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Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Do 23. Mai 2019, 22:12
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Bei Schmitt´s Kindern gibt es auch richtig gute Sachen?

Ja, gibt's! Ich hab' das Gut aber erst 2015 so richtig wahrgenommen, damals mit den 13er und 14er Jahrgängen. Ich hab' dann in der Folge aber auch ältere Sachen probiert, z.B. 2008er Spätburgunder GG, richtig klasse. Was aber für viele fränkische VDP-Weingüter gilt: der Spaß beginnt da häufig erst ab den Ersten Lagen, die sind dann aber auch teils für schon für knapp über 10 Euronen zu haben, das ist z.B. bei Weltner auch nicht anders. Orts- und Gutsweine sind da häufig "beliebig", weiß nicht warum.

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Do 23. Mai 2019, 22:30
von Bernd Schulz
EThC hat geschrieben:Was aber für viele fränkische VDP-Weingüter gilt: der Spaß beginnt da häufig erst ab den Ersten Lagen


Tja, umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass die Trockenen Schmitts aus dem VDP ausgetreten sind..... :twisted:

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2019, 07:21
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Tja, umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass die Trockenen Schmitts aus dem VDP ausgetreten sind.... :twisted:

So sehr ich Deine VDP-Aversion nachvollziehen kann, in dem Fall ist der Grund, warum die TS-Basis gegenüber BüSpi und JuSpi attraktiver ist, ein ganz anderer. Die beiden letztgenannten machen in den unteren Ligen auch recht viele Weine, die sich durch etwas freie Restsüße beim Kunden einschmeicheln wollen, vieles ist da nicht "fränkisch trocken", was anderes können die Franken aber in der Regel nicht, jedenfalls nicht gut. Bei den Trockenen Schmitts findet man aber praktisch nichts über 1 g/l RZ, da ist der Stil grundsätzlich ganz anders...

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Di 25. Jun 2019, 10:57
von EThC
...braucht vielleicht noch Zeit, aktuell eher Ortsweinklasse:

Bild

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: So 14. Jul 2019, 22:54
von Kle
aus Mangel an anderer Gelegenheit in Würzburg den "Würzburger Riesling" vom Bürgerspital im Supermarkt für knapp neun Euro gekauft. Bemerkenswert zuerst die fein modellierte, wie gegärtnerte Frucht. Eher wie eine Zeichnung von Frucht, die Wesentliches hervorhebt, Frische und Üppigkeit veredelt.Bald wurde sie draller (lange nicht so viel Birne im Mund gehabt), lief irgendwie leer auseinander und der Wein interessierte mich immer weniger.
In Bürgstadt nun bei einem Fest am Stand des Turnvereins einen Silvaner von Weingut Sturm getrunken. Der Wein sehr ruhig, dann mit feinfruchtiger, leicht süßer Würze, die ihn aber nicht überschwemmt, sondern wie in seinem Focus auftritt. Die Säure zu finden, braucht etwas Geduld.3 Euro 80 kostete ein großes Glas, das solange interessanter wurde, bis es geleert war. Für mich von den beiden Zufallsweinen derjenige mit dem deutlich besseren Preis-Genussverhältnis.

Gruß, Kle

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:06
von EThC
Kle hat geschrieben:und der Wein interessierte mich immer weniger

...kann ich gut nachvollziehen, 2017 war bzw. ist -was das Juliusspital angeht- zumindest in den unteren Ligen kein so tolles Jahr...

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Mo 15. Jul 2019, 20:06
von Kle
Hallo Erich,

bei mir war es das Bürgerspital!
Die Frage nach den Jahrgängen habe ich heute morgen dumm einer fränkischen Winzerin gestellt, worauf nach leichtem Lächeln eine eindeutige Aussage kam: 2017 straff und klar, 2018 fruchtig-voluminöser.

Gruß, Kle

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Mo 15. Jul 2019, 22:01
von EThC
...na ja, 2017 hätte ich bei diesen Gütern eher als breit-plakativ definiert... :?

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Do 8. Aug 2019, 15:26
von weinaffe
Hallo zusammen,

dieses Weingut, das mir als Franke bisher völlig unbekannt war :oops:, hat durch seinen Sieg beim Weinwettbewerb "Best of Gold" auf sich aufmerksam gemacht... sehr viel Wein für extrem wenig Geld !

Bild

LG
Bodo

Re: Franken 2017

BeitragVerfasst: Do 8. Aug 2019, 19:09
von stollinger
Hallo Bodo,

das Franken Best-of-Gold Paket habe ich mir auch gegönnt, der Wein liegt noch bei mir im Keller, ich hatte schon mehrfach überlegt, ob ich ihn trinken soll. Aufgrund deiner Ausführungen zarte Holzstilistik vom neuen Stückfass (Vanille, dezent röstig), ...strukturierende Säure (7,2 Promill), lege ich ihn lieber noch ein paar Jahre weg.

Deine Äußerung,
weinaffe hat geschrieben:Hier wurden alle Register zur Erzeugung eines hochqualitativen Weines gezogen (rigorose Ertragsbeschränkung, selektive Handlese, Spontangärung, langes Feinhefelager, Ausbau im neuen Stückfass) und dieser Wein setzte sich gegen starke Konkurrenz renommierter (VDP-)Betriebe durch. Da der Betrieb bisher nicht durch große Ambitionen geglänzt hat, gab offensichtlich der Junior hier mal richtig Gas, was sich aber in keiner Weise im Preis niedergeschlagen hat. Ab Weingut ist der Wein für schlappe 9,50 EURO erhältlich, ebenso wie die beiden anderen Weine der "Veritas-Serie (Silvaner und Riesling).

finde ich interessant.

Im Saalwächter-Thread hatten wir ja ähnlich diskutiert:
Ollie hat geschrieben:Aber vielleicht kann man den Preissprung ja mal von der anderen Seite denken: Wenn der Betrieb normalerweise Weine fuer 4.99 vertickert (Chardonnnay restsuess, am Ende?), dann kann man nicht einfach mal "Selektion, Ertragsreduzierung, Spntangaerung, langer Ausbau in franzoesischem Holz usw." einfuehren und diesen Wein der bestehenden Stammkundschaft andienen - die steigt schon bei 8 Euro pro Flasche aus. (Dieses "Tal der Traenen" kann man nicht durchwandern, man muss es ueberspringen. Das geht nur mit viel Anlauf.)

Also werden sich Vater und Sohn gedacht haben: "Wenn, dann richtig" oder auf neudeutsch: Profitcenter. Das Experiment muss sich von Tag Eins an selbst tragen und wird nicht von den 4.99-Weinen quersubventioniert - die werfen eh nicht genug Marge zum Atmen ab. Wenn man dann Aufwaende richtig berechnet, kommt man ohne Probleme auf >30 Euro die Flasche. Schon vor 15 Jahren waren meine "Fussgaenger"berechnungen fuer meinen Businessplan bei >25 Euro die Flasche (und da hatte noch kein Betriebswirt druebergeschaut und eine Risikoanalyse gemacht). Dazu kommt der Marketingaufwand, den man reinstecken muss, um ganz neue Kundenschichten zu erschliessen. Auf diesem Preisniveau sind wir noch weit von der "duennen Spitze" entfernt, es gibt tausende Winzer, die mit solchen Weinen auf den Markt druecken. Wenn man sich einen Haendler als "Lautsprecher" anlacht, muss man entprechende Margen fuer ihn erlauben. Und schwupps wird die Flasche noch teurer fuer den Endverbraucher. (Spontan faellt mir nur Martin Muellen ein als Winzer, der konsequent ohne Handel gearbeitet hat. Hat ihn eine Generation gekostet, dahin zukommen, wo er jetzt ist.)

Ob dann
weinaffe hat geschrieben:Warum man aber auf der Website keinerlei Werbung mit diesem Erfolg macht, ist sehr verwunderlich oder zeugt von großer Bescheidenheit.

ein Ausdruck von Bescheidenheit ist, oder der Marketingaufwand nicht ausreichend kalkuliert wurde, wird sich wohl zeigen.
Ich glaube, ich werde mir mal die Silvaner von Saalwächter und Geßner besorgen, und blind gegeneinander verkosten.

Grüße, Josef