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Bernhard Huber

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Figeac78

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 8. Aug 2022, 00:43

Lieber Rolf,

bei dem 15er Chardonnay Alte Reben bin ich voll bei Dir. Das war vor einigen Jahren mein erster und bis heute letzter (weil abschreckender) Versuch mit den Huber Chardonnays. Ob ältere oder neuere besser sind, weis ich leider nicht. Bei den Spätburgunder bin aber durchaus anderer Ansicht. Da empfinde ich sowohl die Weine vor 2014 als auch die danach als sehr gut. Wildenstein 08 und Bienenberg 12 kenne ich z.B. sehr gut. Beide sind sicher faszinierende Beispiele deutscher Spätburgunder. Aber auch die 15er, 17er, 18er und 19er sind aus meiner Sicht sehr gute Weine, auch wenn viele GGs im Gegensatz vielleicht zu den alten Reben noch nicht ihre Größe zeigen (siehe einige Berichte weiter oben). Was ich aber auch erwähnen muss, ist, dass eine kürzlich getrunkener 19er Malterdinger Spätburgunder gegen die Alten Reben desselben Jahrgangs doch schon erheblich abfiel. Das aktuell manchmal festzustellende Hypen des Malterdingers (besonders des 19ers) ist daher wohl doch eher ein Nebenprodukt der insgesamt geringen Verfügbarkeit der besseren Weine.

LG,
Detlef
Herzliche Grüsse,
Detlef
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 5. Nov 2022, 11:47

Angebot

Ich habe gesehen dass die Huber Alte Reben ab Jahrgang 2020 den stolzen Preis auf 45 Euro tragen, und der Bienenberg ist in den 70er Euro Bereich gewachsen.
Wie Preiswert das ist muss ja jeder für sich entscheiden.

Ich habe in meinem Keller geschaut und 17 Flaschen Chardonnay AR und Bienenberg gezählt. Die Jahrgänge sind 2015, 2016 und 2017.
Ich gebe diese Weine gerne deutlich günstiger als der heutige "Marktpreis" weg.
Wer Interesse hat darf sich gerne melden, ich bin öfters in Deutschland unterwegs und kann die Flaschen mitnehmen.

Dazu gibt es auch 6 Flaschen Malterdinger Weiss 2018.

Alle Flaschen sind jung gekauft und bei perfekten 12 Grad Bedingungen gelagert.
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Take_a_sip

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 6. Nov 2022, 11:06

Magst du die Flaschen als Paket verkaufen oder auch einzelne?
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Figeac78

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 21. Dez 2022, 00:00

Huber Jahrgangspräsentation 2022
Mit etwas Verspätung hier noch einige Eindrücke der diesjährigen Jahrgangsverkostung, die ich mir am Folgetag der Verkostung notiert hatte. Ich habe mich ausschließlich auf die Spätburgunder konzentriert. Alle zeigten die klare aktuelle Huber-Charakteristik mit deutlicher aber sehr gut integrierter Säure, schöner eleganter herausgearbeiteter Frucht gepaart mit unterschiedlich ausgeprägter Mineralik und einem am Gaumen fast nie dominierenden, sondern eher zurückhaltenden Holzansatz.

Zuerst gleich die Ausnahme was das Holz angeht, der 2014 Malterdinger late release, war länger im Holz, als frühere Releases und der erste Wein nach Frühstück und Fahrt an diesem Vormittag. Der sprach mich zunächst nicht an. Ich musste aber auch erst mal den Gaumen einnorden auf die Huber SB. Den Wein werde ich in Ruhe zuhause nachverkosten.

Schlossberg, late Realeses: alle Weine mit der typischen etwas dunkleren wärmeren Schlossbercharakteristik, die aber in diesem Alter nicht mehr dominiert, 2013: mit straffer Säure, stand etwas neben sich, braucht noch Reife, oder war es das? 2012 sehr schöner vielleicht großer Wein, alles harmoniert, 2011: schöner harmonischer Wein, etwas schwächer als 2012 (privat einige Tage vorher aus dem eigenen Keller getrunken war dieser 11er etwas breiter und flacher als jetzt auf der Probe), 2010 ähnlich wie 2012 sehr guter vielleicht großer Wein.

Dann die 20er und, als Fassprobe, die 21er. Trotz der anderen Wetterbedingungen für mich im Augenblick durchaus ähnliche Charakteristik, die 21er noch mit mehr jugendlicher Frucht, was aber am noch nicht beendeten Ausbau liegen mag. Die Charakteristika der unterschiedlichen Lagen, war bei beiden Jahrgängen erstaunlich ähnlich. 2020 insgesamt ein frischer Jahrgang, der noch Reife braucht, aber an 2019 nicht herankommt.

2020: Der Malterdinger war ein schöner kleiner Ortswein für mich aber mit einem schlechten PLV im Vergleich zu vielen anderen Weinen; die Alten Reben, deutlich dichter, vielschichtiger, eleganter und mit mehr Volumen, für mich näher an den GGs als am Malterdinger. Bienenberg und Wildenstein gab es nicht auf der Probe. Die Alte Burg (ab diesem Jahr ein GG) eher auf der dunklen dichten Seite, toller Wein; die Sommerhalde, klarere etwas hellere Frucht verspielter als die Alte Burg; Schlossberg wie eine Komposition der besten Eigenschaften der Alten Burg und der Sommerhalde mit dunkler tiefer Frucht, schöner Säure und Mineralik, fast schon alles in Harmonie zu diesem frühen Zeitpunkt.

2021: ähnliches Level wie 2020, Alten Reben wieder deutlich dichter als der Malterdinger, und für mich fast schon ein kleines GG; die Alte Burg wieder dunkler und dichter; Sommerhalde im Vergleich mehr hellere Frucht; Bienenberg mit deutlich weniger Frucht und dafür mehr Mineralik; Schlossberg wieder eine Essenz des Besten aus Alter Burg und Sommerhalde; Wildenstein gab es nicht. Zur Ertrags- und Mengensituation wurde gesagt, dass es 2021 nochmals 40% weniger Wein gab als 2020 und das war schon schlechter als 2019.

Wohl auch aufgrund der Mengenproblematik gab es einige Late Releases vom Schlossberg und Bienenberg für Privatkunden (letzterer war aber schon ausverkauft und auch nicht auf der Probe). Bei einigen Händlern sind auch 14er Spätburgunder GGs wieder erhältlich, die, wie man mir bestätigte, als Late Release direkt vom Weingut stammen.

Zur Preissituation und Verfügbarkeit: Die 14er GGs findet man bei Händlern zu etwa den Preisen, zu denen die aktuellen 20er GGs ab Hof abgegeben wurden. Die 20er GGs sind im Handel (noch?) nicht oder nur auf Vorbestellung in Paketen und ab Weingut gar nicht mehr erhältlich. Ab Weingut bekam man nur GGs auf Vorbestellung im Frühjahr und auch nur begrenzte Mengen. Ein Besucher erzählte mir, dass die GGs in einigen Freiburger Weinhandlungen ab ca. 90 € zu haben seien. Die Alten Reben findet man im Handel zu 49€ gegenüber 40€ ab Hof. Was das bei nochmals 40% weniger Ertrag für die 2021ern bedeutet, obwohl das kein großer Jahrgang ist, mag ich mir nicht vorstellen mögen und ob das Warten auf die 22er hilft, auch da habe ich ob der aktuellen Entwicklung meine Zweifel.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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Nora

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 21. Dez 2022, 09:10

Vielen Dank, Detlef, für den sehr umfangreichen und interessanten Bericht!

Leider bin ich aufgrund der aktuellen Preisentwicklung bei Huber jetzt auch raus und erfreue mich an dem, was ich noch im Keller habe.

VG, Nora
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vonKorf

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 21. Dez 2022, 10:49

Vielen herzlichen Dank auch von mir für diesen ausführlichen und sehr aufschlussreichen Bericht!

Leider bin auch ich aufgrund der aktuellen Preisentwicklung bei Huber jetzt auch raus und erfreue mich an dem, was ich noch im Keller habe. ;) (14er Bienenberg und Schlossberg, 15er Alte Reben, 18er Malterdinger)


Gruß
Wolfgang
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jakobl

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Re: Bernhard Huber

BeitragDo 19. Jan 2023, 11:33

Figeac78 hat geschrieben:Lieber Rolf,

bei dem 15er Chardonnay Alte Reben bin ich voll bei Dir. Das war vor einigen Jahren mein erster und bis heute letzter (weil abschreckender) Versuch mit den Huber Chardonnays. Ob ältere oder neuere besser sind, weis ich leider nicht. [...]


Hallo Detlef, ich bilde mir bei den neuen Jahrgängen eine Tendenz weg von der extremen Reduktion ein. Ich hatte das Glück, vor einigen Tagen einen Bienenberg Chardonnay aus dem Jahr 2019 trinken zu dürfen, der sich überaus offen und freundlich präsentiert hat. Ich hole nach dem trockenen Januar mal eine Flasche Alte Reben 2019 aus dem Keller und werde schauen, ob sich dort der Eindruck bestätigt.
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Nora

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Re: Bernhard Huber

BeitragDo 19. Jan 2023, 19:32

jakobl hat geschrieben: Ich hole nach dem trockenen Januar mal eine Flasche Alte Reben 2019 aus dem Keller und werde schauen, ob sich dort der Eindruck bestätigt.


Ich bin sehr gespannt.

VG, Nora
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Figeac78

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Re: Bernhard Huber

BeitragDo 9. Feb 2023, 01:07

Huber, Bienenberg Spätburgunder R 2007 aus der halben Flasche:
13,5%, Füllstand und Korken perfekt (neu verkorkt?), 2022 direkt vom Weingut erworben, Mittleres Granatrot, leichte Bräunung am Rand, ganz leichte Trübung. Nase: dunkle Früchte, etwas Rumtopf, Trockenfrüchte, alter Holzschuppen gefüllt mit gelagertem Obst; am Gaumen: Gerbstoff und Säure harmonisch und noch spürbar, etwas Kirsche und wieder Trockenfrüchte hin- und her wabernde herbstliche Tertiäraromen, schwer zu beschreiben, langer Angang, ich hätte den Wein blind vermutlich nicht als Spätburgunder und schon gar nicht als deutschen Spätburgunder erkannt.
Eine Flasche im November letzten Jahres und eine in der letzten Woche waren sehr konsistent.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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jakobl

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Re: Bernhard Huber

BeitragDi 14. Feb 2023, 21:50

Huber Chardonnay Bienenberg 2019

Ich konnte nicht widerstehen und habe mich an einer meiner beiden Flaschen vergangen. Vorweg, ich bereue es kein bisschen! Nase zunächst sehr verhalten, fächert mit Luft aber kräftig auf. Subtile (!) Reduktion, reifes gelbes Steinobst, Zitrusfrucht, dazu etwas Rauchiges & Würziges. Am Gaumen dann überraschend trinkreif. Das hat für mich jetzt schon alles: Körper, Extrakt, Schmelz und eine wunderschöne, reife Säure. Hatte den Wein tatsächlich viel kantiger erwartet, aber da ist alles harmonisch, elegant und zurückhaltend.
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