkostung? :twisted:
Man findet übrigens nicht heraus, aus welchen Rebsorten diese Cuvée besteht.

Der Preis ist für Discounterverhältnisse recht ambitioniert und dafür bekommt man auch schon einen seriösen Wein aus „kleiner“ Produktion. Molitor hat aber auch für Moselverhältnisse sehr große Mengen und kann so etwas stemmen. Möglicherweise auch aus (teilweise?) zugekauften Trauben.

Ob er damit aber viele Kunden überzeugt bei sich direkt einzukaufen, wage ich zu bezweifeln. Es wäre ja zu begrüßen, wenn Kunden aus dem Discounter direkt zum Winzer, oder zumindest zum Fachhandel gehen würden.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Ralf Gundlach

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Re: Molitor

BeitragDi 6. Apr 2021, 22:24

Moselaner hat geschrieben:Hallo!

Nach einigen anderen großen Namen die im Discounter zu finden waren oder sind, hat es Molitor jetzt auch getan und einen Wein exklusiv für Lidl gemacht.

Der Markus Molitor Composition M Mosel QbA trocken, Weißwein 2020

Kostet 7,99 Euro. Ich kopiere mal die Beschreibung hier hin, da sie so nichtssagend ist, dass ich doch schmunzeln musste:
Markus Molitor hat mit der Composition M die individuellen Vorzüge verschiedener traditioneller Weißwein-Rebsorten harmonisch in Einklang gebracht. Das Ergebnis seines Handwerks ist ein elegant ausbalancierter Wein, der das Zusammenspiel fruchtiger Aromen und floraler Anklänge eindrucksvoll in Szene setzt. Genieße die Composition M als besonderen Begleiter zu kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt.

Bampfield gibt 86 Punkte! Wer traut sich? Oder dann doch als gemeinsame Forumsverkostung? :twisted:
Man findet übrigens nicht heraus, aus welchen Rebsorten diese Cuvée besteht.

Der Preis ist für Discounterverhältnisse recht ambitioniert und dafür bekommt man auch schon einen seriösen Wein aus „kleiner“ Produktion. Molitor hat aber auch für Moselverhältnisse sehr große Mengen und kann so etwas stemmen. Möglicherweise auch aus (teilweise?) zugekauften Trauben.

Ob er damit aber viele Kunden überzeugt bei sich direkt einzukaufen, wage ich zu bezweifeln. Es wäre ja zu begrüßen, wenn Kunden aus dem Discounter direkt zum Winzer, oder zumindest zum Fachhandel gehen würden.

Viele Grüße
Patrick


Hallo Patrick,

habe ich gestern gesehen und gedacht: nein Danke! In der Preisklasse kann man gefahrenlos diverse gute Weine außerhalb vom Discounter kaufen und nicht Lidl ( oder Aldi, oder ...) unterstützen. Da lasse ich das Geld lieber beim Winzer oder beim Fachhändler.

Gruß

Ralf
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Moselaner

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Re: Molitor

BeitragDo 29. Jul 2021, 21:44

Hallo zusammen!

Zuletzt im Glas:
Kinheimer Rosenberg Riesling Spätlese 2016 feinherb

Frisch geöffnet immer noch vor allem Schwefel, Feuerstein und Schiefer. Mit Luft wird daraus im Kontext des Weingutes ein fast schwereloser Wein.
Äußert klare Frucht von Pfirsich und Aprikose, rauchige Noten und wieder Feuerstein. Diesmal aber ganz am Schluss und sehr passend. Schlanke 10% Alkohol, jahrgangstypisch keine sehr präsente aber feine Säure, ausgesprochen hoher trinkfluss, 91 Punkte.
Die Zeit in der Flasche als auch der im Moselkontext eher als B Lage einzustufende Rosenberg (mit sicherlich auch niedrigeren Oechslewerten als in den Top Lagen) haben dafür gesorgt, dass dieser Wein nichts von der Opulenz in der Frucht und der öfters zu findenden für mich zu „glatten“ Stilistik hat, die mich manchmal bei Weinen dieses Gutes auf durchaus sehr hohem Niveau langweilen kann.

Grundsätzlich gefallen mir die Weine in feinherb und süß mit einigen Jahre reife hier deutlich besser als in der, bei anderen Gütern oftmals äußerst attraktiven, Primärfruchtphase.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragDo 29. Jul 2021, 22:17

Moselaner hat geschrieben:Die Zeit in der Flasche als auch der im Moselkontext eher als B Lage einzustufende Rosenberg (mit sicherlich auch niedrigeren Oechslewerten als in den Top Lagen) haben dafür gesorgt, dass dieser Wein nichts von der Opulenz in der Frucht und der öfters zu findenden für mich zu „glatten“ Stilistik hat, die mich manchmal bei Weinen dieses Gutes auf durchaus sehr hohem Niveau langweilen kann.


Patrick, als im eigentlichen Sinne "glatt" erschien mir das, was ich bislang von Molitor getrunken habe, kaum - als "opulent" und tendenziell auch etwas breit empfand ich diverse Molitor-Rieslinge hingegen schon.

Deine feinherbe Spätlese aus 2016 (ich hatte offen gestanden bis heute überhaupt nicht auf dem Schirm, dass Molitor auch im Rosenberg begütert ist) scheint vergleichsweise erfreulich schlank ausgefallen zu sein. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass es sich um eine unterschätzte Lage handelt; Martin Müllen war ja über einige Zeit ebenfalls im Rosenberg präsent, und seinen 2001er Rosenberg-Kabi, der zeitweise für sehr kleines Geld angeboten wurde, habe ich immer wieder mit viel Vergnügen getrunken. Martin hat mir gegenüber mal sein Bedauern darüber geäußert, dass er die Parzelle aus logistischen Gründen aufgeben musste. Sein kurzes Fazit hinsichtlich der von ihm gelesenen Weine aus dem Rosenberg mündete, wenn ich mich richtig erinnere, schlichtweg in der fast schon paradox anmutenden Formel: "Gut und viel!"

Herzliche Grüße

Bernd
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Moselaner

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Re: Molitor

BeitragDo 29. Jul 2021, 23:05

Bernd Schulz hat geschrieben:Deine feinherbe Spätlese aus 2016 (ich hatte offen gestanden bis heute überhaupt nicht auf dem Schirm, dass Molitor auch im Rosenberg begütert ist) scheint vergleichsweise erfreulich schlank ausgefallen zu sein. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass es sich um eine unterschätzte Lage handelt; Martin Müllen war ja über einige Zeit ebenfalls im Rosenberg präsent, und seinen 2001er Rosenberg-Kabi, der zeitweise für sehr kleines Geld angeboten wurde, habe ich immer wieder mit viel Vergnügen getrunken. Martin hat mir gegenüber mal sein Bedauern darüber geäußert, dass er die Parzelle aus logistischen Gründen aufgeben musste. Sein kurzes Fazit hinsichtlich der von ihm gelesenen Weine aus dem Rosenberg mündete, wenn ich mich richtig erinnere, schlichtweg in der fast schon paradox anmutenden Formel: "Gut und viel!"

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,
etwas ketzerisch könnte man sagen, wo ist Molitor denn mittlerweile nicht an der Mittelmosel begütert. Ich glaube mich zu erinnern, dass 2015 der erste Jahrgang aus dem Rosenberg bei Molitor war.
Seitdem auch noch die Brauneberger Juffer Sonnenuhr und der Erdener Prälat dazu gekommen ist, müsste Molitor in fast jeder Spitzenlage an der Mosel vertreten sein.

Grundsätzlich stimme ich dir zu das Rosenberg unterschätzt wird. Die Weine erinnern mich immer in ihrer straffen und mineralischen Art an das Erdener Treppchen, dass ja ganz in der Nähe ist.
Ansonsten waren die Merkelbachs dort noch begütert und Loosen füllt sogar ein GG für unter 20 Euro aus der Lage. Habe ich allerdings im Gegensatz zu den Weinen von Merkelbach noch nicht probiert.
„Lokale“ Weingüter mit ordentlichem Ruf die dort Weine vinifizieren sind das Weingut Adamy und das Weingut Jakoby-Mathy. Probiert habe ich hier allerdings noch nichts.
Leider kenne ich den Kabinett von Müllen nicht, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass dort aus diesem Weinberg ein vorzüglicher Wein gemacht wurde. Ich weise Martin Müllen ja beharrlich darauf hin, dass ein restsüsser Kabinett wieder wunderbar in sein Portfolio passen würde.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Lars Dragl

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Re: Molitor

BeitragSa 9. Okt 2021, 19:37

Hallo beisammen!

Mangels Trinkfluss über 7 Tage: Markus Molitor Alte Reben Mosel 2019

Mittleres Strohgelb, keine Kohlensäure, ordentlich Kirchenfenster. Im Antrunk bereits relativ süß mit vielen südlichen, aber vor allem recht reifen Früchten, jedoch ohne Honignoten. Nicht jedermanns Sache dürfte auch die ziemlich "dreckige" Schiefernote sein, die der Wein doch recht stark zeigt, mich aber nicht stört. An den ersten Tagen war der Abgang noch von reifer Säure und einer leichten Salzigkeit geprägt, mit der Zeit gingen dieses Empfindungen in viel reifer und etwas weicher Rieslingfrucht unter. Das soll ja nach Kritikermeinung der beste AR Mosel ever sein, doch für mich ist der nichts. Zu süß, zu weich, zu wenig Zug und vor allem zu durchschaubar und einfach gestrickt. Ich werde nichts nachkaufen um das Reifepotential zu überprüfen. Wer eher weichen, feinherben Riesling mit hoher Konzentration und vollreifen Fruchtaromen mag, ist hier richtig.

Grüße

Lars
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stefane

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Re: Molitor

BeitragSo 23. Jan 2022, 17:27

Gestern im Glas:

Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen
Riesling Alte Reben Saar 2017
11,5%
€ 16,50

Eine Cuvée von über 50 Jahre alten Reben aus verschiedenen Lagen an der Saar, u.a. dem Saarburger Rausch und dem Ockfener Bockstein.
Im Glas eine hellgoldene, leicht undurchdringliche Farbe.
In der Nase gelber Apfel, etwas weißer Pfeffer und nur wenig Pfirsich. Dann mit der Zeit auch würzig-florale Anklänge.
Im Mund dann relativ dicht und füllig, cremig, fast üppig, mit guter Struktur, der Schiefer kommt auch schön rauchig durch, auch etwas Karamell. Nach hinten dann aber eine etwas (für mich störende) laktische Note, und trotz der Fülle und Struktur ein eher breiter und kurzer Abgang.
Vielleicht etwas zu früh geöffnet. Werde die verbleibende Flasche nochmal zwei, drei Jahre weglegen.
15/20
Herzliche Grüße
Stefan
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puschel

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Re: Molitor

BeitragDi 12. Apr 2022, 16:40

Über zwei Tage im Glas ( ein Geschenk von einem guten Freund )
und empfehlenswert , danke Norbert
Die Haus Klosterberg Goldkapsel ( Restsüß) sehr gut gelungen und nicht langweilig!
Bild
Gruß Adi
Save water, drink riesling
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Bernd Schulz

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Re: Molitor

BeitragMo 25. Jul 2022, 21:53

Aus meinem Raster der letzten Tage fällt dieser Kabinett ganz leicht, weil es sich weder um einen 20er noch um einen 21er handelt:

Bild

Es handelt sich um einen Moselriesling, der rein theoretisch meinen Vorlieben besonders gut entsprechen müsste. Rein praktisch finde ich ihn auch alles andere als übel, aber gemessen an anderen Kabis aus den entsprechenden Häusern fehlt hier (trotz der lediglich 7,5 Umdrehungen) eine gewisse Spannkraft und vor allem Finesse. Das ist (gemäß meinem Geschmack latürnich) ein guter, ja sehr guter, aber eben nicht absolut exzellenter und daher mit satten 17 Euro ab Saarwellingen zu ambitioniert gepreister M-S-R-Kabinett.

Herzliche Grüße

Bernd
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nordmann

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Re: Molitor

BeitragDo 11. Aug 2022, 21:51

Neulich im Glas

Markus Molitor Wehlener Sonnenuhr Kabinett, Goldene Kapsel, 2015, 7,5%vol.alc.

Ich habe wenig Erfahrung mit fruchsüßen Weinen und vor ein paar Jahren mal testweise diese Flaschen gekauft.

In der Nase herrlich exotisch-fruchtig, Zitrone, dazu eine mineralische oder steinige Note.
Im Geschmack kaum als süß zu erkennen, bleibt exotisch, Säure wie von Zitronen, salzig, steinig. Bleibt ewig lange am Gaumen kleben, fast als ob er sich zusammenzieht.

Sehr cooler Wein. Ich werde die verbliebenen Flaschen gut einteilen und bin auf die Entwicklung gespannt.
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