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Wirsching, Iphofen

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EThC

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Wirsching, Iphofen

BeitragSa 29. Feb 2020, 08:34

...noch ein fränkischer Weingutsfaden. Diesmal von Wirsching, soweit ich weiß, das größte Familienweingut in Franken mit gut 90 ha Anbaufläche. Da tendiert man verständlicherweise eher zum Traditionalismus (der teils auch sehr schön umgesetzt wird), aber bei einigen Weinen schaut man auch recht deutlich über den klassisch-fränkischen Tellerrand hinaus:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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gallus_cantans

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragFr 24. Jul 2020, 10:41

wirsch_scheu-ar18_1-min.JPG
Weiter geht es durch die bunte Welt der Scheurebe, und zwar zum einstweilen letzten Wein dieser Art aus dem Hause Wirsching im fränkischen Iphofen. Die 2018er Scheurebe trocken von alten Reben auf dem Iphöfer Kronsberg zeigt nicht zuletzt deutlich, was ein Wein gewinnen kann, wenn er nur gescheit belüftet wird.
Vor allem aber ist dieser Tropfen aus dem mittleren Preissegment ein Beispiel für die jahrzehntelange Erfahrung bei Wirschings im Umgang mit der Rebsorte. Dabei erscheint vor allem die konzentrierte Saftigkeit der im Laufe der Zeit kleinbeerig gewordenen Trauben gut herausgearbeitet. Im Wein ist dieses Element im Cassis-Aroma, das wie der Geschmack der Schwarzen Johannisbeere sich die Schleimhäute leicht zusammenziehen lässt.

Preis ab Weingut: 17,50 Euro.
Im Internet: www.wirsching.de
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EThC

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragSo 16. Aug 2020, 12:51

...nochmals ein Wirsching-Schäumer, diesmal mit einem etwas ansprechenderem Etikett:

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragDi 12. Jan 2021, 21:00

... komt heute zwar ein bißchen rabaukenhaft daher, mir gefällt so ein spannungsgeladener Wein jedoch ausnehmend gut:

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port_ellen

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragSo 14. Mär 2021, 20:06

weiter im wirsching thread:

2015 juilius-echter berg riesling erste lage

der gefällt mir doch wesentlich besser (weil feiner, leichter und riesling-typischer), als der 2015 kronsberg AR (s. franken 2015 thread)

grüngelb in der farbe
verhaltene riesling-nase, kräuterig-steinig. erste reife-noten.
mittlerer körper (13%), kräftige aber saftige riesling-säure, nach hinten raus mineralisch.
schöne mischung aus duftigen und feinen riesling-noten (vorne), dann aber kräftiger und kräuteriger werdend.
auch im geschmack erste reifenoten. jetzt mit genuß wegtrinken...

m.
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragSa 10. Apr 2021, 20:31

...heute nicht ganz so schön wie beim Erstkontakt, trotzdem ein lecker Weinchen:

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragSo 25. Apr 2021, 22:17

...mein erster Roter von Wirsching, ich bin richtig positiv überrascht:

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joern_ribu

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragDi 27. Apr 2021, 12:00

Weiter gehen unsere „Tage des Frühlingsweines“. Wir genießen den späten Nachmittag an unserem Lieblingsplatz im Garten, dazu hat sich heute der 2020er Bacchus vom fränkischen Weingut Hans Wirsching gesellt, eines der renommiertesten und im besten Sinne klassisch ausgerichteten Betriebe in Franken, denke ich. Wir hatten die Basisqualität in der Schlegelflasche, es gibt ihn auch noch trocken ausgebaut als Ortswein-Kabinett im typischen Bocksbeutel.

Aber bereits dieser einfache Bacchus hat uns ein frisch-fruchtiges Trinkvergnügen beschert. Leicht, verspielt, lebendig - das wäre die Kurzfassung. Insgesamt ist dieser Bacchus wohl kühler vergoren und behält so seine Kohlensäure, die ihn besonders spritzig und frisch werden lässt. Man kann ihn am ehesten in der halbtrockenen Kategorie verorten, auf 6,2 g/l Säure kommen 13, 0 g/l Restzucker, bei relativ leichten 11,5% Alkohol. Am Gaumen überrascht die Saftigkeit, der Wein ist richtig schön vollmundig, für eine Bukettsorte ist er trotzdem fast zurückhaltend in der Aromatik. Für mich kommt vor allem das Aroma von schwarzer Johannisbeere durch, die sich lange im Mund festsetzt, aber ohne vordergründig zu sein. Insgesamt ein toller Begleiter durch den Frühlingsnachmittag, der bei 6,80 € auch keinerlei Reue aufkommen lässt. Ich muss davon sicher nicht den ganzen Keller voll haben, aber ab und an machen diese Weine mir und meiner Frau richtig Spaß.

Nach dem Bacchus hatten wir zwei Tage später den 2020 Iphöfer Müller-Thurgau trocken im Glas. Deutlich trockener als der Bacchus, aber noch nicht „fränkisch trocken“, sondern eine leichte, frische Säure, die den Fruchtaromen noch dezent ihren Platz lässt – 6,0 g Säure/l sagen die Analysewerte. In der Nase für mich noch eher verschlossen, öffnet sich der MT dann sehr ansprechend am Gaumen.

Auch für mich stand Müller-Thurgau lange quasi synonym für belanglose, restsüsse Massenweine aus deutschen Landen. Zum Glück zeigen ja schon seit längerem etliche ambitionierte Winzer, dass man aus dieser Traube auch durchaus elegante, trockene Weine machen kann, die sich ihrer Herkunft nicht zu schämen brauchen. Hans Wirsching ist einer dieser Erzeuger, die daran arbeiten, den Ruf des MT wieder aufzupolieren.

Ich empfinde diesen VdP-Ortswein als jugendlich, elegant feinfruchtig, sehr anregend mit Zitrus- und feinen Würzaromen, dazu ein Hauch von Frühlingsblumen. Er ist durchaus inhaltsreich, schön kräftig im Geschmack und hat wie gesagt eine vergleichsweise milde Säure. Bemerkenswert vielschichtig, unterstützt durch immerhin 12,5% Alkohol, und der Restzucker von 4,2 g/l tut dem Wein für mein Empfinden durchaus gut. Ich kann ihn mir gut als Begleiter einer sommerlichen Vesper vorstellen.

Für 7,80 € ab Hof ist er auch preislich durchaus noch interessant, denke ich. Wir hatten ihn im 2020er Kennenlernpaket, das sechs Weine des neuen Jahrgangs für 45 € enthielt. Aus meiner Sicht ist dieses Paket eine klare Empfehlung, wenn man zusätzlich zu den fränkischen Klassikern Riesling und Silvaner auch einmal etwas anderes kennenlernen möchte (außer dem MT sind noch Bacchus, St. Veit und der WiSecco im Paket, sowie Riesling und Silvaner).
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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joern_ribu

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragMo 10. Mai 2021, 08:34

Am Wochenende hatten wir einen weiteren 2020er von Hans Wirsching im Glas, den Iphöfer Silvaner trocken, ein VdP Ortswein des Gutes (8,80 € ab Hof). Wir hatten ihn über zwei Tage als Speisenbegleiter, und dieser Aufgabe ist er bestens gerecht geworden. Zuerst zu einer Spinat-Frittata mit Feta und Peccorino, dann am zweiten Tag zu Wiener Schnitzel mit Spargel.

Im Glas ist er noch erkennbar jung, helles strohgelb und frische, zurückhaltende Nase. Im ersten Antrunk fehlte mir etwas die Säure, doch bei beiden Gerichten zeigte er sich dann doch mit frischer Säure und gutem Zug. Gerade zu der Frittata, die auch ein wenig säuerlich-frische Aromen hatte, konnte er sehr gut mithalten. Insgesamt eher schlank und zurückhaltend, leichte Fruchtaromen (Apfel, Quitte) waren zu schmecken. Mittlere Länge, kurzer bis mittlerer Nachhall. Wirklich ein guter Begleiter, der beim Essen nicht die erste Geige spielen will, aber zum Gesamtvergnügen einen wichtigen Beitrag leistet. Sicher kein Wein für die Langstrecke, aber über den Sommer hinweg wird er sicher noch zulegen und sich etwas komplexer präsentieren. Ich habe es jedoch nicht bereut, diese Flasche jetzt schon geöffnet zu haben. Und es hat sich mal wieder bestätigt, dass Silvaner und Spargel sehr gut zusammenpassen.
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Jörn
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joern_ribu

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Re: Wirsching, Iphofen

BeitragFr 11. Jun 2021, 09:49

Als letzte Kostprobe der 2020er Basis-Qualitäten von Wirsching hatte ich letztens den

2020 Iphöfer Riesling trocken

im Glas. Ein VdP-Ortswein also, und das für 8,80 €. Und hier stimmt mehr als nur der Preis, der Wein gefällt mir außerordentlich gut. 3,7 g Restzucker bei 7,4 g/l Säure sorgen bei mir am Gaumen für eine harmonische Balance von rassiger und doch dezenter Säure und fruchtiger Aromatik. Im jetzigen jungen Stadium sehr gut zu trinken, aber er hat genug Substanz um auch die nächsten 2-3 Jahre noch Freude zu machen. Eleganz ist hier wohl das treffende Stichwort. Säure, Mineralik, rieslingtypische Fruchtnoten, alles ist da und spielt bestens zusammen, da drängt nichts in den Vordergrund sondern harmoniert wie ein klassisches Kammer-Ensemble. Der Wein kommt definitiv auf die Nachkaufliste für den Alltagsgebrauch. Für Madame wird dann noch die halbtrockene Variante 2020 Iphöfer Riesling Kabinett hinzugefügt.
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