Egon Schäffer

Für unsere lockere gemeinsame Verkostung vor einem Dreivierteljahr hatte ich mir auch u.a. Konterflaschen für den M-T AR mitbestellt, die so vorsichhindämmerten. Von diesen die somit letzte ihrer Art und vorletzte aller Schäffer-Weine:

Egon Schäffer, Müller-Thurgau Alte Reben 2018

Wohlgemerkt, es handelt sich nicht um den hochgelobten 2019er!
In der Nase finde ich eine deutliche Muskatnote. Die weiße Frucht, die schon bei meiner Erstbegegnung mit dem Wein [Link] nicht allzu ausgeprägt war, läßt sich bestenfalls erahnen. Ein klein' wenig mineralisch riecht er. Und dann ist da die 2018-typische Phenolik...
Am Gaumen keine Fruchtassoziation. Durchaus voluminös, mit leicht cremiger Textur, reichlich Phenolik und lebendiger Säure, aber leider aromatisch fast wässrig zu nennen. Die Bitternote im Abgang schreibe ich ebenfalls der Phenolik zu.
[+30'] Die 2018er "unsüße Süße" finde ich nicht, aber sein Geburtsjahr kann der Wein dennoch nicht wirklich verleugnen.

Ich denke, als Essensbegleiter würde der Wein womöglich etwas profitieren. Solo, oder zwischendurch mit Käsebrot, kann ich ihm aber kaum etwas abgewinnen. Strukturell ist das ok, aber aromatisch schwach. Ich denke, im Risotto hätte er besser funktioniert, aber es ist, wie es ist.

Nachtrag zum

Egon Schäffer, Müller-Thurgau Alte Reben 2018

[+2d] Muskat- und Bitternote etwas weniger, weiße und "weißburgundische" Aromen etwas mehr. Somit runder und auch näher bzw. sogar nahe an der ersten Flasche (Link im vorstehenden Beitrag).

Gefällt mir heute geringfügig besser, aber immernoch deutlich weniger als gut.

Ralf hat mir gestern Nachschub aus dem Hause Schäffer vorbeigebracht. Eine Flasche des 18er Müller-Thurgaus "Alte Reben" ist auch dabei.....

Aber jetzt befindet sich erst mal dieser Ortsriesling (die Rieslinge von Schäffer hatte ich bislang kaum auf dem Schirm) im Glas:



Karsten würde den Wein sicher als "dünn" bezeichnen. Auf mich jedoch - vielleicht liegt es ja an meinem übermäßigen Konsum von M-S-R-Rieslingen - wirkt er eher "nicht fett" . Natürlich handelt es sich um keinen Riesen von Riesling, sondern um einen leichtgewichtigen und dabei auf eine ungekünstelte Art aromatisch spannenden Vertreter seiner Art. Hinter der Frucht zeigt sich nämlich (mit etwas Luftzufuhr mehr und mehr) ein fester, mineralisch-salziger Kern.

Herzliche Grüße

Bernd

...jetzt mußte ich langsam mal mit der Schäffer-Kiste weitermachen, die ich ja schon vor über einem Jahr besorgt habe:



Dieses GG macht mich auch nicht zum ultimativen Schäffer-Fan, dazu ist mir das Sortiment insgesamt zu durchwachsen...

...nun der letzte Wein der Probierkiste, die ich vor über zwei Jahren beim Gut bestellt habe. Ein Fanboy von Schäffer bin ich nicht geworden, das zeigt schon die lange Zeit, die ich gebraucht habe, die Kiste zu leeren...

Nachdem es in diesem Thread sehr still geworden ist, hat Ralf doch mal wieder etwas bei Schäffer bestellt - und dabei erfreulicherweise auch fünf Pullen für mich mitgeordert. Im Glas befindet sich jetzt der kleine Rivaner:



Für die Verhältnisse des Weinguts liegt der Restzucker mit 4,5 g/l ausgesprochen hoch, weshalb der Wein auf mich nicht ganz fränkisch trocken wirkt. Um einen erfreulich stoffigen Basiswein zum immer noch sehr vernünftigen Preis handelt es sich trotzdem (Nachkauf auf der Erich-Skala = 2 von 3). Gespannt bin ich jetzt auf den Müller-Thurgau Alte Reben, der aber vermutlich erst in der nächsten Woche an die Reihe kommen wird.

Nachdem es in diesem Thread sehr still geworden ist

...tatsächlich hat sich für mich kein Nachkaufreflex nach der Vernichtung meines Probierpakets ergeben. Wobei ich aber feststellen mußte, daß die einfacheren Sachen von Schäffer deutlich animierender waren als der Mittel- und Oberbau. Genau andersrum wie bei .B. Weltner...

Wobei ich aber feststellen mußte, daß die einfacheren Sachen von Schäffer deutlich animierender waren als der Mittel- und Oberbau.

Um es ehrlich zu sagen: Den Mittelbau kenne ich wenig, den Oberbau so gut wie gar nicht! GGs interessieren mich überhaupt nicht (mehr).

Genau andersrum wie bei .B. Weltner...

Was dann bedeuten würde, dass Weltner ein für mich eher vernachlässigbares Weingut darstellt. Mir ist immer besonders wichtig, was die kleinsten und die kleineren Weine können. Insofern habe ich einen anderen Fokus als die meisten hier.

Herzliche Grüße

Bernd

Was dann bedeuten würde, dass Weltner ein für mich eher vernachlässigbares Weingut darstellt. Mir ist immer besonders wichtig, was die kleinsten und die kleineren Weine können.

...das wird vermutlich so sein. Ich hatte schon immer den Eindruck, daß Weltner die Guts- und Ortsweine (also die, mit denen die Miete bezahlt wird) sehr stark an den Vorlieben der Stammkundschaft ausrichtet, leider ist der Geschmack dieser Klientel dann anscheinend recht mainstreamig. Kür scheint Weltner vorwiegend ab Erster Lage aufwärts zu machen. Ist wohl seine geschäftliche Ausrichtung, bei der Kunden wie Du das Nachsehen haben. Allerdings hab ich auch schon seit Längerem keine Weltnerschen Weine aus den unteren Ligen mehr im Glas gehabt...

Allerdings hab ich auch schon seit Längerem keine Weltnerschen Weine aus den unteren Ligen mehr im Glas gehabt...

Ich werde irgendwann einmal etwas davon probieren! Meine unfassbare Bildungslücke in puncto Weltner, von dem ich nach wie vor noch keinen einzigen Wein im Glas hatte , obwohl ich schon mehrfach durch Rödelsee (bei)gefahren bin, muss wenigstens ansatzweise geschlossen werden! Und wenn es so weit ist, werde ich auch mindestens einen der höherklassigen Weltner-Weine erwerben, selbst wenn mir das rein psychologisch gesehen schwer fallen wird....

Herzliche Grüße

Bernd