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Maibachfarm

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Philst

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Re: Maibachfarm

BeitragMo 17. Dez 2018, 18:16

Ralfs Eindrücke mit den 2013ern kann ich bestätigen.

Meine Erfahrung mit Ahr-Spätburgundern hat sich vorher hauptsächlich auf Gutsweine beschränkt (z.B, von Stodden) und mich nicht zum Jubeln gebracht.

Gestern und vorgestern gab es den Maibach Heimerheimer Burggarten von 2013. Kostet aktuell wohl 29 €, was der 2013er gekostet hat, kann ich nicht sagen. Der Wein kommt sehr dunkel ins Glas. Bereits direkt nach dem Öffnen tirtt aus dem Flaschenhals eine kräftige Barriquenote mit Vanille und Nelke zutage.

Im Mund dunkel, kühl, kraftvoll, aber nicht überreif oder marmeldig. Dunkle Kirsche, keine Himbeer- oder Erbeernoten. Die Vanille ist zum Glück nicht im Vordergrund, eher röstiges Holz und Tabak.

Für einen Spätburgunder bringt er recht wenig Säure mit, die 14 % schmeckt man nicht raus. Da ist schon viel Power im Glas, aber keine alkoholische Schärfe spürbar.

Für Freunde eines kraftvollen holzbetonten Spätburgunders mit trotzdem super Trinkfluss eine gute Wahl. Wer aber Feinheit und Zärtlichkeit sucht, der wird hier nicht glücklich.

Der Wein hat jedenfalls mein Interesse an Ahr-Weinen geweckt und ich habe bei Hawesko die 30% und Gutschein-Aktion genutzt, um mal den 2015er Stodden, Recher Herrenberg (ohne GG) zu probieren.

Gast1

Re: Maibachfarm

BeitragFr 28. Dez 2018, 13:00

Philst hat geschrieben:Hallo Gast1,..... Ich hatte mich auf einige Beiträge von Dir zum Thema Ahr gefreut, nachdem ich dort von einem Wein von Maibach recht angetan war, mir etwas von Stodden bestellt habe und gerne mehr aus dieser mir unbekannten Region gelesen hätte....

Maibach kenne ich (bisher) noch nicht.

Obowhl wir schon 2010 mal an der Ahr waren, haben wir die Weine dort erst 2012 so richtig entdeckt, als wir mit dem Weinkurs an der Ahr waren. Weinproben bei J.J. Adeneuer, Ahrweiler, in der Winzergenossenschaft Mayschoß, im Weingut Lingen, Bad Neuenahr.
Seitdem bin ich ein Fan von Weinen von der Ahr, speziell von J.J. Adeneuer. Bei einem weiteren Besuch 2013 haben wir dann Meyer-Näkel in Dernau entdeckt. Haben dort zwar einige Flaschen gekauft. Der Spätburgunder und der Spätburgunder Blauschiefer waren zwar ganz ordentlich, wurden aber nicht ersetzt, als sie ausgetrunken waren.

Bei Adeneuer hingegen kaufe ich jedes Jahr etliche Flaschen, damit der Bestand im Keller altern kann. Letztens habe ich die erste Flasche des 2014er Jahrgangs geöffnet. Schon ganz gut, aber er darf noch ein Jahr liegen. Auch Adeneuers einfacher Spätburgunder (Ahrweiler Spätburgunder) schmeckt gut. Sogar, wenn er relativ frisch ist.

Über J.J.Adeneuer Spätburgunder, J.J.Adeneuer No. 2, J.J.Adeneuer No. 1, bis zur Walporzheimer Gärkammer GG setzt sich die Reihe nach oben fort. Wobei man die Unterschiede in der Qualität m. E. deutlich schmecken kann. Inzwischen macht Adeneuer auch Blanc de Noir und in diesem Jahr ganz neu einen Weißburgunder, der einfach genial ist.

Jean Stodden macht zwar Weine, die noch ein wenig besser sind, als die von Adeneuer - aber der Preissprung ist mir für die gebotene (zwar bessere) Qualität doch zu hoch.

Den Deutzerhof in Mayschoß habe ich in einem Probepaket neu entdeckt. Die Weine schmecken mir ebenfalls. Beim nächsten Ausflug an die Ahr, wird dort auf jeden Fall verkostet und auch gekauft.

Auch von der Winzergenosschenschaft Mayschoß hatten wir schon Flaschen im Keller. Die Weine kann man als "massenkompatibel" bezeichnen. Schmecken, kann man gern mal auf der Terrasse trinken, aber kommen an die Qualtät der Winzer-Weine nicht heran.

Was willst Du mehr wissen?

Gast1

Re: Maibachfarm

BeitragDo 3. Jan 2019, 10:29

"... Philst hat geschrieben:
Hallo Gast1,..... Ich hatte mich auf einige Beiträge von Dir zum Thema Ahr gefreut,..."

Tja, da habe ich nun was geschrieben - und still ruht der See.

Und nu?? :?
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Philst

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Re: Maibachfarm

BeitragDo 3. Jan 2019, 11:10

Sorry Gast1,

ich habe deinen Beitrag einfach übersehen.

1. Ich hab neulich mal beim Ahrweindepot gestöbert und bin dabei darauf gestoßen, dass die Weine des Anbaugebiets sich wohl deutlich unterscheiden. In der oberen Region von Altenahr bis Walporzheim sollen die Weine wohl eher filigran, mineralisch und feinfruchtig sein. In der unteren Region bis Heimersheim eher vollmundig und voluminös.

https://www.ahrweindepot.de/info-more/terroir/

Das würde zu dem Heimersheimer Burggarten passen, der ja deutlich kraftvoll war. Kannst du das aus eigenen Erfahrungen auch bestätigen? Sind die o.g. Unterschiede hier in der Regel schmeckbar?

2. Ich mag gerne Weine, bei denen der Schiefer schmeckbar ist (Mosel und Priorat). Findest du, dass der Schieferboden an der Ahr rauskommt und wenn ja, kannst du mir da einen Wein, eine Lage oder einen Winzer empfehlen?

Vielen Dank.

Beste Grüße

Philipp

Gast1

Re: Maibachfarm

BeitragDo 3. Jan 2019, 13:50

Philst hat geschrieben:...dass die Weine des Anbaugebiets sich wohl deutlich unterscheiden. In der oberen Region von Altenahr bis Walporzheim sollen die Weine wohl eher filigran, mineralisch und feinfruchtig sein. In der unteren Region bis Heimersheim eher vollmundig und voluminös....Kannst du das aus eigenen Erfahrungen auch bestätigen? Sind die o.g. Unterschiede hier in der Regel schmeckbar?...

Tja, da haben wir den "Salat". Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da ich bisher nur Weine von Adeneuer, Meyer-Näkel, Stodden, Deutzerhof, Genossenschaft Mayschoß getrunken habe. Die Weinbergslagen dieser Weingüter liegen m. E. alle in der oberen Region bis Walporzheim. Aus dem unteren Bereich bis Heimersheim hatte ich (meines Wissens nach) bisher noch keine Weine.

Philst hat geschrieben:...
2. Ich mag gerne Weine, bei denen der Schiefer schmeckbar ist (Mosel und Priorat). Findest du, dass der Schieferboden an der Ahr rauskommt und wenn ja, kannst du mir da einen Wein, eine Lage oder einen Winzer empfehlen?...

Jein.... letztes Jahr bei einem Kurzulaub in Dernau waren wir (wie immer) auch im Burggarten (Strau8wirtschaft). Da hatten sie zwei Weine aus 2013 im Ausschank, was ich für eine Straußwirtschaft bemerkenswert fand.
Es gab den Spätburgunder vom Löß und den Spätburgunder vom Schiefer (vom Weingut Heiner & Kreuzberg, jetzt Weinmanufaktur Heiner).
Zuerst hatte ich den vom Löß und probierte dann den vom Schiefer. Total anderer Wein, kraftvoll, etwas "kantig" - der vom Löß war dagegen "weichgespült". Da hat man den Unterschied deutlich geschmeckt.

Aber die hatte ich kurz nacheinander getrunken. Wenn Du mir jetzt hier einen Wein hinstellst, kann ich garantiert nicht sagen, ob der auf Schiefer-, Kalk-, Feuerstein- oder sonstigen -boden gewachsen ist....
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Philst

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Re: Maibachfarm

BeitragDo 3. Jan 2019, 14:47

Vielen Dank für die Infos. Bei meiner Frage hatte ich jetzt vorher nicht überprüft, ob die von dir genannten Weingüter auch tatsächlich Lagen in den verschiedenen Teilen des Tals haben.

Ich habe den Stodden Recher Herrenberg 2015 bei Hawesko auch nur gekauft, weil er nach Abzug von Rabatten keine 20,00 € mehr pro Flasche gekostet hat. Vielleicht mach ich am Wochenende mal eine Flasche auf und berichte dann.
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