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Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragDo 14. Apr 2022, 18:30

Ich saß gerade im Schloßhof von Schloß Sommerhausen und konnte ein paar schöne Sachen probieren:

Blanc de blancs brut Schloß Sommerhausen

Feine Perlage. AmGaumen feine Zitrusfrucht, etwas Brioche. Belebende Säure. Lebendig und sehr elegant.
90 Punkte.

Ich will es mal kurz machen: Auch der Rose de Saignee brut war top. Gleiche Stilistik. Lebendig und elegant.
90 Punkte.

Dann gab es den Riesling pur brut. Auch der mit einer sehr feinen Perlage. Am Gaumen Pfirisch und Amrpikosen. Aber auch dezent mürber Apfel. ganz feine Säure, Und genuaso wie bei den Vorgängern: lebendig und elegant.

90 Punkte.

Fazit: die sind sicher nicht geschenkt, aber für 19 Euro bekommt man Sekte, die sich mit der Basis von der Champagne messsen können. Und nur wenig mehr kosten....wobei man die Champagner in Deutschland auch nicht günstiger bekommt, sondern nur vor Ort. Alle drei haben mir richtig gut gefallen. Müsste ich eine Wahl treffen, dann wäre es der "Blanc des blancs".

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragDo 14. Apr 2022, 18:40

Teil 2 von Schloss Sommerhausen:

2018 Steinbach Scheurebe Trocken

Und das ist richtig gutes Zeug: Kräftige Spontinoten und weiße Johannisbeeren in der Nase. Am Gaumen eine feine Schuerebe mizt leicht "dreckigen" Charakter. Spontinoten, weiße Johannisbeeren, aber auch forale Noten wie beim Muskateller präsentieren sich. Feine Säure. Null 18er Jahrgangsprpblematik. Im Abgang hat der noch Gripp von einer längeren Maischestandzeit und ordentlich Länge. Hervorragende Scheurebe.

90 Punkte.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSa 16. Apr 2022, 19:59

Ralf hat mir aus seinem Urlaub in Franken diverse Weine mitgebracht. Und dankenswerterweise hat er mir auch noch ein paar angebrochene Flaschen zum Probieren überlassen; eine davon wird gleich leer sein:

Bild

Dieser Riesling gefällt mir tatsächlich wegen seiner zurückhaltenden, aber keineswegs langweiligen Art ziemlich gut. Und mit einem Kurs von 8 Euro befindet er sich auf der Grenze zwischen "akzeptabel/angemessen" und "gut" - Bardorf scheint ein nicht uninteressanter Erzeuger zu sein.

Herzliche Grüße

Bernd
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stollinger

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSa 16. Apr 2022, 20:46

Bernd Schulz hat geschrieben:Und mit einem Kurs von 8 Euro befindet er sich auf der Grenze zwischen "akzeptabel/angemessen" und "gut" - Bardorf scheint ein nicht uninteressanter Erzeuger zu sein.

Und dabei noch Naturland zertifiziert.
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Bernd Schulz

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSa 16. Apr 2022, 21:16

stollinger hat geschrieben:Und dabei noch Naturland zertifiziert.


Ja, mittlerweile!

Bernd Schulz hat geschrieben:...Bardorf scheint ein nicht uninteressanter Erzeuger zu sein.


In puncto Weißwein jedenfalls. Dieser Spätburgunder "Grande Reserve Barrique" (auf dessen Etikett noch kein Naturland-Logo zu sehen ist) begeistert mich leider wenig:

Bild

Aber innerhalb von fünf bis sechs Jahren kann sich ja bei einem Weingut (welches mir bislang unter dem Namen Günther Bardorf geläufig war ;) :oops: ) oft nicht wenig verändern..... :!:

Bei der 15er Spätburgunder-Spätlese trocken handelt es sich jedenfalls um einen Schuss in den Ofen. Hier wurde viel gewollt und leider nur wenig erreicht - was natürlich auch bei noch renommierteren Erzeugern immer wieder vorkommen kann....

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSa 16. Apr 2022, 21:34

Bernd Schulz hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Und dabei noch Naturland zertifiziert.


Ja, mittlerweile!

Bernd Schulz hat geschrieben:...Bardorf scheint ein nicht uninteressanter Erzeuger zu sein.


In puncto Weißwein jedenfalls. Dieser Spätburgunder "Grande Reserve Barrique" (auf dessen Etikett noch kein Naturland-Logo zu sehen ist) begeistert mich leider wenig:

Bild

Aber innerhalb von fünf bis sechs Jahren kann sich ja bei einem Weingut (welches mir bislang unter dem Namen Günther Bardorf geläufig war ;) :oops: ) oft nicht wenig verändern..... :!:

Bei der 15er Spätburgunder-Spätlese trocken handelt es sich jedenfalls um einen Schuss in den Ofen. Hier wurde viel gewollt und leider nur wenig erreicht - was natürlich auch bei noch renommierteren Erzeugern immer wieder vorkommen kann....

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

interessanterweise fand ich ihn beim Öffnen vor drei Tagen eher zu samtig, zu rund. Schon fast zu zugänglich. Aber ich fand den 15er Blaufränkisch eh viel besser. Aber vielleicht hast du auch zu viele Spanier in der letzten Zeit getrunken ;)
Gerade habe ich die
2019 Randersacker Ewig Leben Cuvee Rouge trocken im Glas. Der wartet schon mit einer schönen Aromatik auf. Tannine im Abgang. Wirkt vielleicht etwas rustikal. Komplett trocken. Das ist nicht die elegante Klinge. Aber mir gefällt der. Eine Cuvee ohne Schminke.

86 Punkte. Kostet 7,50 Euro.

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSo 17. Apr 2022, 20:09

Nachdem der 2021 Sommerhäuser Silvaner Ortswein vom Weingut Felshof ganz nett, aber zu glattgebügelt und wenig eigenständig wirkte (zumindest gab es keine Bananenaromen), den ich wie Bernd auch bei 84 Punkten sehe ( Kategorie: kann man trinken, muss man nicht, erst recht nicht für 8 Euro) , ist der Lagenkandidat deutlich besser: 2020 Steinbach Silvaner trocken Am Gaumen Zitrusnoten, knackige Mirabelle. Mineralisch. Äußerst lebendige Säure. Hat dezent Gripp von einer wahrscheinlich längeren Maischestandzeit. Der Silvaner ist durchaus gut, aber irgendwie fehlt auch dem die Handschrift. Das wirkt selbst hier einen Tick zu gemacht und zu gewollt, wenn auch auf durchaus hohem Niveau für die Preisklasse.. Die Silvaner Spätlese trocken von Wagner-Sonnenhof gefällt mir deutlich besser ( und ist obendrein noch 2 Euro günstiger).

87 Punkte. Kostet ab Hof 10,20 Euro.

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragSo 17. Apr 2022, 20:35

Ralf Gundlach hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Und dabei noch Naturland zertifiziert.


Ja, mittlerweile!

Bernd Schulz hat geschrieben:...Bardorf scheint ein nicht uninteressanter Erzeuger zu sein.


In puncto Weißwein jedenfalls. Dieser Spätburgunder "Grande Reserve Barrique" (auf dessen Etikett noch kein Naturland-Logo zu sehen ist) begeistert mich leider wenig:

Bild

Aber innerhalb von fünf bis sechs Jahren kann sich ja bei einem Weingut (welches mir bislang unter dem Namen Günther Bardorf geläufig war ;) :oops: ) oft nicht wenig verändern..... :!:

Bei der 15er Spätburgunder-Spätlese trocken handelt es sich jedenfalls um einen Schuss in den Ofen. Hier wurde viel gewollt und leider nur wenig erreicht - was natürlich auch bei noch renommierteren Erzeugern immer wieder vorkommen kann....

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

interessanterweise fand ich ihn beim Öffnen vor drei Tagen eher zu samtig, zu rund. Schon fast zu zugänglich. Aber ich fand den 15er Blaufränkisch eh viel besser. Aber vielleicht hast du auch zu viele Spanier in der letzten Zeit getrunken ;)
Gerade habe ich die
2019 Randersacker Ewig Leben Cuvee Rouge trocken im Glas. Der wartet schon mit einer schönen Aromatik auf. Tannine im Abgang. Wirkt vielleicht etwas rustikal. Komplett trocken. Das ist nicht die elegante Klinge. Aber mir gefällt der. Eine Cuvee ohne Schminke.

86 Punkte. Kostet 7,50 Euro.

Gruß

Ralf


Die Cuvee Rouge sehe ich heute noch etwas besser (87 Punkte). Erinnert mich etwas an Lisas Lila-Rot, aber etwas rustikaler und mit weniger Holz (das hat mich an der letzten Ausgabe von Lila-Rot etwas gestört, ich mag diese Barriquenoten nicht). Ich bin mal gespannt auf die nächsten Weine von Stefan Bardorf. Aber was feststeht: er scheint nicht ein Marketinggenie zu sein. Und die Bacchhusstuben im Hotel zum Löwen wirken doch recht altbacken, junge Kundschaft schreckt so etwas ab. Wenn die in Sommerhausen gewesen wären hätte ich mich da mal für eine Stunde reingetraut, aber nur wegen des Weigutes. Und ich bin ja auch nicht mehr so jung. Und ich mag nicht wirklich Schützenbruderschaften (natürlich auch mit Vorurteilen behaftet, die aber oft zutreffen, würde ich mal behaupten :o ). Das können z.B. die trockenen Schmitts mit ihere neuen Vinothek ganz anders.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragDi 19. Apr 2022, 20:38

Im Glas befindet sich gerade ein erfrischender Weißburgunder aus Sommerhausen:

Bild

Der Wein zeigt keinerlei Ecken und Kanten; bei den ersten zwei Probeschlucken machte er auf mich einen eher zu glatten Eindruck. Aber in der Kategorie "eher easy drinking" gehört er dann doch zu den Flüssigkeiten, die ich durchaus mit Vergnügen vernichte - und über den Preis kann man nun wirklich gar nicht moppern!

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragDi 19. Apr 2022, 20:58

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas befindet sich gerade ein erfrischender Weißburgunder aus Sommerhausen:

Bild

Der Wein zeigt keinerlei Ecken und Kanten; bei den ersten zwei Probeschlucken machte er auf mich einen eher zu glatten Eindruck. Aber in der Kategorie "eher easy drinking" gehört er dann doch zu den Flüssigkeiten, die ich durchaus mit Vergnügen vernichte - und über den Preis kann man nun wirklich gar nicht moppern!

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

den habe ich vorhin auch aus dem Keller geholt, weil meine liebste Frau nach etwas Flüssigen verlangte. Ich kann das, was du schreibst, eins zu eins unterschreiben. Das ist für mich ein "mehrheitsfähiger" Wein, der zur berüchtigen Kategorie "Partywein gut passt (und damit ein absoluter Tipp für diverse Mitleser). Vor allem bei dem Preis. Die Wagners machen keine große Kunst. Aber es gibt kein dropsiges Zeug. Ich bin mal gespannt, wie du die Silvaner Spätlese findest. Wie immer im Urlaub, frage ich mich ob ich nicht zu optimistisch bei der Punkteparade war.

Viele Grüße

Ralf
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