Rainer Sauer

Hallo Ralf,

Punktemäßig bin ich bei dir.

heute abend würde ich dem Wein angesichts seines tatsächlich limonadigen Charakters keine 85 Punkte mehr geben. Aber deine Flasche ist ja frisch geöffnet.

Herzliche Grüße

Bernd

Laut Ulli sollen ja etliche fränkische 2018er trotz sehr niedriger Zuckerwerte absonderlich süß schmecken. Schaun mer mal...

...das ist auch m.E. nach so, Trockenstress und Glykole sind da die Stichworte. Je älter die Reben und je tiefer die Wurzeln, desto weniger trifft das auch in 18 zu. Das sollte aber für den 19er von Rainer Sauer (oder mittlerweile Daniel Sauer) aber keine Ausrede sein...

Als ich die neueste preisliste der Trockenen Schmitts erhilet, war ich kurz davor, eine Bestellung aufzugeben - die Corona-Folgen haben mich abgehalten.
Also: Süß oder nicht?

Auch süßlich, aber weniger süßlich als der 2019er von Rainer Sauer. Und weniger belanglos. Eine detailliertere VKN folgt noch.

Herzliche Grüße

Bernd

Der 2018er Ortsriesling von Rainer Sauer reißt mich auch nicht unbedingt vom Stuhl:



Bei einem 2018er in dieser Kategorie lässt sich eher nicht vermuten, dass der Wein noch drastisch zu jung sein könnte. Für mich war es das erst mal mir Rainer Sauer - in einer solchen Stilistik gehaltene Frankenweine brauche ich nicht dringend zu meinem Glück!

Ralf hat es ja schon geschrieben: In Escherndorf gibt es auch noch das Weingut Egon Schäffer....

Herzliche Grüße

Bernd

Im Glas befindet sich noch einmal Rainer Sauers Escherndorfer Riesling trocken aus 2018:



Aus welchen Gründen auch immer gefällt mir dieser Wein heute (wenigstens etwas) besser als im April. Der Trinkfluss ist gut, die Stilistik geht mir trotzdem etwas zu sehr in die nette Richtung. Es handelt sich um eine Art Muschelkalk-Fanta....

Herzliche Grüße

Bernd

...nach einigem -sicher berechtigtem- Gemecker über verschiedene RS-Weine nun mal was richtig Schönes aus dem Haus:

...hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren sehr deutlich nach vorne entwickelt:

Nachdem der geschätze Bernd hier eher wenig Gefallen an Weinen von Rainer Sauer gefunden hatte, war ich etwas hin- und hergerissen, ob ich mir 19er bestellen sollte. Auf der anderen Seite werden die Weine dieses Jahrgangs im aktuellen Vinum-Führer ausgesprochen hoch bepunktet, kein Wein wird unter 88 P gesehen und die Alten Reben, die ich gerade im Glas habe, werden sogar mit 92 P und einem Platz in der Top-10 des Jahrgangs geadelt. An sich vertraue ich in solchen Fällen dann aber doch deutlich mehr auf die Stimmen hier im Forum, deren Wahrnehmungen ich nachvollziehen und häufig teilen kann. Doch da gab es noch diesen 20-Euro Gutschein ab 100-Euro Einkaufswert, der mich als Schwabe dann recht schnell weichgeklopfte.
Und zumindest mit diesem Wein habe ich absolut nichts falsch, sondern vielmehr alles überraschend richtig gemacht. Das ist sauguter, klar herausragender Silvaner-Stoff. Stilistisch ist das genau mein Fall, weil der Wein nicht diese Dichte und Schwere mit sich bringt, die manche ambitioniertere Silvaner zeigen, sondern feingliedrig und relativ luftig bleiben möchte. Texturell ist das ein faszinierender Wein und sein Reiz ist wohl auch primär auf dieser und weniger auf der aromatischen Ebene zu sehen.

Nachdem der geschätze Bernd hier eher wenig Gefallen an Weinen von Rainer Sauer gefunden hatte

...waren ja auch nur 18er, den Jahrgang habe ich geflissentlich weitgehend übersprungen, der 18er Gutssilvaner war -zwar noch in recht jung- auch nicht mein Fall...

[...]

Und zumindest mit diesem Wein habe ich absolut nichts falsch, sondern vielmehr alles überraschend richtig gemacht. Das ist sauguter, klar herausragender Silvaner-Stoff. Stilistisch ist das genau mein Fall, weil der Wein nicht diese Dichte und Schwere mit sich bringt, die manche ambitioniertere Silvaner zeigen, sondern feingliedrig und relativ luftig bleiben möchte. Texturell ist das ein faszinierender Wein und sein Reiz ist wohl auch primär auf dieser und weniger auf der aromatischen Ebene zu sehen.

Hallo Michl,

nach dem Flop mit den Schäffer-Weinen wollte ich Escherndorf nicht ganz abhaken und habe Deine ziemlich euphorische VKN zum Anlass genommen, mir von diesem Wein etwas zu besorgen. Gestern abend war die erste Flasche fällig.

Deine VKN kann ich nur in Teilen nachvollziehen: den Aschenbecher habe ich nicht gefunden und auch das von Dir erwähnte "Loch in der Mitte" habe ich nicht ausmachen können - für mich hat der Wein von vorne bis hinten sehr gleichmäßig gewirkt, und auch durchaus dicht, aber nicht schwer (oder gar schwerfällig). Im Übrigen macht für mich die Aromatik sehr wohl den Reiz dieses Weines aus...

In einem bin ich allerdings mit Dir völlig einig: das ist ein herausragend guter Silvaner, und ganz mein Fall. Danke für den Tipp!

Tja, wenn ich das mit dem Wein von Schäffer vergleiche - gleiche Rebsorte, gleicher Jahrgang, gleiche Lage, gleicher Preis - ist der stilistische Unterschied schon beachtlich, und für mich auch der qualitative. Aber das werden hier andere Leute anders sehen (und womöglich sogar genau andersherum als ich)

Gruß
Ulli