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Bernhard Huber

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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 28. Mai 2021, 21:14

Momentan in den Gläsern:
Bernhard Huber Spätburgunder Alte Reben 2014 vs. Agathe Bursin Pinot Noir Strangenberg 2013

Farbe für Bursin ein bisschen dunkler und auch wärmer (mehr entwickelt), Huber heller und noch Rubin aber mit warmem Ton.

Bursin riecht hauptsächslich rotbeerig, mit Caramel, ein bisschen Scokolade und schön würzig, sous-bois Töne kommen auch dabei. Riecht sehr burgundisch mit anfangenden Reifetönen, auch Marzipan. Aber gar nicht "over the hill".
Huber ist deutchtlich mehr rotbeerig, ich würde sagen Himbeere und Preiselbeeren. Auch mehr "direkt-Attacke" in die Nase. Noch würziger (die typische Huber-Holzwürze), auch der Huber "Sauer-Ton" ist da, entweder mag man es oder nicht (ich mag's).
Am Gaumen ist der Bursin ziemlich koncentriert, sehr gute Säurestruktur, hier wird der Wein auch ein klein bisschen "schwarz-beeriger" und ein wenig Lakritz kommt ach dazu. Sehr schön.
Der Huber ist am Gaumen noch ein Tick säuriger und schmeckt auch ein bischen "kantiger" und "schärfer". Mehr Säure, Tannin und Holz im Verhältnis zum Bursin.
Beide haben eine gute Länge.

Und wer gewinnt?
Beide haben eine sehr schöne Nase - aber SEHR unterschiedlich. Geschmacksache!
Am gaumen gewinnt Bursin, ist ruhiger, mehr ausgewogen - und deutlich mehr "burgundisch". Ich finde eigentlich nicht die Huber Weine überhaupt "burgundisch", die sind einfach "Huber" mit einem sehr eigenartigen Stil, und die sind toll!

So am Ende:
Bursin 91 W-S Punkte und Huber 90 W-S Punkte


Schöne Grüsse zum Wochenende aus Schweden
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jessesmaria

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 28. Mai 2021, 21:23

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Momentan in den Gläsern:
Bernhard Huber Spätburgunder Alte Reben 2014 vs. Agathe Bursin Pinot Noir Strangenberg 2013

[...]

Und wer gewinnt?


Hätte auch gut hierhin gepasst.
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 28. Mai 2021, 21:32

jessesmaria hat geschrieben:
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Momentan in den Gläsern:
Bernhard Huber Spätburgunder Alte Reben 2014 vs. Agathe Bursin Pinot Noir Strangenberg 2013

[...]

Und wer gewinnt?


Hätte auch gut hierhin gepasst.

Tur mir leid, ich kenne nicht jedes Kleinthema in diesem Forum.
Wenn man Kommentare bekommt macht es mehr Spass wenn es um die Weine geht.... ;)
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jessesmaria

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 28. Mai 2021, 21:34

Sollte kein Vorwurf sein. ;)
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Michl

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 25. Jun 2021, 21:38

In den letzten Wochen hatte ich verschiedene Jahrgänge des Rosé brut von Huber im Glas, 2010, 2012 und heute 2008 Heute bin ich so geflasht, dass ich kurz berichten will.
2010 war ein wirklich guter Sekt gemessen am Preis. Da stimmte alles, v.a. die ungewöhnlich feine Perlage und der animierende Zug, die bei deutschen Sekten so meines Erachtens nicht selbstverständlich sind. Ich sah ihn bei 89-90 P.
2012 war ebenfalls richtig gut, aber auch sehr „konventionell“. In sich war der Wein sehr stimmig, nur leider ohne spezifische Aspekte, so blieb er doch gewöhnlich, aber gemessen am Preis absolut gelungen… ein no-brainer, mit 88-89 P.
Der 2008er heute flasht mich jedoch richtig. Punktemäßig sah ich ihn zu Beginn zwar „nur“ bei 88 P und vielleicht ist er auch so zu bepunkten, jetzt jedoch, nach einer guten Eintrinkzeit, empfinde ich ihn völlig subjektiv als ein Sekt der deutlich in den 90ern liegt. Das ist sogar ein fast großes Erlebnis. Woran liegt das? Es ist die Nase und es ist letztlich das Holz. Wer Hubers Spätburgunder kennt, kann möglicherweise nachvollziehen, dass das Holz bei Huber meines Erachtens eine ganz besondere Qualität zeigt. Es ist prominent platziert, aber nie dominant. Es ist maskulin und geltungsbedürftig, aber nie plakativ, undifferenziert oder gar platt, aufdringlich oder gar – im negativen Sinn – überwältigend. Und dieser Sekt zeigt genau diese Holzqualität, die in Deutschland für mich fast singulär, zumindest aber sehr spezifisch und – das behaupte ich einfach einmal – relativ klar zu erkennen ist. Der eigentliche Hammer ist jedoch, dass dieser Sekt wie ein gereifter Spätburgunder von Huber duftet. Ich hatte so etwas noch bei keinem aus Spätburgunder gekeltertem Sekt. Man könnte fast meinen, man habe einen reifen Spätburgunder des Weingutes im Glas, wenn man nicht klar die Kohlensäure „riechen“ könnte.
Das ist für mich ein wunderbarer Schäumer zum Nachspüren und Nachdenken, der im Mund vielleicht schon am Beginn des Rückzugs ist und minimal gezehrt erscheint, für mich jedoch aktuell perfekt ist. Wann hat man schon einen Wein im Glas, von dem man sagen kann, dass er gerade auf den Tag perfekt gereift ist?
Gespannt bin ich jetzt nur auf einen weiteren Schäumer eines bekannten deutschen Weingutes, den ich vor kurzem schon einmal im Glas hatte. Diesen empfand ich auch „objektiv“ als Hammer-Sekt, will ihn aber noch einmal trinken, bevor ich mir ein Urteil erlaube, da ich nicht selten meine eigenen Wahrnehmungen nicht mehr ganz nachvollziehen kann :lol:
Viele Grüße

Michl
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Nora

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 25. Jun 2021, 22:07

Hallo Michl,

mit großem Interesse habe ich deinen Beitrag zu den Huber Rosé brut Sekten gelesen.

Ich hatte das Glück, im letzten Jahr alle 3 Jahrgänge (2008,2010,2012) trinken zu können, aber mit gewissem zeitlichen Abstand. Auch ich fand den 12er wirklich ausgezeichnet, aber im Vergleich zu den anderen beiden Jahrgängen leichter zu trinken, irgendwie konventioneller. Den 08er habe ich über die Jahre immer mal wieder getrunken, er war für mich immer eher auf der herausfordernden Seite, mit Hochs und Tiefs. Der aus dem letzten Jahr war meine letzte Flasche, dann aber auch die beste Flasche. "Endlich angekommen", waren meine Gedanken.

Vielen Dank für deine Notiz!

VG, Nora
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OsCor

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 25. Jun 2021, 23:19

Wenn ich überlege, wie viele 2008er ich alleine verschenkt habe an Leute, die mit großer Wahrscheinlichkeit die Qualität kaum zu würdigen in der Lage sind, könnte ich mich glatt sonstwohin treten, dass ich die nicht auch noch getrunken habe :-)
Der 2008er war auch über viele Jahre hinweg der einzige, den die Hubers in ihrer Liste hatten - die anderen habe ich nie zu Gesicht bekommen.
Ok, aber die von mir und meiner Frau getrunkenen haben uns immer mächtig Freude bereitet.

Im Übrigen habe ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass auch scheinbar einfache Sekte aus der hiesigen Gegend nach langer Lagerzeit ein wahrer - ich möchte beinahe sagen schier unglaublicher - Genuss sein konnten. Das waren durchweg Flaschen für Sieger bei sportlichen Wettbewerben, denen ich nicht viel vermacht hatte und die deswegen lange das Weinregal zierten.

Gruß
Oswald
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Judo

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 26. Jun 2021, 06:21

OsCor hat geschrieben:Im Übrigen habe ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass auch scheinbar einfache Sekte aus der hiesigen Gegend nach langer Lagerzeit ein wahrer - ich möchte beinahe sagen schier unglaublicher - Genuss sein konnten.

Hallo Oswald, ich bin auch schon lange der Meinung, dass man „mehr Reife wagen“ sollte. Ist natürlich immer individuell, ob man das mag, ich sehe aber meistens einen Gewinn für den Schäumer (egal ob Sekt oder Champagner) aber auch bei Stillweinen halte ich mich daran.
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stollinger

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 26. Jun 2021, 10:53

Michl, schön mal wieder etwas von dir zu lesen!
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EThC

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 3. Jul 2021, 11:57

...noch ein betörend schöner Schaum vom Hubers Bernhard:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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