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Bernhard Huber

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Tackleberry

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 16. Apr 2012, 16:07

argentum hat geschrieben:Mich erstaunt dein Votum beim Weissburgunder GG Bienenberg 2009. Für mich war er zuletzt deutlich zu stark (Alkoholisch, geschmacklich) und mir fehlte die Frische, die ich in anderen Jahren stets geschätzt habe... Oder hatte ich einfach einen schwachen Moment?


Ok, 1:0 für dich. ;)
Frische konnte ich bei diesem Kraftprotz wahrlich keine rausschmecken. Schwer und leicht fett war der Wein schon. Der Wein besticht dafür mit anderen Qualitäten.
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argentum

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 16. Apr 2012, 16:24

Missversteh mich bitte nicht, ich habe vielleicht deine Notiz nicht ganz verstanden, darum hab ich nachgefragt. Beim Geschmack gibts keine 1:0, höchstens unterschiedlich-diskutierenswerte Meinung...

Dies betrachtet man am besten dann näher bei einem guten Glas Wein... :mrgreen:
Gruss
Philipp

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Tackleberry

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 16. Apr 2012, 19:26

argentum hat geschrieben:Missversteh mich bitte nicht, ich habe vielleicht deine Notiz nicht ganz verstanden, darum hab ich nachgefragt. Beim Geschmack gibts keine 1:0, höchstens unterschiedlich-diskutierenswerte Meinung...


Ich meinte bezüglich der Frische 1:0 für dich. Die hatte ich nicht auf dem Zettel. Da hast du meiner Meinung / meinem Geschmack nach Recht, wenn diese fehlte. ;)
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sorgenbrecher

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 13. Jul 2012, 10:48

welch ein wunderbarer essensbegleiter der weiße burgunder bienenberg reserve 2007 ist, wurde gestern abend unter beweis gestellt. zur lauwarmen, gebeizten lachsforelle an wildkräutersalat war dieser wein eine offenbarung.

912

in der nase deutlich spürbarer holzeinsatz, aber niemals plump, sondern fein, elegant und spannend. daneben etwas rauchige noten mit etwas zitrusfrucht. am gaumen trotz vollständiger malo mit frischer und spritziger säure, aber ausgewogen und anregend. quitten und zitrusfrüchte, daneben nussige geschmackseindrücke. einzig der abgang könnte etwas länger sein, aber das ist meckern auf extrem hohem niveau.

fazit: ein toller wein, der zeigt, was aus einem weißburgunder herausgeholt werden kann und der als essensbegleiter für etwas kräftiger gewürzte fisch- und meeresfrüchtegerichte perfekt passt (ich könnte mir vorstellen, dass dieser wein zu flusskrebesen in chilli-orangenbutter ebenso ein absoluter knaller wäre).

kann ganz sicher noch einige jahre liegen.........muss er aber nicht.
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Bernhard Huber

BeitragDi 24. Jul 2012, 20:16

momentan eher in einer schwierigen phase befindet sich der 2009er spätburgunder trocken alte reben.

die frucht doch eher hinter dem frischen holz verborgen, schöne würze, spürbare, angenehme säure, präsente, aber sehr weiche und angenehme tannine. man merkt, dass da auch eine enorme fruchtkonzentration schlummert, die sich aber im moment nicht wirklich zeigt.
nach ca. 2 stunden belüftung öffnet sich der wein etwas mehr, es kommt etwas kirschfrucht heraus und im abgang auch etwas säuerliche erdbeere.

bis zur nächsten flasche ruhig noch 3 jahre warten....

das ist schon ein sehr ernsthafter wein, kraftvoll, straff aber auch elegant, präzise, von der typizität näher am burgund als an seinen deutschen verwandten und meines erachtens auf den niveau von sehr ordentlichen village-weinen, am ehesten an gevrey-chambertin erinnernd (auch preislich übrigens und damit alles andere als ein schnäppchen....).
Gruß, Marko.
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argentum

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 6. Aug 2012, 22:53

Am Samstag war es soweit, ich machte mich einmal mehr auf den Weg nach Malterdingen, um meine reservierten Magnums vom 2009er bei Bernhard Huber abzuholen. Nachdem ich wie immer über die Holzplanken zum Verkaufslokal gepilgert bin begegnet mir im Büro der nette Peter Lepold, der mich dann prompt auch dazu überredet mit in die Probierstube zu kommen. Und dies obwohl meine bessere Hälfte schon vor dem Besuch angekündigt hat dass nur abgeholt aber nicht probiert würde... Nun, Herr Lepold seis gedankt, ich kam in den Genuss des frisch abgefüllten Malerdinger Spätburgunder 2010 und dem Malterer 2010. Vorneweg, ich war begeistert...

Malterdinger Spätburgunder Rotwein 2010

Seit 2 Tagen offen. In der Nase ungemein druckvoll, wunderbar rotfruchtige Aromatik. Dieser Wein strotzt vor Pinot-Power im besten Sinne. Am Gaumen dann massig Gerbstoffe, die wunderbar fest sind aber mit der Zeit abschmelzen sollten. Ungemein strukturiert auf diesem Niveau. Der Abgang mit Extraktsüsse für eine Basisfüllung sehr lang. Ich musste 2 Kisten reservieren.

Malterer 2010

Die vielgerühmte Cuvee aus 50/50 Freisamer und Weissburgunder. Lepold füllt mir wiederum mit einem Lächeln das Glas und bedeutet mir zu probieren. Ja, auch hier bin ich sofort und auf einen Schlag gefangen: In der Nase kommt neben dem noch sehr präsenten Barrique schon die Frucht durch. Exotisch und gleichzeitig enorm burgundisch aufgrund einer ungeheuren Mineralität am Gaumen, die ich so beim Malterer noch nie erlebt habe. Wo in der Nase Holz und Frucht sich zu einem betörenden Nasenbild aufbauen sorgt diese enorme Mineralität für einen enormen Spannungsbogen, den ich sonst bei burgundischen Chardonnays schätze. Salzigkeit, die einem sofort Lust auf den nächste Schluck macht. Ein grosser Malterer, der wahrscheinlich noch über eine weite Strecke gehen wird. WOW!

Mein Fazit sieht entsprechend meinem persönlichen Geschmack wie folgt aus: Wenn ich 2008, 2009 und 2010 in eine Reihe stelle wage ich schon mal die Vorschau, dass 2010 sie alle überleben wird. Ja eine Frag der Stilistik, wonach vielleicht viele 2009 als den Überjahrgang sehen würden aufgrund seiner Masse, Dichte und Konzentration in gutem Sinne. Was aber 2008 und 2010 mit dem Extrakt und einhergehender Salzigkeit, mineralischem Spannungsbogen und erfrischender, durstfördernder Art einherbringen ist für mienen Gusto nochmals höher zu bewerten. Und da liegt dann im direkten Vergleich 2010 nochmals etwas vor dem 2008er. 2010, ein vielleicht unterschätzter grosser Jahrgang nach dem breit als grandios angesehenen 2009er bei Huber?
Gruss
Philipp

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Jürgen

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 27. Aug 2012, 09:39

Wir waren gestern beim Hoffest der Hubers. Ganz so hoch wie meine Vorschreiber bin ich mit meinen Bewertungen der huberschen (Rot-)Weine dann doch nicht gegangen. Der Bienenberg Spätburgunder GG 2009 bekommt von mir 92 Punkte und ist ein ausgezeichneter, sauleckerer Spätburgunder. Momentan ist der richtig gut trinkbar im Gegensatz zur Sommerhalde Spätburgunder GG 2009, die von mir nur 87+ P bekommt. Die 2007er "Reserve" Sommerhalde bekommt 92 Punkte und die 2002er Version 89 Punkte. Ich habe noch einige Rotweine mehr verkostet die mir jetzt keine Erwähnung wert sind.

Herausragend bei den Weißweinen waren für mich:
2010er Weißer Burgunder trocken 90P
2010er Bienenberg Grauer Burgunder GG 92P
2011er Malterdinger Bienenberg Muskateller Spätlese trocken 90P
2011er Malterdinger Bienenberg Muskateller Auslese edelsüß 91P

Schaumweine:
2006er Pinot brut 91P (größter Kaufanreiz - saulecker!)
2006er Rosé brut 88P
2005er Schlossberg Rosé brut nature 92P (momentan etwas schwierig da zu jung)
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AmonA

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Re: Bernhard Huber

BeitragDi 28. Aug 2012, 15:34

Tja, auch wir waren beim Huber'schen Weinfest.
Vorweg, ich bin kein Freund von Punktesystemen und überlasse das gerne den "Professionellen". ;)
Zum Weinfest: es gab nix umsonst...aber es hat sich für beide Seiten gelohnt :lol:
Fangen wir mit dem Schlechten an: die sog. SB Raritätenprobe. Die bestand nur aus zwei 2002er und einem 2007er. Die Präsentation war sehr schlecht. Die Weine wurden gar nicht besprochen, sondern der Referent (ein Bekannter vom Weingut, vorgestellt hat er sich namentlich nicht) verlor sich nur in Allgemeinplätzen wie: der Wein ist gut, oder? - das Glas spielt eine sehr große Rolle, blabla.
Der 2002er (Alte Reben?) war sehr fruchtig, auch am Gaumen, allerdings mit prägnanter Säure. Der 2002er (Reserve?) war in der Nase verschlossen, schmeckte beerig. 2007 mit starken Röstaromen und viel Tannin. Sehr verschlossen. Die Probe fand im kühlen Keller statt, vielleicht ein Vorteil für den einfachen 2002er. Nach der Probe blieb nur der negative Eindruck zurück, das man hier eine Möglichkeit gefunden hatte, die Restbestände vom 2002er gegen gutes Geld noch an den Mann zu bringen (steht noch auf der Preisliste).
Ab dann wurde das Fest ein Vergnügen. Kellerführung und Weinbergführungen waren exzellent, von Leuten mit "Ahnung" durchgeführt. Man konnte erkennen, was für eine Sorgfalt und Arbeit im Weinberg und im Keller betrieben wird.
Höhepunkt war die Verkostung der SB GG 2009 vom Bienenberg und Sommerhalde. Letzterer ging im Vergleich mit dem Bienenberg förmlich unter. Ich kann es nur so beschreiben: den SB GG 2009 vom Bienenberg hatte ich noch Stunden später am Gaumen, obwohl ich noch einiges danach probiert hatte, u.a. einen Clos du Roi und einen famosen Muskateller Sekt vom Adelmann.
Leider ist der SB ausverkauft, aber es gibt sicherlich noch weitere erinnerungswürdige Weine von Huber ;)
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Oh Dae-Su

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 26. Nov 2012, 19:21

Hallo zusammen,

zur Abwechslung bin ich heute mal neugierig:
War jemand von euch am vergangenen Wochenende bei der Spätburgunder Präsentation des Jahrgangs 2010? Ich war verhindert ...
Wie waren eure Eindrücke von den Weinen? Würde mich sehr interessieren. Anhand der Punkte aus einem uns allen bekannten Weinführer muss das ja ein sehr bemerkenswerter Jahrgang gewesen sein.
Den Wildenstein konnte ich per Zufall am Wochenende kurz probieren. Sehr interessanter und sicherlich beeindruckender Wein! Doch für mich persönlich letztendlich nicht sehr interessant ...wegen, naja ... monetären Defiziten :( und ganz sicher auch wegem trotzigen Nicht-Haben-Wollen ;)

Besten Gruss

Chris
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Jürgen

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 26. Nov 2012, 19:57

Ich war da :!:
Weine Huber :) Momentan einziger Rotwein mit Spaßfaktor: 2010er "alte Reben" 90P
Weine J.J. Prüm :| Ich mag das süße Zeugs nicht
Weine Mosbacher :| Brauche ich nicht
Weine Comte de Vogüé :D :D :D Sensationell, phänomenal, gigantisch
Zuerst hatte ich niedriger bepunktet, nachdem ich mich eingetrunken hatte aber die Messlatte deutlich nach oben angehoben. Von Parker bekommen die Weine fast exakt meine zuerst notierten Punkte.
Chambolle Musigny 2002 95
Bonnes Mares 2001 96
Musigny Vielles Vignes 2010 98

Die Frage ging aber in Richtung Huber. 2010 brauche ich bei Rotweinen persönlich nicht. Ein langlebiger Jahrgang mit viel Säure. Wer Fan ist, muss natürlich kaufen. Rieslinge aus 2010 mag ich sehr.
Zuletzt geändert von Jürgen am Mo 26. Nov 2012, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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