Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Moselfan
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Moselfan »

Schubert hat früher mal zum VDP gehört ist dann aber ausgetreten ich glaub das war so in den 60ern. Und naja wie gesagt das sitzt doch noch tief, da geht man nicht so einfach raus... Aber das Thema hatten wir ja schon in anderen Themen. Eigentlich müssten ca. 50% der Betriebe im Mosel VDP ausgetauscht werden aber so wichtig ist der VDP nun auch nicht.
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Weinzelmännchen
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Weinzelmännchen »

Eigentlich müssten ca. 50% der Betriebe im Mosel VDP ausgetauscht werden aber so wichtig ist der VDP nun auch nicht.


Na ja, hier bei uns in Österreich ist der VDP schon ein ganz, ganz starkes (Marketing)Instrment für deutschen Weisswein (nicht aber in rot). Viele halten hier den VDP als eine staatliche Refernzquelle.

Wie die VDP Wahrnehmung in anderen Staaten ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
Moselfan
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Moselfan »

Gut in den deutsprachrigen Ländern ist die Mitgliedschaft im VDP sicherlich ein Vorteil. Jedoch im fremdsprachigem Ausland hab ich die Erfahrung gemacht, dass fast keiner den VDP bzw. seine Klassifikation kennt. Sogar Leute die explizit mit Wein zu tun haben, können nicht damit anfangen. Bis auf einige wenige Ausnahmen natürlich. Diverse Mitgliedsweingüter hingegen sind sehr bekannt und angesehen, die Tatsache aber das sie im VDP Mitgllied sind interessiert eigentlich niemanden.
Ralf Gundlach
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Ralf Gundlach »

Der 011er Kabi feinherb aus dem Herrenberg ist ein richtig wildes Ding, riecht schon nach Spontanvergärung mit einer leichten Pfirsichnote ;) , am Gaumen regelrecht ungezügelt, mit viel Substanz und Extrakt, die Säure passt in dieses Bild, in sich durcheinanderwirbelnd und trotzdem hat alles seinen Platz, kein Weichspüler mit biologischen Säureabbau vom "Rebenflüsterer" und auch kein fetter Halbtrockener vom Uhlenbaron, dass ist für mich die wahre, individuelle Rieslingkunst , der Kellermeister wollte einfach nur einen geilen Riesling machen, weil er daran glaubt, dass sich in einem Volk mit über 80 Millionen Einwohnern auch ein paar finden, die so etwas zu schätzen wissen, und nicht, weil er international Preise abräumt oder besonders bekömlich ist durch seine milde Säure :x
91 Punkte, und wenn ich mir so den Preis ansehe, 12,40 Euro, dann muss ich klar sagen, dass Grünhaus richtig preiswert ist wenn man die heutige Qualität betrachtet , und dass gilt weltweit, denn diese Individualität gibt es zu solch einen Preis fast nirgends...oder...ich lasse mich gerne belehren :)

Gruß

Ralf
Bernd Schulz
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Bernd Schulz »

91 Punkte, und wenn ich mir so den Preis ansehe, 12,40 Euro, dann muss ich klar sagen, dass Grünhaus richtig preiswert ist wenn man die heutige Qualität betrachtet , und dass gilt weltweit, denn diese Individualität gibt es zu solch einen Preis fast nirgends...


Ja, inzwischen empfinde ich Grünhaus auch als besonders preiswert! Schon der kleine Brudersberg zeigt oft eine erstaunlich typische und intensive Aromatik, und die Kabinette bieten in den meisten Jahren ein Geschmackserlebnis der ganz besonderen Art. Ich kenne kaum einen Betrieb, bei dem sich die nominell kleinen Weine durch so viel Charakter auszeichnen - mit einem Grünhäuser Kabi habe ich nicht selten deutlich mehr Freude als mit einer Auslese von einem anderen, grundsätzlich durchaus guten Erzeuger.

Wie schon gesagt: Unter den hervorragenden deutschen Weingütern zählt Grünhaus IMHO zu den besten. Wenn es dem Betrieb jetzt noch gelingen würde, unter eínem kurzen und klaren Namen aufzutreten, wäre er vermutlich auch rein marketingtechnisch besser aufgestellt - der ständige Mascherang zwischen "von Schubert" (im Fachhandel manchmal einfach auch nur "Schubert" :mrgreen: ) und "Maximin Grünhaus" führt auf Dauer zu Irritationen und nervt selbst mich immer mal wieder...

Viele Grüße

Bernd
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sorgenbrecher
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von sorgenbrecher »

ich hatte kürzlich im restaurant zu einem fairen kurs die 2004er abtsberg spätlese trocken und war davon auch sehr angetan. jahrgangstypisch eher auf der verspielt frischen seite, sehr schöne frische säure, aber nicht spitz oder unangenehm. die frucht etwas zurückgenommen, eher auf der mineralischen seite. sehr gut gefallen haben mit vor allem die ganz dezenten und zurückhaltenden, dennoch präsenten, reifenoten in der nase. zum prädikat "groß" fehlt es an etwas mehr komplexität und vor allem länge, aber ein tolles trinkvergnügen war es allemal.
Gruß, Marko.
Bernd Schulz
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Bernd Schulz »

Auch beim kleinen Bruderberg aus 2011 handelt es sich um einen sehr schönen, gleichermaßen rassigen wie substanzreichen Basisriesling:

Bild

Wer eine wenig penetrante, alles andere als klebrig erscheinenden Restsüße nicht scheut, dürfte mit diesem gut ausbalancierten und trotzdem absolut ungeschminkt wirkenden QbA größere Freude haben.

Zumindestens in Jahren mit einer hohen Traubenreife lohnt es sich sehr, den gerne unterschätzten Bruderberg etwa näher unter die Lupe zu nehmen....

Beste Grüße

Bernd
bordeauxlover
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von bordeauxlover »

Liebe MSR-Fans,

kennt jemand von Euch die 94er Abtsberg Riesling Auslese?

Habe gerade zum Mindestgebot ein paar Flaschen davon ersteigert, weil ich das Weingut von einigen in der zweiten Hälfte der 90er getrunkenen Weinen in genussreicher Erinnerung habe, es danach aber irgendwie aus den Augen verloren habe, und die Kritiken hier im Forum ja auch durchweg mehr als positiv sind. Außerdem ist mir 1994 zumindest an der Mosel als toller Jahrgang in Erinnerung geblieben.

Vielen Dank schon mal im Voraus! :)
Armin
Bernd Schulz
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von Bernd Schulz »

Armin, die 94er Auslese kenne ich leider nicht, aber 94 war, wie du ja auch schon geschrieben hast, im M-S-R-Gebiet ein durchaus sehr schöner Jahrgang. Daher solltest du mit deiner Auslese eigentlich keine Enttäuschung erleben. -

Im Glas befindet sich gerade ein Kabinett, für den ich so manche Auslese aus renommierten Häusern stehenlassen würde:

Bild

Gute Güte, was für ein Wein, was für ein Kabinett! Hier stimmt einfach alles - wenn man denn um jeden Preis ein Haar in der Suppe finden wollen würde, könnte man eventuell darüber moppern, dass eine solche Qualität nicht als Spätlese vermarktet wurde.

Unter den Kabinetten, die ich bislang im Glas hatte, definitiv nicht einer der kabinettigsten - aber ebenso definitiv einer der besten!

Viele Grüße

Bernd
port_ellen
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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

Beitrag von port_ellen »

ich kann die begeisterung für die grünhaus weine gut verstehen; man erkennt sie wirklich an ihrer speziellen aromatik vor allem im duft.
angeregt von den beschreibungen habe ich gestern den 2011 herrenberg kabinett feinherb aufgemacht und die beschreibung von oben wiedergefunden: im duft eine mischung aus stachelbeere und cassis, sehr individuell und ausdrucksstark.
im geschmack findet man den duft zuerst wieder, dann entwickelt sich eine kräftige, sehr pikante säure, der eindruck im mund hat etwas gerbstoffartiges, aber wenns ein rotwein wäre würde ich die tannine weich/fein nennen, nicht grob.
alkohol (12.5), süße (kaum schmeckbar) und frucht stehen in perfektem verhältnis, sind aber noch nicht verschmolzen.

wenn man ihn mal mit dem saarriesling (v.Volxem) vergleicht (gleiche preisklasse), so ist er intensiver und vielschichichtiger und eigentlich den preis eher wert. geschmacklich/charakterlich könnten sie kaum unterschiedlicher sein: hier wild und fetzig, dort weich und "sinnlich".

der süsse 2009er abtsberg kabinett war auch sehr gut, in meiner erinnerung weicher, mit etwas weniger säure. der 2011er abtsberg kommt noch dran.

gruss, matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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