Van Volxem

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sorgenbrecher
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Re: Van Volxem

Beitrag von sorgenbrecher »

Bernd Schulz hat geschrieben:
Umkehrschluss: Mineralität und Schlankheit bedingen sich?
Das kann man wohl so nicht formulieren, aber in schlanken und gleichzeitig nicht zu fruchtbetonten Weinen kommen die Aromen, die gemeinhin unter dem Begriff "mineralisch" (inwieweit dieses Attribut Sinn macht, ist eine andere Diskussion) subsumiert werden, für mich oft deutlich besser zur Geltung. Sie verschwinden nicht unter einer dicken Frucht in einem massiven Körper.
Natürlich gibt es auch sehr konzentrierte, körperreiche Weine, die gleichzeitig enorm mineralisch wirken. Aber die finden sich dann eher nicht unter den Basisprodukten eines Betriebs.

Beste Grüße

Bernd
zustimmung !
Gruß, Marko.
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Birte
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Re: Van Volxem

Beitrag von Birte »

Bernd Schulz hat geschrieben: Es würde sich sicher auch lohnen, ihm mal als "Feierabendwein" gemeinsam auf den Grund zu gehen. Ich denke, dass sich da spannende Diskussionen ergeben könnten.

Beste Grüße

Bernd
Die Idee gefällt mir ausnehmend gut. Das wäre endlich mal wieder ein Wein, der für eine Bombenstimmung sorgt. :mrgreen:
Wo steht eigentlich geschrieben, dass der van Volxem scklanker und präziser geworden sein soll???
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Gerald
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Re: Van Volxem

Beitrag von Gerald »

Ist nur halt z.B. in Ö nicht so einfach zu beschaffen. Macht aber auch nichts, dann ist der Feierabendwein eben mal eine rein innerdeutsche Angelegenheit ;)

Grüße,
Gerald
Bernd Schulz
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Re: Van Volxem

Beitrag von Bernd Schulz »

Wo steht eigentlich geschrieben, dass der van Volxem scklanker und präziser geworden sein soll???
Zumindestens sinngemäß in Seiwerts gesammelten Märchen

http://www.pinard-de-picard.de/katalog/ ... _Saar.html

Beste Grüße

Bernd
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Birte
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Re: Van Volxem

Beitrag von Birte »

der bisher einzigartige, mineralreiche Rieslinge mit einer traumhaft komplexen, spektakulär reichhaltigen und ungemein verführerischen, erotischen, ja, gar wollüstigen Frucht sowie einer geradezu irren Mineralität erbrachte:
In diesem Wein ist wohl für jeden was drin. ;) Wollüstige Frucht gepaart mit irrer Mineralität! Geht vielleicht ein bisschen weniger?

@Gerald: Vielleicht müssen wir Wien demnächst über eine Luftbrücke versorgen.
Einzelflaschenfreund
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Re: Van Volxem

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Für mich bleibt es dabei, dass "Mineralität" häufig eine Hilfskonstruktion für die Aromatik von Weinen ist, die nicht fruchtig schmecken. Und da ja Moden und Trends dazu führen, dass Aromatiken selten einfach nur neutral-beschreibend attribuiert werden, lautet nach meiner Beobachtung eine derzeit anzutreffende Argumentationskette häufig: Abwesenheit von Frucht > Schlankheit (übersteigert wäre "Kargheit") > Mineralität > Anspruchsvoller Terroirwein. Winzer, die ihre Weine (egal ob Gutswein oder GG) im gehobenen und/oder Geheimtipp- und/oder Freak-Segment platzieren wollen, meiden im Moment möglichst in der Beschreibung die Nennung von Fruchtaromen. Das setzt sich fort über den Handel bis zu uns, äh, Weintrinkern. (Denn umgekehrt gilt, zumindest für trockene Weine, im Moment: Deutliche Fruchtaromen > Kein Terroirwein > Banaler Wein (oder max: Spaßwein/Sommerwein/Terrrassenwein).
Was früher (oder auch heute noch in weniger weinaffinen Kreisen) das Verdikt "auf jeden Fall trocken" war (um sich abzugrenzen vom restsüßen Weinpöbel), ist heute das Bekenntnis "ich bin ein Steinlutscher". So ungefähr.

Gruß
Guido
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Gerald
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Re: Van Volxem

Beitrag von Gerald »

Vielleicht müssen wir Wien demnächst über eine Luftbrücke versorgen.
sozusagen Care-Paket Version 2012 :?

Grüße,
Gerald
Sabine
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Re: Van Volxem

Beitrag von Sabine »

Das wäre absolut kein Problem: vom Baden Airport aus ist man in knapp drei Stunden in Wien Zentrum!!! Hab ich letztes Jahr im März persönlich getestet und würde mich zu einem weiteren Besuch auf jeden Fall überreden lassen, um den Wein persönlich zu überbringen ;-)

Viele Grüße
Sabine
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UlliB
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Re: Van Volxem

Beitrag von UlliB »

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Für mich bleibt es dabei, dass "Mineralität" häufig eine Hilfskonstruktion für die Aromatik von Weinen ist, die nicht fruchtig schmecken. Und da ja Moden und Trends dazu führen, dass Aromatiken selten einfach nur neutral-beschreibend attribuiert werden, lautet nach meiner Beobachtung eine derzeit anzutreffende Argumentationskette häufig: Abwesenheit von Frucht > Schlankheit (übersteigert wäre "Kargheit") > Mineralität > Anspruchsvoller Terroirwein. Winzer, die ihre Weine (egal ob Gutswein oder GG) im gehobenen und/oder Geheimtipp- und/oder Freak-Segment platzieren wollen, meiden im Moment möglichst in der Beschreibung die Nennung von Fruchtaromen. Das setzt sich fort über den Handel bis zu uns, äh, Weintrinkern. (Denn umgekehrt gilt, zumindest für trockene Weine, im Moment: Deutliche Fruchtaromen > Kein Terroirwein > Banaler Wein (oder max: Spaßwein/Sommerwein/Terrrassenwein).
Was früher (oder auch heute noch in weniger weinaffinen Kreisen) das Verdikt "auf jeden Fall trocken" war (um sich abzugrenzen vom restsüßen Weinpöbel), ist heute das Bekenntnis "ich bin ein Steinlutscher". So ungefähr.
Absolute Zustimmung - ganz genau so stellt sich auch für mich die Situation da. Mineralität = Modeerscheinung.

Und irgendwann ist dann die Frucht doch wieder "in". :D

Gruß
Ulli
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Gerald
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Re: Van Volxem

Beitrag von Gerald »

Ich glaube ja, die Modeströmung geht jetzt weiter in Richtung von Weinen, die man früher wohl als fehlerhaft bezeichnet hätte (Amphore, orange wines & Co). So etwas hinunterzukippen und dann voller Begeisterung zu kommentieren, ist eben auch etwas, was den Kenner vom gemeinen Weinpöbel unterscheidet ;)

Oder aber es geht in Richtung Erspüren des astralen bzw. feinstofflichen Einflusses in biodynamischen Weinen ...

Grüße,
Gerald
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