Re: Juliusspital Würzburg
Verfasst: Mo 25. Okt 2021, 22:24
...wobei das Bürgerspital geekmäßig jetzt wieder ein bißchen im Aufwind ist, irgendwie rotieren die ein bißchen...
amateur des vins hat geschrieben:Gerade habe ich die sechste und letzte Flasche meines Ahr-Charity-Paketes im Glas. Also, nicht die Flasche, sondern den Wein daraus.
Juliusspital, Würzburger Stein 2020
Riesling VDP.ERSTE LAGE
Strohgelb.
Im allerersten Moment Banane?! Nee, kann nicht sein... Steinfrucht, auch etwas exotisch (unreife Mango), Clementine, roter Apfel. Frucht im Vordergrund, an der Grenze zum Kitsch, aber gerade eben nicht drüber.
Am Gaumen angenehm frisch; trocken, aber nicht knochentrocken (nachgesehen: RZ 3,1 / S 7,3 / Alk 13,0).
Im Abgang angenehme Herbe (Apfelschalen).
Das ist nicht meine bevorzugte Stilistik, etwas zu plakativ, aber schon ganz gut.
Hallo Andreas, danke für Deine Perspektive. Du zielst weitgehend auf Silvaner ab - Du hast bemerkt, daß ich den Riesling im Glas hatte?Kleiner_Pirat hat geschrieben:Das was Du beschreibst ist für mich durchaus typisch für höherwertige eher klassisch gemachte Silvaner. Das gilt nicht nur für die Spitäler, sondern auch z. B. für Luckert oder die Escherndorfer Sauers.. Ganz häufig erscheinen die Weine in ihrer Jugend eher kitschig und fruchtbetont, was man gerade beim Silvaner gar nicht erwartet. Mich verwirrt das auch immer wieder beim Verkosten eher junger Silvaner. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht stechen die Gäraromen bei einem eher neutralen Silvaner besonders hervor.
...das kann ich zumindest fürs Juliusspital so nicht bestätigen. 14, 15, 16 waren sowohl bei den EL'n als auch bei den Orts- / Gutsweinen, sowohl Riesling als auch Silvaner und Weißburgunder, die ich getrunken habe, auch in der Jugend von dem plakativen Kaltvergärungskitsch der nachfolgenden Jahre weit entfernt. Ich hab mir auch gedacht bzw. erhofft, daß sich das mit Reife noch gibt, mal sehen, ich hab ja noch was davon. Aber gemessen am jeweiligen Antritt im gleichen Alter sehe ich da schon eine deutliche Änderung, die zumindest für mich nicht zum Positiven hin zeigt.Kleiner_Pirat hat geschrieben:Insgesamt muss ich sagen, dass man vor der konstanten Qualität, die in den absoluten Großbetrieben der beiden Spitäler entsteht, den Hut ziehen muss (beobachte das seit 2013).
EThC hat geschrieben:...das kann ich zumindest fürs Juliusspital so nicht bestätigen. 14, 15, 16 waren sowohl bei den EL'n als auch bei den Orts- / Gutsweinen, sowohl Riesling als auch Silvaner und Weißburgunder, die ich getrunken habe, auch in der Jugend von dem plakativen Kaltvergärungskitsch der nachfolgenden Jahre weit entfernt. Ich hab mir auch gedacht bzw. erhofft, daß sich das mit Reife noch gibt, mal sehen, ich hab ja noch was davon. Aber gemessen am jeweiligen Antritt im gleichen Alter sehe ich da schon eine deutliche Änderung, die zumindest für mich nicht zum Positiven hin zeigt.Kleiner_Pirat hat geschrieben:Insgesamt muss ich sagen, dass man vor der konstanten Qualität, die in den absoluten Großbetrieben der beiden Spitäler entsteht, den Hut ziehen muss (beobachte das seit 2013).
Du scheinst Dich mit den Spitälern auszukennen...Kleiner_Pirat hat geschrieben:kenne aber 2020 noch nicht.
...ich hab ja auch beschrieben, wie ich's wahrgenommen habe. Was nutzt mir die Spontanvergärung im großen Holzfaß, wenn davon nichts bei mir ankommt...Kleiner_Pirat hat geschrieben:Die ersten Lagen werden beim Juspi spontan im Doppelstückfass vergoren. Auch wenn es da ebenfalls Möglichkeiten der Temperatursteuerung gibt würde ich jetzt nicht von expliziter Kaltvergärung sprechen. Das ginge im Stahl mit Reinzuchthefe besser.