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Franken 2016

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Bernd Schulz

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Re: Franken 2016

BeitragSo 31. Mär 2019, 22:32

Meine Mutter hatte mich für heute abend zum Spargel eingeladen; als Weinbegleitung gab es diesen schönen Silvaner aus dem Keller meiner Eltern:

Bild

Der laut Etikett "im Holzfass gereifte" Wein machte als Solist (wir haben schon vor dem Essen ein Gläschen davon zu uns genommen) wie auch als Essensbegleiter eine exzellente Figur - die Kombination mit dem Spargel habe ich als nahezu perfekt empfunden.

Auf den Fachhandelspreis des 18er Keller-Silvaners muss ich für den 16er Sonnenstuhl "Alte Reben", der offenbar in geringen Mengen noch ab Weingut erhältlich ist, zwei Euronen drauflegen. Aber ich erhalte dann ein Getränk, welches nach meinen Maßstäben in einer deutlich höheren Liga (nämlich sehr nahe an der GG-Klasse) spielt. Der Klassenunterschied kommt mir hier in Relation zum Preisunterschied sehr groß vor.... ;)

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Franken 2016

BeitragMo 1. Apr 2019, 08:51

Bernd Schulz hat geschrieben:Der Klassenunterschied kommt mir hier in Relation zum Preisunterschied sehr groß vor.... ;)

...ist nach meiner Erfahrung auch tatsächlich so. Gerade die "Konsequent" Spätlesen brauchen allerdings ein bißchen Zeit, bis sie richtig aufgehen, aber dann...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Franken 2016

BeitragDi 6. Aug 2019, 17:54

...einer der beeindruckendsten Gutsweine der letzten Zeit in meinen Gläsern:

Bild
Viele Grüße
Erich

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Jochen R.

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Re: Franken 2016

BeitragSa 10. Aug 2019, 08:06

Horst Sauer - Silvaner Escherndorf am Lumpen GG 2016:

Helles gelb mit Grünstich. Erst mal viel Birnen und Äpfel in der
mittelkräftigen Nase. Mit Luftzufuhr drängen Nectarinen, florale
Noten, dezent Karamell und heller Tabak in den Vordergrund - mit
der Zeit immer neue Geschmackseindrücke. Nach 2 Std. eine
animalische Note.
Mittgelgewichtig, anfangs zunächst leicht herb, nach wenigen Minuten
wunderbar frisch mit einem Korb von Nectarinen, Zitronen und
Passionsfrucht, später dezent floral, langer Abgang, der mit der
Zeit immer länger wird.

Trinkanimierend - die 13,5 %Vol. sind bestens verpackt - und auch
wenn der Wein vermutlich bei weiterer Lagerung noch vielschichtiger
wird, hat er gestern einfach nur Spaß gemacht. 92(-93)+ P.

Viele Grüße,
Jochen
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stollinger

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Re: Franken 2016

BeitragMi 11. Sep 2019, 14:23

Hallo,

am Wochenende habe ich zwei Weißburgunder aus Franken im Glas gehabt.

Weissburgunder trocken - vom Keuper 2016 - Weingut Brügel:

Bild

Ein angenehmer und ausgewogener Wein, der wenig fordert. Das Hefearoma finde ich in der Dosierung ganz gut, ist natürlich Geschmackssache. Die Standzeit auf der Feinhefe sorgt für ein weiches und volles Mundgefühl und macht den Wein zu einem guten Begleiter von Mahlzeiten. Einigen wird vielleicht etwas Lebhaftigkeit und Frische fehlen, als Solist fand ich den Wein auch etwas unspannend. Unterm Strich aber durchaus gelungen.

Vom Muschelkalk stammt dieser Weißburgunder. Randersacker Pfülben - Weißburgunder Spätlese trocken 2016 - Weingut Trockene Schmitts:

Bild

Schon durch die kräftigere Farbe (die ich mit einer längeren Extraktion und der Fassreife verbinde) unterscheidet sich dieser Wein vom Brügel-Weißburgunder. Zwar auch weich, aber hier durch die Cremigkeit eines BSA gekennzeichnet. Gerbstoffe sorgen für Struktur und verstärken den Säure- und Frischeeindruck. Auch ein Mehr an Komlexität ist vorhanden. Der Wein gefällt mir sehr gut, schön gelungen; kostet natürlich auch etwas mehr.

Trotz sehr ähnlicher analytischer Werte (Brügel: RZ 2.9g/L, Säure 5.6 g/L; Trockene Schmitts: RZ 2.6g/L, Säure 5.7 g/L) aufgrund der unterschiedlichen Machart deutlich von einander zu unterscheiden. Deshalb möchte ich auch gar keinen besser-schlechter Vergleich anstellen. Beider Weine sind empfehlenswert, gerade für Leute, die es nicht zu säuredominiert mögen. Der Brügel wenn man einen Essensbegleiter sucht und sich an Hefearomen nicht stört. Der von den Trockenen Schmitts macht auch solo eine gute Figur, nur die Cremigkeit vom BSA muss man schon mögen.

Grüße, Josef
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stollinger

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Re: Franken 2016

BeitragMo 16. Sep 2019, 15:33

Hallo,

diese Wochenende waren fünf Silvaner von 1. Lagen aus Franken offen. Anfangs blind verkostet. Das sind alles typische, fränkische Vertreter, erwartungsgemäß kommt keiner mit großen Überraschungen ums Eck.

Die Weine haben durchaus noch etwas Luft und Zeit gebraucht. Recht durchschnittlich fand ich diese beiden Vertreter:

Vom Keuper, Iphöfer Kalb Silvaner trocken - VDP. ERSTE LAGE - Hans Wirsching 2016:

Bild

Ich denke, mit mehr Frische und evtl. etwas Gerbstoffen hätte das einen kargen, aber animierend-spannungsreichen Wein geben können. So kann ich dem Wein jedoch nicht so viel abgewinnen.

Vom Muschelkalk, Escherndorfer Lump Silvaner trocken - VDP. ERSTE LAGE - Michael Fröhlich 2016:

Bild

Nach zwei Tagen offen haben sich die Fruchtnoten in der Nase gelegt. Zurück bleibt ein Duft, der von Kräutern und Mineralik geprägt ist. Das sagt mir deutlich mehr zu. Natürlich ist das eine gute Qualität für 10€. Die Bitternote (selbst für mich als Bitter-Fan) ist aber grenzwertig, es fehlt mir Spannung und insgesamt finde ich das etwas bieder.

Ebenfalls von einer VDP. ERSTEN LAGE kommt dieser Wein, der Winzer ist aber nicht im VDP.

Vom Muschelkalk, Volkacher Ratsherr Silvaner Spätlese - trocken - Daniel Then 2016:

Bild

Prizipiell gefällt mir der Wein, aber... Der Wein fällt im direkten Vergleich mit den anderen Silvanern doch deutlich durch seine niedrige Intensität und Dichte auf. Das wirkt auf mich wie merklich höhere Erträge als bei den anderen, ich mag mich irren. Für einen Lagenwein bzw. eine Spätlese finde ich das schon arg verdünnt. Auch wenn man sich nicht an der Klassifikation aufhängen will, kann man in Franken für 9,50€ doch leicht mehr Wein ins Glas bekommen.

Nun meine beiden Favoriten:

Vom Muschelkalk, Randersackerer Sonnenstuhl - Silvaner trocken - VDP. ERSTE LAGE - Schmitt's Kinder 2016:

Bild

Der Wein ist von allen der Zugänglichste, ich würde mich nicht wundern, wenn hier etwas mehr als 4g Restzucker im Spiel sind. Wenn es denn so ist, dann jedenfalls gelungen. Der Wein weiß mich durch Frische und Klarheit zu überzeugen. Die würzigen Kräuternoten gefallen mir.

Vom Keuper, Iphöfer Julius-Echter-Berg Silvaner trocken - VDP. ERSTE LAGE - Hans Wirsching 2016:

Bild

Dem Kalb nicht unähnlich, etwas komplexer, mehr Struktur und eine klare Linie. Weiß jemand, ob die beiden sich im Ausbau unterscheiden? Ist zwar mit 12,50€ etwas teurer als alle anderen (die liegen alle so um 10€), aber hat auch mehr zu bieten.

Die beiden Weine vom Keuper besitzen eine würzige Komponente (wie auf der Wirsching-Homepage beschrieben: Keupernote). Kräuter sind auch bei Schmitt's Kindern und eingeschränkt bei Fröhlich zu finden, aber doch merklich anders. Bei Wirsching (bzw. vom Keuper?) ist die Würze herb-vegetabil. Die anderen wirken eher würzig-frisch, vielleicht etwas in Richtung weißer Pfeffer und Tabak. Ob das jetzt vom Boden kommt, kein Ahnung...

Grüße, Josef
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stollinger

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Re: Franken 2016

BeitragMo 16. Sep 2019, 16:08

stollinger hat geschrieben:Vom Muschelkalk, Randersackerer Sonnenstuhl - Silvaner trocken - VDP. ERSTE LAGE - Schmitt's Kinder 2016:

Bild

Der Wein ist von allen der Zugänglichste, ich würde mich nicht wundern, wenn hier etwas mehr als 4g Restzucker im Spiel sind. Wenn es denn so ist, dann jedenfalls gelungen. Der Wein weiß mich durch Frische und Klarheit zu überzeugen. Die würzigen Kräuternoten gefallen mir.


Habs herausbekommen können, Restzucker ist es nicht (Restsüße 1,7 g/l; Säure 6,0 g/l). Keine Ahnung, wie die das mit der Zugänglichkeit bei gleichzeitiger Frische hinbekommen haben.

Grüße, Josef
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Re: Franken 2016

BeitragDi 17. Sep 2019, 23:16

...hier auch noch was Schönes aus 16:

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Viele Grüße
Erich

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Re: Franken 2016

BeitragMi 16. Okt 2019, 10:44

...noch eine irgendwie "untergegangene" VKN, bei diesem Wein könnte sich seither noch einiges geändert haben:

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Erich

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Ralf Gundlach

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Re: Franken 2016

BeitragSo 3. Nov 2019, 19:14

Im Glas:

2016 Silvaner sur lie Weingut Hiller

Nchdem ich vor ein paar Tagen den 18er Marsberg getrunken habe befindet sich jetzt eine ganz andere Nummer im Glas. Ein Silvaner mit einer eher dezenten Fruchtaromatik, dafür mit einer ausgeprägten salzigen Mineralität und präsenten Gerbstoffen. Eine dezente Kräuternote begleitet das Ganze noch. Die Säure ist relativ knackig für einen Silvaner. Das geht schon durchaus in die Naturweinecke. Blind hätte ich nicht unbedingt auf einen Silvaner getippt. Wenn man von dieser Vorstellung Abstand nehmen kann dann ist das hier ein ernsthafter, fordernder Wein. Der aber nicht extrem kompliziert gestrickt ist. Wenn der noch etwas differenzierter und vielschichtiger wäre....
88 Punkte, kostet 9,50 Euro

Gruß

Ralf
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