ich glaube, es ist viel einfacher:
"mineralität" ist eine geschmacksassoziation der weinbeschreibung.
auch wenn man den mineraliengehalt eines weines analysieren kann, so findet der begriff aus meiner sicht nicht als objektivierbare, analytisch nachvollziehbare eigenschaft (wie beispielsweise alkoholgehalt, restzucker, säure, schwefelgehalt) verwendung, sondern als sensorischer geschmackseindruck, der der weinbeschreibung dient. (interessant wäre in diesem zusammenhang sicher einmal ein signifikanter abgleich der analytischen messwerte mit den sensorischen geschmackseindrücken einer blindprobe von diversen weinen.....).
in diesem zusammenhang finde ich es interessant, dass ja teilweise behauptet wird, dass bei besonders mineralstoffhaltigen fruchtbaren böden am meisten mineralien in den wein gelangen, während dies bei kargen böden nicht der fall sein soll. selbst wenn dies der fall sein sollte, so bezweifle ich eine signifikante korrelation mit dem wahrgenommenen geschmackseindruck "mineralität" doch erheblich. oder kann man in den weinen, die auf den kargen berghängen des priorats gewachsen sind etwa keine "mineralität" wahrnehmen ?
insofern ist der begriff meines erachtens eher in eine reihe zu stellen mit anderen sensorischen beschreibungen wie geschmack nach "apfel", "aprikose", "heidelbeere", "kirsche", "johannisbeere", "zitrone", "orangenschale", "tabak", "feuchtes laub", etc.....
ups, ist ja doch nicht so einfach....
Gruß, Marko.