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Jacob Duijn - Spätburgunder SD 1998-2008

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MQuentel

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Jacob Duijn - Spätburgunder SD 1998-2008

BeitragDi 10. Mai 2011, 22:33

Zwar gibt es schon einen Pfad zum SD von Duijn, doch nur zum 2003er, daher ein neuer.

Schon lange liegen ein paar Flaschen Spätburgunder vom Weingut Duijn in meinem Keller. Jedes Jahr kamen ein paar wenige hinzu, aber getrunken habe ich meist „nur“ den Spätburgunder „Jannin“, also den Spätburgunder, den Jacob Duijn aus seiner Parzelle im Altschweier Sternenberg erntet und der – preislich gesehen – die Mittelklasse des Hauses darstellt. Ein, zwei Flaschen der Luxusklasse, also dem SD aus der Lage Bühlertaler Engelsfelsen habe ich stets auf die Seite gelegt und mir vorgenommen, sie im Rahmen einer Vertikalprobe mit Freunden zu studieren und zu genießen. Als nun auf einer unserer letzten „Arbeitsproben“ das Gespräch auf deutschen Spätburgunder kam und in diesem Zusammenhang ein Kollege meinte: „also vom immer hoch gelobten Duijn habe ich noch nichts Besonderes getrunken“, war die Zeit reif, meine kleine SD-Sammlung zu opfern, denn nach meinen persönlichen Erfahrungen mit den Weinen von Jacob Duijn war ich diametral anderer Meinung. Aber bekanntlich liegt die Wahrheit im Glas. :geek: Auf unserem allmonatlichen Jour fixe (also unserem Arbeitstreffen) standen im Mai die Spätburgunder SD 1998 bis 2008 aus dem Hause Duijn. An dieser Stelle sei nochmals Anne Seifried, der Lebenspartnerin von Jacob Duijn, gedankt, die in einer tollen Hau-Ruck-Aktion noch am Freitagnachmittag die beiden letzten Jahrgänge auf den Weg nach Hamburg gebracht hat, sodass wir am nachfolgenden Montag auch die Jahrgänge 2007 und 2008 in unserer Verkostung anstellen konnten.
Um die Weine besser verstehen und einordnen zu können, sind ein paar wenige Informationen zu Jacob Duijn und seinen Weinen sicherlich wichtig. Für mich die beste Nachricht vor ein paar Jahren war, dass Jacob auf biodynamischen Anbau umgestellt hat. Ich persönlich bin von diesem nachhaltigen Konzept sehr überzeugt und freue mich über jeden einzelnen Winzer, der diesen Weg einschlägt, denn nur durch die Rückbesinnung auf die Natur - bei gleichzeitiger Wiederherstellung der Natur - kann einerseits das Terroir vollumfänglich im Wein zum Ausdruck gebracht werden und gleichzeitig ein Beitrag zum Erhalt der natürlichen Ressourcen geleistet werden. Der Verzicht auf Chemie im Weinberg ist dabei nur ein Bruchteil der Philosophie, viel wichtiger ist die Idee, das natürliche Gleichgewicht und damit die natürliche Widerstandskraft von Boden, Pflanzen, Tieren und somit natürlich auch der Reben wiederherzustellen. Das Ergebnis sind von Natur aus gesunde und wohlschmeckende Trauben, die das Terroir und den Jahrgang zu 100% widerspiegeln können. Ganz selbstverständlich gehört für mich zu dieser Idee auch die Vergärung mit den natürlichen Hefen aus Weinberg und Keller, Reinzuchthefen haben da nichts zu suchen. Insofern ist auch „demeter“ zu kritisieren, die Ihren zertifizierten Winzern erlauben, mit Reinzuchthefen zu arbeiten. Doch Jacob Duijn ist konsequent und setzt weder Reinzuchthefen ein, noch werden die Weine geschönt oder gefiltert. Letztlich wird jede Form von Manipulation des natürlichen Ausdrucks vermieden und das ist für mich genau das Gegenteil von Langeweile im Wein, das ist Spannung, Veränderung und Genuss und damit Basis für eine sowohl intellektuelle als auch sinnliche Auseinandersetzung mit dem Wein.
Die Lage Bühlertaler Engelsfelsen ist geprägt durch Granitverwitterungsboden mit aufgeschlossenem Granit, der „dem Boden in einigen Grand Cru Lagen des Beaujolais sehr ähnelt“ (vgl. Braatz, Sautter, Swoboda, Holler: Weinatlas Deutschland, S. 182). Der Rebbestand für den SD ist im Schnitt über 40 Jahre alt; der Ertrag liegt gemäß Webpage (vgl. http://www.weingut-duijn.de) bei ca. 25 hl/ha. Das Lesegut wird weitgehend von Hand entrappt, jedoch werden 20% der Stiele mitvergoren und die Gärung findet in 3000 Liter großen Holzbottichen statt. Die 2.Gärung erfolgt während der Lagerung im Barrique, die Weine liegen dort ca. 24 Monate.

Wir verkosten in unserer Gruppe schon seit vielen Jahren Wein, doch selten gab es eine so homogene Bewertung. Nachfolgend schildere ich meine - höchst subjektiven - Eindrücke zu den einzelnen Jahrgängen:

1998
Reife Farbe mit leichtem Wasserrand und orangenen Anklängen; zur Mitte hin ziegelrot; etwas matt. Die Nase ist geprägt von einem schönen Duft von verwelkten Blüten und getrockneten Kräutern, dazu ein wenig rauchige Noten (Toast), reife Erdbeeren. Das schöne und differenzierte Bukett schraubt die Erwartungen hoch, doch am Gaumen kann er nicht ganz das Niveau halten: Kühle Art, mit deutlicher Mineralik, mittelgewichtig; die recht kräftige Säure verleiht ihm einen Ausdruck von Frische. Neben dem mineralischen Eindruck, fällt das sehr abgebaute Tannin auf. Erst langsam entfaltet sich ein Aroma von Kirschen und schwarzen Pfeffer, das auch den Abgang prägt. – 89 Punkte / Durchschnitt der Runde: 88

2000
Deutlich glänzender und strahlender als der 1998er, auch in der Farbe frischer. Gereifter Pinot mit ausdrucksvollem, fest gewirktem Bukett; eher dunkles Beerenaroma, aber auch Erdbeeren, klare Note von getoastetem Holz, leicht rauchig. Die Nase ist nicht ganz so edel und ausdifferenziert wie beim 1998er. Am Gaumen zeigt der 2000er SD dafür eine schöne, dichte und rotbeerige Frucht, feine Tannine und Anklänge von gebranntem Holz. Insgesamt ein ziemlich geradliniger Typ, mit feinem Schmelz und korrespondierenden Tanninen. Die Mineralität ist ebenfalls nicht ganz so ausgeprägt wie beim 98er, aber immer noch gut wahrzunehmen; auch im Abgang erscheint mir der 98er etwas länger. – 88 Punkte / Durchschnitt der Runde: 88,2

2001
Das Fazit vorweg – wow, was für ein feiner, tiefgründiger und finessenreicher Spätburgunder. Eine Flasche von diesem 2001 Spätburgunder SD, ggf. noch ein gutes Buch und das Leben meint es wirklich gut mit Dir. Der Wein duftet herrlich; die tiefen und vielschichtigen Aromen strömen einem förmlich entgegen -betörend!! Zitat am Tisch: „Was für eine geile Nase!“ – man kann es sicherlich feiner artikulieren, aber im Ergebnis ist dem nichts hinzuzufügen ;-)
Aroma für Aroma entwickelt dieser wunderbare Spätburgunder; da findet man Noten von getrockneten Kräutern (z.B. Kamille und Salbei), Orangenschalen, Erdbeeren, aber auch Jod und Tabak. Insgesamt ein wahres Wunder an Komplexität und Differenziertheit. Am Gaumen das Spiegelbild der Eindrücke aus der Nase. Der 2001er SD bietet eine hervorragende aromatische Tiefe, ist dabei kompakt & kraftvoll und bietet dem Gaumen Widerstand. Ein nahezu perfektes Bild entwickelt sich auf der Zunge: die Kombination aus feiner Saftigkeit, unterlegt mit einer reifen Säure und perfekt eingebundenen Noten aus dem Barrique-Lager bilden hier die Grundlage. Hinzu kommt ein Spiel aus Kraft und Muskeln einerseits und differenzierter Frucht und Anmut andererseits. Diesem so erzeugten Spannungsbogen kann man sich als Genießer kaum entziehen. Der 2001er Spätburgunder SD von Jacob Duijn zeigt sich lang und elegant im Abgang und auch hier weiß er mit seiner höchst komplexen Art zu betören. Einmal, durch etwas Belüftung der Flasche nach dem Öffnen in Fahrt gekommen, tragen seine Anlagen ihn weit über 90 Punkte-Linie und das lange Finale brennt sich in die Erinnerung eines jeden Weintrinkers ein. – 95 Punkte / Durchschnitt der Runde: 94,2

2003
Nach den bereits drei verkosteten Jahrgängen 1998,2000 und 2001 strömt dieser Wein mit einer so tiefen und satten Farbe ins Glas, dass man sich fragt, welcher Dunkelfelder hier farbgebend war ;-) Natürlich ist das nicht der Fall, sondern die auffallend dunkle Farbe dürfte ein Spiegelbild des Hitzejahres 2003 sein (dickere Beerenschalen?)
In der Nase wirkt der Wein zunächst recht verschlossen, dann entfaltet sich eine dunkle Frucht, mit einem deutlichen Kirscharoma und Anklängen an Gewürze wie z.B. Nelken. Auch am Gaumen ein für Spätburgunder eher ungewöhnliche Aromatik; mich erinnert er an die Donauwellen meiner Mutter, da gehen Knubberkirschen, Schokolade und Buttercreme eine wunderbare Koexistenz ein. Die 2003er Ausgabe des SD ist konzentriert, fleischig und körperreich; die Tannine sind spürbar, reif und rund. Die für diesen Jahrgang sehr gute Säure sorgt dafür, dass der Wein trotz seiner „fetten“ Anlagen ausgewogen und nicht zu schwer erscheint. Schöner, fester Kern, saftiger Stoff und ein Hauch von Minze im mittellangen Abgang. Mich erinnert der Wein eher an einen Supertoscan als an einen dt. Spätburgunder, trotzdem gefällt er mir gut und die 88 Punkte ist er allemal wert. – 88 Punkte / Durchschnitt der Runde: 87

2004
Auch der 2004 SD ist in der Farbe auffallend farbintensiv. Die Nase ist zu Beginn recht verschlossen und er braucht Luft im Glas, um sich zu öffnen. Der kompakte Eindruck bleibt jedoch; in der Aromatik eher dunkelbeerig, erinnert an Heidelbeeren; auch eine zarte Tabaknote fällt auf. Am Gaumen ist der 2004er SD mit einer schönen, tiefen Aromatik ausgestattet; er zeigt viel Extrakt und dezent würzige Noten. Der Wein ist sehr klar, in seinen Proportionen bestens definiert und seine frische, mineralische Art erzeugt eine hohe Präsenz am Gaumen und auf der Zunge. Die Tannine wirken geschliffen und in seiner Anmutung geht er in Richtung des 2001er Jahrgangs, jedoch ohne die überaus betörende Differenziertheit und Finesse des 01ers entwickeln zu können. – 91 Punkte / Durchschnitt der Runde: 89,8

2006
Der 2006er SD ist zu Beginn in der Nase diskussionswürdig, denn er hat im ersten Moment einen recht deutlichen „Stinker“, der zwar mit der Zeit verfliegt, jedoch die ersten Eindrücke prägt. Am Tisch wurde diskutiert, ob es ein kleiner Böchser ist oder ob es die Nachklänge der spontanen Vergärung sind. Meine Vermutung ist, dass bei diesem Jahrgang die Schwefelgabe etwas höher ausgefallen ist und dass dadurch der Wein nicht zu 100% reintönig wirkt. Am Gaumen zeigt er sich von seiner saftigen Seite. Im Mund kühl und mit einer erkennbaren Mineralik ausgestattet. Er ist aromatisch tief sowie stoffig und konzentriert ins seiner Art. Die Tannine sind edel, stattlich und verleihen dem Wein das nötige Rückgrat, aber das Holz wirkt (noch) nicht komplett integriert und die leichte Bitternote hinten heraus sowie der – im Vergleich zu den anderen Jahrgängen – recht kurze Abgang sorgen dafür, dass der 06er Jahrgang die rote Laterne als Schlusslicht unserer Verkostung überreicht bekommt. – 87 Punkte/ Durchschnitt der Runde: 85,6

2007
Mit der 2007er Ausgabe des SD scheint sich der Stil des Weins etwas verändert zu haben. Bereits in der Farbe wirkt er heller. Auch im Bukett und am Gaumen erscheint mir der Wein zu Gunsten der Finesse und Differenziert etwas zarter und weiblicher geworden zu sein. Der Alkohol mit 12,5% ist moderat und auch beim Holzeinsatz vermute ich eine Veränderung im Vergleich zu früheren Jahren.
Bereits in der Nase deutet der 2007er SD seine Klasse an, er wirkt schon in seiner Jugend edel und komplex. Die Aromatik ist geprägt durch Noten von roten Beeren, Anklängen an grünen Pfeffer und verschiedene herbe Kräuter. Auch am Gaumen zeigt er ein beachtliches Spiel: eine feine, differenzierte Frucht, gepaart mit einer tiefen Mineralität und edlen Aromen aus dem Holz, die bereits jetzt schon sehr gut integriert sind. Der Wein wirkt auffallend kühl und ich denke an Pinots aus der Region Sancerre, die dort auf sehr kalkhaltigen Böden wachsen; der SD spielt jedoch in einer höheren Liga.
Die Klasse des 2007er SDs lässt mich träumen, bei so einem Wein kann man Zeit und Raum vergessen und sich nur mit dem Inhalt des Glases beschäftigen. Dieser Spätburgunder verbindet einen festen, strukturbetonten Kern mit einem hohen Maß an Kraft, Eleganz und Anmut - ich fühlte mich an eine wunderbare Giselle-Aufführung in einer Choreographie von John Neumeier im Hamburger Opernhaus erinnert. Tolle Länge !! Ich bin sehr gespannt, ob der Wein mit dem Alter noch etwas zulegen kann – 93 Punkte / Durchschnitt der Runde: 92,4

2008
Der 2008er wirkt im Glas noch einen Tick heller als der 07er. Die Nase ist noch geprägt von einer Primärfrucht und ein Noten der Spotanvergärung. Zur Zeit erinnert er mich noch an einen Grand Cru aus dem Beaujolais: Veilchen, Kirscharomen, Bonbon; dazu zarte Röstaromen aus dem Holz. Am Gaumen auffallend weich und seidig; sehr schön saftig. Die leichte Extraktsüße und die frische Säure sind noch deutliche Boten der Jugend. Die Mineralik ist gut erkennbar, die Tannine sind feinkörng. Der Wein besitzt - schon wie sein Vorgänger aus 2007 – einen festen Kern und erstaunlich viel Spiel für sein geringes Alter. Zurzeit hat er noch nicht ganz das Niveau des 2007ers erreicht, aber ich denke, er wird noch ein wenig zulegen. Schöne Länge. – 91 Punkte / Durchschnitt der Runde: 90,4

Gruß Michael
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Weinzelmännchen

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Re: Jacob Duijn - Spätburgunder SD 1998-2008

BeitragDi 10. Mai 2011, 23:01

Hallo Michael!

Zunächst Danke für deine tolle Beschreibung. Ein paar kleine Anmerkungen:

1. Es ist wirklich auffallend, dass der Durchschnitt der Bewertungsergenisse von deiner persönlichen Bewertung kaum abweicht. Daher einige Fragen: Wieviele Teilnehmer hat es gegeben? Wie groß waren die Varianzen? Welcher Wein wurde am einheitlichsten und welcher am unterschiedlichsten bewertet?

2. Uns in Österreich sagt man nach, harte Konsonanten wie "t" und "k" viel zu weich auszusprechen. Daher heißt der "SD" bei mir "saud(t)euer". Ich liebe diese Weine aber wirklich. Für mich ist diese Namensbeigabe nur der Merkposten, dass es sich um die holländische Spitze handelt.

3. Deine Beschreibung der Prinzipien des biodynamischen Weinbaus sind prägnant und für mich sehr gut nachvollziehbar. Leider wird die Biodynamik im Weinbau häufig nur mit eingegrabenen Rinderhörnern gleichgesetzt. Für mich ist es egal, ob dies ein essentieller Zugang zur Biodynamik darstellt oder nicht, wesentlich ist für mich der Gedanke der Nachhaltigkeit (Anm. des Verfassers: grauenhaftes Modewort, aber mir fällt nichts besseres ein), den du sehr schön rüber bringst.

4. Als ausländischer Beobachter deutscher Spätburgunder darf ich dich fragen, welcher Winzer für dich die besten Spätburgunder vinifiziert, wobei mir natürlich bewußt ist, dass es immmer auf den persönlichen Geschmack ankommt. Mir sind deutsche Spätburgunder deshalb - in aller Regel - lieber als österreichische Pinot Noirs, weil bei und häufig die Versuchung besteht, aus diesen von Natur aus filigranen Weinen "Powerweine" zu schaffen.
MvG
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Daniel
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MQuentel

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Re: Jacob Duijn - Spätburgunder SD 1998-2008

BeitragMi 11. Mai 2011, 13:52

Hallo Daniel,

Du gehörst definitiv einer winzigen Minderheit an; ichfinde es superklasse, dass Du Dich als Österreicher für dt. Spätburgunder interessierst. In meinem Keller liegt auch viel Österreich, aber vorwiegend weiss aus der Wachau. Die weniger roten, die ich bislang getrunken habe, sind eher "Winterweine" - dicht, rund und mollig, aber da waren trotz der Anlagen einige dabei, die mir sehr gefallen haben, da sie auch viel Spiel und durchaus Eleganz mitgebracht haben - aber das ist ein anderes Thema.

Zu Deinen Fragen: Wir waren zu fünft in unserer Runde, die größte Varianz waren 4 Punkte, aber das einfachste ist, ich schreibe die einzelnen Punkte auf:

1998: 88/89/85/89/89
2000: 87/88/89/88/89
2001: 94/94/93/95/95
2003: 89/87/87/87/88
2004: 90/88/90/90/91
2006: 86/86/84/85/87
2007: 93/92/93/92/92
2008: 91/90/91/90/90

Die Frage den besten dt. Spätburgunder-Erzeuger zu benennen fällt mir schwer, denn immer wenn ich gerade einen Namen aufschreiben will, fallen mir ein paar andere ein.... Also meine Favoriten sind:

# Friedrich Becker (kennt jeder, der Weinführer liest);
# Meyer-Näkel und Jean Stodden von der Ahr (die Ahrweine sind in Ihrer Art sehr individuell und nicht jeder mag sie, aber ich mag sie, Meyer-Näkel trinke ich eher jung, bei Stodden muss man warten können, der 03er Alte Reben war kürzlich vorzühlich, doch leider auch teuer). In den letzten Jahren große Klasse waren für mich die Weine von J.J.Adeneuer
# auch nicht ganz billig sind die Weine aus der Lage Assmanshäuser Höllenberg und Schlossgarten, aber August Kesssler macht da schon tolle Dinger - brauchen auch ein paar Jahre.
# in Rheinhessen sehe ich, dass der omnitalentierte Klaus Peter Keller auch beim Spätburgunder kompromisslos auf Qualität setzt und seinen Vorbildern im Burgund immer näher kommt. Etwas unbekannterist das Weingut Krutzler, aber in guten Jahren tolle Spätburgunder.
# aus Würtemberg trinke ich die Weine von Schnaitmann und Haidle sehr gerne.
# und aus Baden eben Duijn und Huber.

Daniel, was sind Deine Favoriten??

Gruß Michael
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Weinzelmännchen

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Re: Jacob Duijn - Spätburgunder SD 1998-2008

BeitragMi 11. Mai 2011, 21:42

Hallo Michael,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Mein Interesse an deutschen Spätburgundern wurde wegen der häufig mikrigen Qualität österreichischer Pinot Noirs geweckt. Gerade die Weine aus dem Burgenland, der österreichischen Rotweinregion schlechthin, haben häufig nichts mit der Filigranität eine Pinot Noir zu tun. Weine mit 14+% Alkohol und einer Farbanmutung, diebeinahe schon ins Schwarze geht, machen mir keinen Spass.

In Österreich sitzen die besten Burgunderporuzenten demnach auch nicht im Burgenland, sondern in kühleren Gegenden. Hier kann ich dir Malat aus Palt (NÖ) und Wohlmuth Kitzeck (Südsteiermark) empfehlen. Gutes kommt auch aus der Thermenregion südlich von Wien.

Deine Frage, was meine Lieblingsproduzenten deutsche Spätburgunder sind, läpßt mich :oops: . Das Angebot solcher Weine ist mehr als überschaubar, sodass ich auf das angewiesen bin, was ich hier kaufen kann. Gut finde ich eben Dujin und Knipser gefällt mir auch sehr. Deine Liste nehme ich zum Anlass gezielt nach diesen Winzern zu suchen.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel

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