Best of Gold 2021

Mit einer Rekord­an­stel­lung von 424 Wei­nen ging der Premium-Weinwettbewerb Best of Gold in sei­ne 18. Auf­la­ge über die Büh­ne. Im Würz­bur­ger Tagungs­zen­trum Him­mels­pfor­te ermit­tel­te der Frän­ki­sche Wein­bau­ver­band die bes­ten Wei­ne Fran­ken in zehn Kate­go­ri­en.

An Best of Gold dür­fen nur Wei­ne, die in der Frän­ki­schen Wein­prä­mie­rung eine Gold­me­dail­le erhal­ten oder eine spe­zi­el­le Vor­ver­kos­tung bestan­den haben, teil­neh­men. 52 Ver­kos­ter aus Deutsch­land, Wein­fach­leu­te, Som­me­liers, Jour­na­lis­ten und Gas­tro­no­men, bil­de­ten die Jurys.
Best of Gold 2021: Die 10 Gewinner

2018 Wie­sen­bron­ner Hel­ler Berg Blau­frän­kisch G Qua­li­täts­wein, Wein­gut Roth (Wie­sen­bronn)

2015 Bürg­stadter Cent­gra­fen­berg Früh­bur­gun­der J Qua­li­täts­wein, Wein­gut Josef Wal­ter (Bürg­stadt)

2020 Iphö­fer Krons­berg Sil­va­ner VST Qua­li­täts­wein, Wein­gut Popp (Ipho­fen)

2019 Eibel­stadter Kapel­len­berg Müller-Thurgau Kabi­nett, Wein­gut Max Mar­kert (Eibel­stadt)

2008 Iphöfer-Julius-Echter-Berg Sil­va­ner Selec­tion, Wein­gut & Win­zer­hof Emme­rich (Ipho­fen)

2020 Eschern­dor­fer Fürs­ten­berg Blau­er Sil­va­ner VDP.ERSTE LAGE S. Qua­li­täts­wein, Wein­gut Horst Sau­er (Eschern­dorf)

2019 Am Lum­pen 1655 Ries­ling VDP.GROSSES GEWÄCHS, Wein­gut Rai­ner Sau­er (Eschern­dorf)

2018 Thün­gers­hei­mer Schar­lach­berg Sau­vi­gnon blanc EXPLORE! Qua­li­täts­wein, Baye­ri­sche Lan­des­an­stalt für Wein­bau & Gar­ten­bau (Veits­höch­heim)

2019 Som­mer­acher Kat­zen­kopf Sil­va­ner Qua­li­täts­wein AR, Wein­gut Max Mül­ler I (Vol­kach)

2014 Iphöfer-Julius-Echter-Berg Sil­va­ner Tro­cken­bee­ren­aus­le­se. Wein­gut Juli­us­spi­tal (Würz­burg)

Interessant finde ich, dass sich das Weingut Emmerich, von dem hier ansonsten nie die Rede ist, mit einem 2008er Silvaner unter den Siegern befindet. Ich habe den Betrieb anno 2009 im Rahmen meiner Recherchen für das kleine Paperback "Weinwanderungen in Franken" besucht, wurde von Werner Emmerich sehr herzlich empfangen und war insgesamt von den Weinen und ihrem Erzeuger ziemlich angetan. Leider habe ich das Weingut, wie es nun mal häufig so geht, danach wieder aus den Augen verloren .

Bodo, verfügst Du über Erfahrungen mit jüngeren Weinen von Emmerich? Und hast Du den 2008er Silvaner selber probiert?

Herzliche Grüße

Bernd

Bodo, verfügst Du über Erfahrungen mit jüngeren Weinen von Emmerich? Und hast Du den 2008er Silvaner selber probiert?

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,
die in letzter Zeit probierten Weine von Werner Emmerich haben mir allesamt gut gefallen. Das Weingut fliegt, zumindest von aussen betrachtet, unter dem Wahrnehmungsradar, aber das Weingut ist sich seiner Qualität-auch preislich- durchaus bewusst. Die Kernkompetenz liegt zweifellos bei den trockenen Weissweinen, insbesondere Silvaner und Gewürztraminer. Sehr empfehlenswert ist in jedem Falle der altfränkische Satz aus einem über 100 Jahre alten, wurzelechten Weinberg. Den Siegerwein habe ich -zumindest bewusst- nocht nicht getrunken, kenne aber andere Beispiele gereifter Weine aus diesem Weingut, die sich noch blendend präsentiert haben. Der aktuelle Siegerwein kostet ab Weingut übrigens 26,50 EURO.

LG
Bodo

Das Siegerwein-Paket kann man jetzt auch bestellen:

https://www.frankenwein-aktuell.de/sieg ... menue.html

Ich habe es dieses mal, und auch die letzten Jahre gemacht, habe ich nie bereut.

Grüße, Josef

Das kleine Paket hatte ich mir auch 2 Wochen vor meinem Urlaub bestellt und wollte das mit auf die Reise nehmen. Pustekuchen, kein Paket, keine Nachricht nix. So musste ich mir mühsam einen Urlaubsweinvorrat aus meinem Keller zusammensuchen. Gestern bin ich zurück gekommen und habe das "Goldpaket" von meinem Nachbarn in Empfang genommen. Das wurde wohl an meinem ersten Urlaubstag geliefert - naja, dann hatten sich die Weine ausruhen können.
Also gleich ein paar Flaschen in den Weinkühlschrank und heute eine Flasche rausgezogen:
2019 Som­mer­acher Kat­zen­kopf Sil­va­ner Qua­li­täts­wein AR, Wein­gut Max Mül­ler I (Vol­kach)
Nach dem ersten Schnuppern war klar, das war kein Wein den man zu Spargel serviert bzw. servieren sollte.
Zitronengelb mit grünlichen Reflexen, reduktiv, Schießpulver, zitrisch, ein "Hauch Rauch", am Gaumen schlank, sehr mineralisch und langer salziger Nachgeschmack.
Ab Weingut für 23,--, leider schon ausverkauft. Hätte gerne noch ein paar Flaschen aus Neugier eingelagert. Das war ein vielversprechender Auftakt!

Bei meinem Auftakt zum Best of Gold Siegerpaket war ich offen gestanden etwas voreingenommen. Ein Müller-Thurgau mit knapp 5 g/L Restzucker? Könnte schwierig werden. Sieger in der Kategorie - Weißwein, alle weiteren Weißweinsorten bis 12,5 Vol % außer Silvaner und Aromarebsorten.

Weingut Max Markert - Eibelstadter Kapellenberg Müller-Thurgau Kabinett - 2019:



Tja, der schmeckt für mich halt wie ein M-T mit knapp 5 Gramm Restzucker, der gerade noch die Kurve zur Genußfähigkeit bekommen hat. Ich mag M-T als Rebsorte eigentlich schon ganz gern, trocken und bitte als solcher auch erkennbar. Dieser hat für mich ein wenig ansprechendes Aromenspektrum, kaum Rebsortencharakteristik, die Phenolik finde ich nicht besonders, der Restzucker ist deplaziert, genauso wie die Kohlensäure. Ich finde viele Argumente, warum man den Wein nicht trinken sollte, aber keines dafür.

Das 2020er Paket habe ich ausgelassen, mit dem Siegerwein in dieser Kategorie aus dem Jahr 2019 habe ich mich auch schon recht schwer getan [Link]. Und ganz ohne Ironie, die sinnvollste Ursache, warum ich so gar nicht nachvollziehen kann, warum das ein Siegerwein ist, bin ich. Ich halte Best of Gold für einen seriösen Wettbewerb, die Juroren werden schon einen vernünftigen Grund für ihre Entscheidung gehabt haben. Diese Perspektive vermag ich wohl einfach nicht zu erschmecken und einzunehmen. Kabinett mit Restzucker ist echt nicht meins.

Grüße, Josef

Der nächste Wein aus dem Best of Gold Siegerpaket. Dieses Mal war ich nicht voreingenommen, ich hatte mir die analytischen Werte nicht angesehen. Sonst hätte ich gedacht: Ein Silvaner mit 5 g/L Restzucker? Könnte schwierig werden. Sieger in der Kategorie - Kategorie II “Echt fränkisch” Weißweine (keine Spätlese-Weine) mit max. 12.5 % Vol. vorhandenem Alkohol, trocken.

Weingut Ernst Popp -Iphöfer Kronsberg VST Silvaner trocken - 2020:



Tja, der schmeckt für mich halt wie ein Silvaner mit 5 Gramm Restzucker, der gerade nicht die Kurve zur Genußfähigkeit bekommen hat. Der ist für mich geschmacklich so unattraktiv, rechtfertigt in keiner Weise den Konsum von Alkohol für mich. Dieser hat für mich ein wenig ansprechendes Aromenspektrum, kaum Rebsortencharakteristik, der Restzucker ist deplaziert, genauso wie die Kohlensäure.

Langsam beginne ich weniger an mir, als an den Kriterien und der Einschätzung des Wettbewerbs zu zweifeln. Der Wein macht auf mich einen unglaublich banalen Eindruck, nichts kann ich diesem Getränk abgewinnen.

Grüße, Josef

Weingut Ernst Popp -Iphöfer Kronsberg VST Silvaner trocken - 2020:

Tja, der schmeckt für mich halt wie ein Silvaner mit 5 Gramm Restzucker, der gerade nicht die Kurve zur Genußfähigkeit bekommen hat. Der ist für mich geschmacklich so unattraktiv, rechtfertigt in keiner Weise den Konsum von Alkohol für mich. Dieser hat für mich ein wenig ansprechendes Aromenspektrum, kaum Rebsortencharakteristik, der Restzucker ist deplaziert, genauso wie die Kohlensäure.

Da ich recht häufig in Iphofen bin, kenne ich natürlich auch etliche Weine vom Weingut Popp - mal in der Ortsvinothek probiert, mal zum Essen in der örtlichen Gastronomie. Überzeugt hat mich davon mit Ausnahme eines einfachen Liter-Sylvaners, an dem man wohl keinen kellertechnischen Aufwand betrieben hat und der sowohl sorten- als auch herkunftstypisch war, keiner. Im Ort gibt es eine ganze Reihe interessanter Erzeuger; Popp gehört für mich ganz bestimmt nicht dazu.

Was heißt denn eigentlich VST?

Langsam beginne ich weniger an mir, als an den Kriterien und der Einschätzung des Wettbewerbs zu zweifeln.

Das gilt für mich für viele Wettbewerbe oder Profi-Verkostungen. Zuletzt hatte ich aus Neugier ein paar Weine mit Decanter Gold- und Platinmedaillen im Glas, bewertet mit irgendwas zwischen 93 und 97 Punkten. Alles banal und uninteressant, häufig süßlich, absolut nicht trinkanimierend. Was machen die da bloß?

Gruß
Ulli

Da ich recht häufig in Iphofen bin, kenne ich natürlich auch etliche Weine vom Weingut Popp - mal in der Ortsvinothek probiert, mal zum Essen in der örtlichen Gastronomie. Überzeugt hat mich davon mit Ausnahme eines einfachen Liter-Sylvaners, an dem man wohl keinen kellertechnischen Aufwand betrieben hat und der sowohl sorten- als auch herkunftstypisch war, keiner. Im Ort gibt es eine ganze Reihe interessanter Erzeuger; Popp gehört für mich ganz bestimmt nicht dazu.

Ich bin/war zwar längst nicht so häufig wie Ulli in Franken, aber den einen oder anderen Urlaub in Sommerhausen habe ich doch verbracht. Und nach meinen bisherigen Erfahrungen - ich habe allerdings schon länger nichts mehr von Popp im Glas gehabt - kann ich Ullis Aussage nur bestätigen.

Was heißt denn eigentlich VST?

Versatzstück vielleicht?

Herzliche Grüße

Bernd

Was heißt denn eigentlich VST?

Ich wäre bei irgendetwas mit Vorsteuer gewesen...

Auf der Homepage findet man dann Vom "Steeweg"; das hilft mir wenig. Ich weiß nicht mal, ob es sich um eine Ortsangabe in Form eines Wegs handelt oder vielleicht Dialekt für vom Stil weg heißt...

Das gilt für mich für viele Wettbewerbe oder Profi-Verkostungen. Zuletzt hatte ich aus Neugier ein paar Weine mit Decanter Gold- und Platinmedaillen im Glas, bewertet mit irgendwas zwischen 93 und 97 Punkten. Alles banal und uninteressant, häufig süßlich, absolut nicht trinkanimierend. Was machen die da bloß?

Über Geschmack kann sich ja uneinig sein, da gibt es viele Perspektiven und Vorlieben. Ich habe den Wein als völlig schematisch empfunden, erschreckend uninspiriert, als würde in keiner Weise reflektiert, was für ein Produkt denn angestrebt wird. Weiß ich nicht, wie man daraus einen Siegerwein macht.

Grüße, Josef