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Franken 2017

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EThC

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Franken 2017

BeitragDi 20. Mär 2018, 13:18

Ich mache hier mal einen neuen Faden auf und hoffe auf ein paar Meinungen zum 17er Jahrgang in Franken. Ich habe selbst bisher nur einen Wein probiert (s.u.). Im letzten Jahr war mein erster 2016er genau der gleiche Ortswein vom JS und ich habe ihn genauso jung probiert wie jetzt den 17er. Wenn ich nur diese beiden Weine vergleiche, muß ich feststellen, daß ich mit dem 16er seinerzeit mehr Spaß hatte. Daraus eine allgemeingültige Prognose abzuleiten wäre natürlich vermessen, deshalb würde ich mich über weitere Eindrücke / Einschätzungen freuen!

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Viele Grüße
Erich

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weinaffe

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Re: Franken 2017

BeitragMi 21. Mär 2018, 10:52

Hallo Erich,

ich habe zwar inzwischen geschätzte 200-300 Weine des Jahrgangs 2017 im Glas gehabt, wage aber noch nicht, ein endgültiges Urteil über den aktuellen Jahrgang in Franken abzugeben. Es war zweifellos ein nicht einfacher Jahrgang, aber einfache Jahrgänge wird es in Zukunft wohl immer weniger geben. Die Interessanten Weine, denen man auch ein längeres Feinhefelager gönnt, werden wohl frühestens ab Juni in der Quali-Prüfung auftauchen. Grundsätzlich sind die 2017er aber relativ schlank (teilweise auch karg und dünn) bei hohen Säurewerten. Wer es aber als Winzer geschafft hat, den Weinen Reife und eine gute Struktur mitzugeben, kann meiner Meinung nach auch großartige Weine in diesem Jahrgang erzeugen. Für mich jetzt schon ein typischer "Winzerjahrgang", bei dem die Qualitätsschere extrem weit, von grottenschlecht bis genial, auseinandergehen wird.

Grüsse
Bodo
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EThC

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Re: Franken 2017

BeitragMi 21. Mär 2018, 15:23

Hallo Bodo,
vielen Dank für deine Einschätzung! Ich habe aus dem, was man so mitbekommt, geschlossen, daß die 17er Weine -entsprechende Qualität vorausgesetzt- nichts für den schnellen Genuß sind, ein bißchen denke ich da im Vergleich z.B. an die verschrieenen 10er Weine, die jetzt erst richtig kommen...
Viele Grüße
Erich

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weinaffe

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Re: Franken 2017

BeitragMi 21. Mär 2018, 17:44

Hallo Erich,

Gern geschehen !
Ich vermute auch, dass die Säure die entsprechend reifen und extraktreichen Weine des Jahrgangs sicher über viele Jahre tragen wird.

Grüsse
Bodo
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Panamera

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Re: Franken 2017

BeitragSo 13. Mai 2018, 20:00

Liebes Forum

Ich hatte letzte Woche bereits ein paar 2017er (Ortswein und 1. Lage "Sonnenberg") von Luckert im Glas und finde die Kollektion absolut ansprechend. Die Weine sind knochentrocken und haben Charakter, da ist weit und breit nichts von Zuckerschwänzchen und Wuchtigkeit zu spüren. Auch das Maustal-GG aus 2016, welches natürlich noch sehr jung ist, hat mir sehr gut gefallen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie sich das Ding entwickelt...

Mehr dazu hier: https://vvwine.ch/2018/05/zehnthof-luck ... eat-again/

Viele Grüsse
Marcio
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragFr 18. Mai 2018, 20:53

Von Ludwig Knoll hatte ich schon ewig nichts mehr im Glas - heute haben zwei Flaschen aus seinem "Weingut am Stein" als Geschenk den Weg zu mir gefunden. Eine davon wurde gleich aufgeschraubt:

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Vicampo hatte diesen Wein mal für 13,90 im Angebot. Die würde ich niemals dafür ausgeben wollen - mein bevorzugter Stil ist das mitnichten, wobei wenigstens der moderate Alkoholgehalt zu loben ist.

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragSo 20. Mai 2018, 00:08

"Einer wie der andere - das ist Qualität!" :twisted:

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:mrgreen: :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragSo 20. Mai 2018, 22:10

Bei dem Rest des Castellschen "Primus" kommt der Zuckerschwanz heute noch einmal eine ganze Ecke stärker durch.

Der Wein tut keinem weh - auch ich kann so etwas trinken. Aber am Ende frage ich mich schon, wer eine solch glattgebügelte, durchaus ins Limonadige gehende Stilistik beim fränkischen Silvaner wirklich braucht? Nerds wie ich ;) benötigen sie definitiv nicht, und weniger "abgehobene" :mrgreen: Weingenießer können eigentlich besser zu einem technisch cleanen, aber deutlich preiswerteren Discountertropfen eines beliebigen Anbaugebiets und einer fast ebenso beliebigen Rebsorte greifen...

...blind würde ich hier jedenfalls kaum auf einen Silvaner aus dem Frankenland tippen. Ich wäre mir noch nicht einmal sicher, ob es sich überhaupt um einen deutschen Weißwein handelt :oops:....

...nach meinem Geschmack unkonturiertes, gestyltes, beliebig erscheinendes Zeug ist das! Basta!

Beste Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Franken 2017

BeitragMo 21. Mai 2018, 17:48

Bernd Schulz hat geschrieben:Aber am Ende frage ich mich schon, wer eine solch glattgebügelte, durchaus ins Limonadige gehende Stilistik beim fränkischen Silvaner wirklich braucht?


Ich stelle schon fest, daß nicht wenige "renommierte" Erzeuger im Guts- bis Ortsweinbereich Sachen produzieren, die uns "Nerds" zwar mißfallen, dem breiteren Publikum, welches nach meiner Erfahrung eher zu Weinen mit "milder Säure" bzw. spürbarer Süße tendiert, aber richtig gut schmecken. Das ist in Franken z.B. auch bei Weltner und Luckert so. Ob das nun eine Reaktion auf Anforderungen aus dem Gastro-Bereich oder den Kunden direkt ist, weiß ich nicht. Aber mit den Guts- und Ortsweinen wird bei den meisten Weingütern das Geld gemacht, nicht mit Ersten oder Großen Lagen (wenn man mal bei den VDP-Gütern bleibt). Man liest des öfteren ja, daß gerade die Ortsweinschiene schwächelt. Wundert mich nicht, wenn diese Ebene nach dem Geschmack der Nerds produziert wird, die Mehrheit aber was ganz anderes will...
Viele Grüße
Erich

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Panamera

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Re: Franken 2017

BeitragMo 21. Mai 2018, 20:22

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:Aber am Ende frage ich mich schon, wer eine solch glattgebügelte, durchaus ins Limonadige gehende Stilistik beim fränkischen Silvaner wirklich braucht?


Ich stelle schon fest, daß nicht wenige "renommierte" Erzeuger im Guts- bis Ortsweinbereich Sachen produzieren, die uns "Nerds" zwar mißfallen, dem breiteren Publikum, welches nach meiner Erfahrung eher zu Weinen mit "milder Säure" bzw. spürbarer Süße tendiert, aber richtig gut schmecken. Das ist in Franken z.B. auch bei Weltner und Luckert so.

Ich kann zwar nicht für frühere Jahrgänge sprechen, aber die 2017er von Luckert sind weder mit RZ gepuffert, noch irgendwie "mainstream". Ich finde da tut sich gerade einiges, zwei 2017er hatte ich bereits im Glas und war mehr als nur positiv angetan.

Link zum Beitrag: https://vvwine.ch/2018/05/zehnthof-luck ... eat-again/

Was die GGs und Lagenweine angeht, bin ich absolut bei dir. Diese sind bei den meisten Produzenten dann schon "kompromissloser" und haben auch mehr Herkunftscharakter. Ich denke aber im Endeffekt geht es auch beim Wein um das Gesamtbild und so haben z.B. auch einige trockene Spitzenrieslinge heute noch ein paar Gramm RZ. Es müssen nicht zwingend alle auf von Buhl machen nur aufgrund analytischen Werten - alleine schon im Rheingau und Mosel ist das aufgrund der Böden (Schiefer) und des kühleren Klimas eine andere Sache als z.B. in der Pfalz. So wohl auch beim Silvaner - wobei ich hier aufgrund der tieferen Säurewerte schon etwas heikler bin was die Wahrnehmung von Zucker angeht.

Viele Grüsse
Marcio
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