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- Registriert: Mo 13. Dez 2010, 20:17
Hallo,
Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein) dürfen unter anderem nicht chaptalisiert bzw. angereichert werden. Es darf also kein Zucker oder RTK in den Wein gegeben werden. Früher gab es öfter restsüße Spätburgunder Prädikatsweine. Die sind heutzutage selten geworden. Ein seriöser restsüßer Spätburgunder wird durch offene Maischegärung und Verschnitt mit Süßreserve (Traubensaft aus derselben Sorte und Lage) hergestellt. Es gibt auch restsüße Spätburgunder, die durch Maischeerhitzung hergestellt werden. Dabei werden gequetschte Trauben erhitzt und der so gewonnene rote Traubensaft wird vergoren. Solche Weine haben im Bukett einen Fehlton, sie riechen nach Gummibärchen. Restsüße Spätburgunder ohne Prädikat sind i.d.R. wohl angereichert, die Süße kommt also aus dem Zuckersack.
Für mich sind restsüße Spätburgunder Prädikatsweine eine große Delikatesse (herrlich z.B. der 2001er Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Auslese vom Staatsweingut Marienthal, die immer sehr sauber gearbeitet haben oder auch die 2003er Spätburgunder Beerenauslese von Ewald Zenzen (Untermosel), die keine merkbare Botrytis und oft immer noch ein klares Sortenbukett hat). Ich möchte hier über einen restsüßen Spätburgunder Prädikatswein berichten, es ist die Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Spätlese vom Ahrweiler Winzerverein (11,5 vol% Alkohol):
Geruch: Sortentypisches, etwas vegetabiles (wohl Methoxypyrazine) leicht überreifes Spätburgunder Sortenbukett. Daher vermutlich offene Maischegärung mit Zugabe von Süßreserve und keine Maische-Erhitzung. Etwas alkoholisch.
Geschmack: Süß, durch den Alkohol etwas bitter, wenig Säure. Mittlere phenolische Bitterkeit, der Wein sollte daher noch einige Jahre ruhen (ca. 10 Jahre geschätzt). Korrekter Spätburgunder-Geschmack.
Mundgefühl: Brandig aufgrund von 11,5 vol% Alkohol, nicht adstringierend, geringe Mundfülle.
Fazit: Sortentypischer und wohl sortenreiner und reintöniger restsüßer Spätburgunder mit 11,5 vol% Alkohol. Mit 9 vol% hätte er mir noch besser geschmeckt. Eine große und sehr seltene hochgradige Delikatesse!
Den Wein gibt es bei Kaufhof in Hannover oder direkt beim Ahrweiler Winzerverein für nur 9,90 €, was gemessen an der Qualität überaus günstig ist:
http://www.ahrweiler-winzerverein.de/Jo ... cts_id/136
Früher gab es vom Ahrweiler Winzerverein auch einen trockenen Spätburgunder Kabinett, ausgereift im Jubiläumsfaß. Er hatte nur 11,5 vol% Alkohol. Leider wird er nicht mehr produziert. Helft, daß uns wenigstens die restsüße Spätburgunder Spätlese erhalten bleibt, es gibt kaum noch Produzenten, die diese Delikatesse pflegen. Aufgrund des erhöhten Schwefeldioxidgehaltes (nötig wegen eventuellem mikrobiellem Verderb aufgrund des Restzuckers) sind solche Weine vermutlich sehr haltbar. Generell kann ich den Ahrweiler Winzerververein als einen der letzten seriösen und sehr preiswerten Produzenten an der Ahr sehr empfehlen. Und vergeßt nicht, kauft niemals einen QbA, immer nur Prädikatsweine, die sind zumindest nicht angereichert. Auch wenn es ein großes Gewächs oder ein hoch bepunkteter Wein ist. QbA ist potentiell immer minderwertig, da angereichert - sonst würde der Wein nicht als QbA vermarktet, in aller Regel. Die Erzeuger von sogenannten "Spitzenweinen" wollen auch in kühleren Jahren alkoholstarke, brandige und bittere Weine an ihre Kundschaft verkaufen, auch "große Gewächse" werden daher meist wohl nur als QbA´s vermarktet. Wenn man einen teuren Wein, wie ein "großes Gewächs" oder ein "erstes Gewächs" kauft, sollte man daher immer aufs Etikett schauen, ob er potentiell minderwertig (QbA) oder hochwertig (Kabinett aufwärts) ist. Und ein Wein schmeckt mir umso besser, je geringer der Alkholgehalt ist, da Alkohol ein brennendes Mundgefühl verursacht (unangenehm) und bitter schmeckt (widerlich). Anreicherung ist für Feinschmecker also kontraproduktiv!
Es gibt vom Ahrweiler Winzerverein noch eine trockene 2011er Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Auslese (13,5 vol% ohne Zuckersack), die ich bisher nicht probiert habe, aber probieren will. Der Wein kostet nur 11,90 € ab Hof. Die 2006er Spätburgunder Auslese war famos und reift aufgrund einer leichten Bitternote noch in meinem Keller.
http://www.ahrweiler-winzerverein.de/Jo ... ucts_id/75
Liebe Grüße
Andreas
Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein) dürfen unter anderem nicht chaptalisiert bzw. angereichert werden. Es darf also kein Zucker oder RTK in den Wein gegeben werden. Früher gab es öfter restsüße Spätburgunder Prädikatsweine. Die sind heutzutage selten geworden. Ein seriöser restsüßer Spätburgunder wird durch offene Maischegärung und Verschnitt mit Süßreserve (Traubensaft aus derselben Sorte und Lage) hergestellt. Es gibt auch restsüße Spätburgunder, die durch Maischeerhitzung hergestellt werden. Dabei werden gequetschte Trauben erhitzt und der so gewonnene rote Traubensaft wird vergoren. Solche Weine haben im Bukett einen Fehlton, sie riechen nach Gummibärchen. Restsüße Spätburgunder ohne Prädikat sind i.d.R. wohl angereichert, die Süße kommt also aus dem Zuckersack.
Für mich sind restsüße Spätburgunder Prädikatsweine eine große Delikatesse (herrlich z.B. der 2001er Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Auslese vom Staatsweingut Marienthal, die immer sehr sauber gearbeitet haben oder auch die 2003er Spätburgunder Beerenauslese von Ewald Zenzen (Untermosel), die keine merkbare Botrytis und oft immer noch ein klares Sortenbukett hat). Ich möchte hier über einen restsüßen Spätburgunder Prädikatswein berichten, es ist die Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Spätlese vom Ahrweiler Winzerverein (11,5 vol% Alkohol):
Geruch: Sortentypisches, etwas vegetabiles (wohl Methoxypyrazine) leicht überreifes Spätburgunder Sortenbukett. Daher vermutlich offene Maischegärung mit Zugabe von Süßreserve und keine Maische-Erhitzung. Etwas alkoholisch.
Geschmack: Süß, durch den Alkohol etwas bitter, wenig Säure. Mittlere phenolische Bitterkeit, der Wein sollte daher noch einige Jahre ruhen (ca. 10 Jahre geschätzt). Korrekter Spätburgunder-Geschmack.
Mundgefühl: Brandig aufgrund von 11,5 vol% Alkohol, nicht adstringierend, geringe Mundfülle.
Fazit: Sortentypischer und wohl sortenreiner und reintöniger restsüßer Spätburgunder mit 11,5 vol% Alkohol. Mit 9 vol% hätte er mir noch besser geschmeckt. Eine große und sehr seltene hochgradige Delikatesse!
Den Wein gibt es bei Kaufhof in Hannover oder direkt beim Ahrweiler Winzerverein für nur 9,90 €, was gemessen an der Qualität überaus günstig ist:
http://www.ahrweiler-winzerverein.de/Jo ... cts_id/136
Früher gab es vom Ahrweiler Winzerverein auch einen trockenen Spätburgunder Kabinett, ausgereift im Jubiläumsfaß. Er hatte nur 11,5 vol% Alkohol. Leider wird er nicht mehr produziert. Helft, daß uns wenigstens die restsüße Spätburgunder Spätlese erhalten bleibt, es gibt kaum noch Produzenten, die diese Delikatesse pflegen. Aufgrund des erhöhten Schwefeldioxidgehaltes (nötig wegen eventuellem mikrobiellem Verderb aufgrund des Restzuckers) sind solche Weine vermutlich sehr haltbar. Generell kann ich den Ahrweiler Winzerververein als einen der letzten seriösen und sehr preiswerten Produzenten an der Ahr sehr empfehlen. Und vergeßt nicht, kauft niemals einen QbA, immer nur Prädikatsweine, die sind zumindest nicht angereichert. Auch wenn es ein großes Gewächs oder ein hoch bepunkteter Wein ist. QbA ist potentiell immer minderwertig, da angereichert - sonst würde der Wein nicht als QbA vermarktet, in aller Regel. Die Erzeuger von sogenannten "Spitzenweinen" wollen auch in kühleren Jahren alkoholstarke, brandige und bittere Weine an ihre Kundschaft verkaufen, auch "große Gewächse" werden daher meist wohl nur als QbA´s vermarktet. Wenn man einen teuren Wein, wie ein "großes Gewächs" oder ein "erstes Gewächs" kauft, sollte man daher immer aufs Etikett schauen, ob er potentiell minderwertig (QbA) oder hochwertig (Kabinett aufwärts) ist. Und ein Wein schmeckt mir umso besser, je geringer der Alkholgehalt ist, da Alkohol ein brennendes Mundgefühl verursacht (unangenehm) und bitter schmeckt (widerlich). Anreicherung ist für Feinschmecker also kontraproduktiv!
Es gibt vom Ahrweiler Winzerverein noch eine trockene 2011er Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Auslese (13,5 vol% ohne Zuckersack), die ich bisher nicht probiert habe, aber probieren will. Der Wein kostet nur 11,90 € ab Hof. Die 2006er Spätburgunder Auslese war famos und reift aufgrund einer leichten Bitternote noch in meinem Keller.
http://www.ahrweiler-winzerverein.de/Jo ... ucts_id/75
Liebe Grüße
Andreas