Rainer Zang

Ich war letzten Samstag zu Besuch beim Nordheimer Weingut Rainer Zang (nicht zu verwechseln mit diversen anderen Zangs in der Ecke), mit Maximilian Zang, der mittlerweile wohl önologisch maßgebenden Person in dem Familienbetrieb, habe ich das interessanteste Winzergespräch seit Langem geführt. Heute habe ich den geschenkten "on top Wein" aufgemacht, es folgen in der nächsten Zeit noch eine Reihe weitere...

Hallo Erich,

ich war gerade auf der Webseite. Das hört sich alles sehr spannend an und spricht mich sofort an.
Da werde ich in naher Zukunft sicher eine Bestellung tätigen. Kann man eine durchgehende Handschrift bei den Weinen erkennen?

Gruß

Ralf

Da werde ich in naher Zukunft sicher eine Bestellung tätigen.

Für mich kannst dann gleich ein paar Flaschen (Weißwein) mitbestellen.....

Herzliche Grüße

Bernd

Kann man eine durchgehende Handschrift bei den Weinen erkennen?

...ja, sehr mineralisch, sehr geradeaus. Dabei einerseits ein Bemühen, die Rebsorten bzw. die Herkunft unmaskiert abzubilden, insbesondere bei den Orts- und Lagenweinen. Andererseits aber auch die schmeckbare Freude, eigene Ideen in die Flasche zu bringen. Einerseits bei den "elektrischen" Cuvées auf Gutsweinebene, wo bewußt ein bestimmtes Geschmacksbild kreiert wurde; Maximilian Zang hat mir voller Ehrfurcht erzählt, wie er während seiner Ausbildung in einem recht namhaften Weingut miterleben durfte, wie nach intensiver Diskussion der ganzen Öno-Granden die GG- und Highend-Riege final assembliert wurde (hier noch 1 bis 2 % Traminer dazu, da ein Schuß Chardonnay oder auch einfach ein Schlag Riesling aus einer fetteren / kargeren Lage [wo z.B. Riesling xyz draufsteht, ist im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten also nicht unbedingt nur Riesling oder eine Einzellage drin...]), auch die "Gegenstrom"-Linie ist eher winzergeprägt, es gleitet aber nie ins Freakige ab, die Bodenhaftung bleibt immer gewahrt. Man bringt auch die Weine erst dann in den Verkehr, wenn man meint, daß es jetzt gut ist, so gibt's aktuell zwei 12er Spätburgunder (Orts- und Lagenwein), die gerade erst gefüllt wurden und für die die Etiketten noch gar nicht da waren (bekomme ich in den nächsten Tagen versprochenerweise per Post...). Eine unaufgeregte Ausnahmeerscheinung in der fränkischen Weinwelt, quasi "slow wine"...

Ja, das hört sich gut an. Das bekannte Weingut mit der doppelten Gewinnsituation bei einem Wein kenne ich. Das ist wahrscheinlich bei den großen Weingütern aber durchaus ein normales Vorgehen. Ist halt gesetzlich erlaubt.
Aber das Weingut Zang wird mir nach deiner Beschreibung immer sympathischer. Danke für deine Rückmeldung.

Viele Grüße

Ralf

Das Weingut macht schon seit einigen Jahren sehr gute Weine und ist erst jetzt von einigen Weinführern entdeckt worden. Der 2018er Traminer Orange gehörte für mich zum Besten in dieser Stilistik, den 2021er-Nachfolger sollte man unbedingt probieren.

LG
Bodo

Die 2020 Erdung Cuvee weiß

Überzeugt voll und ganz. Lebendig, animierend. Weniger auf die Frucht gestellt, aber alles passt perfekt. Tolle Säure, Zitrusfrucht und Kräuter in einem Wohlfühlpaket. Das durchaus straff, aber nicht zu kompliziert verpackt ist. Klasse Gutswein. Riesling, Scheurebe und Traminer haben jeweils eine Daseinsberechtigung in dieser Cuvee. Toller Einstieg.

89 Punkte. Kostet ab Hof 8,50 Euro.

Gruß

Ralf

...ahhh! Du hast bestellt!

Freut mich, daß der Einstieg positiv abgelaufen ist! Was hast Du noch geordert?

Hallo Erich,

ich habe noch den M-T und den Silvaner Ortswein, den Erdung-Rose und den Secco ( steht meine Frau drauf) bestellt.
5 Flaschen sind aber auch für Bernd, der u.a. den Gegenstrom M-T in seiner Auswahl hat. Vielleicht mache ich mir gleich noch den Müller auf.

Gruß

Ralf

Den "Erdung" (mal wieder ein bescheuerter Name!) habe ich jetzt auch im Glas - Ralf war so nett, mir eine Flasche davon zu schenken:



Zitrusfrucht habe ich kaum, aber Ralfs Kräuter kann ich, wenn ich jetzt seine Beschreibung noch einmal lese, gut nachvollziehen, obwohl sie in meiner VKN fehlen. Für mich ist das ein guter, wenngleich solo auch etwas anstrengender Basiswein, über dessen Preis man keinesfalls moppern kann. Und auf jeden Fall bin ich gespannt auf die weiteren von mir georderten Zang-Weine, wobei mir der Naturkorken, der von der "Erdung" abgesehen in sämtlichen Flaschenhälsen steckt, schon arg sauer aufstößt! Gerade in Franken ist man beim Weißwein doch von der siffigen Baumrinde so gut wie völlig abgekommen - was soll da jetzt dieser Blödsinn? Gehts noch, Herr Zang?

Ganz ohne Witz: Falls die Weine nicht exorbitant überzeugend sein sollten (noch überzeugender als der "Erdung"), werde ich rein wegen der Verschlussfrage nie wieder etwas beim Weingut Rainer Zang bestellen!

Herzliche Grüße

Bernd