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Jean Stodden

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ChezMatze

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Jean Stodden

BeitragDo 12. Mai 2011, 22:28

Gestern war ich in Rech im Ahrtal beim Weingut Jean Stodden (Blogpost folgt in der nächsten Stunde - denke ich...). Netterweise hat mich Alexander Stodden persönlich empfangen und alle Weine probieren lassen, obwohl ich mich peinlicherweise nicht angemeldet hatte.

Um es kurz zu machen: Die Ahr ist teuer, das weiß jeder. Aber hier orientiert man sich auch eher an Burgund als an... tja, woran orientieren sich die anderen eigentlich? Jedenfalls war die ganze Palette der Weine sehr gut, aber einer hat für mich den Vogel abgeschossen, und das nicht deshalb, weil er der teuerste war:

Der Spätburgunder Alte Reben 2007 soll so etwas wie der große Bruder der GG sein, sagt man, was eigentlich nicht sein dürfte. Aber es stimmt auch nicht, denn dies ist ein ganz eigenständiger Wein, der nicht in der Reihe der GG steht, sondern eher wie kluge, ältere Nachbar wirkt. Unheimlich viel Spannkraft, starkes Gerbstoffgerüst, deutliche Säureadern und nie so mächtig oder gar plump, wie das gelegentlich manchen GG zu eigen ist. Braucht noch eine ganze Weile, bis alles an seinem Platz ist, aber genau so soll es sein. Für mich einer der besten deutschen Rotweine, die ich je getrunken habe. Und wenn man sich die Vision von Alexander Stodden so anhört, sollte das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.
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Weinzelmännchen

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Re: Jean Stodden

BeitragFr 13. Mai 2011, 07:00

Guten Morgen Matthias!

Nachdem du die Weinpreise in deinem Bitrag mehrfach angersissen, die exakten Werte dann doch elegant umschifft hast, darf ich dich fragen wieviel der Spätburgbnder ab Weingut kostet.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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Weinschlumpf

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Re: Jean Stodden

BeitragFr 13. Mai 2011, 08:01

Guten Morgen,

die Alten Reben sind wirklich klasse, in sehr guten Jahren erzeugt Stodden auch eine Goldkapsel aus dem Recher Herrenberg, die IMA den Alten Reben ebenbürtig ist.

Wenn jemand noch INteresse an den Weinen hat: Bei behringerundsohn gibts beide Weine (GK und Alte Reben) sogar noch aus dem vergleichweise besseren Jahrgang 2006. Beide kosten 75 Euro (Weingutspreis), sind aber (zumindest in 2006) das Geld wert.

Viele Grüße

Nikolai
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ChezMatze

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Re: Jean Stodden

BeitragFr 13. Mai 2011, 18:55

Oh pardon und nur noch zur Ergänzung: Der 2008er kostet auch 75 € ab Hof, der 2009er 80 €. Ich habe das Gefühl, dass ein Jahrgang wie 2008 genau richtig für diesen Wein war. Näheres dazu in etwa zwölf Jahren in diesem Thread ;)
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sorgenbrecher

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 23. Okt 2011, 16:17

der spätburgunder js 2007 präsentierte sich heute zu den gefüllten wachteln in sehr guter verfassung.

ein kräftiger spätburgunder, der mit schöner plaumen- und erdbeerfrucht in verbindung mit deutlichen raucharomen und einer sehr angenehmen säure zu überzeugen wußte und ein wundervoller begleiter zur kräftigen portwein-cognac-soße war. sehr guter wein !
Gruß, Marko.
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arrigo

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 8. Jan 2012, 15:53

Hallo,

wir verbringen dieses Jahr eine Woche an der Ahr und möchten einen Querschnitt der Weine dort verkosten. Ich beschäftige mich z.Zt. damit Weine zusammen zu stellen, die wir in dieser Woche probieren werden. Der hier erwähnte Jean Stodden "alte Reben" wird bei Weinplus mit 87+ Punkten bewertet. Der Preis liegt bei 78€ :!: . Ich finde das ziemlich überzogen. Einer meiner Lieblingsspätburgunder ist von Alexander Laible heißt SL, kostet 15€ und wird mit 89+ Punkten bewertet.

Da ich den Wein von Stodden nicht kenne, kann ich mir kein eigenes Urteil erlauben, nur finde ich den Preisunterschied schon merkwürdig. Kann mir jemand Erklärungen dazu geben? Oder ist der Winzer einfach nur sehr "eingenommen" von seinen Weinen?

Gruß
arrigo
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Bernd Schulz

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 8. Jan 2012, 16:08

Die Ahr ist teuer, das weiß jeder.


Nö! Wie diverse sehr gute Weine von z.b. Sermann-Kreuzberg, Kreuzberg, Burggarten, Jakob Sebastian oder Peter Lingen zeigen, kann die Ahr im internationalen Vergleich ungemein preiswert sein.

Nicht die Ahr ist teuer, Stodden ist teuer! Ich muss allerdings fairerweise zugeben, dass die beiden besten Pinot Noirs, die ich überhaupt jemals getrunken habe, von Stodden kamen.

Der hier erwähnte Jean Stodden "alte Reben" wird bei Weinplus mit 87+ Punkten bewertet. Der Preis liegt bei 78€ . Ich finde das ziemlich überzogen. Einer meiner Lieblingsspätburgunder ist von Alexander Laible heißt SL, kostet 15€ und wird mit 89+ Punkten bewertet.


Arrigo, zumindestens für mich taugen die Wein-Plus-Bewertungen noch nicht einmal zur groben Orientierung.

Da ich den Wein von Stodden nicht kenne, kann ich mir kein eigenes Urteil erlauben, nur finde ich den Preisunterschied schon merkwürdig. Kann mir jemand Erklärungen dazu geben?


Ganz einfach: Stodden bekommt inzwischen aus welchen Gründen auch immer diese hohen Preise für seine Weine und verlangt sie deshalb. Ich gehöre allerdings nicht zu denjenigen, welche sie bezahlen...

Viele Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am So 8. Jan 2012, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
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arrigo

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 8. Jan 2012, 16:41

Hallo Bernd,

Die Ahr ist teuer, das weiß jeder.
habe ich nicht gesagt. Ich habe bisher nur sehr wenig Erfahrung mit Weinen von der Ahr und habe mir bezüglich der Preise noch kein Urteil gemacht.

zumindestens für mich taugen die Wein-Plus-Bewertungen noch nicht einmal zur groben Orientierung
Also ich benutze die Bewertungen durchaus zur groben Orientierung. Insbesondere wenn ich eine Anzahl von Weinen zusammen stellen will, sind die Bewertungen für mich hilfreich. Zu dem kann ich die Punktevergabe durchaus nachvollziehen.

Stodden bekommt inzwischen aus welchen Gründen auch immer diese hohen Preise für seine Weine und verlangt sie deshalb. Ich gehöre allerdings nicht zu denjenigen, welche sie bezahlen...

Also bist du der Meinung, das der Preis keinen reellen Gegenwert hat?

Kannst du mir von den Weingütern, die du genannt hast, Weine empfehlen die in eine "Ahr Verkostung" gehören? Ich möchte mir ein Bild machen, angefangen bei den Basis Qualitäten bis zu den Spitzen Weinen. Wobei die Spitzen Weine bei mir dann finanziell bei ca. 30€ auch aufhören müssen.

Gruß
arrigo
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dylan

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 8. Jan 2012, 17:52

Hallo Arrigo,

ich hatte einmal (sinnigerweise in der Schweiz) die Gelegenheit, die gesamte Stodden-Kollektion durchzuprobieren. Zwei Weine ragten heraus und haben auch mich, der ich alles andere als ein SB-Liebhaber bin, doch sehr beeindruckt: die hier erwähnten "Alten Reben", soweit ich mich erinnere aus 2006, und eine Gärkammer Auslese Goldkapsel (?), älerer Jahrgang (2003?).
Die Weine hätte ich gekauft, wenn da nicht die aufgerufenen Preise wären.

Grüsse

dylan
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Bernd Schulz

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Re: Jean Stodden

BeitragSo 8. Jan 2012, 18:03

...habe ich nicht gesagt.


Arrigo, du nicht. Matze hats gesagt, und ich habe das über lange Zeit hinweg auch geglaubt. Nachdem ich aber inzwischen genug erfreuliche Ahr-Pinots abseits der drei Hochpreiserzeuger gefunden habe, sehe ich das anders.

Also bist du der Meinung, das der Preis keinen reellen Gegenwert hat?


Schwierige Frage!

Zu Weinpreisen habe ich ein anderes Verhältnis als die meisten hier. 78 Euronen liegen für mich schon absolut jenseits von gut und böse, und gemessen an anderen feinen Spätburgundern, die nicht so viel schwächer sind, aber gerade mal ein Viertel oder ein Fünftel kosten, finde ich einen solchen Kurs absolut unvertretbar.
In Relation zu burgundischen Burgundern von Top-Produzenten nehmen sich die 78 Euro jedoch schon wieder richtig günstig aus...

Kannst du mir von den Weingütern, die du genannt hast, Weine empfehlen die in eine "Ahr Verkostung" gehören?


Ab Werk sind die interessanten Ahrburgunder oft schnell ausverkauft. Den Altenahrer Eck 08 Barrique, der schon 2010 unser Sieger bei einer Blindverkostung von 7 oder 8 Ahrweinen im kleinen Kreis war, gab es aber vor kurzem noch zu 12 Euronen im Weingut. Sehr gut gefallen hat mir außerdem neulich bei Ralf Gundlach Kreuzbergs Devonschiefer, wobei ich mir leider keine Notizen gemacht habe und nicht mehr weiß, um welchen Jahrgang es sich gehandelt hat (07 oder 08? - da müsste man Ralf fragen). Den Wein gibt es noch im lokalen Handel für 18 Euro zu kaufen. Wenn du ihn bekommen kannst, solltest du außerdem zum Frühburgunder QbA 09 von Burggarten greifen. Für 10,50 (im Neuenahrer EDEKA) bietet dieser Wein eine Menge. Und mit der 09er Auslese trocken Heimersheimer Berg von Sebastian (die, wenn ich mich recht erinnere, 16 oder 17 Euro kostet), machst du meines Erachtens auch keinen Fehler!

Beste Grüße

Bernd
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