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Michael Fiebrich

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Michl

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 6. Jan 2023, 21:18

Ralf Gundlach hat geschrieben:m Glas:

2021 Ahrweiler Spätburgunder

Toller Spätburgunder, vor allem in diesem frühen Stadium.


Ich hatte diese Woche zufälligerweise den Ahrweiler Spätburgunder aus 2017 im Glas. Hat mit einmal mehr sehr gut gefallen, fein-duftige Nase, zart, luftig, feminin, schmelzig und dennoch mit gewissem Biss. Völlig einzigartiger Stil, aber keine Verbesserung zu früheren Erlebnissen: 89-90 P
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 6. Jan 2023, 21:27

Ollie hat geschrieben:Den Zwinker-Smiley verstehe ich nicht ganz; macht Julia Bertram ihre Weine selber, oder hat die immer Benedikt Baltes gemacht?


Wenn ich richtig orientiert bin, hat Julia Bertram ihre Weine vor der Liaison mit Benedikt Baltes komplett selber gemacht. Inzwischen (seit drei, vier, fünf Jahren? - ich bin nicht Jesus und weiß das alles ohne mühsames Recherchieren nun so genau auch wieder nicht :oops:) hat Baltes seine Finger mit im Spiel, worauf auch der mittlerweile renovierte Name des Betriebs hindeutet ;). Sprich: Julia und Rom... äh, Benedikt machen ihre Weine jetzt gemeinsam. Und es spricht einiges dafür, dass die Zusammenarbeit richtig gut funktioniert.

Ollie hat geschrieben: Bertrams Weine hingegen zeigten zumindest früher häufig grüne Aromen mit spröden, unreif wirkenden Tanninen (Apfelschale).


Mag sein, aber derartige Weine von Julia Bertram hatte ich noch nie im Glas. Aufmerksam auf sie bin ich erst anlässlich ihrer 2016er Spätburgunder geworden, und diese zeigten für mich keine grünen Aromen mit spröden, unreif wirkenden Tanninen. Vielleicht kennst du ja diverse Produkte aus ihrer noch früheren Zeit....?

Herzliche Grüße

Bernd
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Udo2009

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 6. Jan 2023, 22:15

Bernd Schulz hat geschrieben:Wmacht Julia Bertram ihre Weine selber, oder hat die immer Benedikt Baltes gemacht?...

Ist wohl eine Frage der Definition... soweit ich weiß, wurden die Trauben ins Weingut Baltes gekarrt, um dort verarbeitet zu werden (mangels Möglichkeit in Dernau). Aber hat Benedikt Baltes jetzt den Wein gemacht oder hat Julia Bertram bei ihren Weinen das Sagen gehabt? Und Julia Bertram heißt jetzt Julia Baltes, weil die beiden geheiratet haben...
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 6. Jan 2023, 22:29

Puh -schon wieder bewegen wir uns hier ganz klar im offtopischen Bereich, denn der Thread trägt nun mal die Überschrift "Michael Fiebrich" :oops: .

Hoffentlich kommt jetzt nicht gleich die Polizei, die uns auf die geradezu kriminell falsche Schublade hinweist! :oops: :oops:

Ordnung muss sein und ist bekanntlich das halbe Leben! :oops: :oops: :oops:

:evil:

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragDo 9. Feb 2023, 20:30

Eigentlich nicht der richtige Wein für diese Jahreszeit. Aber die Neugierde siegt ;) .

2021 Blanc de noirs Spätburgunder


Dem Jahrgang entsprechend ein schlanker Vertreter. Aber mit ordentlich Extrakt, so dass der schlanke Körper Power wie ein Freeclimber hat. Zeigt zitrische Noten und eine dezente Haselnussnote im Abgang. Die typischen Vertreter wie Himbeere oder Erdbeere als tragende Fruchtnote sucht man vergebens. Wenn überhaupt, dann lässt sich im Hintergrund eine herbe Walderdbeernote und etwas Himbeere erkennen. Die Säure ist sehr lebendig und animierend. Und dazu gibt es noch eine salzig-mineralische Note. Knochentrockene Stilistik mit gerade mal 11,5% Alk. Ein anspruchsvoller Blanc de noirs, der aber auch nicht zu kompliziert ist. Hat nichts, aber auch gar nichts mit den typischen deutschen Blanc de noirs zu tun, die einen mit dienender Restsüsse und übermäßiger Erdbeer- oder Himbeerfrucht den Genuss verleiden. Fürchterliche Getränke sind das. Reiht sich qualitativ nahtlos in die Riege seiner "roten Brüder" aus 2021 ein.

89 Punkte. Kostet 10 Euro ab Hof.

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragDo 21. Dez 2023, 20:21

Ich war vorletztes Wochenende an der Ahr und habe Michael Fiebrich besucht. Michael hat sich eine Menge Zeit genommen und ich konnte u.a. diverse Fassproben aus 23 probieren, u.a. ein Riesling aus der Parzelle Eichert, der sich schon sehr spannend präsentierte. Dabei war auch ein Freund von Michael, Tony, der bei ihm in seinem kleinen "Keller" in Laach zwei eigene Rieslinge ausbaut. Einen aus Bachem und einen aus Rech. Der Herrenberg war Michaels Eichert durchaus ebenbürtig. Aber mich hat vor allem der "Mensch" Michael Fiebrich imponiert, der leise und herzlich, .aber mit einer ganz klaren Haltung dasteht. Das einzige nichthandwerkliche Gerät, was Michael in seien Weinbergen benutzt ist seine Akku-Sense. Auch jegliche Eingriffe, die ihm, wie etwa der Eingriff mit Trockeneis, zu heftig für die Trauben erscheinen lehnt er ab. Aber er hinterfragt vieles, was er macht, um seine Weine noch besser zu machen. Auf meine Frage, ob er noch weitere Weinflächen erwerben möchte meinte er, dass er eher noch was abgeben möchte. Sein einziger Grund, mehr Fläche zu erwerben wäre ein Mitarbeiter, der seine Philosophie verstehen und mittragen könnte. Dann erst würde er neue Flächen erwerben.
Im Glas ist der
2022 E&C Spätburgunder

Der 22er präsentiert sich deutlich zugänglicher als der 21er. Für mich ein typischer Ahr-Spätburgunder mit einer feinen Kirschfrucht und einer mineralischen Note. Zeigt eine elegante Seite und ist niemals vorlaut.
Trotz schlanker 12% Alkohol . Ein überzeugender Leisetreter. Wie der Winzer.

90 Punkte. Kostet ab Hof 13 Euro.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 22. Dez 2023, 21:18

Den 22er E&C habe ich (dank Ralf) jetzt auch im Glas:

Bild

Erneut ist das ein sehr gelungener Basis-Spätburgunder, den ich allerdings vorläufig einen Hauch (ein Pünktchen) unter dem sehr speziellen 2021er sehe.
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragDi 26. Dez 2023, 20:06

Der
2022 Ahrweiler Spätburgunder

hat von allem nochmal mehr als der E+C.
Ein eleganter, feiner Spätburgunder mit delikater Kirschfrucht und Mineralität, der sein Anbaugebiet und sein Terroir nicht verleugnen kann und natürlich auch nicht will. Mit beachtlicher Länge. Interessant ist der direkte Vergleich mit dem 22er Trotzenberg von Lukas Sermann. Beide Spätburgunder zeigen die Philosophie ihrer Winzer.
Michael Fiebrichs Ahrweiler ruht in sich, selbst in seiner Jugendlichkeit und bereitet jetzt schon viel Trinkfreude. Lukas Sermanns Trotzenberg wirkt ambitioniert, ungestüm und geheimnisvoll. Mit Potential. Aber-beide repräsentieren die Ahr aufs beste.

92 Punkte. Kostet ab Hof 17 Euro.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 2. Feb 2024, 22:18

Auf der verzweifelten Suche nach etwas Trockenem bin ich im Keller gerade noch auf diesen 2015er von Michael Fiebrich gestoßen:

Bild

Glücklicherweise konnte ich mich dazu durchringen, die Flasche zu öffnen: Jetzt ist das nach wie vor ein schöner Wein, aber lange sollte er nicht mehr liegen! Für einen Spätburgunder sind 8 - 9 Jahre ja auch keine wirklich schlechte Zeit.....
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Michl

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSa 17. Feb 2024, 19:35

Die wenigen Weine von Michael Fiebrich, die ich bisher im Glas hatte, haben mich rundum begeistert. Das ist sooo mein Spätburgunderstil. Vor einigen Jahren hat er mir auf bettelnde Nachfrage noch eine Flasche von seinem wohl besten Spätburgunder dazugepackt, obwohl der Wein bereits ausverkauft war, und gestern hat er mich richtig auf eine Reise mitgenommen...

Falls jemand noch hat: Der Wein braucht Eintrinkzeit, um sich auf die Säure zu kalibrieren (und ist wahrscheilich so mit der schlechteste Probenwein, wenn nur Pfützen getrunken werden), dann jedoch nimmt er einen mit, entfaltet sich zunehmend und führt vor Augen, wie unsinnig übermäßiges Holz im Spätburgunder ist und wie albern Konzentration und Überextraktion. Ein großartiges Erlebnis war das!

Bild
Viele Grüße

Michl
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